AUSBILDUNGSREPORT 2016 DER DGB-JUGEND BERLIN-BRANDENBURG

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EINIGE ERGEBNISSE IM DETAIL

Transkript:

AUSBILDUNGSREPORT 2016 DER DGB-JUGEND BERLIN-BRANDENBURG

Impressum V.i.S.d.P. Christin Richter DGB-Jugend Berlin-Brandenburg Keithstraße 1/3 10787 Berlin http://bb-jugend.dgb.de Gestaltung ideenmanufaktur Druck Laser-Line, Berlin Auflage 1.000 Exemplare Fotos Titel: kasto80 / istockphoto.com U2: sajola / photocase.de Seite 3: DGB-Jugend Seite 6: TommL / istockphoto.com Seite 6: froodmat / photocase.de Seite 9: sturti / istockphoto.com Seite 10: Ridvan Celik /istockphoto.com Seite 12: Mlenny /istockphoto.com Seite 12: kali9 /istockphoto.com Seite 13: Cathy Yeulet /istockphoto.com Seite 14: Pathos Media /istockphoto.com Seite 16: Xavier Arnau /istockphoto.com Seite 17: TommL /istockphoto.com Seite 19: Geber86 /istockphoto.com Seite 20: AndreasWeber /istockphoto.com Seite 21: Yuri_Arcurs /istockphoto.com Seite 21: sturti /istockphoto.com Seite 22: SolStock /istockphoto.com Seite 23: BraunS /istockphoto.com Seite 24: sturti /istockphoto.com Seite 24: AlexRaths /istockphoto.com Seite 26: Mixmike /istockphoto.com Seite 30: franckreporter /istockphoto.com Seite 32: Martin Dimitrov /istockphoto.com Seite 34: Geber86 /istockphoto.com Seite 34: AG-ChapelHill /istockphoto.com Seite 36: Highwaystarz-Photography /istockphoto.com Seite 38: plusss /photocase.de Seite 38: grinvalds /istockphoto.com Seite 39: Trevor Smith /istockphoto.com Seite 44: BartCo /istockphoto.com Seite 45: amriphoto/istockphoto.com Seite 45: monkeybusinessimages /istockphoto.com Seite 47: es.war.einmal. / photocase.de Seite 48: PinkBadger /istockphoto.com U3: Spectral-Design /fotolia.com Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg I. VORWORT.................................. 2 II. AUSBILDUNGSSTATISTIK............................ 4 III. WEN HABEN WIR BEFRAGT?.......................... 6 IV. AUSWERTUNG UND INDEXBILDUNG....................... 7 V. QUALITÄT UND RAHMENBEDINGUNGEN IM BETRIEB................. 8 VI. ARBEITSTAGE, WOCHENARBEITSZEITEN UND ÜBERSTUNDEN............ 15 VII. AUSBILDUNGSVERGÜTUNG UND EINKOMMEN.................. 20 VIII. ZUFRIEDENHEIT MIT DER AUSBILDUNG..................... 21 IX. ABBRÜCHE, WUNSCHBERUF UND PERSPEKTIVEN................. 26 X. MITBESTIMMUNG UND TARIFVERTRAG..................... 30 XI. SONDERTHEMA 2016: PSYCHISCHE BELASTUNGEN IN DER AUSBILDUNG........33 1. BELASTUNGS- / STRESSFAKTOREN.......................34 2. STRESSSYMPTOME / BELASTUNGSFOLGEN................... 37 3. WEITERE KORRELATIONEN ZU DEN BELASTUNGSFAKTOREN............39 XII. GESAMTINDEX...............................43 XIII. UNSER FAZIT: AUSBILDUNG BESSER MACHEN!..................44 ABBILDUNGSVERZEICHNIS............................46 LITERATUR.................................. 48 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg Impressum 1

I. Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, Überstunden, ausbildungsfremde Tätigkeiten und hohe Belastungen durch Zeit- und Leistungsdruck, schlechte Lage der Arbeitszeiten sowie mangelhaften Arbeitsschutz unser mittlerweile elfter Ausbildungsreport zeigt einmal mehr auf, dass die Ausbildungsbedingungen in Berlin und Brandenburg bei Weitem nicht so rosig sind, wie es von Arbeitgebern und Kammern gern suggeriert wird. Um es gleich klarzustellen: Die duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell, dem auch europaweit viel Beachtung geschenkt wird. Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis werden junge Menschen umfassend auf ihr weiteres Berufsleben vorbereitet. Eine qualitativ hochwertige duale Berufsausbildung ist ein wirksamer Schutz gegen Arbeitslosigkeit und somit eine wichtige Voraussetzung für Teilhabe, Wohlstand und ein gutes Leben. Bei allem Lob für das Erfolgsmodell duale Ausbildung darf aber nicht vergessen werden, dass seit Jahren in manchen Bereichen erhebliche Mängel in der Umsetzung bestehen. Mit unseren Ausbildungsreporten wollen wir auf diese bestehenden Mängel aufmerksam machen und so einen wichtigen Beitrag in der Debatte um die Qualität der Berufsausbildung leisten. Große Sorge bereitet uns nach wie vor die erschreckend niedrige Ausbildungsbeteiligung in Berlin. Gerade mal 12,5 Prozent aller Betriebe in Berlin bilden überhaupt noch aus. Anders als in der Fußball-Bundesliga hält Berlin hier im bundesweiten Vergleich die rote Laterne in der Hand. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze sowie die Ausbildungsbeteiligung der Betriebe werden auch in den kommenden Jahren die zentralen Themen sein, die es dringend anzugehen gilt. Der neue Berliner Senat muss umgehend wirksame Maßnahmen zu einer Steigerung des Ausbildungsplatzangebots ergreifen, zum Beispiel in Gestalt einer regionalen Ausbildungsplatzabgabe. Demgegenüber erscheint in Brandenburg der Ausbildungsmarkt auf den ersten Blick entspannter. Doch ein näherer Blick offenbart, dass auch in Brandenburg noch an vielen Stellschrauben gedreht werden muss. In beiden Bundesländern fällt auf, dass gerade in jenen Branchen Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, die vom DGB und seinen Gewerkschaften seit Jahren besonders heftig für ihre Ausbildungsbedingungen kritisiert werden, sei es der Hotel- und Gaststättenbereich, der Einzelhandel oder auch das Lebensmittelhandwerk. Die unverändert miserablen Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in diesen Branchen haben sich auch unter den Ausbildungssuchenden herumgesprochen. Wenn dann gerade in diesen Branchen ein drohender Fachkräftemangel lautstark beklagt wird, ist dieser hausgemacht. Jugendliche in Berlin und Brandenburg deswegen als nicht ausbildungsreif und unmotiviert abzuqualifizieren, weisen wir entschieden zurück. Im Gegenteil: Gute Rahmenbedingungen und hohe Qualität sind wichtige Faktoren für die Attraktivität von Berufsausbildung. Noch immer ist die allgemeine Zufriedenheit der von uns befragten Auszubildenden mit ihren Ausbildungsbedingungen sowie der fachlichen Qualität in den Betrieben recht hoch. Das macht immer wieder deutlich, welch unschätzbare Arbeit von den Ausbilder_innen in den Betrieben und den Lehrkräften in den Berufsschulen tagtäglich geleistet wird. Der Teufel steckt aber im Detail: Regelmäßige (oft nicht ausgeglichene) Überstunden, ausbildungsfremde Tätigkeiten, fehlende Ausbildungspläne, geringe Vergütungen und fehlende Übernahmeperspektiven sind seit mittlerweile elf Jahren die Klassiker, die auch dieses Jahr von den Auszubildenden nahezu gleichbleibend stark bemängelt werden. Themenschwerpunkt dieses Ausbildungsreports sind die psychischen Belastungen in der Ausbildung, die wie der Report zeigt leider keine Ausnahmen sind. Die Befunde machen deutlich, dass schon Auszubildende durch Zeit- und Leistungsdruck, schlechte Lage der Arbeitszeiten, mangelnde Arbeitsschutzmaßnahmen oder auch lange Fahrtzeiten in hohem Maße belastet werden. Erschöpfungszustände, hohe Krankheitsanfälligkeit und Gedanken an einen Ausbildungsabbruch sind die Folgen. Dabei stechen einmal mehr die von uns schon genannten Branchen, wie das Hotel- und Gaststättengewerbe, aber auch der medizinische Bereich hervor. Es ist enttäuschend, dass sich in mittlerweile elf Jahren nur eine geringe oder gar keine Besserung in unseren Befunden zeigt. Hier sind zum einen die Betriebe gerade in den von uns besonders kritisierten Branchen gefordert, ihrer Verantwortung nachzukommen, anständige Voraussetzungen für eine gute und qualitativ hochwertige Berufsausbildung zu schaffen. Aber auch die Kammern als zuständige Stellen stehen in der Pflicht, ihrem gesetzlichen Kontrollauftrag umfassend nachzukommen und Verstöße gegen gesetzliche Regelungen konsequent zu ahnden. Doro Zinke Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg Darüber hinaus ist auch weiterhin die Politik gefragt, die Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu schaffen. Für den DGB stehen dabei der Aufund Ausbau von Maßnahmen im Mittelpunkt, die sowohl Jugendliche als auch Betriebe in der Vorbereitung und der Durchführung der Ausbildung unterstützen. Die Entwicklung eines für Auszubildende leicht zugänglichen und niedrigschwelligen Beschwerdemanagements bei auftretenden Problemen ist ein weiteres wesentliches Element, bis hin zur letzten Konsequenz, eine neutrale Stelle zur Kontrolle der Ausbildungsbedingungen zu schaffen. Es ist offensichtlich, dass die bestehenden gesetzlichen Regeln für die Gestaltung der beruflichen Ausbildung nicht ausreichen. Für eine Erhöhung der Ausbildungsqualität ist eine Reform des Berufsbildungsgesetzes absolut notwendig. Wir erwarten, dass sich hier die Landesregierungen in Berlin und Brandenburg gegenüber dem Bund dafür einsetzen, dass dieses Vorhaben endlich auf den Weg gebracht wird. Christin Richter Bezirksjugendsekretärin des DGB Berlin-Brandenburg 2 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg I. Vorwort I. Vorwort 3

II. Ausbildungsstatistik Bei den Berliner Arbeitsagenturen und Jobcentern meldeten sich von Oktober 2015 bis September 2016 21.703 Jugendliche, um mit Unterstützung der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz zu finden. Das waren 427 Jugendliche mehr als im letzten Jahr. Die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen ist erfreulicherweise um 1.788 Stellen auf 14.804 gestiegen. Ende September waren noch 1.700 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz. Gleichzeitig blieben 1.211 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Daraus folgt, dass zum Stichtag 30.9. in Berlin immer noch 489 Ausbildungsstellen fehlten. In Brandenburg stellt sich die Lage etwas anders dar: Dort meldeten sich bis zum Stichtag 30. September 14.505 Jugendliche bei der Berufsberatung, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Das waren 303 Jugendliche mehr als im Vorjahr. Damit ist die Zahl der Bewerber_innen das zweite Jahr in Folge wieder gestiegen. Die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen ist, ähnlich stark wie in Berlin, um 1.051 Stellen auf insgesamt 13.125 gestiegen. Am 30.9.2016 waren noch 946 Jugendliche ohne Ausbildungs- platz, während 1.792 Ausbildungsplätze unbesetzt blieben. Damit gibt es summa summarum noch 846 verfügbare Ausbildungsplätze in Brandenburg. Die Geschichte vom immer wieder behaupteten Azubi- Mangel entpuppt sich bei Licht betrachtet als Märchen. 1 Die Daten der Arbeitsagenturen zeigen, dass von einem Mangel an Bewerber_innen keine Rede sein kann. In beiden Bundesländern ist die Nachfrage höher als das Angebot. Gerade in Berlin besteht mit 0,77 Ausbildungsstellen pro Bewerber_in ein deutliches Missverhältnis von Angebot und Nachfrage. Die Ursache dafür sehen wir dort insbesondere in der erschreckend niedrigen Ausbildungsbeteiligung der Betriebe. Mit einer Ausbildungsbeteiligung von gerade mal 12,5 % ist Berlin nach wie vor das bundesweite Schlusslicht! Hier müssen Anstrengungen unternommen werden, um die Ausbildungsbeteiligung zu steigern. Weiterhin zeigt sich, dass gerade in den Branchen noch Ausbildungsplätze unbesetzt sind, in denen wir auch in diesem Ausbildungsreport wieder große qualitative Mängel feststellen mussten, z. B. bei zahnmedizinischen Fachangestellten, im Einzelhandel oder auch Berlin Brandenburg im Hotel- und Gaststättengewerbe. Hier wird einmal mehr deutlich, wie wichtig eine hohe Ausbildungsqualität und gute Rahmenbedingungen für das Image eines Berufes, ja sogar einer ganzen Branche sind. 1,5 1,0 0,5 0 2 Ausbildungsstellen pro Bewerber_in Zeitreihe 0,91 0,67 0,66 0,69 2012 0,83 2013 0,9 0,89 2014 0,66 2015 0,96 0,77 2016 1 Gemeldete Ausbildungsstellen und Bewerber_innen 3 Unbesetzte Ausbildungsstellen und unversorgte Bewerber_innen 25000 20000 15000 10000 16.803 21.703 13.874 14.505 gemeldete Ausbildungsstellen gemeldete Bewerber_innen unbesetzte Ausbildungsstellen unversorgte Bewerber_innen 2500 2000 1500 1000 1.211 1.700 1.792 946 5000 500 0 Berlin Brandenburg 0 Berlin Brandenburg 1 http://www.dgb.de/themen/++co++a201fcec-a1ac-11e6-90a2-525400e5a74a 4 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg II. Ausbildungsstatistik II. Ausbildungsstatistik 5

III. Wen haben wir befragt? IV. Auswertung und Indexbildung Überblick Für die vorliegende Erhebung wurden Auszubildende in den Bundesländern Berlin und Brandenburg zu ihren Ausbildungsbedingungen befragt. Die Befragung fand überwiegend im Rahmen der Berufsschultouren der DGB-Jugend statt und erfasst eine große Vielfalt von Ausbildungsberufen in breiter regionaler Verteilung. Insgesamt haben sich 2.505 junge Männer und Frauen beteiligt. Der Verteilung zwischen Berlin und Brandenburg ist nahezu gleich. 2.313 der Azubis befanden sich in einer betrieblichen Ausbildung (93 %), auf die sich die Auswertung im Kern bezieht, und 179 gaben an, eine außerbetriebliche Ausbildung (7 %) zu machen. Unter den Befragten sind Frauen in der deutlichen Minderheit. Nur 37 % der befragten Azubis in betrieblicher Ausbildung und nur 39 % derjenigen in außerbetrieblicher Ausbildung waren weiblich. Dies entspricht in etwa dem bundesweiten Anteil an Frauen an allen Auszubildenden des dualen Systems. 2 Die Hälfte der Befragten ist zwischen 18 und 21 Jahre alt, fast ein Fünftel ist mindestens 22 Jahre alt und 30 % sind jünger als 18 Jahre. Die Befragten waren überwiegend im ersten Ausbildungsjahr, rund ein Zehntel befand sich im zweiten und 7 % im dritten bzw. vierten Ausbildungsjahr. Betriebsgröße Die befragten Auszubildenden in betrieblicher Ausbildung verteilten sich auf Betriebe, die das gesamte Spektrum von Betriebsgrößen repräsentieren. Davon kommen 41 % aus Kleinstbetrieben mit bis zu 20 Beschäftigten sowie weitere jeweils 30 % aus mittelgroßen Betrieben mit 21 bis 250 Beschäftigten und aus Betrieben mit mehr als 250 Beschäftigten, wobei in dieser Gruppe der Anteil derjenigen aus Großbetrieben mit mehr als 500 Beschäftigten überwog. Bei der Auswertung haben wir zunächst die von den Befragten gegebenen Antworten ausgezählt bzw. Durchschnitte gebildet. Diese Ergebnisse werden in Bezug auf verschiedene Gruppen (z. B. betriebliche und außerbetriebliche Ausbildung) dargestellt. Zum Thema Arbeitsqualität haben wir Indexwerte berechnet. Dazu haben wir einzelne Fragen zusammengefasst, sodass wir Vergleiche zwischen den Berufsgruppen in Be zug auf Kernthemen der Befragung vornehmen können. Dabei werden den Antwortvorgaben auf die einzelnen Fragen Punktwerte zugeordnet und die durch die Antworten erreichten Punkte zusammengefasst (Mittelwerte). Damit sind Vergleiche zwischen verschiedenen Berufsgruppen in Bezug auf ganze Themen (und nicht nur einzelne Fragen) möglich. Die meisten Fragen beinhalten eine 5-stufige Bewertungsskala; hier werden anhand der Skala die Punktwerte vergeben und zwar so, dass eine positive Aussage eine hohe Qualität der jeweiligen Arbeitsbedingung: Aufteilung in Index-Werte gut mindestens 80 Punkte befriedigend 66 79 Punkte Punktzahl erhält und eine negative eine niedrige. Wird eine Frage mit sehr zufrieden oder immer (im positiven Sinne) beantwortet, wird das mit 100 Punkten bewertet, wird nur zufrieden geantwortet, sind es 75 Punkte usw., sodass bei sehr unzufrieden nur noch null Punkte vergeben werden. Bei einigen wenigen Fragen gibt es nur die Antwortmöglichkeiten ja oder nein. Hier erhält die positive Aussage 100 und die negative null Punkte. Die Bewertung der erreichten Punktwerte erfolgt nach folgendem Schema, das wir in Anlehnung an den DGB-Index Gute Arbeit entwickelt haben: Indexwerte unter 50 Punkten beschreiben eine schlechte bzw. sogar sehr schlechte Ausbildungsqualität, Werte zwischen 50 und 65 Punkten spiegeln eine mäßige Ausbildungsqualität wider, Werte zwischen 66 und 79 immerhin schon eine befriedigende Ausbildungsqualität. Nur Indexwerte von über 80 Punkten beschreiben eine gute Ausbildungsqualität. mäßig 51 65 Punkte schlecht bis sehr schlecht 0 50 Punkte 2 Vgl. BIBB-Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2016 der Bundesregierung, S. 122 6 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg III. Wen haben wir befragt? IV. Auswertung und Indexbildung 7

V. Qualität und Rahmenbedingungen im Betrieb Von einer fachlich hohen Qualität und guten Rahmenbedingungen der Berufsausbildung profitieren alle Beteiligten. Die Jugendlichen werden umfassend auf ihr Berufsleben vorbereitet und erwerben wichtige Kompetenzen, die sie für ihre persönliche Entwicklung nutzen können. Eine hohe Qualität der Ausbildung, Respekt und Wertschätzung fördern die Motivation der Jugendlichen, sich aktiv in die Ausbildung einzubringen. Davon profitieren die Betriebe, die sich so den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs sichern können. Im Folgenden stellen wir dar, wie es um die Qualität und die Rahmenbedingungen von Berufsausbildung in Berlin und Brandenburg bestellt ist. Einschätzungen zur fachlichen Qualität der Ausbildung im Betrieb Die fachliche Qualität der Ausbildung im Betrieb wird von der Mehrzahl der Befragten ebenso wie in den Vorjahren mit sehr gut oder gut bewertet. Nur wenige beurteilten die Ausbildungsqualität negativ. Nach Betriebsgröße schneiden Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern etwas besser ab (über 82 % sehr gut / gut), in kleineren Betrieben liegt der Anteil der sehr guten oder guten Beurteilungen bei etwa 74 %. Die Bewertung der betrieblichen Ausbildungsqualität fällt deutlich besser aus, wenn jemand seinen Wunschberuf erlernt dann urteilen 75 % mit sehr gut oder gut. Azubis, für die die gewählte Ausbildung nur eine Notlösung darstellt, sagen dies hingegen nur zu 43 %. Informiertheit über Inhalte und Ziele der Ausbildung Für eine gute Ausbildung spricht unter anderem, dass die Auszubildenden über die Inhalte und die Ziele ihrer Ausbildung gut informiert sind. Die Befragungsergebnisse zeigen jedoch, dass dies keineswegs überall der Fall ist. So gibt mit 32 % immerhin fast ein Drittel der Befragten an, dass ihnen ein Ausbildungsplan zum betrieblichen Teil der Ausbildung gar nicht vorliegt. Während in manchen Ausbildungsberufen wie z. B. Mechatroniker _in, Chemielaborant _in / Verfahrensmechaniker _in und Industriemechaniker _in mehr als 90 % der Befragten ein Ausbildungsplan zur betrieblichen Ausbildung vorliegt, sind es bei den Berufen Werkzeug- u. a. Mechaniker _in / Metallbauer _in, Anlagenmechaniker _in, Friseur _in und KFZ- Mechatroniker _in weniger als 60 %. 5 Ein Ausbildungsplan für den betrieblichen Teil meiner Ausbildung liegt mir vor 4 Einschätzung der fachlichen Qualität der Ausbildung im Betrieb 31,8% ja 5 3 35,4 34,9 35,5 32,5 31,4 42,8 43,9 42,5 41,2 41,8 68,2% nein Angaben von 2.237 Auszubildenden 15,9 18,0 15,6 14,414,5 1 4,7 5,1 5,2 4,9 3,7 3,1 3,8 3,0 3,3 3,0 sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft 8 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg V. Qualität und Rahmenbedingungen im Betrieb V. Qualität und Rahmenbedingungen im Betrieb 9

Tendenziell kennen Auszubildende in größeren Betrieben häufiger ihren betrieblichen Ausbildungsplan als Azubis in kleineren. Dies ist ein seit 2012 stabiler Befund der Azubi- Befragung. 6 Ein Ausbildungsplan für den betrieblichen Teil meiner Ausbildung liegt mir vor (nach Betriebsgröße) 10 8 6 Beschäftigte je Betrieb: 51,6 48,4 45,0 55,0 42,5 57,5 33,4 66,6 21,2 78,8 7,5 92,5 1 bis 4 5 bis 10 11 bis 20 21 bis 250 251 bis 500 mehr als 500 ja nein Einhaltung des Ausbildungsplans und ausbildungsfremde Tätigkeiten Sofern die Auszubildenden ihren Ausbildungsplan sehr gut oder gut kennen, wurden sie gefragt, ob die Vereinbarungen aus dem Ausbildungsplan eingehalten werden. Die überwiegende Mehrheit (86 %) gibt an, dass der Plan immer oder zumindest häufig eingehalten wird. Nur knapp jede _ r Achte meint, dass dies nur manchmal, selten oder sogar nie der Fall ist. Auch hier schneiden größere Betriebe ab 500 Beschäftigten tendenziell besser ab als kleinere. Damit einher geht die Frage nach der Ausführung ausbildungsfremder Tätigkeiten. Nach 14 Abs. 2 BBiG dürfen Auszubildenden nur Aufgaben übertragen werden, die dem Ausbildungszweck dienen. Azubis dürfen folglich nicht als billiger Ersatz für ausgebildete Fachkräfte herhalten. In unserer Befragung gaben jedoch nur 35 % der Azubis an, nie ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten zu müssen. Auch hier sind die Unterschiede zwischen Großbetrieben so wie kleinen und mittleren Unternehmen auffällig: In den Betrieben mit weniger als 250 Beschäftigten müssen 39 % bis 48 % der Azubis mindestens manchmal ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten. In Betrieben mit mehr als 250 Beschäftigten liegt der Anteil bei 23 %, in den Betrieben mit über 500 Beschäftigten ist der Anteil mit 13 % am niedrigsten. Sofern den Auszubildenden in betrieblicher Ausbildung ein Ausbildungsplan für den betrieblichen Teil vorliegt (68 % der Befragten), wurden sie gefragt, wie gut sie den Ausbildungsplan kennen. Die Antworten zeigen, dass 61 % der Azubis, denen ein Ausbildungsplan vorliegt, den Inhalt ihres Ausbildungsplanes sehr gut oder gut kennen; während 39 % ihn nur etwas oder überhaupt nicht kennen. 7 Ich muss Tätigkeiten verrichten, die eindeutig nicht zu meiner Ausbildung gehören (nur Azubis in betrieblicher Ausbildung) 3 36,7 33,3 33,6 32,4 33,0 39,3 38,4 38,2 34,6 35,5 18,4 18,3 19,1 16,7 16,5 1 3,4 4,1 2,8 3,9 2,3 10,3 6,9 7,6 8,6 6,3 immer häufig manchmal selten nie 10 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg V. Qualität und Rahmenbedingungen im Betrieb V. Qualität und Rahmenbedingungen im Betrieb 11

Fachliche Anleitung und Betreuung durch Ausbilder_innen Ein wichtiges Qualitätsmerkmal der Ausbildung ist eine gute fachliche Anleitung und Betreuung durch die Ausbilder _innen. Fast alle Azubis in der betrieblichen Ausbildung (93 %) haben eine_n Ausbilder _in. Diese Person steht den Azubis zu 44 % immer und zu 34 % zumindest häufig am Ausbildungsplatz zur Verfügung. Allerdings lassen sich bei 13 % der Azubis die Ausbilder nur manchmal und bei knapp 10 % nur selten oder nie sehen. Drei Viertel der Azubis sind mit der Qualität der Anleitung relativ zufrieden und meinen, dass ihr_e Ausbilder _in ihnen die Arbeitsvorgänge immer oder häufig zu ihrer vollsten Zufriedenheit erklärt und sie gut anleitet. Bei 13 % ist das nur manchmal der Fall, und 11 % geben ihren Ausbildern eine sehr schlechte Bewertung. 8 Mein_e Ausbilder_in erklärt mir Arbeitsvorgänge zu meiner vollsten Zufriedenheit Verhalten der Ausbilder_innen gegenüber den Azubis In vielen Gesprächen auf unseren Berufsschultouren stellten wir fest, wie wichtig gerade Auszubildenden der persönliche Umgang mit ihnen und das Betriebsklima sind. Hier haben wir gute Neuigkeiten: Das Verhalten der Ausbilder _innen gegenüber den Azubis wird insgesamt positiv bewertet. Die überwiegende Mehrheit der Azubis fühlt sich durch ihre Ausbilder korrekt behandelt für 80 % ist das immer oder häufig der Fall. 9 Ich werde von meiner_meinem Ausbilder_in meiner Meinung nach korrekt behandelt 5 3 46,0 44,7 47,4 43,7 43,8 35,6 38,1 34,2 35,3 33,3 3 39,8 40,0 39,7 38,1 36,3 36,1 36,2 35,5 34,2 36,3 14,6 13,2 13,6 14,415,2 1 immer häufig 12,312,2 14,1 14,1 12,6 manchmal 6,2 4,8 4,5 4,5 4,5 selten 2,7 2,2 1,3 0,8 1,0 nie 1 7,5 8,7 7,7 7,5 7,1 3,4 4,3 3,1 4,1 3,3 immer häufig manchmal selten nie 12 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg V. Qualität und Rahmenbedingungen im Betrieb V. Qualität und Rahmenbedingungen im Betrieb 13

VI. Arbeitstage, Wochenarbeitszeiten und Überstunden Möglichkeit, in der Arbeitszeit die Berichtshefte zu führen Was viele Azubis nicht wissen: Für fast alle Berufe schreibt die jeweilige Ausbildungsordnung vor, dass Azubis ihr Berichtsheft während der Arbeitszeit führen dürfen. Die Berichtshefte kann die Mehrzahl (55 %) der befragten Auszubildenden immer oder häufig während der Arbeitszeit führen. 21 % können das allerdings nur manchmal oder selten und 24 % können das sogar nie. In größeren Betrieben ist die Situation viel besser als in Kleinbetrieben: Während in Betrieben mit bis zu 20 Beschäftigten mehr als ein Drittel der Befragten angaben, dass sie das Berichtsheft nie in der Arbeitszeit führen können, gaben dies in Betrieben mit mindestens 500 Beschäftigten nur ca. 5 % an. Insbesondere Azubis aus den Berufsgruppen Zahnmedizinische_r Fachangestellte_r, Medizinische_r Fachangestellte_r, Koch / Köchin und Hotel- / Restaurantfachleute gaben zu über 35 % an, den Ausbildungsnachweis nicht während der Arbeitszeit führen zu können. 10 Den Ausbildungsnachweis (Berichtsheft) führe ich während der Arbeitszeit (Ausbildungszeit) Eine gute Qualität der Ausbildung zeigt sich auch darin, dass die Arbeitszeit begrenzt und gut organisiert ist, sodass die Azubis sich in der arbeitsfreien Zeit ausreichend erholen können. Merkmale guter Arbeitszeitorganisation sind zum Beispiel mindestens zwei freie Tage pro Woche, Überstunden als Ausnahme und sofern Überstunden anfallen ein vollständiger Ausgleich dafür in Geld oder Freizeit. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Azubis für den Besuch der Berufsschule freigestellt werden und über ausreichend Zeit für die individuelle Erholung verfügen. In den letzten Jahren hatten sich in Bezug auf die Arbeitszeit einige Probleme gezeigt. Dies ist leider immer noch der Fall. Arbeitstage Erfreulicherweise arbeiten fast alle Azubis (96 %) maximal fünf Tage pro Woche im Betrieb und haben also mindestens zwei freie Tage pro Woche. Allerdings gilt das für 4 % der befragten Auszubildenden nicht. Vor allem im Bereich Hotel und Gaststätten sowie Sonstigen Berufen hat ein größerer Teil der Azubis keine 5-Tage- Woche. Hier muss etwa jede_r Sechste an sechs und mehr Tagen in der Woche im Betrieb arbeiten. Auch wenn einleuchten mag, dass in typischen Dienstleistungsberufen auch außerhalb der normalen Arbeitszeiten gearbeitet werden muss, kann es nicht hingenommen werden, dass dies auf dem Rücken der Azubis geschieht. Schließlich können über eine flexible Arbeitszeitorganisation die Einsatzzeiten so verteilt werden, dass eine 6-Tage-Woche vermieden, also z. B. Wochenendarbeit durch freie Tage in der Woche ausgeglichen wird. 5 3 1 45,3 44,5 43,5 40,4 38,5 16,4 16,216,4 16,7 13,7 12,3 10,7 10,4 9,7 10,7 8,5 8,6 7,7 7,1 8,6 26,6 24,3 21,5 21,4 20,6 11 Arbeitstage pro Woche im Betrieb (Frage: Ich arbeite an Tagen im Betrieb ) 8 74,7 74,9 73,0 76,2 68,8 6 immer häufig manchmal selten nie 26,8 20,9 15,9 17,5 13,9 3 bis 4 Tage 7,7 8,4 8,5 3,8 4,1 0,6 0,3 1,6 1,2 1,3 5 Tage 6 Tage 7 Tage 14 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg V. Qualität und Rahmenbedingungen im Betrieb VI. Arbeitstage, Wochenarbeitszeiten und Überstunden 15

Wochenarbeitszeit Überstunden Die durchschnittliche Arbeitszeit der Azubis in betrieblicher Ausbildung liegt bei knapp 40 Stunden pro Woche. Nur 6 % haben eine relativ kurze Arbeitszeit bis maximal 35 Stunden. Die überwiegende Mehrheit (80 %) arbeitet mehr als 35 und bis zu 40 Stunden pro Woche. 13 % der Befragten gaben jedoch an, inklusive ggf. anfallender Überstunden wöchentlich mehr als 40 Stunden zu arbeiten. Sogar wöchentliche Arbeitszeiten von mehr als 45 Stunden werden angegeben von immerhin knapp fast 5 % der Befragten. Ein Grund für teilweise sehr lange Wochenarbeitszeiten liegt in der Ableistung von Überstunden. Deutlich mehr als ein Viertel der befragten Azubis (29 %) gibt an, regelmäßig Überstunden zu machen. Auch das ist ein Befund, der sich über die Jahre hinweg nicht geändert hat. 13 Ich mache regelmäßig Überstunden Besonders in den Berufsgruppen der Friseur_innen und Hotel- / Restaurantfachleute arbeitet gut jede_r Vierte und bei den Köchen / Köchinnen fast jede_r Zweite mehr als 40 Stunden pro Woche. 12 Arbeitsstunden pro Woche (einschl. Berufsschule) (Frage: Pro Woche arbeite ich durchschnittlich tatsächlich (inkl. Berufsschule) Stunden ) 8 6 29,0 28,0 26,0 24,0 28,0 74,0 71,0 72,0 76,0 72,0 10 8 6 86,8 85,5 87,1 89,6 84,9 bis 40 Std./Woche 8,8 8,4 7,7 6,5 10,1 über 40 bis 45 Std./Woche 4,5 6,1 5,2 3,9 5,0 über 45 Std./Woche 39,9 40,0 39,7 39,5 39,9 Durchschnittliche Wochenarbeitszeit Unter den Azubis, die regelmäßig Überstunden leisten, fallen im Durchschnitt 4,7 Stunden Mehrarbeit pro Woche an. 74 % der Azubis erbringen regelmäßig nur bis zu fünf Überstunden pro Woche. Allerdings berichtet jede_r vierte Azubi, dass regelmäßig sogar sechs oder mehr Überstunden wöchentlich geleistet werden. ja nein 16 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg VI. Arbeitstage, Wochenarbeitszeiten und Überstunden VI. Arbeitstage, Wochenarbeitszeiten und Überstunden 17

14 Überstunden pro Woche Nacharbeiten des Unterrichts 8 6 74,0 71,4 76,4 79,5 66,5 Die in Teilen kritische Arbeitszeitsituation der Azubis zeigt sich auch darin, dass 12 % der Befragten angaben, sie müssten entgegen eindeutiger Frei stellungsregelungen im Be rufsbildungsgesetz Zeiten des Berufsschulunterrichts mitunter im Betrieb nacharbeiten. Bei einer kleinen Minderheit von 4 % der Befragten ist dies sogar häufig oder immer der Fall. 1 bis 5 Std. / Woche Abgeltung der Überstunden 19,9 21,1 19,0 16,5 20,8 6 bis 10 Std. / Woche Nach 18 Abs. 3 BBiG sind Überstunden in Freizeit oder Geld abzugelten. Leider mussten wir feststellen, dass bei einem Viertel der von uns Befragten die Überstunden über- 6,1 7,5 4,7 4,0 12,6 11 und mehr Std. / Woche haupt nicht abgegolten werden weder in Geld noch in Freizeit. Letzteres ist überwiegend in Kleinbetrieben der Fall, wo dies zwischen 28 % und 45 % der Befragten angeben. Probleme, sich in der Freizeit zu erholen Angesichts der oben dargestellten zeitlichen Belastungen ist es nicht überraschend, dass weniger als die Hälfte der Befragten angibt, sich in der Regel nach der Ausbildung in der Freizeit gut erholen zu können. 47 % haben selten oder nie Probleme damit. Allerdings sagt ein reichliches Viertel (28 %) der befragten Azubis, dass sie immer oder zumindest häufig damit Probleme haben, sich in ihrer Freizeit zu erholen. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich, dass in der Tendenz immer mehr Auszubildende Probleme haben, sich in der Freizeit richtig zu erholen (der Anteil von immer und häufig ist von 19 % in 2012 im Zeitverlauf kontinuierlich bis auf 28 % in 2016 angestiegen). 15 Wenn ich Überstunden geleistet habe, werden diese mit abgeglichen 16 Ich habe Probleme, mich nach der Ausbildung in meiner Freizeit zu erholen 8 6 50,9 51,4 58,3 55,8 51,7 3 19,6 17,8 18,6 15,8 14,2 30,0 28,5 28,6 25,2 26,2 31,3 25,7 26,9 27,2 24,3 23,9 23,6 21,5 20,1 20,4 12,3 4,8 6,3 5,3 6,6 26,3 24,6 25,5 24,8 mit Freizeit Bezahlung Kein Ausgleich ich weiß nicht 13,2 19,8 15,9 16,3 14,2 16,2 1 8,0 7,8 5,6 4,8 4,5 immer häufig manchmal selten nie 18 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg VI. Arbeitstage, Wochenarbeitszeiten und Überstunden VI. Arbeitstage, Wochenarbeitszeiten und Überstunden 19

VII. Ausbildungsvergütung und Einkommen VIII. Zufriedenheit mit der Ausbildung Die Ausbildungsvergütung bei betrieblicher Ausbildung beträgt durchschnittlich 648 Euro pro Monat. Bei diesem Wert muss berücksichtigt werden, dass 82 % der Befragten aus Brandenburg und Berlin erst im 1. Ausbildungsjahr sind. Die Ausbildungsvergütung steigt bekanntlich mit dem Ausbildungsjahr. Gegenüber den Vorjahren gibt es eine leichte Steigerung, was unter anderem auf die günstige Entwicklung bei den tariflichen Ausbildungsvergütungen zurückzuführen sein dürfte. und nicht tarifgebundene Betriebe können die für ihre Branche und Region vereinbarte tarifliche Ausbildungsvergütung nach derzeitiger Rechtsprechung um bis zu 20 % unterschreiten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ausbildungsvergütung durchschnittlich klar unter dem tariflichen Niveau liegt. Bedenklich ist, dass ein Viertel der von uns Befragten eine Ausbildungsvergütung von 500 Euro und weniger bekommt. Zufriedenheit mit der Ausbildung insgesamt Die Zufriedenheit mit der Ausbildung insgesamt ist wie schon in den Vorjahren relativ hoch. Drei Viertel der Befragten (77 %) sind alles in allem sehr zufrieden oder zufrieden, fast ein Fünftel (19 %) ist teilweise zufrieden, und nur 5 % sind explizit eher oder sogar sehr unzufrieden. 18 Mit meiner Ausbildung bin ich insgesamt (nur betriebliche Ausbildung) Zum Vergleich: Nach Angaben des BIBB 3 lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Ostdeutschland 2015 durchschnittlich bei 769 Euro im Monat. Wie schon 2015 wurden im Osten 92 % der tariflichen Vergütungs höhe in Westdeutschland erreicht. Betriebe in Ostdeutschland sind erheblich seltener tarifgebunden als westdeutsche Betriebe, 17 Angaben zur Höhe der Ausbildungsvergütung (brutto) 5 3 24,4 29,3 37,6 45,9 42,2 41,5 42,1 32,8 33,0 41,2 28,6 26,7 27,1 23,1 5 3 1 32,6 32,1 30,3 26,2 24,7 sehr zufrieden 51,9 48,6 44,3 zufrieden 48,1 45,1 18,7 18,6 17,1 17,6 16,5 teilweise zufrieden 3,6 4,9 4,5 4,2 4,0 eher unzufrieden 1,2 1,6 1,6 1,0 1,1 sehr unzufrieden 16,7 1 0,6 1,4 2,3 1,4 0,4 bis 250 Euro 250 500 Euro 500 750 Euro 750 1000 Euro 0,5 0,5 0,2 0,3 0,2 über 1000 Euro 3 https://www.bibb.de/ausbildungsverguetungen-2015 20 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg VII. Ausbildungsvergütung und Einkommen VIII. Zufriedenheit mit der Ausbildung 21

Zufriedenheit von Azubis mit regelmäßigen Überstunden Zufriedenheit nach Betriebsgröße Die Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit mit der Ausbildung einerseits und dem regelmäßigen Ableisten von Überstunden: Azubis, die keine Überstunden leisten (müssen), sind tendenziell deutlich zufriedener mit der Ausbildung und bekunden zu mehr als 80 % eine hohe Zufriedenheit, während Auszubildende mit regelmäßiger Überstundenarbeit zu einem Drittel mindestens teilweise unzufrieden sind. 1 bis 4 Beschäftigte 5 bis 10 Beschäftigte Die Ausbildungszufriedenheit steigt mit der Betriebsgröße: Je größer der Betrieb, umso höher ist auch die Zufriedenheit mit der Ausbildung. 20 Zufriedenheit mit der Ausbildung nach Betriebsgröße 8 19 Zufriedenheit mit der Ausbildung im Vergleich: Azubis mit und ohne regelmäßige Überstunden 10 8 6 66,5 81,0 ja, Überstunden nein, keine Überstunden 11 bis 20 Beschäftigte 21 bis 250 Beschäftigte 251 bis 500 Beschäftigte über 500 Beschäftigte 6 23,2 27,4 31,1 25,7 22,1 20,2 46,4 47,0 47,9 50,8 57,9 59,4 22,3 19,6 23,1 24,3 13,6 8,3 5,5 4,5 4,6 3,8 2,9 1,0 2,7 1,5 2,3 1,0 0,0 0,2 sehr zufrieden zufrieden teilweise zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden 25,5 15,6 8,0 3,4 sehr zufrieden/zufrieden teilweise unzufrieden/sehr unzufrieden 22 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg VIII. Zufriedenheit mit der Ausbildung VIII. Zufriedenheit mit der Ausbildung 23

Zufriedenheit nach JAV und Tarifbindung Darüber hinaus geben Azubis aus Betrieben mit einer Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) mit 91 % weitaus häufiger an, dass sie mit der Ausbildung sehr zufrieden oder zufrieden sind, als Auszubildende aus Betrieben ohne JAV, wo dies nur 62 % sagen. Auch die Tarifgebundenheit wirkt sich aus: Azubis aus tarifgebundenen Betrieben sind zu 83 % (sehr) zufrieden mit ihrer Ausbildung, Azubis aus nicht tarifgebundenen Betrieben nur zu 67 %. Index Zufriedenheit mit der Ausbildung im Betrieb Wir haben die Frage zur Zufriedenheit mit der Ausbildung und die Frage zur fachlichen Qualität der Ausbildung zum Index Zufriedenheit mit der Ausbildung im Betrieb zusammengefasst. Dieser liegt bei insgesamt 75 von 100 möglichen Index-Punkten und entspricht damit in etwa dem Vorjahreswert. Die höchsten Punktzahlen erreichen Industriemechaniker_in (84), Chemielaborant_in / Verfahrensmechaniker_in (84) und Me chatroniker_in (80), die geringsten Handwerksberufe (Tisch ler_in etc.) (62), Hotel- / Restaurantfachleute (65), Koch / Köchin (66) und FK Schutz und Sicherheit (66). Index mind. 80 Punkte Index 66 79 Punkte Index 51 65 Punkte Index 0 50 Punkte 21 Index Zufriedenheit mit der Ausbildung im Betrieb nach Ausbildungsberufen (Gruppen) Industriemechaniker_in Chemielaborant_in /Verfahrensmech. Elektroniker_in KFZ-Mechatroniker_in Industriekaufleute Mechatroniker_in 6 8 Anlagenmechaniker_in Werkzeug- u.a. Mechaniker/ Metallbauer Koch / Köchin Kaufleute im Handel / Büromanagement Verkäufer_in FK Schutz und Sicherheit Hotel-/ Restaurantfachleute Handwerksberufe (Tischler_in etc.) Zahnmedizinische_r Fachangestellte_r FK Lagerlogistik Medizinische_r Fachangestellte_r Friseur_in Sonstige Berufe 6 8 24 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg VIII. Zufriedenheit mit der Ausbildung VIII. Zufriedenheit mit der Ausbildung 25

IX. Abbrüche, Wunschberuf und Perspektiven Ausbildungsabbruch Die Zahl der vorzeitigen Vertragslösungen in Berlin und Brandenburg liegt in fast allen Bereichen über dem Bundesdurchschnitt, wie die nachfolgende Tabelle zeigt. Leider werden Vertragslösungen überwiegend als ein Scheitern der Auszubildenden gedeutet. Neuere Analysen der Forschung zeigen aber, dass neben dem Schulabschluss der Auszubildenden auch betriebliche und berufliche Merkmale einen großen Einfluss auf Vertragslösungen haben. Maßnahmen zur Senkung von Vertragslösungen, die allein an den Auszubildenden selbst ansetzen, reichen deshalb nicht aus. Auch der vorliegende Ausbildungsreport und die hier festgestellten qualitativen Mängel zeigen auf, dass erfolgreiche Maßnahmen auch bei der Attraktivität der Ausbildung, den Betrieben, der Ausbildungsqualität und insbesondere dem Umgang mit Konflikten ansetzen sollten. 22 Vertragslösungsquoten in Prozent nach Zuständigkeitsbereichen und Ländern 4 Realisierung des Berufswunsches und Beschäftigungsperspektiven Realisierung des Berufswunsches Nicht jede_r Auszubildende_r hatte die Chance, einen Ausbildungsplatz in einem von mehreren aus ihrer_seiner Sicht interessanten Berufen zu bekommen oder sogar einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf zu finden. Nur 38 % fanden eine Ausbildung im Wunschberuf. Weitere 40 % machten ihre Ausbildung in einem von mehreren als interessant befundenen Berufen. Fast jede_r fünfte Azubi allerdings musste eine nicht geplante berufliche Alternative akzeptieren (17 %) 23 Mein Ausbildungsberuf war bei der Berufswahl 5 37,9 37,2 37,0 35,8 42,6 39,7 39,3 40,3 oder sich mit einer reinen Notlösung zufriedengeben (5 %). Frauen gelang es deutlich seltener als Männern, ihre Ausbildung in ihrem Wunschberuf zu beginnen. Immerhin 28 % der weiblichen Azubis absolvieren ihre Ausbildung in einem nicht geplanten oder nicht gewünschten Beruf, während dies bei den Männern auf nur 19 % zutrifft. Berlin Industrie und Handel 29,9 % Handwerk 44,7 % Öffentlicher Dienst 9,0 % Landwirtschaft 37,2 % Freie Berufe 33,4 % Hauswirtschaft 47,3% Insgesamt 33,4 % 3 17,1 18,7 18,1 21,6 Brandenburg bundesweit 28,1 % 21,5 % 37,1 % 32,8 % 7,8 % 5,8 % 30,2% 23,6 % 30,1% 25,1 % 24,5% 28,8 % 29,9 % 24,6 % 1 mein Wunschberuf 6,7 8,0 einer von mehreren interessanten Berufen eine Alternative, die ich eigentlich nicht geplant hatte 5,4 4,7 4,5 0,0 eine Notlösung 5 4 Vgl. BIBB-Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2016 der Bundesregierung, S. 185 5 Diese Antwortmöglichkeit stand 2013 noch nicht zur Verfügung. 26 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg IX. Abbrüche, Wunschberuf und Perspektiven IX. Abbrüche, Wunschberuf und Perspektiven 27

Wunsch nach Tätigkeit im erlernten Beruf Nicht nur die Wahl des richtigen Berufes, sondern auch die Beschäftigungsperspektiven nach Abschluss der Ausbildung sind für jede_n Auszubildende_n von zentraler Bedeutung. Vor der konkreten Frage nach einer möglichen Beschäftigungsperspektive steht allerdings zunächst die Entscheidung, ob man überhaupt im erlernten Beruf arbeiten möchte. Tatsächlich beantworten nur zwei Drittel der befragten Azubis aus betrieblicher Ausbildung die Frage, Nach meiner Ausbildung möchte ich im erlernten Beruf weiter tätig sein mit Ja. Fast jede_r Vierte ist sich noch nicht sicher (23 %) und 9 % antworten mit einem klaren Nein. 24 Nach meiner Ausbildung möchte ich im erlernten Beruf weiter tätig sein Unter den Azubis, die später im erlernten Beruf arbeiten möchten, wollen 51 % dies im Ausbildungsbetrieb tun, 16 % aber lieber in einen anderen Betrieb gehen. Vor allem Azubis aus Klein- und Mittelbetrieben präferieren einen Betriebswechsel (etwa jede_r Fünfte), während dies in Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern nur auf 6 % der Azubis zutrifft. Der Anteil derjenigen, die lieber in einem anderen Beruf arbeiten möchten, ist nach Betriebsgröße in etwa gleich. Erwartung einer (un-)befristeten Beschäftigung Azubis, die glauben, nach der Ausbildung übernommen zu werden, wurden gefragt, ob es sich dann um eine feste Anstellung oder um eine befristete Stelle handeln wird. Fast zwei Drittel der Azubis mit Übernahmeperspektive (64%) gehen davon aus, in eine unbefristete Beschäftigung übernommen zu werden, 36 % allerdings erwarten eine Befristung davon 7 % auf nur 6 Monate und fast jede_r Vierte auf ein Jahr. 25 Gibt es eine Befristung der geplanten Anstellung? 8 6 64,0 63,0 53,0 61,0 weiß nicht nein ja ja, aber nicht im gleichen Betrieb 6 keine Befristung 7,0 9,0 9,0 6,0 Befristung bis zu 6 Monaten 32,0 23,0 23,0 20,0 Befristung bis zu 12 Monaten 6,0 8,0 6,0 10,0 andere Befristung 6 8 Fast die Hälfte jener Azubis, die angaben, im Anschluss an die Ausbildung voraussichtlich nicht übernommen zu werden, hat keine konkrete berufliche Perspektive (45%), nur 11 % haben eine Zusage für eine Anschlussbeschäftigung (davon 3 % für ein Leiharbeitsverhältnis). 44 % gaben an, eine sonstige Alternative zu haben, nach der aber nicht gesondert gefragt wurde. 6 Diese Antwortmöglichkeit stand 2012 noch nicht zur Verfügung. 28 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg IX. Abbrüche, Wunschberuf und Perspektiven IX. Abbrüche, Wunschberuf und Perspektiven 29

X. Mitbestimmung und Tarifvertrag Vorhandensein einer Interessenvertretung Unsere Ausbildungsreporte zeigten von Anfang an auf, dass es einen engen Zusammenhang zwischen hoher Ausbildungsqualität und dem Vorhandensein einer betrieblichen Interessenvertretung gibt. Nur 39 % der Azubis in betrieblicher Ausbildung berichten aber, dass es in ihrem Betrieb einen Betriebs- oder Personalrat bzw. eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gibt. Die Daten zeigen, dass 28 % der Befragten in einem Betrieb mit JAV sind und weitere 10 % in einem Betrieb, der zwar keine JAV, aber einen Betriebs- bzw. Personalrat hat. Weitere 36 % sind sich nicht sicher, ob es eine Interessenvertretung gibt, und ein Viertel der Befragten gibt an, dass in ihrem Betrieb keine Interessenvertretung existiert. 26 In meinem Betrieb gibt es eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) / einen Betriebsrat / einen Personalrat ja nein weiß nicht 27 In meinem Betrieb gibt es eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) / einen Betriebsrat / einen Personalrat nach Betriebsgröße (nur betriebliche Ausbildung) 10 8 6 6,0 49,0 45,0 1 bis 4 Beschäftigte 9,0 40,0 51,0 5 bis 10 Beschäftigte 10,0 49,0 41,0 11 bis 20 Beschäftigte Die Daten zeigen einen engen Zusammenhang zwischen der Betriebsgröße und dem Vorhandensein einer Interessenvertretung. In Kleinbetrieben gibt es nur relativ selten eine Interessenvertretung, in Großbetrieben hingegen ist es mit 86 % der Regelfall. 30,0 29,0 41,0 21 bis 250 Beschäftigte 56,0 12,0 31,0 251 bis 500 Beschäftigte 90,0 2,0 8,0 mehr als 500 Beschäftigte 5 3 39,0 41,0 46,0 47,0 42,0 25,0 30,0 28,0 28,0 27,0 36,0 31,0 30,0 27,0 23,0 1 ja nein weiß nicht 30 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg X. Mitbestimmung und Tarifvertrag X. Mitbestimmung und Tarifvertrag 31

XI. Sonderthema 2016: Psychische Belastungen in der Ausbildung Tarifvertrag Die Hälfte der befragten Azubis gibt an, dass in ihrem Betrieb ein Tarifvertrag gilt, ein reichliches Fünftel (22%) weiß es nicht genau, und 28 % sind sich sicher, dass für sie kein Tarifvertrag gilt. In Klein- und Mittelbetrieben gilt nur für 32 % bis 45 % ein Tarifvertrag, in Großbetrieben ab 500 Beschäftigten sind die Azubis mit 86 % mehrheitlich im Geltungsbereich von Tarifverträgen. 28 Für mich gilt ein Tarifvertrag 8 6 50,3 45,0 21,9 28,0 27,8 27,0 In diesem Jahr haben wir einige Zusatzfragen zu den Ressourcen sowie den zeitlichen und gesundheitlichen Belastungen der Azubis gestellt. Wir haben zu drei einzelnen positiven Faktoren (Ressourcen) der Ausbildung gefragt, in welchem Maße die Azubis dies für zutreffend halten: 1. Meine Ausbildungssituation weckt mein Interesse, fördert meinen Antrieb und steigert meine Motivation. 2. Meine Ausbildung hat für mich eine große persönliche Bedeutung. 3. Ich habe Kolleg_innen, mit denen ich gut über die Probleme in der Ausbildung sprechen kann. Alle drei Ressourcen werden von den Befragten in ähnlicher Weise bewertet. 56 % bis 60 % sehen sie in hohem oder in sehr hohem Maß als vorhanden an, weitere 21 % bis 28 % verfügen nur zum Teil darüber, und zwischen 16 % und 19 % können nur in geringem oder sehr geringem Maße auf diese Ressourcen zurückgreifen. In Großbetrieben sind die genannten Ressourcen deutlich häufiger vorhanden; hier sagten 71 % der Azubis, diese seien in hohem oder sehr hohem Maß gegeben. Azubis in betrieblicher Ausbildung verfügen öfter über diese Ressourcen als Azubis in außerbetrieblicher Ausbildung. Die Antworten auf diese Fragen stehen in engem Zusammenhang mit der Realisierung des Berufswunsches: Die günstigste Situation weisen die Azubis auf, die eine Ausbildung in ihrem Wunschberuf aufnehmen konnten. Sofern die Ausbildung in diesem Beruf nicht angestrebt worden war oder gar nur eine Notlösung darstellte, geht dies mit geringem Interesse, begrenzter Motivation und einer geringen persönlichen Bedeutung der Ausbildung einher. ja nein weiß nicht 29 Positive Ausbildungsfaktoren Übersicht in sehr geringem / geringem Maß zum Teil in hohem / sehr hohem Maß motivationssteigernd große persönliche Bedeutung gute Kolleg_innen 6 8 32 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg X. Mitbestimmung und Tarifvertrag XI. Sonderthema 2016: Psychische Belastungen in der Ausbildung 33

1. Belastungs- / Stressfaktoren In Bezug auf acht Punkte wurde erhoben, in welchem Maße sich die Azubis dadurch belastet fühlen. Die folgende Abbildung stellt die Bewertung der Belastungsfaktoren im Überblick dar. Als belastend werden vor allem lange Fahrzeiten gewertet (24 % in hohem / sehr hohem Maß belastend), gefolgt von Leistungs- und / oder Zeitdruck. Drei Arbeitszeitthemen Lage der Arbeitszeit und Schichtdienst, ständige Erreichbarkeit, schlechte Pausensituationen werden zu 15 % als in hohem / sehr hohem Maße belastend empfunden. Probleme mit Kolleg_innen und / oder Vorgesetzten belasten die Azu - bis demgegenüber etwas weniger (11 % bzw. 10 %). Am wenigsten spielt ein Nebenjob eine Rolle (6 % in hohem / sehr hohem Maß belastend). Lange Fahrzeiten zum Betrieb und / oder zur Berufsschule Durch lange Fahrzeiten zum Betrieb und / oder zur Berufsschule fühlen sich 24 % der Azubis in hohem oder sehr hohem Maß belastet, weitere 26 % empfinden dies zumindest als teilweise belastend. Die Hälfte der Befragten berichtet in Bezug auf die Fahrzeiten hingegen über nur geringe Belastungen. In den mittelgroßen Betrieben ist die Belastung etwas geringer, in den größeren Betrieben etwas höher. Dies mag da mit zusammenhängen, dass hier auch die Anfahrtswege weiter sind. Schlechte Pausensituation Eine schlechte Pausensituation (Unterbrechungen oder Verkürzungen der Pause, das Fehlen eines geschützten Ortes, an dem man die Pause verbringen kann, etc.) empfinden 16 % der Azubis als in hohem oder sehr hohem Maß belastend, weitere 17 % belastet dies zum Teil, für die Mehrheit (68%) hingegen ist die Pausensituation eher nicht belastend. Überdurchschnittlich ungünstig wird die Pausensituation von Azubis aus Sonstigen Berufen, von Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten und Köchen / Köchinnen empfunden (27 % bis 34 % in hohem / sehr hohem Maß belastend). 30 Belastungsfaktoren Übersicht Leistungs- und / oder Zeitdruck Lage der Arbeitszeit und Schichtdienst lange Fahrzeiten Leistungs- / Zeitdruck Lage der Arbeitszeit ständige Erreichbarkeit schlechte Pausensituationen Probleme mit Kolleg_innen / Vorgesetzten mangelnde Arbeitsschutzmaßnahmen Nebenjob 6 8 in sehr geringem / geringem Maß belastend zum Teil belastend in hohem / sehr hohem Maß belastend Aus vielen Befragungen geht hervor, dass Leistungs- und Zeitdruck zunehmen. Arbeitet man unter Leistungs- und Zeitdruck, kann das mit gesundheitlichen Risiken einhergehen, deren Folgen sich mitunter erst nach längerer Zeit zeigen. Die Befragungsergebnisse belegen, dass bereits während der Ausbildung Leistungs- und Zeitdruck erfahren werden. Immerhin 17 % der Azubis empfinden den Leistungs- / Zeitdruck als in hohem oder sehr hohem Maß belastend, jede_r Vierte (27%) fühlt sich zumindest teilweise belastet, während 57 % die Belastung durch Arbeits- und Zeitdruck eher als gering ansehen. Die Arbeitszeitlage bzw. der Schichtdienst sind für 15 % der Azubis in hohem / sehr hohem Maß ein Belastungsfaktor, für weitere 22 % zum Teil belastend und für 63 % nur in geringem / sehr geringem Maß belastend. Überdurchschnittlich häufig werden Belastungen von angehenden Hotel- / Restaurantfachleuten, Friseur_innen, Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten und Köchen / Köchinnen (21 % bis 31 % in hohem / sehr hohem Maß) angegeben. 34 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg 1. Belastungs- / Stressfaktoren 1. Belastungs- / Stressfaktoren 35

2. Stresssymptome / Belastungsfolgen Ständige Erreichbarkeit Durch ständige Erreichbarkeit fühlen sich 15 % der Azubis in hohem bzw. sehr hohem Maß und 22 % zum Teil belastet. Mehrheitlich (62 % in geringem / sehr geringem Maß) wird jedoch keine Belastung aufgrund ständiger Erreichbarkeit berichtet. In kleineren Betrieben werden häufiger (15 % bis ) kritische Einschätzungen dazu gegeben als in größeren Betrieben (11%). Die Forderung nach ständiger Erreichbarkeit ist vor allem ein Problem für angehende KFZ-Mechatroniker_innen, Friseur_innen und Hotel- / Restaurantfachleute (19 % bis 21 % in hohem / sehr hohem Maß). Nebenjob Nebenjobs spielen die geringste Rolle unter den Belastungsfaktoren, gleichwohl fühlen sich 6% der Azubis in hohem / sehr hohem Maß durch einen Nebenjob belastet, 8% zumindest teilweise, aber 86 % nur in geringem / sehr geringem Maß. Dabei fühlen sich angehende Verkäufer_innen, Zahnmedizinische Fachangestellte, Köche / Köchinnen und Friseur_innen überdurchschnittlich häufig stärker belastet (9 % bis 11 % in hohem / sehr hohem Maß). Insbesondere bei Azubis im Friseurhandwerk dürfte die äußerst geringe Ausbildungsvergütung den Druck erhöhen, einen Nebenjob auszuüben, um eine eigenständige Lebensführung zu ermöglichen. Angesichts dessen, dass schon in der Ausbildung teilweise Beschäftigungsbedingungen mit erheblichen Belastungen erlebt werden, stellt sich die Frage nach deren Auswirkungen auf die Azubis. Dazu haben wir fünf Fragen formuliert: 1. Ich komme auch zur Ausbildung, wenn ich mich krank oder unwohl fühle. 2. Am Ende eines Ausbildungstages fühle ich mich erschöpft. 3. Ich fühle mich schwach und krankheitsanfällig. 4. Ich habe Schwierigkeiten, mich auf meine Ausbildung zu konzentrieren. Krank zur Arbeit gehen Für jede_n zweite_n Azubi trifft zu, dass sie immer oder häufig trotz Krankheit oder Unwohlseins zur Arbeit gehen; weitere 26 % tun dies manchmal und nur 24 % verhalten sich selten oder nie so. Dies kann einerseits von hoher Motivation zeugen, andererseits aber auch Ergebnis von Ängsten oder Sorgen sein z. B. weil die Azubis befürchten, dass krankheitsbedingtes Fehlen negative Reaktionen hervorruft. Krank zur Arbeit gehen überdurchschnittlich häufig Azubis aus den Berufen Elektroniker_in, Zahnmedizinische_r Fachangestellte_r, Hotel- / Restaurantfachleute, Kaufleute im Handel / Büromanagement und Friseur_in (52 % bis 60 % immer / häufig). Mangelnde Arbeitsschutzmaßnahmen und / oder fehlende Arbeitsmittel 5. Ich habe schon mal daran gedacht, die Ausbildung abzubrechen. Erschöpfung empfinden Mangelnde Arbeitsschutzmaßnahmen oder fehlende Arbeitsmittel sind für jede_n Zehnte_n eine in hohem / sehr hohem Maß vorhandene Belastung (10 %), für weitere 15 % eine teilweise Belastung und für 74 % eine nur in geringem / sehr geringem Maße vorhandene Belastung. Probleme mit Kolleg_innen und / oder Vorgesetzten Probleme mit Kolleg_innen und / oder Vorgesetzten haben 11 % der Azubis in hohem / sehr hohem Maß, 17 % teilweise und 72 % in geringem / sehr geringem Maß. Etwas häufiger als in anderen Berufen ist das bei Hotel- / Restaurantfachleuten, Verkäufer_innen, Zahnmedizinischen Fachangestellten und Köchen / Köchinnen der Fall (16 % bis 22 % in hohem / sehr hohem Maß). Als häufigste Folge der Belastungen geht jede_r zweite Azubi trotz Krankheit oder Unwohlseins zur Arbeit, 29 % der Azubis fühlen sich am Ende des Arbeitstages immer oder häufig erschöpft und jeweils 20 % fühlen sich schwach bzw. anfällig oder denken an einen Abbruch der Ausbildung. 19 % haben immer / häufig Konzentrationsschwierigkeiten. Diese Ergebnisse belegen, dass bereits am Beginn des Erwerbslebens gesundheitliche Risiken auftreten (können), denen sich die Betriebe zuwenden müssen. Am Ende des Ausbildungstages fühlen sich 39 % der befragten Azubis immer oder häufig erschöpft, weitere 37 % manchmal und nur 24 % selten oder nie. Sofern die Erschöpfung nur kurzzeitig ist und die Azubis sich schnell erholen, dürften damit keine größeren Probleme verbunden sein. Allerdings gaben (s. o.) weniger als die Hälfte der Befragten an, sich in der Regel nach der Ausbildung in der Freizeit gut erholen zu können. Besonders Azubis aus den Berufen Verkäufer_in, Friseur_in, Medizinische_r Fachangestellte_r, Koch / Köchin und Zahnmedizinische_r Fachangestellte_r geben überdurchschnittlich an, dass sie sich immer oder häufig erschöpft fühlen (50 % bis 55 %). 36 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg 1. Belastungs- / Stressfaktoren 2. Stresssymptome / Belastungsfolgen 37

Sich schwach und krankheitsanfällig fühlen Das Erschöpftsein in Kombination damit, sich nach der Arbeit nicht richtig erholen zu können, führt zu Krankheitsrisiken. Tatsächlich fühlen sich 21 % der Azubis immer oder häufig schwach und krankheitsanfällig, 20 % manchmal und 59 % selten oder nie. Dies ist für junge Menschen ein relativ hoher Anteil von Personen mit Krankheitssymptomen. Etwas überdurchschnittlich ist das bei angehenden Medizinischen Fachangestellten, FK Schutz und Sicherheit, Handwerksberufen (Tischler _in etc.), Zahnmedizinischen Fach angestellten und Friseur_innen der Fall (25 % bis 32 % immer / häufig). Konzentrationsschwierigkeiten Unter Schwierigkeiten, sich auf die Ausbildung zu konzentrieren, leiden 19 % der Azubis immer oder häufig, 20 % manchmal und 61 % selten oder nie. Gedanke an Ausbildungsabbruch Jede_r Fünfte der befragten Azubis hat schon intensiv an einen Abbruch der Ausbildung gedacht (20 % immer / häufig), 13 % manchmal und 67 % selten / nie. Dies ist überdurchschnittlich bei den Berufen Friseur_in, Handwerksberufen (Tischler_in etc.), Verkäufer_in, Medizinische_r Fachangestellte_r und Hotel- / Restaurantfachleute der Fall (26 % bis 30 % immer / häufig), deutlich weniger hingegen bei Industriemechaniker_in, Mechatroniker_in und Elektroniker _in (7 % bis 12 % immer / häufig). 3. Weitere Korrelationen zu den Belastungsfaktoren Hohe, mittlere und geringe Belastung Insgesamt zeigt sich, dass belastende Ausbildungsbedingungen keine Ausnahmen darstellen. Mehr als die Hälfte der Auszubildenden fühlt sich in mindestens einem der abgefragten Bereiche stark belastet. Fast die Hälfte der Azubis (46 %) gibt in keinem der acht abgefragten Bereiche / Belastungsfaktoren an, in hohem oder sehr hohem Maß belastet zu sein. Fast 40 % geben an, dass sie in mindestens einem oder zwei der abgefragten Bereiche in hohem oder sehr hohem Maß belastet sind. Weitere 14 % geben schließlich an, in drei oder mehr Bereichen in hohem bzw. sehr hohem Maß belastet zu sein. Wir differenzieren im Folgenden entsprechend dieser Darstellung nach hoher, mittlerer und geringer Belastung. 31 Anzahl der Bereiche, in denen Arbeitsanforderungen und -bedingungen von den Auszubildenden als sehr hoch / hoch belastend empfunden werden Überdurchschnittlich häufig ist das bei Medizinischen Fachangestellten, FK Schutz und Sicherheit, Friseur_innen und Handwerksberufen (Tischler_in etc.) der Fall (26 % bis 33 % immer / häufig). 14,4% 46,2% mehr als zwei Bereiche 1 oder 2 Bereiche kein Bereich 39,4% 38 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg 2. Stresssymptome / Belastungsfolgen 3. Weitere Korrelationen zu den Belastungsfaktoren 39

Belastende Arbeitsbedingungen und negatives Gesundheitsempfinden Belastende Anforderungen und Bedingungen in der Ausbildung wirken sich unmittelbar auf das Wohlergehen der Auszubildenden aus. Je höher die Zahl der als belastend empfundenen Anforderungen, desto höher ist auch der Anteil der Azubis, die negative Auswirkungen auf das gesundheitliche Empfinden berichten. Dies zeigt, wie wichtig eine belastungsarme Gestaltung der Arbeitsbedingungen für die Prävention ist! Während in der Gruppe der Auszubildenden, die über keinerlei schwerwiegende Belastungen durch Arbeitsanforderungen oder -bedingungen klagen, lediglich 17 % angaben, sich immer oder häufig schwach und krankheitsanfällig zu fühlen, waren es unter den Auszubildenden mit einer gefühlten hohen Belastung in mehr als zwei Bereichen der Arbeitsbedingungen mit 29 % fast doppelt so viele. Auch fühlt sich von den stärker belasteten Azubis ein deutlich größerer Anteil (58 %) am Ende des Ausbildungstages immer oder häufig erschöpft als von denen, die nur geringe Belastungen empfinden (28 %). Berufe mit höchstem Indexwert Wie aus folgender Grafik ersichtlich, gibt es einen Zusammenhang zwischen der Gesamtbewertung der Ausbildung (Index) und der Zahl der berichteten Belastungen. Je niedriger der Indexwert, desto umfangreicher werden belastende Arbeitsbedingungen benannt. Belastung durch: Von den erfragten Belastungen scheinen nur lange Fahrzeiten nicht in einem Zusammenhang mit der Ausbildungsqualität zu stehen. Bei allen anderen Faktoren gibt es hingegen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Ausbildungsqualität und berichteten Belastungen. 33 Anteil der Auszubildenden, die sich durch Arbeitsanforderungen und -bedingungen in sehr hohem / hohem Maße belastet fühlen, in Abhängigkeit von der Ausbildungsqualität 32 Anteil der Auszubildenden, für die die einzelnen Aussagen immer oder häufig zutreffen, in Abhängigkeit von der subjektiv empfundenen Belastung durch Arbeitsanforderungen und -bedingungen Berufe mit mittlerem Indexwert Berufe mit schlechtestem Indexwert lange Fahrtzeiten 21,0 24,0 27,0 8 6 17,0 16,0 17,0 28,0 48,0 21,0 21,0 21,0 geringe Belastung mittlere Belastung hohe Belastung 44,0 53,0 30,0 29,0 23,0 58,0 47,0 Ich habe schon mal daran gedacht, meine Ausbildung abzubrechen Ich habe Schwierigkeiten, mich auf meine Ausbildung zu konzentrieren Ich fühle mich schwach und krankheitsanfällig Am Ende eines Ausbildungstages fühle ich mich erschöpft Ich komme auch zur Ausbildung, wenn ich mich krank / unwohl fühle Alle Angaben treffen immer / häufig zu. Nebenjob ständige Erreichbarkeit Probleme mit Vorgesetzten / Kolleg_innen Leistungs- / Zeitdruck 2,0 5,0 6,0 6,0 9,0 10,0 12,0 14,0 16,0 18,0 18,0 23,0 schlechte Pausensituationen 2,0 16,0 25,0 Lage der Arbeitszeit / Schichtdienst 6,0 16,0 22,0 mangelnde Arbeitsschutzmaßnahmen / fehlende Arbeitsmittel 3,0 10,0 15,0 1 3 40 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg 3. Weitere Korrelationen zu den Belastungsfaktoren 3. Weitere Korrelationen zu den Belastungsfaktoren 41

XII. Gesamtindex Männlich und weiblich dominierte Berufe Um strukturelle Benachteiligung abschätzen zu können, wurden innerhalb der untersuchten Ausbildungsberufe drei Gruppen gebildet: Berufe mit einem Männeranteil >75 %, Be rufe mit einem Frauenanteil >75 % und sonstige (gemischte) Berufe (die im Weiteren nicht gesondert betrachtet werden). Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede: Hohe Belastungen im Hinblick auf Leistungs- und Zeitdruck, eine schlechte Pausengestaltung und die Lage der Arbeitszeit / Schichtdienst werden überdurchschnittlich häufig aus frauendominierten Berufen berichtet, während sich Azubis aus männerdominierten Berufen vor allem durch lange Fahrtzeiten belastet fühlen. Auch in Bezug auf die negativen Wirkungen sind die Unterschiede zwischen frauen- und männerdominierten Berufen deutlich. Alle fünf Aussagen zu Problemen in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden werden durch Azubis aus frauendominierten Berufen sehr viel häufiger berichtet. 34 Anteil der Auszubildenden in männlich und weiblich dominierten Berufen, die sich durch Arbeitsanforderungen und -bedingungen in sehr hohem / hohem Maße belastet fühlen Index mind. 80 Punkte Index 66 79 Punkte Index 51 65 Punkte Index 0 50 Punkte Abschließend haben wir einen themenübergreifenden Gesamt index zur Ausbildungsqualität in der betrieblichen Aus - bildung gebildet. Dieser liegt insgesamt bei 68,5 Index- Punkten und zeigt eine Rangfolge der Ausbildungsberufe. Es ist ersichtlich, dass die günstigsten Ausbildungsbedingungen 35 Gesamtindex über alle Berufe in den Berufen Chemielaborant_in / Chemikant_in, IT-Berufe, Mechatroniker_in und Industriemechaniker_in zu finden sind. Die tendenziell ungünstigsten Bedingungen finden Azubis in den Berufen Fachkraft für Schutz / Sicherheit, Hotel / Restaurantberufe und Koch / Köchin vor. 6 8 in sehr hohem / hohem Maße belastet durch: lange Fahrtzeiten 20,8 24,8 männlich dominierte Berufe >75% Männeranteil weiblich dominierte Berufe >75% Frauenanteil Industriemechaniker_in Chemielaborant_in /Verfahrensmech. Elektroniker_in KFZ-Mechatroniker_in Nebenjob ständige Erreichbarkeit 5,8 8,8 14,7 15,9 Industriekaufleute Mechatroniker_in Anlagenmechaniker_in Werkzeug- u.a. Mechaniker/ Metallbauer Koch / Köchin Probleme mit Vorgesetzten / Kolleg_innen Leistungs- / Zeitdruck 9,1 13,6 13,4 22,9 Kaufleute im Handel / Büromanagement Verkäufer_in FK Schutz und Sicherheit Hotel-/ Restaurantfachleute Handwerksberufe (Tischler_in etc.) schlechte Pausensituationen Lage der Arbeitszeit / Schichtdienst mangelnde Arbeitsschutzmaßnahmen / fehlende Arbeitsmittel 8,5 9,2 10,8 12,8 21,2 24,7 Zahnmedizinische_r Fachangestellte_r FK Lagerlogistik Medizinische_r Fachangestellte_r Friseur_in Sonstige Berufe 1 3 6 8 42 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg 3. Weitere Korrelationen zu den Belastungsfaktoren XII. Gesamtindex 43

XIII. Unser Fazit: Ausbildung besser machen! Die DGB-Jugend fordert für alle Ausbildungsinteressierten eine Ausbildungsplatzgarantie. Absolute Priorität müssen dabei betriebliche Ausbildungsplätze haben. Wo dies nicht möglich ist, müssen außerbetriebliche Ausbildungsstellen zur Verfügung gestellt werden, um unnötige Warteschleifen für die jungen Menschen zu vermeiden. Diese müssen einen engen betrieblichen Anschluss ge währ leisten, und in regelmäßigen Abständen muss überprüft werden, ob ein Übergang in eine betriebliche Ausbildung möglich ist. Diese Ausbildungsgarantie sollte von einer sogenannten Ausbildungsumlage flankiert werden. Die bei den Kammern angesiedelten Berufsbildungsausschüsse müssen als Organ zur Qualitätssicherung gestärkt werden. Damit sie sich bei Verstößen vor der Durchsetzung von Sanktionen aufgrund ihrer Doppelfunktion als Arbeit geberverband und neutrale Kontrollstelle der Ausbildung nicht gegen die eigenen Mitglieder richten müssen, brauchen sie deutlich mehr Rückhalt durch den Gesetzgeber. Für den Fall, dass dieses Dilemma nicht gelöst werden kann, fordert die Gewerkschaftsjugend die Schaffung unab hängiger Institutionen, die für die Qualitätssicherung und -entwicklung zuständig sind. Die Ausbildereignungsverordnung muss dringend aktualisiert und modernisiert werden. Methodisch-didaktische und jugendpsychologische Kompetenzen für Ausbilder_innen sollten im Gesetz als zwingend notwendig festgeschrieben sein. Dazu gehören auch regelmäßige Weiterbildungen. Denn als erste betriebliche Ansprechpartner für die Auszubildenden nehmen die Ausbilder_innen eine zentrale Rolle in Bezug auf die Ausbildungsqualität und Zufriedenheit der Auszubildenden ein. 17 Berufsbildungsgesetz muss dahingehend ergänzt werden, dass keine Beschäftigung erfolgen darf, die über die vereinbarte wöchentliche Ausbildungszeit hinausgeht. Dass Überstunden noch in vielen Bereichen Realität sind und Auswirkungen auf die persönliche Lebensführung und Gesundheit der Auszubildenden haben, zeigt der Ausbildungsreport. Die Berufsschulzeit muss für alle Auszubildenden inklusive der Wege- und Pausenzeiten vollständig auf die betriebliche Arbeitszeit angerechnet werden. Daher braucht es eine einheitliche Anrechnungsregelung für alle Auszubildenden, die dem 9 des Jugendarbeitsschutzgesetzes entspricht. Die Rückkehrpflicht von Auszubildenden in den Betrieb nach der Berufsschule muss abgeschafft werden. Es bedarf neben dem Ausbildungsrahmenplan, der die Ausbildungsinhalte des jeweiligen Berufsbildes festlegt, auch eines rechtlichen Anspruchs auf einen betrieblichen Ausbildungsplan, der auf die konkreten Gegebenheiten im Betrieb abgestimmt ist. 11 des Berufsbildungsgesetzes sollte ent sprechend angepasst werden. Als Lernzielkontrolle muss dem Ausbildungsnachweis mehr Beachtung geschenkt werden. Auszubildende müssen ihr Berichtsheft unter Anleitung und Hilfestellung der Ausbilder_innen während der Arbeitszeit schreiben, um Lernprozesse gemeinsam reflektieren zu können. Alle im Zusammenhang mit der Ausbildung entstehenden Kosten müssen vom Ausbildungsbetrieb übernommen werden. Neben betrieblichen Ausbildungsmitteln wie Sicherheitskleidung und Arbeitsmittel sind auch die schulischen Mittel, wie z. B. Fachliteratur, durch den Arbeitgeber zu tragen. Fahrtkosten vom Wohnort zur Ausbildungsstätte und zur Berufsschule sowie die Unterkunftskosten im Blockunterricht müssen erstattet werden. 14 Berufsbildungsgesetz muss dahingehend konkretisiert werden. 44 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg XIII. Unser Fazit: Ausbildung besser machen! XIII. Unser Fazit: Ausbildung besser machen! 45

Abbildungsverzeichnis... Abb. 1 Gemeldete Ausbildungsstellen und Bewerber_innen......................................... 4 Abb. 2 Ausbildungsstellen pro Bewerber_in Zeitreihe.............................................5 Abb. 3 Unbesetzte Ausbildungsstellen und unversorgte Bewerber_innen....................................5 Abb. 4 Einschätzung der fachlichen Qualität der Ausbildung im Betrieb.....................................8 Abb. 5 Ein Ausbildungsplan für den betrieblichen Teil meiner Ausbildung liegt mir vor............................9 Abb. 6 Ein Ausbildungsplan für den betrieblichen Teil meiner Ausbildung liegt mir vor (nach Betriebsgröße)................ 10 Abb. 7 Ich muss Tätigkeiten verrichten, die eindeutig nicht zu meiner Ausbildung gehören (nur Azubis in betrieblicher Ausbildung).... 11 Abb. 8 Mein_e Ausbilder_in erklärt mir Arbeitsvorgänge zu meiner vollsten Zufriedenheit......................... 12 Abb. 9 Ich werde von meiner_meinem Ausbilder_in meiner Meinung nach korrekt behandelt....................... 13 Abb. 10 Den Ausbildungsnachweis (Berichtsheft) führe ich während der Arbeitszeit (Ausbildungszeit)....................14 Abb. 11 Arbeitstage pro Woche im Betrieb (Frage: Ich arbeite an Tagen im Betrieb )........................... 15 Abb. 12 Arbeitsstunden pro Woche (einschl. Berufsschule) (Frage: Pro Woche arbeite ich durchschnittlich tatsächlich (inkl. Berufsschule) Stunden ).................... 16 Abb. 13 Ich mache regelmäßig Überstunden................................................. 17 Abb. 14 Überstunden pro Woche........................................................ 18 Abb. 15 Wenn ich Überstunden geleistet habe, werden diese mit abgeglichen.............................. 18 Abb. 16 Ich habe Probleme, mich nach der Ausbildung in meiner Freizeit zu erholen............................19 Abb. 17 Angaben zur Höhe der Ausbildungsvergütung (brutto)........................................ 20 Abb. 18 Mit meiner Ausbildung bin ich insgesamt (nur betriebliche Ausbildung)............................. 21 Abb. 19 Zufriedenheit mit der Ausbildung im Vergleich: Azubis mit und ohne regelmäßige Überstunden...................22 Abb. 20 Zufriedenheit mit der Ausbildung nach Betriebsgröße......................................... 23 Abb. 21 Index Zufriedenheit mit der Ausbildung im Betrieb nach Ausbildungsberufen (Gruppen)...................... 25 Abb. 22 Vertragslösungsquoten in Prozent nach Zuständigkeitsbereichen und Ländern............................ 26 Abb. 23 Mein Ausbildungsberuf war bei der Berufswahl......................................... 27 Abb. 24 Nach meiner Ausbildung möchte ich im erlernten Beruf weiter tätig sein.............................. 28 Abb. 25 Gibt es eine Befristung der geplanten Anstellung?..........................................29 Abb. 26 In meinem Betrieb gibt es eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)/ einen Betriebsrat / einen Personalrat......... 30 Abb. 27 In meinem Betrieb gibt es eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) / einen Betriebsrat / einen Personalrat nach Betriebsgröße (nur betriebliche Ausbildung)........................................... 31 Abb. 28 Für mich gilt ein Tarifvertrag.....................................................32 Abb. 29 Positive Ausbildungsfaktoren Übersicht............................................... 33 Abb. 30 Belastungsfaktoren Übersicht.................................................... 34 Abb. 31 Anzahl der Bereiche, in denen Arbeitsanforderungen und -bedingungen von den Auszubildenden als sehr hoch / hoch belastend empfunden werden...........................................39 Abb. 32 Anteil der Auszubildenden, für die die einzelnen Aussagen immer oder häufig zutreffen, in Abhängigkeit von der subjektiv empfundenen Belastung durch Arbeitsanforderungen und -bedingungen............................... 40 Abb. 33 Anteil der Auszubildenden, die sich durch Arbeitsanforderungen und -bedingungen in sehr hohem / hohem Maße belastet fühlen, in Abhängigkeit von der Ausbildungsqualität..................................... 41 Abb. 34 Anteil der Auszubildenden in männlich und weiblich dominierten Berufen, die sich durch Arbeitsanforderungen und -bedingungen in sehr hohem / hohem Maße belastet fühlen....................................42 Abb. 35 Gesamtindex über alle Berufe..................................................... 43 46 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 47

Literatur Datenreport des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zum Berufsbildungsbericht 2016 der Bundesregierung https://www.bibb.de/datenreport-2016 Berufsbildungsbericht 2016 der Bundesregierung https://www.bmbf.de/pub/berufsbildungsbericht_2016.pdf Bundesinstitut für Berufsbildung 2014: Wenn Angebot und Nachfrage immer seltener zusammenfinden Wachsende Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt: Analysen und Lösungsansätze https://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/bwp/show/ id/7191 Deutscher Gewerkschaftsbund 2015: 6. Sonderauswertung zum DGB-Index Gute Arbeit Arbeitsqualität aus der Sicht von jungen Beschäftigten http://jugend.dgb.de/meldungen/dgb- jugend/++co++ce6cea7a-b53b-11e5-8648- 525400808b5c DGB-Jugend 2016: Kampagne zur Reform des Berufsbildungsgesetzes http://jugend.dgb.de/dgb_jugend/aktionen-undkampagnen/berufsbildungsgesetz Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Stressreport Deutschland 2012 Psychische Anforderungen, Ressourcen und Befinden www.baua.de/dok/3430796 Bundesinstitut für Berufsbildung 2016: Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2015 https://www.bibb.de/de/37586.php 48 Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg Literatur

Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg Literatur http://bb-jugend.dgb.de