Kanton Bern. Informationen zum Jugendheim Prêles 4. Februar 2016

Ähnliche Dokumente
Weiteres Vorgehen Jugendheim Prêles. Regierungspräsident Hans-Jürg Käser, Polizei- und Militärdirektor

Kantonale Strategie für die Schwyzer Landwirtschaft Kurz-Präsentation Teil 1

Betriebsanalyse und Reorganisation JVA Thorberg

Standortkonzentration: Standortanalyse Bern und Burgdorf

Stand der Umsetzung der Wachstumsstrategie für den Kanton Bern

Agglomerationsstrategie des Kantons Bern

Genderspezifische Aspekte und Herausforderungen in der Arbeit mit jungen Frauen im Jugendheim Lory

Strategieentwicklung. auch mit wenig Aufwand

Informationen des SVEB

Respekt, Achtung, Ehrlichkeit Vorbild sein Halt vermitteln in einer sozialpädagogischen Institution

iiz-konzept Kanton Zürich (gültig ab 01. April 2014)

Aktuelle Themen der bernischen Psychiatrie aus Sicht der UPD

Situationsanalyse und Marketingkonzept für die Kindertagesstätte Taka Tuka

REGIERUNGSRAT. Aarau, Juni 2014 HINTERGRUNDINFORMATION. Schlanke und effiziente Verwaltung im Kanton Aargau. 1. Zusammenfassung

Frtbildungin Bibliotheken als Teil der strategischen Bibliotheksentwicklung

Strategieziele IWB

Strategie: Umgesetzt. München Mai 2014

Weiterführung der Projektorganisation zur Umsetzung der Beschleunigungsmassnahmen

Die Expertenberichte aus Sicht des Kantons Erkenntnisse zu kantonalen Standards und Aufsichtspraxis

2 Jahre KESB - Zwischenbilanz aus

Direktion für Bildung und Kultur Schulkommission. Strategie der Schulkommission für die Zuger Mittelschulen 2015 bis 2018

Lebenszyklusmodell als Ansatz für eine wirksame Portfoliobereinigung?

Wirtschaftlichkeit von Hallenbäder: Potentialanalyse

Schweizer E-Government- Landschaft im Vergleich. 21. Oktober 2014, Zürich Swiss Post Roundtable

Umgang mit Chancengleichheit und Integration in der Solothurner Spitäler AG

Richtlinien über das Betriebskonzept für Einrichtungen der Heimpflege für Kinder und Jugendliche

Vom 19./25. Mai / 29. Juni/5. Juli 2007

Das Konzept Case Management. Lukas Leber

Beratendende Gruppe Standardisierung. Aufgaben und Leitlinien (ENTWURF)

Plattform Palliative Care

Turnaround eines Spitals und Rolle des QM HERZLICH - INDIVIDUELL - PROFESSIONELL 1

Strategieentwicklung AHB Erfahrungen und Folgerungen

Bericht «Psychische Gesundheit» des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik

Cloud Computing: Startschuss für eine Cloud- Strategie der Schweizer Behörden

Medienkonferenz zum Kredit für die Asylsozialhilfe

Businessplan Theorie und Praxis

Nationale Strategie Palliative Care

E-Government Aargau Rahmenvereinbarung zwischen dem Kanton Aargau und den Gemeindepersonal-Fachverbänden des Kantons Aargau. Version 2.

Studie ego Informationsströme im aargauischen Gesundheitswesen aus der Sicht von Grundversorgerpraxen

Sonderauswertung Industrie 4.0 in der Region Bodensee-Oberschwaben

Herzlich Willkommen!

! -! >!ALLGEMEINE!VORSTELLUNG!DES!PROJEKTS!

Zuständiges Departement. Datum Entwicklungen

Vom Sorgenkind zur Mustertochter

Nationales Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut

Bedürfnisevaluation bei Immobilienverwaltungen im Bereich technischer Gebäudeunterhalt. MATH Semesterarbeit Forschungsbericht Anderes

Erfolgreiches Stakeholdermanagement. Umfeld. Forum Marktplatz Kommune 2016, Halle 7/D68 Dienstag, 15. März 2016 Anna Faoro, E-Government Schweiz

Angebots- und Strukturüberprüfung (ASP 2014)

Begleitgruppe zu IT Themen aus dem Bereich Grundbuch

Behördenrapport vom Major Pius Ludin, Chef Sicherheitspolizei Land, designierter Chef Sicherheits- und Verkehrspolizei

POTENTIALANALYSE UNTERNEHMENS-CHECK. Potentialanalyse. ASSTEC.net. Der sichere Weg zur besseren Effizienz in der Produktion. Ausgabe 2014 V1.

Pilotprojekt Case Management Sucht

Zukunftsszenario der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig Tanja Erdmenger Zentrale Dienste

IT-Sourcing Strategie Stadt Luzern

Stadtrat Januar Zukunft Langmatt Strategie und Machbarkeit Projektorganisation

Wohnen im Mittelzentrum Reinbek / Glinde / Wentorf Ausgewählte Ergebnisse der kleinräumigen Bevölkerungsund Haushaltsprognose 2030

! '! >!ALLGEMEINE!VORSTELLUNG!DES!PROJEKTS!

Strategieprozess und Generationenwechsel bei der Weinhandlung Martel. Jan Martel Donnerstag, 23. Oktober 2014

Demographischer Wandel und die Folgen für die Stadt Dietzenbach

Projekt Hallenbad. Statusinformation an der Bürgerversammlung vom

Organisationsreglement Datenbank LAP (DBLAP)

Pflegebedarfe und -angebote mit Fokus NRW

Zukunft deutsches Krankenhaus Thesen

Armut und Verschuldung in der Schweiz

Allgemeine Informationen zum öffentlichen Verkehr

Siegener Jahreskonferenz. Risk Governance für Schweizer Kommunen. 10. Oktober Stephanie Blättler

Arbeitsunterlagen Strategie

Steuergesetzrevision 2019

Lenzburg Publikumsanlagen.

E-Government Schweiz, bestehende und künftige Herausforderungen auf kommunaler Ebene

Teil II: Strategische Dokumente und Strategieplanungsprozess

Aktuelle Situation im Asylwesen und die anstehenden Herausforderungen für die Gemeinden

STRATOS Relaunch Projekt Cholera Fäscht / Pop-up-Event Projektplan. Naters, 2. Oktober 2015

KINDER- UND JUGENDARBEIT IM LANDKREIS SCHWEINFURT

Gemeindeführung Modelle und Strategien

Aktionsplan Strategie Biodiversität Schweiz

«Strategie als Treiber der Unternehmensentwicklung» Excellence in der Industrie

«Softwareunterstützung zum internen Kontrollsystem (IKS)»

Evaluation der Qualifikationsverfahren in der beruflichen Grundbildung

Klimawandel im Kanton Solothurn

REGIONALKONFERENZ IN SCHLESWIG-HOLSTEIN SICHERE ORTE SCHAFFEN PRÄVENTION VON SEXUELLEM KINDESMISSBRAUCH

Qualitätsbericht 2014 der Alters- und Pflegeheime Glarus

Der Wert offener Standards für Mittelständler

Netzwerkanlass «Wasserversorgung» 19. April 2012, Unterkulm. Fortschrittliche Strukturen der Wasserversorgungen Urs Kamm, SVGW

Managementsystem der Stadt Rapperswil-Jona

PERSPEKTIVE HOCHSCHULE. Institut für Controlling Prof. Dr. Ebert GmbH Strohstr. 11, Nürtingen Tel

Ein Blick in die Zukunft

Präventionsmassnahmen zur Verhinderung von Radikalisierung

Praktika und Werksstudent in vers. Großunternehmen (Philips, Yahoo, Alstom und NXP)

Aufsichtstätigkeit des Bundesamtes für Privatversicherungen. Beurteilung aus Sicht der Kommission Transparenz

Weiteres Vorgehen HRM2

SAQ-Veranstaltung: Management Review. Elvira Bieri 25. September 2008, Uhr In Zofingen

Inputs Fachbereich Betriebsentwicklung BLW

Abschluss und Ausblick

Angebots- und Strukturüberprüfung (ASP 2014)

Vorlage zur Kenntnisnahme

Präsentation der Studie «förderliche und hinderliche Faktoren bei der Anstellung von Flüchtlingen»

Die Sozialregionen im Kanton Solothurn

Einführung und Wahrnehmung h der Aufsicht am Beispiel des Kantons Zürich

Transkript:

Informationen zum Jugendheim Prêles 4. Februar 2016

Ablauf Nr. Thema Wer 1. Einleitung H.-J. Käser 2. Betriebs- und Umfeldanalyse P. Seiler 3. Entscheid Regierungsrat H.-J. Käser 4. Weiteres Vorgehen H.-J. Käser 5. Offene Fragen Alle 2

Einleitung 3

Jugendheim Prêles (JHP) Themen Zugehörigkeit Angebot / Konzept Anzahl Plätze / Auslastung Anzahl Mitarbeitende Ausbildungsbetriebe Inhalt Polizei- und Militärdirektion Kanton Bern, Amt für Freiheitsentzug und Betreuung Geschlossene, halboffene und offene Unterbringung mit dem Ziel der (Re)Integration für verhaltensauffällige, normalbegabte Jugendliche und junge Männer im Alter bis zu 22 Jahren 70 Plätze davon 25 besetzt (per Dezember 2015) 80.00 (effektive Vollzeitstellen) Malerei, Maurerei, Bau- und Möbelschreinerei, Küche, Bäckerei, Hauswirtschaft, Betriebsunterhalt, Metallbau, Garage, Landschaftsgärtnerei, Landwirtschaft 4

Ausgangslage Ende 2014 Fehlende Auslastung JHP Sinkende Nachfrage Vgl. Bundesamt für Statistik vom 25.01.2016 Probleme bei der Personalrekrutierung Keine Verbesserung absehbar Auftrag für Betriebs- und Umfeldanalyse JHP 5

Betriebs- & Umfeldanalyse / Expertise 6

Betriebs- und Umfeldanalyse Begehung vor Ort Interviews mit Mitarbeitenden und Experten Schriftliche Eingaben Benchmark mit ähnlichen Institutionen Einbezug Begleitgruppe Erstellung Zwischenbericht und Schlussbericht 7

Analyseergebnisse 8

Fazit aus der Analyse Eindruck RPC: Konsistentes Analysebild Grosse Bereitschaft der Mitarbeitenden Auskunft zu geben Unzufriedenheit bei einigen der Mitarbeitenden Akuter Handlungsbedarf Koordiniertes Vorgehen Neupositionierung JHP 9

Vorgeschlagene Massnahmen Zwischenphase / «Boxenstopp» / erste Personalmassnahmen Überprüfung der strategischen Positionierung Künftiges Angebot / Grösse der Institution / Infrastruktur Kosten / Wirtschaftlichkeit Auslagerungen / andere Nutzung / Zusammenarbeitsformen Personalmassnahmen Anpassung Organisation Aufsicht / Gremien Ablauforganisation und Organigramm Umsetzung der Strategie Anpassung Betriebskonzept Vernetzung und Kooperation 10

Erste Umsetzungen Einsatz einer neuen Geschäftsleitung a.i. Anpassung des Geschäftsleitungsreglements Personalrekrutierungsstopp (Anstellungen in Ausnahmen mit Bewilligung durch den Amtsvorsteher) Da sich weiterhin Platzierende für das JHP interessiert haben, wurde von einem Aufnahmestopp abgesehen Einsatz einer Planungsgruppe für die Erarbeitung der strategischen Positionierung 11

Expertise Prüfung von 4 Szenarien 1) Status quo mit Verbesserungen 2) Verkleinerung und Konzentration der Institution 3) Umzug an einen neuen (geografisch besser gelegenen) Standort 4) Schliessung der Institution Ergebnis einer Grobabschätzung: Vertiefte Analyse der Szenarien 2 und 4 12

Ergebnisse Vertiefte Analyse (Expertise) (I) Bedarfsplanung: Das Formulieren einer profunden Bedarfsprognose ist und bleibt ein praktisch unmögliches Unterfangen. Aktuell Rückgang bei platzierten Jugendlichen (vgl. Bundesamt für Statistik; 25.01.2016) Kosten: Hohe Betriebskosten Für eine Weiterführung würden weitere bedeutende Investitionen in die Infrastruktur fällig. Somit wäre eine Schliessung des JHP, trotz Rückerstattungspflicht an den Bund, bereits mittelfristig die günstigere Variante. 13

Ergebnis Vertiefte Analyse (Expertise) (II) Standort und Personal: Fehlende Standortattraktivität Neuanstellungen, die den Qualitätsansprüchen des Bundesamts für Justiz und der Zweisprachigkeit entsprechen, sind generell schwer umzusetzen. Betriebskonzept: Eine Neukonzeption bedarf eines grossen Aufwands, die Umsetzung bzw. Implementierung ist mit Risiken verbunden. 14

Ergebnisse Vertiefte Analyse (Expertise) (III) Reputation: Keine Nachfrage im deutschsprachigen Raum Etikett «Jugendknast auf dem Tessenberg» Empfehlung Planungsgruppe: Weiterverfolgung des Szenarios 4 «Schliessung» 15

Beurteilung der Analyseergebnisse Überdimensionierte Infrastruktur Nachfrage rückläufig und vorwiegend aus dem «Concordat Latin» -> Weiterentwicklung sehr ungewiss Fehlende Standortattraktivität für Personalrekrutierung Zweisprachigkeit Reputation tendenziell beschädigt Laufende jährliche Defizite Investitionen Kenntnisnahme des Schliessungsentscheids durch den Regierungsrat und Auftrag zur Prüfung von Nachnutzungen 16

Konsequenzen der Schliessung Sozialverträglicher Personalabbau beim JHP: Angebot von zumutbaren Stellen im Kanton Bern Umnutzungsoptionen: 1) Administrativhaftplätze in Châtillon 2) Kollektivunterkunft für Asylsuchenende in La Praye 3) Auslagerung der Landwirtschaft sowie der Garage und Gärtnerei Organisation von Alternativplätzen für platzierte Jugendliche Kostenausgleich durch nicht mehr notwendige Investitionen sowie keine weiteren anfallenden Betriebsdefizite 17

Weiteres Vorgehen Projekt zur Schliessung des Jugendheim Prêles sowie zur vertieften Prüfung der Nachnutzung Schliessung voraussichtlich Ende Jahr 2016 umgesetzt 18

Fragen 19