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Transkript:

S Sparkasse Holstein Geschäftsbericht. 2011 Kompetenz. Made in Holstein. Nähe. Made in Holstein. Rendite. Made in Holstein. Vertrauen. Made in Holstein. Fortschritt. Made in Holstein. Tatkraft. Made in Holstein. Erfolg. Made in Holstein. Qualität. Made in Holstein. Kompetenz. Made in Holstein. Nähe. Made in Holstein. Rendite. Made in Holstein. Vertrauen. Made in Holstein. Fortschritt. Made in 1 Holstein. Tatkraft. Made in Holstein. Erfolg. Made in Holstein. Qualität.

Kompetenz. Made in Holstein. Ihre Filiale In unseren Filialen entwickeln wir für unsere Privat- und Geschäftskunden eine individuelle Liquiditäts- und Vorsorgestrategie und beraten Sie bei Vermögensaufbau, Immobilienfinanzierung sowie in allen weiteren Fragen rund ums Geld. Vermögensmanagement Unsere Kunden mit erhöhtem Vermögen und verstärktem Beratungsbedarf betreuen wir in unseren VermögensmanagementCentern (z. B. Vermögensstrukturierung, Wertpapiere, Steueroptimierung). Private Banking Unseren Kunden mit überdurchschnittlich hohem Vermögen bieten wir z. B. eine individuelle Depotbetreuung und Vermögensverwaltung, Stiftungsmanagement und vieles mehr. FirmenkundenCenter In unseren FirmenkundenCentern und der Großkundenbetreuung Hamburg kümmern wir uns beispielsweise um klassische Finanzierungen, Leasing, das Auslandsgeschäft, Zins- und Währungsmanagement und erneuerbare Energien. StartUp-Center Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit, ob Gründung oder Nachfolge das StartUp-Center begleitet Existenzgründer und plant mit Ihnen den Start ins Unternehmertum. Öffentliche Kunden Kommunen und kommunalnahe Wirtschaftsunternehmen werden durch ein Spezialistenteam individuell betreut auch in Fragen des Zinsmanagements, der Grundstückserschließung oder der Privatisierungsberatung. S-Immobiliengesellschaft Holstein (SIG-Holstein) Alle, die eine Immobilie kaufen oder verkaufen möchten, finden bei der SIG-Holstein, die 25 Mitarbeiter hat, Immobilienkompetenz im Hause der Sparkasse Holstein. Daneben erschließt die SIG-Holstein Baugebiete und projektiert den Hochbau. 2

Inhalt. 4 6 Ein Wort vorweg Auf einen Blick 7 8 11 19 27 30 Lagebericht Rahmenbedingungen Wirtschaftsbericht Risikobericht Nachtragsbericht Prognosebericht 33 Bericht des Verwaltungsrates 35 36 38 Jahresabschluss zum 31.12.2011 Jahresbilanz Gewinn- und Verlustrechnung 39 64 65 66 67 Anhang Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bestätigungsvermerk Impressum Sparkassen-Finanzgruppe Auf den Seiten 12/13, 20/21 sowie 28/29 haben wir einige Impressionen aus der Geschichte der Sparkasse Holstein zusammengestellt. 3

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunden und Geschäftspartner, das Jahr 2011 begann mit einem Paukenschlag: Die Sparkasse Holstein bringt Deutschlands günstigsten Dispokreditzins ab 6,95 Prozent p.a. auf den Markt. Somit bieten wir unseren Privatkunden ein einzigartiges Produktbündel aus kostenlosem Online-Girokonto, preisgünstigem Dispo und dem Riester-Banksparplan Holstein Vorsorge- Plus, der im vergangenen Jahr Testsieger beim Öko-Test-Vergleich der Riester-Banksparpläne mit gebundenem Zins wurde. Wir starteten damit in ein wiederum sehr erfreuliches Geschäftsjahr für unsere Sparkasse. Die Anleger schenkten uns ihr Vertrauen und trugen damit zu einer Steigerung des Einlagenvolumens in Höhe von 180,8 Millionen Euro bei. Das Vertrauen der Firmenkunden in die Kompetenz und Leistungsfähigkeit unserer Sparkasse sorgte abermals für ein Kreditwachstum um 4,2 Prozent. Damit ist das Kreditvolumen unserer Sparkasse seit 2008 ununterbrochen von 3.891 auf 4.344 Millionen Euro gestiegen. Einmal mehr zeigt sich, dass die Sparkasse Holstein das Rückgrat der Mittelstandsfinanzierung in der Region ist und als kompetenter Partner an der Seite der Unternehmer steht. Neben der traditionellen Stärke im Bereich der Firmen- und Großkundenbetreuung haben wir im vergangenen Jahr unsere Vermögenskundenbetreuung im Hamburger Raum gestärkt. Neue VermögensmanagementCenter in Sasel (mit Dependance in Wandsbek) sowie in Norderstedt-Ochsenzoll betreuen jetzt wohnortnah die Vermögenskunden in der Region. Außerdem bauen wir in Sasel gerade unseren dritten Private Banking Standort auf. Mit diesen neuen KompetenzCentern verstärken wir unsere Präsenz in einer Wachstumsregion und forcieren damit unsere Strategie zum Einlagenwachstum der Sparkasse Holstein. Seit 188 Jahren vertrauen die Bürger ihre Spargroschen hier in unserer Region der Sparkasse an. Die Sicherheit war und ist seitdem das höchste Gut der Geldanlage. Kaum etwas versinnbildlichte diese Sicherheit so sehr wie das klassische Sparkassenbuch. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, diesem ganz besonderen Buch den Weltspartag 2012 und auch einige Seiten unseres diesjährigen Geschäftsberichtes zu widmen. Wir haben den Lagebericht mit drei Doppelseiten aufgelockert, die Sie in die früheren Zeiten unserer Sparkasse führen. Verschiedene Sparkassenbücher der Jahre 1891 bis in die Gegenwart zeigen Stationen auf dem Weg zur heutigen Sparkasse Holstein. Daneben haben wir historische Geschäftsgebietskarten aus den Kreisen Ostholstein und Stormarn abgebildet. Sie sehen: Die Sparkasse Holstein war und ist fest in ihrer Region verwurzelt. Als größte öffentlich-rechtliche Sparkasse in der Metropolregion Hamburg sichert sie die Versorgung mit Bankdienstleistungen, kümmert sich aber ebenso durch Spenden, Sponsoring und vor allem natürlich durch die von ihr 4

errichteten Stiftungen um das gesellschaftliche und soziale Leben in ihrer Region. Viele sportliche, kulturelle und Bildungs-Initiativen wären ohne dieses Engagement gar nicht möglich. Das Naturerlebnis Grabau, das die Stiftungen der Sparkasse Holstein im Mai 2009 eröffnet haben, hat sich mittlerweile zu einem Vorzeigeprojekt in Norddeutschland entwickelt. Dafür wurde es in diesem Jahr mit dem Zertifikat Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit ausgezeichnet, eine gemeinsame Aktion des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft und des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume. Gewürdigt wird mit der Auszeichnung die Umsetzung der zukunftsgewandten, ganzheitlichen Betrachtungsweise der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), von der nicht nur die Kindergärten und Grundschulen im Kreis Stormarn profitieren. Die Stiftungen der Sparkasse Holstein setzen sich darüber hinaus auch dafür ein, dass Erzieherinnen und Erzieher und Grundschullehrkräfte im Sinne von BNE geschult werden. Parallel zum großen Erfolg des Naturerlebnis Grabau in Stormarn fiel 2011 der Startschuss zum Projekt BildungsSpaß Ostholstein und zum Leuchtturmprojekt Erlebnis Bungsberg, das die höchste Erhebung des Landes Schleswig-Holstein aus ihrem jahrelangen Dornröschenschlaf weckt und genau wie Grabau Heerscharen von Kindern und Jugendlichen begeistern wird. Das Projekt BildungsSpaß Ostholstein bietet ähnlich wie das Naturerlebnis Grabau allen Ostholsteiner Kindern aus Kindergärten und Grundschulen einen zusätzlichen Besuch eines außerschulischen Bildungsangebots im Kreis Ostholstein. Mit dem Erlebnis Bungsberg wollen die Stiftungen der Sparkasse Holstein gemeinsam mit mehreren Projektpartnern ein Ausflugsziel schaffen, das Spaß und Bildung zugleich bietet. Durch die Verknüpfung beider Projekte bzw. die Integration des BildungsSpaß Ostholstein in das Erlebnis Bungsberg schaffen die Stiftungen der Sparkasse Holstein einen Mehrwert für die Region und machen diese sowohl für Einheimische als auch für Touristen noch attraktiver. Dr. Martin Lüdiger (rechts) und Joachim Wallmeroth Ihr Vorstand Dr. Lüdiger Wallmeroth 5

Ostsee Die Sparkasse Holstein auf einen Blick. Bilanzsumme 5,3 Mrd. Kundeneinlagen 3,6 Mrd. Kreditvolumen 4,3 Mrd. Bilanzgewinn 12 Mio. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 1.143 Auszubildende 85 Filialstandorte 35 SB-Filialen 35 6

Lagebericht. 1. Rahmenbedingungen 1.1 Organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen 1.2 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 1.3 Branchen- und Wettbewerbssituation 2. Wirtschaftsbericht 2.1 Geschäftsentwicklung 2.1.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen 2.1.2 Kreditgeschäft 2.1.3 Kundeneinlagen 2.1.4 Dienstleistungsgeschäft 2.1.5 Eigenanlagen in Wertpapieren 2.1.6 Beteiligungen 2.1.7 Interbankengeschäft 2.1.8 Nicht bilanzwirksames Geschäft 2.1.9 Investitionen 2.2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2.3.1 Vermögenslage 2.3.2 Finanzlage 2.3.3 Ertragslage 3. Risikobericht 3.1 Einbettung des Risikomanagements in die Unternehmenssteuerung 3.2 Grundlagen des Risikomanagements 3.3 Risikotragfähigkeit 3.4 Risikoarten 3.4.1 Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft 3.4.2 Risiken im Beteiligungsgeschäft 3.4.3 Marktpreisrisiken 3.4.4 Liquiditätsrisiken 3.4.5 Operationelle Risiken 3.5 Gesamtbeurteilung der Risikolage 4. Nachtragsbericht 5. Prognosebericht 7 7

1. Rahmenbedingungen 1.1 Organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen Die Sparkasse Holstein (nachstehend: Sparkasse) ist eine mündelsichere, am Gemeinwohl orientierte rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Träger der Sparkasse ist der Zweckverband Sparkasse Holstein, an dem der Kreis Ostholstein und der Kreis Stormarn zu gleichen Teilen beteiligt sind. Die Sparkasse ist Mitglied des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein (SGVSH) und über diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. (DSGV) angeschlossen. Sie gehört darüber hinaus dem bundesweiten Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe an. Das aus Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen bestehende überregionale System stellt sicher, dass im Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um Forderungen der Kunden und das Institut selbst zu sichern. Sitz: Bad Oldesloe und Eutin Hauptstandorte: Hagenstraße 19, 23843 Bad Oldesloe und Am Rosengarten 3, 23701 Eutin Geschäftsgebiet: Kreis Ostholstein, Kreis Stormarn mit den angrenzenden Amtsgerichtsbezirken (inkl. Hamburg und Norderstedt) Die Sparkasse ist mit einem dichten Standortnetz von Fehmarn bis Hamburg präsent. Unseren Kunden stellen wir in 35 Filialen ein umfangreiches Angebot an Finanzdienstleistungen zur Verfügung. Zusätzlich können Serviceleistungen in 35 Selbstbedienungs- Filialen in Anspruch genommen werden. Die Telefon-Filiale ist darüber hinaus kostenlos unter der 0800 21352240 erreichbar, um Wünsche und Fragen der Anrufer professionell abzuwickeln. Unsere Internet-Filiale bietet neben den klassischen Onlinebanking-Funktionen auch die Möglichkeit, verschiedene Produkte vom heimischen PC aus direkt abzuschließen oder Beratungstermine zu vereinbaren. Für Smartphones und Tablets stehen zusätzlich verschiedene Banking-Apps zur Verfügung. Kunden mit speziellerem Beratungsbedarf betreuen wir an zentralen Standorten im Geschäftsgebiet. Ob Vermögensmanagement oder Private Banking, ob Firmenkunden- oder ImmobilienCenter, ob StartUp-Center oder Öffentliche Kunden unsere jeweiligen Berater und Betreuer erarbeiten zusammen mit ihren Kunden auf Basis unseres umfangreichen Leistungsangebots das Lösungspaket, welches am besten zur aktuellen Kundensituation passt. Zum Angebot gehören dabei auch die Produkte und Dienstleistungen der Verbundpartner innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe, wie zum Beispiel der LBS, der Provinzial, der Deka-Bank oder der Deutschen Leasing AG. Unterstützt werden unsere Kundenberater und -betreuer durch weitere zentrale Produktspezialisten und Backoffice-Bereiche. Darüber hinaus sorgen verschiedene Stabsbereiche dafür, dass Vorstand, Vertrieb und Backoffice möglichst optimale Rahmenbedingungen für ihre Arbeit vorfinden und jederzeit auf alle notwendigen Steuerungsinformationen zurückgreifen können. Die Dienstleistungen der S-Erschließungsgesellschaft Holstein mbh & Co. KG (SEG) als Tochtergesellschaft der Sparkasse Holstein ergänzen das Angebot im Bereich der Erschließung von Baugebieten und Initiierung von Hochbauprojekten. Die Sparkasse ist als Marktführer ein starker Partner in ihrem Geschäftsgebiet. Sie ist ein bedeutender Arbeitgeber, Ausbilder und Steuerzahler. Die Sparkasse Holstein und ihre 18 Stiftungen 1 engagieren sich gesellschaftlich mit einem erheblichen Beitrag insbesondere für soziale, kulturelle und sportliche 1 Zu Beginn des Jahres 2012 wurde die Sparkassen- und Bürger- Stiftung Stormarn von 1998 aufgelöst und der Bürgerstiftung Stormarn zugelegt. Die Anzahl der Stiftungen reduziert sich 2012 folglich von 18 auf 17. 8

Zwecke sowie für den Umwelt- und Naturschutz in ihrer Region. Schwerpunkte liegen vor allem bei nachhaltigen Projekten sowie der Förderung von Kindern, Jugendlichen und des ehrenamtlichen Engagements. Ferner ist die Sparkasse maßgeblicher Partner bei der Stiftung Schloss Ahrensburg, der Stiftung Herrenhaus Stockelsdorf sowie bei den Bürgerstiftungen Ostholstein und Stormarn. 1.2 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Der grundsätzliche Aufwärtstrend in der Weltwirtschaft von 2010 setzte sich im Jahr 2011 anfangs noch recht ungestört fort. Das Wachstumstempo war dabei allerdings in den einzelnen Regionen ungleich verteilt. Die Wachstumsraten in vielen Schwellenländern blieben auch 2011 besonders hoch. In den klassischen Industrieländern handelte es sich um einen Aufholprozess, in dessen Folge die Einbußen der Rezession aus dem Jahr 2009 ausgeglichen wurden. Länder wie Japan und Deutschland, die wegen ihrer Exportorientierung in der Rezession besonders hohe Einbußen zu verkraften hatten, verzeichneten 2010 und Anfang 2011 auch den größten positiven Umkehreffekt. Im Falle Japans wurde dieser allerdings im Frühjahr 2011 durch die Kombination von Naturkatastrophen und dem sich anschließenden Atomunfall schlagartig unterbrochen. Über die verzweigten Logistikketten gab es von Japan ausgehend auch weltweit spürbare Engpässe. Die USA haben 2011 nur ein Wachstum von real etwa 1,7 % erreicht und auch das nur dank starker wirtschaftspolitischer Stützung. Insbesondere die Geldpolitik ist im Dollarraum immer noch sehr expansiv. Der finanzpolitische Konsolidierungsbedarf wurde bislang erst sehr zögerlich angegangen, auch aufgrund der unterschiedlichen Mehrheitsverhältnisse in Senat und Repräsentantenhaus. 2 In den Krisenländern des Euroraums sind vor allem die hohe Staatsverschuldung und die aufgekommenen Zweifel an deren Tragfähigkeit und die in der Folge stark gestiegenen Risikoprämien problematisch. Besonders kritisch ist die Lage in Griechenland. Das Land befindet sich in einem Teufelskreis aus Rezession, steigendem Einsparbedarf und im Ergebnis trotz aller Anstrengungen weiter steigender Schulden. Die Nervosität der Finanzmarktteilnehmer treibt darüber hinaus insbesondere Spanien und Italien zu umfassenden Spar- und Konsolidierungsplänen. In Portugal und insbesondere in Irland ist eine Besserung des Leistungsbilanzsaldos zu verzeichnen ein wichtiges Indiz für die Wiedergewinnung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit, deren Mangel und Ungleichgewichte ebenfalls Elemente der Krise im Euroraum sind. Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland hat sich im Jahr 2011 weiterhin als ungewöhnlich robust erwiesen. Das staatliche Finanzierungsdefizit konnte angesichts der relativ guten konjunkturellen Erholung von 4,3 % in 2010 auf 1,0 % des Bruttoinlandsprodukts zurückgeführt werden. 3 Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt selbst hat hierzulande im Frühjahr 2011 sein Vorkrisenniveau wieder erreichen und überschreiten können. Für das Gesamtjahr 2011 hat sich eine Wachstumsrate von 3,0 % ergeben. 4 Damit zeigt sich im zweiten Jahr in Folge ein deutlicher Aufschwung. Insbesondere die privaten Konsumausgaben trugen zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Sie stiegen preisbereinigt um 1,5 % und damit so stark wie zuletzt vor fünf Jahren. Im Jahr 2011 zeigte sich zudem eine kräftige Investitionsdynamik. Vor dem Hintergrund einer hohen Auslastung, grundsätzlich optimistischer Geschäftsaussichten und günstiger Finanzierungsbedingungen wurden die Ausrüstungsbzw. Bauinvestitionen (preisbereinigt 8,3 % bzw. 5,4 %) spürbar ausgeweitet. Der Außenhandel zeigte sich weiterhin dynamisch. Die Exporte stiegen preisbereinigt etwas stärker als die Importe (um 8,2 % bzw. um 7,2 %). 5 Der Verbraucherpreisindex (VPI) für Deutschland erhöhte sich um 2,3 %. Die Jahresteuerungsrate lag damit deutlich höher als in den beiden Vorjahren. Hohe Energie- und Rohstoffpreise, allen voran erneut der Heizölpreis, haben 2011 ihre Spuren hinterlassen. Aber auch bei den 2 Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2011/12; Verantwortung für Europa wahrnehmen, S. 25-74. 3 Vgl. Pressemitteilung Nr. 064 des Statistischen Bundesamtes Deutschland vom 24.02.2012. 4 Vgl. Pressemitteilung Nr. 010 des Statistischen Bundesamtes Deutschland vom 11.01.2012. 5 Vgl. Pressemitteilung Nr. 010 des Statistischen Bundesamtes Deutschland vom 11.01.2012. 9

Nahrungsmitteln zeigten sich überdurchschnittliche Preissteigerungen. 6 Auf dem deutschen Arbeitsmarkt setzte sich 2011 der positive Trend weiter fort. Der Zuwachs bei der Zahl der Erwerbstätigen war noch stärker als im ebenfalls schon guten Jahr 2010. Stand 2010 im Zuge der gesamtwirtschaftlichen Erholung zunächst noch die Rückkehr von der Kurzarbeit zu normalen Arbeitszeiten und damit die Wiederauffüllung von Arbeitszeitkonten im Vordergrund, so kam es 2011 wieder vermehrt zu Neueinstellungen. Das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem stieg um 1,6 %, je Arbeitsstunde um 1,2 %. 7 Die durchschnittliche Arbeitslosenquote verringerte sich von 7,7 % im Jahr 2010 auf 7,1 % in 2011. 8 In Schleswig-Holstein hat sich der positive Trend des vergangenen Jahres fortgesetzt. Preisbereinigt ergab sich 2011 ein Anstieg des BIP um 2,2 %. Für Schleswig-Holstein bedeutende Branchen wie das Ernährungsgewerbe und der Maschinenbau zeigten eine positive Entwicklung. Auch die chemische und pharmazeutische Industrie erhöhte ihre Umsätze deutlich. Im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe konnten über dem Bundesdurchschnitt liegende Zuwachsraten verzeichnet werden. 9 Die Arbeitslosenquote in Schleswig- Holstein lag im Jahresdurchschnitt bei 7,2 % (Vorjahr: 7,5 %). Im Kreis Ostholstein belief sich die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2011 auf 7,0 % (Vorjahr: 7,4 %). Im Kreis Stormarn war mit 4,1 % (Vorjahr: 4,4 %) im Jahresdurchschnitt 2011 die niedrigste Arbeitslosenquote des Landes zu verzeichnen. 10 1.3 Branchen- und Wettbewerbssituation Das Geschehen an den Finanzmärkten wurde im Berichtsjahr in zunehmendem Maße von der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum bestimmt. In der zweiten Jahreshälfte erhöhte sich zusehends die Unsicherheit über den weiteren Fortgang der Schuldenkrise in einigen EWU- Ländern. Die Präferenz für liquide, erstklassige Anlagen erhöhte sich und die Anleiherenditen im Euro-Raum spreizten sich weiter. In der Folge hat die Europäische Zentralbank ihren Expansionsgrad gegen Jahresende 2011 noch einmal deutlich gesteigert. Die im April und Juli als erster vorsichtiger Ausstieg aus der geldpolitischen Sondersituation vorgenommenen Leitzinserhöhungen wurden Ende des Jahres in zwei Schritten wieder ausgeglichen, als der Leitzins Ende des Jahres um 0,25 Prozentpunkte auf 1,0 % gesenkt wurde. Außerdem wurde im Dezember die Mindestreservepflicht halbiert. Die schon 2010 begonnenen Ankäufe von Staatsanleihen wurden in der zweiten Jahreshälfte stark ausgeweitet, um sich selbsterfüllende Prophezeiungen eines Staatsbankrotts zu vermeiden. Das deutsche Finanzsystem hat nach Ansicht der deutschen Bundesbank seine Risikotragfähigkeit erhöht. Viele Banken konnten dank der robusten Konjunktur im ersten Halbjahr ihre Ertragslage verbessern. Erst im zweiten Quartal wirkte sich die anhaltend hohe Volatilität zunehmend an den Kapitalmärkten aus. Kreditinstitute sind bereits jetzt gefordert, die weitreichenden Veränderungen der internationalen Kapital- und Liquiditätsregulierung (Basel III) fristgerecht umzusetzen, um auf diese Weise die Widerstandsfähigkeit des Bankensektors maßgeblich zu stärken. Die international tätigen deutschen Banken konnten ihren Verschuldungsgrad in Vorbereitung darauf senken. Diese Entwicklung spiegelte sich in einer erheblichen quantitativen Stärkung des Kernkapitals durch Gewinnthesaurierungen und Kapitalerhöhungen. Zudem gelang es, auch eine qualitative Verbesserung der Zusammensetzung zu erreichen. Die Kreditverlustquoten der deutschen Banken profitieren von der robusten Konjunktur im ersten Halbjahr 2011. Die gute Geschäftsentwicklung der Unternehmen und die relativ solide finanzielle Situation privater Haushalte hatten ihren Anteil daran. 11 Trotz des schon mehrere Jahre in Folge schwierigen Branchenumfeldes kann die Sparkasse Holstein auch für 2011 wieder ein überaus erfreuliches Ergebnis vorweisen. Der operative Erfolg liegt noch einmal deutlich über dem schon guten Wert aus 2010. Die zumindest 6 Vgl. Pressemitteilung Nr. 011 des Statistischen Bundesamtes Deutschland vom 12.01.2012. 7 Vgl. Pressemitteilung Nr. 010 des Statistischen Bundesamtes Deutschland vom 11.01.2012. 8 Vgl. Presseinformation Nr. 001 der Bundesagentur für Arbeit vom 03.01.2012. 9 Vgl. Presseinformation Nr. 41/2012 des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig- Holstein vom 29.03.2012. 10 Vgl. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand: 20.03. 2012 (http://statistik. arbeitsagentur.de). 11 Vgl. Finanzstabilitätsbericht 2011 der Deutschen Bundesbank, S. 45-65. 10

mittelbar beeinflussbaren Bewertungsergebnisse fallen ebenfalls sehr positiv aus. Getrübt wird der Jahresabschluss 2011 lediglich dadurch, dass ein Teil der Erfolge für Bewertungsmaßnahmen im kaum beeinflussbaren Bereich des über den SGVSH gehaltenen Beteiligungsportfolios aufgewendet werden musste. Selbst diese Belastungsfaktoren konnten jedoch problemlos verkraftet werden, was ein klares Indiz für die wirtschaftliche Stärke der Sparkasse darstellt. 2. Wirtschaftsbericht 2.1 Geschäftsentwicklung Unsere zu Beginn des Jahres 2011 formulierten vorsichtig optimistischen Erwartungen an die Geschäftsentwicklung wurden weitgehend übertroffen. Die im Jahresverlauf weiterhin günstige Zinsstruktur, erfolgreiche Bemühungen im Sachkostenmanagement sowie deutlich unter der Prognose liegende Bewertungsergebnisse im Kreditbereich führten in Summe zu einer klaren Übererfüllung unserer internen Zielsetzungen. Das positive Jahresergebnis versetzt uns in die Lage, unsere verschiedenen Eigenkapitalbestandteile weiter zu stärken. Damit ist die Sparkasse sowohl auf weiteres Wachstum als auch auf künftige regulatorische Rahmenbedingungen gut vorbereitet. Unabhängig davon konnten im laufenden Jahr alle aufsichtsrechtlichen Anforderungen an Eigenkapitalunterlegung und Liquidität jederzeit problemlos erfüllt werden. Die Veränderungen unserer Bilanzsumme, des Geschäftsvolumens sowie ausgewählter Bilanzpositionen haben wir in der folgenden Übersicht zusammengestellt: Geschäftsentwicklung (ausgewählter Positionen) Geschäftsvolumen (GV) (Bilanzsumme zuzügl. Eventualverbindlichkeiten) Bestand 31.12.2011 Bestand 31.12.2010 Veränderung von 2010 auf 2011 Strukturanteil in % des Geschäftsvol. Mio. Mio. Mio. % 2011 2010 5.383,3 5.176,3 207,0 4,0 % Bilanzsumme 5.285,9 5.109,8 176,1 3,4 % Aktivgeschäft Kundenkreditvolumen inkl. Eventualverbindlichkeiten 4.343,6 4.167,8 175,8 4,2 % 80,7 % 80,5 % Forderungen an Kreditinstitute 408,7 292,0 116,7 40,0 % 7,6 % 5,6 % Wertpapiervermögen 351,9 416,7-64,8-15,6 % 6,5 % 8,1 % Beteiligungen/Anteile an verbunden. Unternehmen 90,3 113,7-23,4-20,5 % 1,7 % 2,2 % Passivgeschäft Mittelaufkommen von Kunden 3.602,8 3.422,0 180,8 5,3 % 66,9 % 66,1 % darunter: Spareinlagen 341,3 348,6-7,3-2,1 % 6,3 % 6,7 % darunter: andere Verbindlichkeiten 2.895,5 2.669,3 226,2 8,5 % 53,8 % 51,6 % darunter: verbriefte Verbindlichkeiten *) 259,3 262,2-2,9-1,1 % 4,8 % 5,1 % Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten *) 1.238,3 1.281,7-43,4-3,4 % 23,0 % 24,8 % *) Aus den verbrieften Verbindlichkeiten sind 25 Mio. (Vorjahr 25 Mio. ) Inhaberschuldverschreibungen herausgerechnet, da sie an ein Kreditinstitut veräußert wurden. Sie werden hier in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten dargestellt. 2.1.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Die Bilanzsumme erhöhte sich im Jahr 2011 von 5.109,8 Mio. auf 5.285,9 Mio.. Die Entwicklung der Sparkasse war gekennzeichnet von einem weiteren Wachstum des Kundenkreditvolumens und einem starken Zuwachs bei dem Mittelaufkommen von Kunden. Während der Bestand an Forderungen an Kreditinstitute deutlich gestiegen ist, wurden die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten planmäßig reduziert. 11

Geschäftsgebiet der Sparkasse des Kreises Stormarn mit Sitz in Wandsbek, 1936 12

Die Sparkasse Holstein in Stormarn und Hamburg. Einer der ältesten Rechtsvorgänger der Sparkasse Holstein ist die 1824 gegründete Oldesloer Sparcasse, später Spar- und Leihkasse der Stadt Bad Oldesloe. Vor rund 100 Jahren wurde dann 1913 im heute zu Hamburg gehörenden Wandsbek die Sparkasse des Kreises Stormarn gegründet. Wie die abgebildete Karte aus den 30er Jahren zeigt, reichte deren Zweigstellennetz von Wandsbek aus bis in den Norden des Kreises Stormarn. Bis Mitte der 40er Jahre vereinigten sich dann nach und nach alle Sparkassen in Stormarn zur Kreissparkasse Stormarn. Nachdem Wandsbek 1937 nach Hamburg eingemeindet worden war, blieb die Kreissparkasse Stormarn weiterhin mit zwei Filialen in Hamburg präsent. Auch als die Stormarner Gemeinden Harksheide und Glashütte im Jahr 1970 in der Stadt Norderstedt aufgingen, blieb die Kreissparkasse Stormarn vor Ort. Norderstedt, Reinbek, Hamburg-Sasel und Hamburg-Wandsbek sind heute wichtige Standorte, von denen aus die Sparkasse Holstein ihre Kunden in Hamburg betreut als größte öffentlich-rechtliche Sparkasse in der Metropolregion Hamburg. 1926 1941 13

Das aus Bilanzsumme und Eventualverbindlichkeiten bestehende Geschäftsvolumen erhöhte sich entsprechend in ähnlicher Größenordnung. 2.1.2 Kreditgeschäft Im vergangenen Jahr 2011 haben wir erneut mehr Kredite an unsere Kunden vergeben. Das Kundenkreditvolumen (inkl. Eventualverbindlichkeiten) erhöhte sich weiter um 175,8 Mio. bzw. 4,2 % (Vorjahr: +163,7 Mio. bzw. +4,1 %) auf 4.343,6 Mio.. Das Kreditvolumen der Unternehmen und Selbstständigen lag 5,4 % über dem Niveau des Vorjahres. Die Nachfrage der Privatpersonen nach Krediten war annähernd stabil. Die öffentlichen Haushalte reduzierten ihre Kredite wieder um 8,5 % nach dem außergewöhnlich kräftigen Anstieg von 36,5 % im Vorjahr. Der Anteil am gesamten Geschäftsvolumen hat sich nochmals leicht auf 80,7 % erhöht (Vorjahr: 80,5 %). 2.1.3 Kundeneinlagen Das Mittelaufkommen von Kunden in Höhe von 3.602,8 Mio. hat sich gegenüber dem Vorjahr um 180,8 Mio. bzw. 5,3 % erhöht. Der Anteil am Geschäftsvolumen ist mit 66,9 % etwas höher als im Vorjahr. Das Volumen der unverbrieften anderen Verbindlichkeiten erhöhte sich um 226,2 Mio. oder 8,5 % auf 2.895,5 Mio.. Ein Großteil der Einlagenzugänge ist auf Einlagen von Öffentlichen Kunden und Firmenkunden über kurzfristig angelegte Gelder und Sichteinlagen zurückzuführen. Bei den Spareinlagen reduzierte sich in 2011 der Bestand erneut um 7,3 Mio. auf 341,3 Mio.. Dies ist allerdings nach wie vor insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Sparkasse im Neugeschäft Sparkonten in der Regel als unechte Spareinlagen (ohne Ausgabe einer Sparurkunde) ausgestaltet, welche als andere Verbindlichkeiten zu bilanzieren sind. Bei den verbrieften Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ist das Volumen um 2,9 Mio. oder 1,1 % zurückgegangen. Dabei entwickelten sich die hauseigenen drei Varianten der HolsteinStruktur- Anleihe jedoch sehr erfreulich. Sie konnten das Jahr 2011 mit überzeugenden Wertentwicklungen abschließen. Der Gesamtbestand der HolsteinStruktur- Anleihe stieg um 21,2 Mio. oder 37,8 %. 2.1.4 Dienstleistungsgeschäft Der Girokontobereich als Drehscheibe der Kundenbeziehung und Hauptprodukt des Dienstleistungsgeschäfts hat sich trotz des umkämpften Marktes im Jahr 2011 insgesamt sehr positiv entwickelt. Die Kontenzahlen stiegen in Summe um 4,6 %. Im Segment Privatkunden wurden unsere Girokonto-Produkte Holstein GiroDirekt und Holstein GiroSB weiter stark nachgefragt. Unsere Kunden schätzen hier besonders den kostengünstigen, rund um die Uhr möglichen Zugriff auf die Kontoservice-Funktionen per Online-Banking mit dem smstanoder chiptan-verfahren bzw. über unsere SB-Geräte. Das Wertpapiergeschäft brachte unterschiedliche Entwicklungen hervor. Trotz eines insbesondere ab Jahresmitte volatilen Marktumfeldes haben die Umsätze unserer Kunden in Aktien im zweiten Jahr hintereinander weiter zugenommen. Insgesamt lagen die Erträge aus dem Wertpapiergeschäft jedoch insbesondere durch hohe Fälligkeiten in nachrangigen Wertpapieren und geringere Umsätze in festverzinslichen Renten leicht unter den Vorjahresergebnissen. Die ImmobilienCenter der Sparkasse haben mit 431 vermittelten Immobilien und einem Kaufpreisvolumen von 70,0 Mio. ihre Marktführerschaft im Geschäftsgebiet im Jahr 2011 erneut ausgebaut. Ziel der Sparkasse ist es, den professionellen Vertrieb von Wohnimmobilien durch zusätzliche qualifizierte Mitarbeiter weiter zu forcieren. Einen deutlichen Beitrag zum Dienstleistungsergebnis lieferten im abgelaufenen Jahr unsere Angebote im Derivate-Geschäft. Unsere Spezialisten erbringen hier zusätzlich auch im Auftrag einer anderen Sparkasse Beratungsdienstleistungen für deren Kunden. Die Erträge aus dem Derivate-Geschäft 14

konnten insgesamt um 73 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Im Vorsorge- und Versicherungsgeschäft stand auch im Jahr 2011 unser eigenes Produkt Holstein VorsorgePlus im Mittelpunkt, welches dem zinstragenden Geschäft zuzurechnen ist und sich erneut großer Beliebtheit erfreute. Insgesamt wurden 2.823 Verträge mit einer Bewertungssumme von 51,05 Mio. in diesem Produkt 2011 abgeschlossen. In der klassischen Lebensversicherung wurde eine Bewertungssumme von 25,29 Mio. erreicht. Bei den Sachversicherungen konnten wieder gute vertriebliche Erfolge erzielt werden. Die Ergebnisse im Bauspargeschäft konnten mit einer Bausparsumme von 50,5 Mio. gegenüber 2010 um 1,2 Mio. gesteigert werden. 2.1.5 Eigenanlagen in Wertpapieren Das Wertpapiervermögen der Sparkasse wurde in 2011 um 64,8 Mio. auf rund 351,9 Mio. reduziert. Dies entspricht einem Anteil am Geschäftsvolumen von 6,5 %. Der Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren wurde in 2011 um 86,2 Mio. vermindert, die Position Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere wurde per Saldo um knapp 21,4 Mio. erhöht. 2.1.6 Beteiligungen Das Beteiligungsportfolio der Sparkasse weist zum Jahresende 2011 ein Gesamtvolumen in Höhe von 90,3 Mio. aus (Vorjahr: 113,7 Mio. ). Es besteht im Wesentlichen aus der Beteiligung am SGVSH, der wiederum für die Sparkassen diverse Beteiligungen an Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe hält, sowie der Unterbeteiligung über den DSGV ö. K. an der Landesbank Berlin Holding AG. Im Zusammenhang mit der über den SGVSH mittelbar gehaltenen Beteiligung an der HSH Nordbank bestand für die schleswig-holsteinischen Sparkassen zum 31.12.2011 Abschreibungsbedarf. Grundlage hierfür war die abschließende Feststellung des Wertes der HSH Nordbank seitens der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Im Jahres- abschluss der Sparkasse wurde eine Abschreibung in Höhe von rund 12,3 Mio. berücksichtigt, wodurch sich der Buchwert unserer Beteiligung am SGVSH auf 75,7 Mio. (zuvor 87,9 Mio. ) reduziert hat. Als Ergebnis einer Bewertung der Beteiligung an der Landesbank Berlin Holding AG hat der DSGV ö. K. infolge des schwierigen Bankenumfeldes und der zurückgenommenen Ergebniserwartungen eine Wertminderung festgestellt. Unter Berücksichtung noch konservativerer Bewertungsparameter wäre eine noch höhere Wertminderung anzusetzen. Im Anschluss an die konservative Betrachtung haben wir im Jahresabschluss 2011 entsprechend unserer Beteiligungsquote einen Betrag von rund 8,5 Mio. unter weiterer Berücksichtigung der als Kapitalrückzahlung zu buchenden Ausschüttung freier Liquidität auf den Beteiligungsbuchwert abgeschrieben. Der Buchwert (aktuell 9,8 Mio. ) hat sich damit auf rund 47 % seines Ursprungswertes aus dem Jahre 2007 (21 Mio. ) reduziert. Die weitere Entwicklung der Werthaltigkeit der Verbundbeteiligungen kann sich bei ungünstigem Verlauf gegebenenfalls belastend auf die Sparkasse auswirken. Voraussetzung für die Stabilisierung der Werthaltigkeit sind weitere nachhaltige Verbesserungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei den Beteiligungen. 2.1.7 Interbankengeschäft Die Forderungen an Kreditinstitute erhöhten sich um 116,7 Mio. auf 408,7 Mio. (40,0 %). Der Bestand umfasst weit überwiegend bei Kreditinstituten unterhaltene Tages- und Termingelder. Ein spürbarer Rückgang zeigt sich dagegen bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Diese Passivposition hat sich um 43,4 Mio. reduziert, so dass sich am Bilanzstichtag ein Bestand von 1.238,3 Mio. ergibt. Die hier enthaltenen Bestände an Pfandbriefen und Weiterleitungsmitteln haben sich positiv entwickelt. Insgesamt hielten wir im Jahr 2011 planmäßig daran fest, nicht mehr benötigte Refinanzierungsmittel zurückzuführen. 15

2.1.8 Nicht bilanzwirksames Geschäft Die Sparkasse hat im abgelaufenen Geschäftsjahr derivative Instrumente hauptsächlich zur Steuerung des allgemeinen Zinsrisikos eingesetzt. Zur Realisierung des gewünschten Risikoprofils im Zinsbuch wurden Swaps im Gesamtvolumen von 75,0 Mio. abgeschlossen. Das gesamte Kontraktvolumen der Zinsswaps betrug per Jahresende 2011 1.217,0 Mio.. Für weitere Informationen verweisen wir auf die umfangreiche Anhangsangabe zu den derivativen Finanzinstrumenten. 2.1.9 Investitionen Im Geschäftsjahr 2011 wurden weitere Standorte durch Umbaumaßnahmen an die geänderten Ansprüche und Anforderungen eines modernen und innovativen Kreditinstitutes angepasst. Zunächst wurde im vergangenen Jahr das Obergeschoss des Standortes in Hamburg- Sasel neu und kundenfreundlicher gestaltet. Unseren Kunden können wir hier nun direkt vor Ort Leistungen unseres Vermögensmanagements, des ImmobilienCenters und des Private Bankings anbieten. Die Nutzung der Fläche des Standortes in Timmendorf haben wir optimiert und in diesem Zuge zukunfts- und kundenorientiert neu gestaltet. Mit diesen Maßnahmen handelt die Sparkasse gegen den Trend vieler Institute, sich aus der Fläche zurückzuziehen. 2.2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gut ausgebildete sowie engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der entscheidende Erfolgsfaktor der Sparkasse. Zum Jahresende 2011 beschäftigte die Sparkasse 1.143 Mitarbeiter (31.12.2010: 1.157 Mitarbeiter), davon 310 Teilzeitkräfte und 85 Auszubildende. Zusätzlich waren zu diesem Zeitpunkt in unserer Tochtergesellschaft sechs Mitarbeiter (31.12.2010: 25 Mitarbeiter) tätig. 12 Die Sparkasse setzt in ihrer Personalpolitik auf Kontinuität. Bei Bedarf werden Personalkapazitäten über natürliche Fluktuationen angepasst. Den ständig steigenden Anforderungen sowohl der Kunden an Beratungs- und Servicequalität als auch der Bankenaufsicht an eine adäquate Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird die Sparkasse durch kontinuierliche Personalentwicklung und -förderung gerecht. Um steigende Anforderungen darüber hinaus gut bewältigen zu können, ist die Gesundheit jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters eine wichtige Voraussetzung. Die Sparkasse betreibt vor diesem Hintergrund zusammen mit externen Partnern ein aktives Gesundheitsmanagement mit zahlreichen Möglichkeiten für ihre Beschäftigten. Rücken- und Ausgleichstraining in den Pausen, Augentraining, Informationen und Übungen zur Ergonomie am Arbeitsplatz und Ernährungsworkshops sind nur einige Beispiele für das Gesundheitsangebot. Unterstützung in schwierigen beruflichen oder privaten Situationen bietet die Sparkasse mit der externen Vertrauensberatung an. Diese Vertrauensberatung unterstützt jeden Mitarbeiter, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden zu erhalten und zu steigern. Beides ist Grundlage für den persönlichen Erfolg von heute und für die nachhaltige Leistungsfähigkeit und Kompetenz der Mitarbeiter von morgen. Mit dem Ziel, qualifizierte Positionen aus den eigenen Reihen besetzen zu können, werden gezielt Traineeprogramme durchgeführt und ehemalige Auszubildende im Rahmen eines Studentenförderprogramms unterstützt. Darüber hinaus qualifizieren sich jedes Jahr zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach oder während ihrer Ausbildung erfolgreich zum Sparkassenfachwirt, Sparkassenbetriebswirt oder im Rahmen des dualen Studiengangs zum Bachelor of Arts. 2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2.3.1 Vermögenslage Die zu Jahresbeginn ausgewiesene Sicherheitsrücklage erhöhte sich nach Feststellung des Jahresabschlusses um den Bilanzgewinn des Vorjahres von insgesamt 11,1 Mio.. Sie liegt zum Jahresende 2011 bei 302,8 Mio.. Für die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute 12 Der Mitarbeiteranzahl werden nunmehr Mitarbeiter mit ruhenden Verträgen (Elternzeit, Sonderurlaub, Studium) nicht mehr hinzugerechnet. Dieses ist bei der Vergleichszahl zu 2010 bereits berücksichtigt. Sie weicht insoweit von der Angabe im Lagebericht 2010 (1.213 Mitarbeiter) ab. Der geringere Personalbestand bei den Tochtergesellschaften resultiert aus dem Verkauf der Tochtergesellschaft S-ConSiT GmbH. 16

besteht eine zusätzliche Vorsorge (Fonds für allgemeine Bankrisiken) in Höhe von 65,2 Mio.. In Summe verfügt die Sparkasse nach Zuweisung des Bilanzgewinns 2011 in Höhe von 12,0 Mio. in der Sicherheitsrücklage und dem Fonds für allgemeine Bankrisiken über Mittel in Höhe von 380,0 Mio. (Vorjahr: 323,5 Mio. ). Daneben verfügt die Sparkasse über umfangreiche weitere Eigenkapitalbestandteile im Sinne des KWG. Die Eigenkapitalanforderungen wurden jederzeit eingehalten. Die Sparkasse weist per 31.12.2011 eine Gesamtkennziffer gemäß 2 Abs. 6 SolvV von 14,51 % aus und überschreitet damit den derzeit in der Solvabilitätsverordnung geforderten Mindestwert von 8 % deutlich. Die Kernkapitalquote liegt bei 8,97 %. Mit der Bildung von Wertberichtigungen und Rückstellungen wurde den Risiken im Kreditgeschäft und sonstigen Verpflichtungen entsprechend den strengen Bewertungsmaßstäben der Sparkasse angemessen Rechnung getragen. Die Bewertung des Wertpapierbestandes erfolgte wie in den Vorjahren unter Anwendung des strengen Niederstwertprinzips. Die übrigen Vermögensgegenstände wurden ebenso vorsichtig bewertet. Weitere Einzelheiten zu den Bewertungsmaßnahmen sind dem Anhang zu entnehmen. 2.3.2 Finanzlage Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund einer angemessenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Per Jahresende betrug die Kennziffer gemäß Liquiditätsverordnung das 1,88-fache der geforderten Mindestnorm. Nach der Finanzplanung der Sparkasse ist die Zahlungsfähigkeit auch für die absehbare Zukunft gesichert. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden entsprechende Guthaben bei der Deutschen Bundesbank unterhalten. Die eingeräumten Kredit- und Dispositionslinien bei der Deutschen Bundesbank, der HSH Nordbank AG und der Norddeutschen Landesbank wurden teilweise in Anspruch genommen. 2.3.3 Ertragslage Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Ertragslage der Sparkasse: Ertragslage 2011 2010 Veränderung Darstellung nach Gewinn- und Verlustrechnung Mio. Mio. Mio. Zinsüberschuss (inkl. GuV-Position 3) + Provisionsüberschuss - Verwaltungsaufwand = Teilergebnis + Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestandes + Sonstige Erträge und Aufwendungen = Ergebnis vor Bewertung ± Bewertungsergebnis + Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil - Zuführung zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 130,6 31,1 98,1 63,6 0,0-3,7 59,9 +7,5 0,0 44,5 133,7 30,3 101,5 62,5 0,0-15,4 47,1-19,7 1,3 0,00-3,1 0,8-3,4 1,1 0,0 11,7 12,8 +27,2-1,3 44,5 = Ergebnis nach Bewertung 22,9 28,7-5,8 - Steuern 10,9 17,6-6,7 = Jahresüberschuss 12,0 11,1 0,9 Der Zinsüberschuss des Geschäftsjahres 2011 liegt mit 130,6 Mio. unter dem Vorjahreswert. Der Zinsaufwand wurde infolge der Rechnungslegungsvorschriften für unsere HolsteinStruktur- Anleihe (HSA) unerwartet stark belastet. Der massive Rückgang der Bundrenditen hat bei den Inhabern der HSA zu erheblichen Kursgewinnen geführt. Diese außerordentliche Komponente bei der HSA ist im Zinsaufwand zu berücksichtigen. In den Folgejahren dürfte 17

dieser Effekt aufgrund der Restlaufzeitverkürzung der zugrundeliegenden Anleihen tendenziell aufwandsmindernd wirken. Aufgrund der weiterhin steilen Zinsstruktur konnte über die Fristentransformation ein erheblicher Beitrag zu diesem erfreulichen Zinsergebnis beigesteuert werden. Der Provisionsüberschuss beträgt 31,1 Mio. und liegt damit über dem Vorjahreswert. Die hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Provisionserträge aus dem Wertpapiergeschäft konnten durch deutliche Zuwächse im Vermittlungsgeschäft in den Bereichen Immobilien und Zinsderivate mehr als ausgeglichen werden. Der Verwaltungsaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Mio. reduziert. Die darin enthaltenen Personalaufwendungen liegen mit 65,2 Mio. leicht über dem Vorjahresergebnis. Hier ist primär die spürbar geringere Rückstellung für das Leistungsanreizsystem und die dadurch reduzierten Zahlungen an die VBL und Sozialsysteme anzuführen. Dagegen steht ein erhöhter Aufwand für Ruhegehälter. Die anderen Verwaltungsaufwendungen gingen um 3,5 Mio. auf 32,9 Mio. zurück. Unsere verschiedenen Bemühungen im Sachkostenmanagement zeigen sich als äußerst erfolgreich. Zudem profitierte die Sparkasse schon jetzt von einer Entlastung des IT-Aufwands durch die Effekte aus der Fusion der Rechenzentren. Insgesamt blieben Personal- und Sachkosten auch in der bereinigten Betrachtung unterhalb der intern budgetierten Planwerte. Der Saldo der sonstigen Erträge und Aufwendungen liegt mit -3,7 Mio. über dem des Vorjahres. Bei den Aufwendungen haben sich die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen (Pos. 11 der Gewinn- und Verlustrechnung) um 1,8 Mio. auf 4,8 Mio. reduziert. Dies ist im Wesentlichen auf eine Anpassung des Immobilienportfolios zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Pos. 12) sind von 16,0 Mio. auf 8,5 Mio. gesunken. Die sonstigen betrieblichen Erträge (Pos. 8) erhöhten sich um 2,3 Mio.. Dies resultiert im Wesentlichen aus einem Sondereffekt durch Zinsen auf Steuererstattungsansprüche. Zudem wurden mehr Rückstellungen ertragswirksam aufgelöst. In Summe führen die dargelegten Ergebniskomponenten zu einem Ergebnis vor Bewertung von 59,9 Mio.. Das operative Ergebnis vor Bewertung, bei dem außerordentliche und neutrale Ergebniskomponenten 13 unberücksichtigt bleiben, verminderte sich im Vorjahresvergleich um 0,1 Mio. auf 59,8 Mio.. Im Vergleich zum Vorjahr fällt das Ergebnis nach Bewertung mit 22,9 Mio. geringer aus. So gestaltete sich das Bewertungsergebnis Wertpapier für 2011 mit -1,7 Mio. zwar negativ, liegt jedoch im Lichte der Turbulenzen an den Finanzmärkten auf zufriedenstellendem Niveau. Angesichts der befürchteten Kreditausfälle aufgrund der verhaltenen Wirtschaftsaussichten zu Beginn des abgelaufenen Geschäftsjahres ist das Bewertungsergebnis Kredit mit -6,0 Mio. (ohne Veränderung der Vorsorgereserven) auf einem niedrigen Niveau und deutlich besser als geplant. Das sonstige Bewertungsergebnis beläuft sich auf -18,3 Mio. und beinhaltet im Wesentlichen die Abschreibung auf die Unterbeteiligung an der Landesbank Berlin Holding und die mittelbare Beteiligung über den SGVSH an der HSH Nordbank. Dem entgegen wirkte der Ertrag aus dem Verkauf unserer Tochtergesellschaft S-ConSiT GmbH. Zur Stärkung des Kernkapitals der Sparkasse wurden aus dem laufenden Ergebnis 11,0 Mio. und aus der Umwandlung von Vorsorgereserven nach 340f HGB weitere 33,5 Mio. dem Fonds für allgemeine Bankrisiken nach 340g HGB zugeführt. Mit einem Aufwand an Einkommens- und Ertragssteuern von 10.650 T gehört die Sparkasse zu den größten Steuerzahlern in der Region. Davon entfällt ein Anteil in Höhe von 4.929 T auf die Gewerbesteuer, die zunächst den Städten und Gemeinden im Geschäftsgebiet der Sparkasse zugute kommt. Die Veränderung gegenüber 2010 ist u. a. auch auf 13 Bei den außerordentlichen und neutralen Ergebniskomponenten handelt es sich zum Beispiel um aperiodische Erträge und Aufwendungen, Aufhebungsentgelte für vorzeitig beendete Verträge oder Spenden und Zustiftungen, insbesondere an eigene Stiftungen. 18

Steuererstattungsansprüche aus Vorjahren zurückzuführen. Auch im Jahr 2011 wurden viele gemeinnützige Zwecke in den Kreisen Stormarn, Ostholstein, in Hamburg sowie Norderstedt durch direkte Spenden der Sparkasse oder Zuwendungen an die Sparkassen-Stiftungen in Höhe von 4.194 T gefördert. So wurde beispielsweise durch die Sparkassen-Stiftung Ostholstein in Kooperation mit dem Zweckverband Bungsberg, den schleswig-holsteinischen Landesforsten und dem Land Schleswig-Holstein das Projekt Erlebnis Bungsberg mit dem Erwerb eines Grundstücks begonnen. In den nächsten Jahren sollen hier 3,5 bis 4,0 Mio. in ein Bildungsprogramm für Kindergärten und Grundschulen investiert werden. Ziel ist es, mit ersten Angeboten nach den Sommerferien 2013 starten zu können. Durch Mittel der Sparkassen-Sozialstiftung Stormarn in Höhe von rund 180 T konnte das Frauenhaus Stormarn energetisch saniert und erweitert werden. Eine mögliche bevorstehende Schließung der Einrichtung konnte damit abgewendet werden. Als weiteres besonderes Projekt im Jahr 2011 wurde die umfangreiche Sanierung und Erweiterung des Jugendgästehauses Lütjensee durch die zugehörige Sparkassen-Stiftung mit 625 T gefördert. Unser Stiftungsportal unter www.stiftungen-sparkasse-holstein.de informiert über die weiteren zahlreichen Aktivitäten im abgelaufenen Jahr. Zusätzlich haben wir Vereine und Projekte in unserer Region mit 298 T für Sponsoringmaßnahmen und Förderanzeigen sowie 120 T für Ausschüttungen im Zusammenhang mit dem Zweckertrag des PS-Sparens unterstützt. Der Jahresüberschuss bzw. ausgewiesene Bilanzgewinn beträgt 12,0 Mio. und liegt damit über dem Niveau des Vorjahres. Mit der Feststellung des Jahresabschlusses soll dieser Betrag gemäß 27 SpkG SH der Sicherheitsrücklage zugeführt werden. Insgesamt betrachten wir das erreichte Jahresergebnis als sehr zufriedenstellend. Vor allem der Erfolg unserer Zinsrisikostrategie, die erreichten Sachkostensenkungen und das sehr geringe Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft stimmen uns überaus erfreut. Auf Basis der Definition des bundeseinheitlichen Betriebsvergleichs der Sparkassen-Finanzgruppe beträgt das Verhältnis der Aufwendungen zu den Erträgen (Cost-Income-Ratio) 63,0 %. Der Durchschnitt der schleswigholsteinischen Sparkassen liegt bei 68,7 %, der Durchschnitt der Sparkassen in Deutschland bei 60,7 %. Für das Jahr 2012 bleibt eine nachhaltig unter dem Durchschnitt der Sparkassen in Schleswig-Holstein liegende Cost- Income-Ratio unser Ziel. Mittelfristig streben wir unverändert eine Cost- Income-Ratio von 60% an. Die Fortsetzung unserer erfolgreichen Produktund Preispolitik sowie des konsequenten Risiko- und Kostenmanagements bilden hierfür den Rahmen. Das sehr gute Jahresergebnis ermöglicht uns spürbar und frühzeitig, der Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen im Zuge von Basel III zu begegnen. Insgesamt sehen wir uns auch für die Herausforderungen der kommenden Jahre gut aufgestellt. 3. Risikobericht 3.1 Einbettung des Risikomanagements in die Unternehmenssteuerung Der professionelle und verantwortungsbewusste Umgang mit Risiken ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor der Sparkasse. Daher nimmt ein aktives Risikomanagement in der Geschäftspolitik der Sparkasse einen hohen Stellenwert ein. Es ist Teil der Unternehmenssteuerungsprozesse, welche in diesem Zusammenhang vor allem 19

Geschäftsgebiet der Oldenburg-Lübecker Landesbank mit Sitz in Eutin, 1938 20

Die Sparkasse Holstein in Ostholstein. Die ältesten Rechtsvorgänger im heutigen Kreis Ostholstein wurden auch im Jahre 1824 gegründet. Dies waren die Neustädter Spar- und Leihkasse sowie die Private Spar- und Leihkasse in Oldenburg. Beide kamen später zur 1918 gegründeten Kreissparkasse des Kreises Oldenburg. Im damaligen Fürstentum Lübeck entstand die Oldenburg-Lübecker Landesbank mit Landessparkasse, deren Geschäftsgebiet 1938 von Stockelsdorf im Süden bis auf die Insel Fehmarn reichte. Aus ihr ging im Jahre 1940 die Kreissparkasse Eutin hervor. Im Rahmen der Kreisgebietsreform 1971 fusionierten die Kreissparkasse Eutin und die Kreissparkasse Oldenburg zur Kreissparkasse Ostholstein. Im Jahre 2006 schlossen sich dann die Sparkasse Ostholstein und die Sparkasse Stormarn zur Sparkasse Holstein zusammen, deren heutiges Geschäftsgebiet entlang der Autobahn 1 von Hamburg bis Fehmarn die wirtschaftlich stärkste Region Schleswig-Holsteins mit Bankdienstleistungen versorgt. 1942 1926 1979 21

sicherstellen sollen, dass eingegangene Risiken eine angemessene Rendite-Risiko- Relation vorweisen und die Gesamtsumme der Risiken stets tragbar ist. Auf verschiedenen Ebenen von der Gesamtbank bis teilweise zu einzelnen Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuern wird der komplette Steuerungsprozess regelmäßig durchlaufen. Dazu gehören die strategische und operative Zielplanung ebenso wie ein umfassendes Reporting und die ständige Abweichungsanalyse mit Festlegung entsprechender Maßnahmen. Die Risikoparameter sind dabei selbstverständlicher Bestandteil aller Betrachtungen. Sowohl auf Gesamtbankebene als auch auf Ebene der Geschäftsbereiche liegen für die wesentlichen Rahmenbedingungen und Ergebnisparameter Strategiepapiere vor, welche jährlich rollierend überprüft werden. Die strategische Planung wird im Rahmen eines umfassenden jährlichen Planungsprozesses in operative Jahresziele überführt. Diese sind heruntergebrochen auf jeden einzelnen Mitarbeiter der Sparkasse unter anderem Basis für die variable Vergütung. Hierbei werden ausdrücklich nicht nur Finanzziele berücksichtigt, sondern auch weiche Faktoren wie zum Beispiel Kundenzufriedenheit, Projektergebnisse, die Zufriedenheit mit den Leistungen interner Organisationseinheiten oder der jeweiligen Führungskräfte. Auf Grundlage entsprechender Berichte wird die Ergebnisentwicklung regelmäßig mit den Verantwortlichen besprochen, um ggf. notwendige Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten. Besonderes Augenmerk legen wir darauf, in den Betrachtungsebenen unterhalb der Gesamtbank die Ertrags-, Aufwands- und Risikokomponenten verursachergerecht einzelnen Geschäftsbereichen zuzuweisen, um für größtmögliche Transparenz zu sorgen. Mit dieser ganzheitlichen Unternehmenssteuerung stellen wir sicher, dass sowohl die aufsichtsrechtlich definierten Risiken als auch weitere mögliche wirtschaftliche Gefährdungen rechtzeitig erkannt und notwendige Schritte eingeleitet werden können. 3.2 Grundlagen des Risikomanagements Grundlage des Risikomanagementsystems ist die vom Vorstand formulierte Gesamthausstrategie sowie diverse hierzu konsistente Teilrisikostrategien. Die Kreditrisikostrategie, die Marktpreisrisikostrategie, die Liquiditätsrisikostrategie, die Strategie zum Umgang mit operationellen Risiken und die Beteiligungsstrategie unterstützen die nachhaltige Optimierung des Erfolgs vor dem Hintergrund des eingegangenen Risikos sowie die Wirksamkeit des Risikomanagements. Voraussetzung für das Eingehen von Risiken ist deren Quantifizierbarkeit in Verbindung mit einer stets hinreichenden Risikotragfähigkeit sowie einer daraus abgeleiteten effektiven Limitierung. Die Zuständigkeiten für das Risikomanagement sind eindeutig geregelt. Die Verantwortung für das Risikomanagement liegt beim Vorstand der Sparkasse. Das Risikomanagementsystem unterstützt die Umsetzung der Teilrisikostrategien und umfasst Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse. Es ist somit der wesentliche Bestandteil der ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation der Sparkasse. Es gewährleistet einen angemessenen Umgang mit allen für die Sparkasse wesentlichen Risiken und wird kontinuierlich an neue Entwicklungen angepasst, aktualisiert und verbessert. Ein zentraler Ausgangspunkt der operativen Umsetzung ist die in den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) geforderte Trennung von risikoeingehenden und risikoüberwachenden Organisationseinheiten. Für den Abschluss und die Genehmigung von Geschäften nicht nur im risikorelevanten Geschäft gelten zudem eindeutige Kompetenzregelungen. Eine prozessunabhängige Überwachung der Aktivitäten und Prozesse der Sparkasse (einschließlich des Risikomanagements) findet durch die Innenrevision statt. Entsprechend den MaRisk werden sämtliche Aktivitäten und Prozesse der Sparkasse in 22