Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse

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Transkript:

Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse Auf dem Weg nach morgen. Lidl Deutschland Stand 11.04.2017 lidl.de/verantwortung

Inhaltsverzeichnis 1. Unser Verständnis... 3 2. Unsere Zielsetzung... 3 3. Unsere Position... 4 3.1 Verantwortungsvolle Sortimentsgestaltung... 4 3.2 Herkunft, Transparenz und Rückverfolgbarkeit...5 3.3 Tierzucht, Haltung und Fütterung...5 3.4 Medikamenteneinsatz und Eingriffe am Tier...5 3.5 Weiterentwicklung von Tierwohlstandards...5 3.6 Eier... 6 3.7 Frischfleisch, Frischgeflügel und Wurst...7 3.8 Molkereiprodukte und Käse...10 3.9 Textilien und Schuhe...12 4. Organisationen und Labels...14 Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 2

1. Unser Verständnis Wir übernehmen in unserem täglichen Handeln ökonomische, soziale und ökologische Verantwortung. Mit diesem Unternehmensgrundsatz formuliert Lidl Deutschland seine Verantwortung für Mensch und Natur. Um ihr gerecht zu werden, haben wir dieses übergeordnete Positionspapier erstellt, das Tierwohlaspekte bei den unterschiedlichen Tierarten einbezieht und verantwortungsvolles wie nachhaltigeres Handeln beim Einkauf von tierischen Erzeugnissen berücksichtigen soll. Die Handlungsfelder und Maßnahmen wurden mit Bezug auf die folgenden fünf Freiheiten des britischen Farm Animal Welfare Committee (FAWC) definiert: 1. Freiheit von Hunger und Durst: Die Tiere haben Zugang zu frischem Wasser und gesundem, gehaltvollem Futter. 2. Freiheit von haltungsbedingten Beschwerden: Die Tiere verfügen über geeignete Unterbringungen und adäquate Liegeflächen. 3. Freiheit von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten: Vorbeugende Maßnahmen, unverzügliche Diagnosen und Behandlungen stellen ein hohes Niveau der Tiergesundheit sicher. 4. Freiheit zum Ausleben natürlicher Verhaltensmuster: Den Tieren werden ausreichend Platz, angemessene Einrichtungen und eine Haltung in der Gruppe geboten. 5. Freiheit von Angst und Stress: Bestimmte Bedingungen stellen sicher, dass Angst und Stress vermieden werden. 2. Unsere Zielsetzung Verbraucher erwarten höhere Standards in der Tierhaltung. Dieser Anforderung stellen wir uns. Wir fördern und unterstützen Tierschutzaspekte, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen, z. B. durch Verbesserungsmaßnahmen bei den Haltungsbedingungen. Gemeinsam mit Akteuren der Wertschöpfungskette und deren Anspruchsgruppen möchten wir dazu beitragen, die konventionelle Tierhaltung weiterzuentwickeln und für die Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 3

Tiere zu verbessern. Dazu haben wir in diesem Positionspapier Grundlagen für unseren Einkauf von tierischen Erzeugnissen festgelegt, Ziele formuliert und konkrete Maßnahmen beschrieben. Lidl verpflichtet seine Lieferanten schriftlich, den Code of Conduct umzusetzen, der auf den Kernarbeitsnormen der International Labour Organization (ILO) basiert. Ziel ist es, die Menschen und ihre Arbeitsrechte bei der Herstellung von tierischen Erzeugnissen zu schützen. Das Positionspapier bezieht sich auf das gelistete Eigenmarkensortiment von Lidl Deutschland und umfasst Eier, Frischfleisch, Frischgeflügel und Wurst, Molkereiprodukte und Käse, Textilien und Schuhe. Für Fisch, Schalentiere und Erzeugnisse daraus liegt ein separates Positionspapier vor. Ziel ist, das Positionspapier fortwährend weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit unseren Lieferanten werden wir Fortschritte dokumentieren sowie neue Maßnahmen entwickeln und beschließen. Diese werden verpflichtend für alle Lieferanten. Bei Abweichungen von der Zielvorgabe müssen Maßnahmen definiert werden, die eine Umsetzung gewährleisten. 3. Unsere Position Im Folgenden sind die Bereiche beschrieben, in denen wir aktiv an neuen Lösungen arbeiten. Im Anschluss daran werden diese fünf Bereiche für jede Produktkategorie näher erläutert. 3.1 Verantwortungsvolle Sortimentsgestaltung Lidl Deutschland möchte seinen Kunden Artikel anbieten, die für Verantwortung stehen. Daher führen wir keine tierischen Erzeugnisse im Sortiment, die von bestandsbedrohten Nutztieren stammen. Auch Artikel, bei denen es keine akzeptablen Mindestanforderungen für die Haltung der Tiere gibt, werden von Lidl Deutschland nicht vertrieben. Neben Produkten aus konventioneller Tierhaltung bieten wir in den oben genannten Lebensmittelbereichen Bio-Produkte an. Des Weiteren unterstützen wir die Bemühungen anerkannter Organisationen wie des Deutschen Tierschutzbundes oder des Marine Stewardship Council (MSC) und bieten entsprechend gelabelte Produkte an. Wir bauen diese Bereiche in enger Anlehnung an Verbraucherwünsche kontinuierlich aus. Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 4

Zudem bieten wir Alternativen für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten sowie für jene, die eine pflanzliche Alternative zu tierischen Erzeugnissen bevorzugen. 3.2 Herkunft, Transparenz und Rückverfolgbarkeit Wir möchten Verbrauchern eine höhere Transparenz sowie wenn möglich die Rückverfolgbarkeit der Ware bis zum Ursprung bieten. Um Transportwege zu reduzieren, bevorzugen wir einen nationalen Bezug. Da wir auch dem Verbraucherwunsch nach möglichst regional erzeugten tierischen Erzeugnissen entsprechen möchten, bieten wir eine Anzahl lokaler Produkte an. Mit klaren und verständlichen Informationen auf den Verpackungen unterstützt Lidl seine Kunden bei der Produktauswahl. Daneben informieren wir durch die wöchentlich erscheinenden Haushaltshandzettel sowie die Website http://www.lidl.de/. Zudem erhalten Verbraucher umfassende Informationen über die Qualitätsmarken auf separaten Webseiten. 3.3 Tierzucht, Haltung und Fütterung Lidl Deutschland fördert Haltungsbedingungen über die gesetzlichen Standards hinaus und setzt sich für Verbesserungen ein. In der Nutztierfütterung unterstützen wir den Einsatz von gentechnikfreiem Soja. Gemeinsam mit unseren Lieferanten erarbeiten wir Strategien, um den Einsatz von genverändertem Soja aus Übersee zu reduzieren. 3.4 Medikamenteneinsatz und Eingriffe am Tier Der präventive Einsatz von Antibiotika ist bei der Herstellung all unserer tierischen Erzeugnisse untersagt. Lidl Deutschland verfolgt das Ziel, dass ein mit Schmerzen verbundener Eingriff am Tier ohne Betäubung nicht vorgenommen wird. 3.5 Weiterentwicklung von Tierwohlstandards Lidl beteiligt sich aktiv an der Weiterentwicklung von Tierwohlstandards und -Zertifizierungssystemen. Wir unterstützen die Bemühungen renommierter Organisationen, etwa des Marine Stewardship Council (MSC) und der Initiative Tierwohl, die nach verantwortungsvoller Fischerei beziehungsweise Tierhaltung streben. Hierzu bieten wir entsprechend gelabelte Produkte an. Auch dieser Bereich wird künftig ausgeweitet. Zusätzlich entwickeln wir mit unseren Lieferanten eigene Projekte, um unseren Beitrag zur Umsetzung von angemessenen Tierwohlaspekten zu leisten. Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 5

3.6 Eier Verantwortungsvolle Sortimentsgestaltung Lidl Deutschland führt seit Mitte 2009 keine Frischeier aus Käfighaltung im Sortiment, sondern ausschließlich Eier aus Boden- und Freilandhaltung sowie mit Bio-Siegel. Verarbeitete, eihaltige Lebensmittel sind zu 100 Prozent auf Eier umgestellt, die mindestens aus Bodenhaltung stammen. Eier aus Bodenhaltung Hühner Eier Eierhaltige Speisen Mitte 1.1.2018 2009 100% Herkunft, Transparenz, Rückverfolgbarkeit Alle bei Lidl gehandelten Eier sind vom Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V. (KAT) zertifiziert. Die KAT-Kriterien berücksichtigen die Bestimmungen der deutschen Hennenhaltungsverordnung, Aspekte des Tierschutzes sowie die Sicherstellung der Rückverfolgung und Herkunft. Lidl Deutschland führt in allen Bundesländern Eier, die mit dem Regionalsiegel Regionalfenster ausgezeichnet sind. Tierzucht, Haltung, Fütterung Voraussetzung für alle Lidl-Lieferanten ist der Einsatz von GVO-freiem Futter bei allen Legebetrieben. Dies wird durch den Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e. V. (VLOG) sichergestellt. Bei Lidl Deutschland sind alle Frischeier GVO-frei und somit bundesweit ausschließlich mit dem VLOG-Label ausgezeichnet. Medikamenteneinsatz, Eingriffe am Tier Lidl Deutschland unterstützt den Ausstieg aus dem Anwenden des Schnabelkürzens bei Legehennen. In einigen Regionen vermarkten wir bereits jetzt regionale Eier, die ausschließlich von Legehennen ohne gekürzte Schnäbel stammen. Ab Ende 2017 bietet Lidl Deutschland ausschließlich Eier an, die von Legehennen ohne gekürzte Schnäbel stammen. Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 6

Wir begrüßen Alternativvorschläge zur Tötung von männlichen Küken. Wir sind im gezielten Austausch mit unseren Lieferanten, um geeignete Lösungen zu ermitteln. Weiterentwicklung Tierwohlstandards Wir bieten Eier aus Freilandhaltung an, welche die Anforderungen der Premiumstufe des Tierschutzlabels Für Mehr Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes erfüllen und mit dem entsprechenden Label ausgezeichnet sind. Die Tiere profitieren von konkreten Verbesserungen: Sie haben unter anderem mehr Platz, mehr Beschäftigungsmaterial und die Schnäbel dürfen nicht gekürzt werden. Mehr Informationen finden Sie unter www.tierschutzlabel.info. 3.7 Frischfleisch, Frischgeflügel und Wurst Verantwortungsvolle Sortimentsgestaltung Neben Produkten aus konventioneller Tierhaltung bieten wir tierische Bio-Produkte sowie solche Produkte an, die mit dem Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbunds gekennzeichnet sind. Beide Bereiche haben wir stark ausgebaut. Lidl Deutschland verzichtet auf den Verkauf von Kaninchenfleisch aus Käfighaltung sowie von Enten, Gänsen und anderen Produkten aus Betrieben, die Stopfmast oder Lebendrupf betreiben. Wir orientieren uns dabei an der sogenannten Positivliste bzw. Schwarzen Liste der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. Wir verkaufen kein Fleisch von geklonten oder gentechnisch veränderten Tieren. Für Kunden, die eine pflanzliche Alternative zu tierischen Erzeugnissen bevorzugen, bieten wir eine Anzahl von Fleischersatzprodukten an. Herkunft, Transparenz, Rückverfolgbarkeit Für Frischgeflügel ist eine 5xD -Herkunftsgarantie erforderlich. Beim Frischfleisch und unseren Wurstprodukten unter der Marke Metzgerfrisch müssen Aufzucht, Schlachtung und Verarbeitung in Deutschland erfolgen. Diese Anforderung erfüllen wir bei Frischfleisch bereits seit 2002 und streben sie auch für tiefgekühlte Produkte an. Alle unsere Lieferanten sind QS-zertifiziert. Sie müssen entlang der gesamten Lieferkette strenge Qualitätskriterien erfüllen. Denn mit der Teilnahme am freiwilligen QS-Prüfsystem werden Frischfleisch und -geflügel auf allen Stufen der Wertschöpfungskette unabhängig kontrolliert und dokumentiert. Nahezu unsere gesamten Wurstwaren bieten wir aus QS-zertifiziertem Rohstoff an. Die zusätzlichen QS-Kontrollen ergänzen die staatlichen Lebensmittelinspektionen und garantieren eine lückenlose Rückverfolgbarkeit. Bei Frischfleischprodukten sowie Produkten unserer Eigenmarke Metzgerfrisch (http:// www.lidl.de/de/metzgerfrisch/s7373357) erhalten Verbraucher über einen QR-Code auf der Verpackung Informationen über die Herkunft der Tiere und Verarbeitung der Rohware. Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 7

Um unseren Kunden ein genaueres Bild von den Haltungsbedingungen in der konventionellen Tiermast zu geben, veröffentlichen wir auf der Homepage www.landjunker.de über Webcams aktuelle Bilder aus den Ställen. Auf dieser Seite gibt es außerdem weiterführende Informationen über die Aufzucht der Tiere. Wir bieten regional Wurstprodukte an, die eine Rückverfolgbarkeit bis zum Landwirt ermöglichen. Dem Verbraucherwunsch nach möglichst regionalen Frischfleisch- und Wurstprodukten entsprechen wir in Bayern mit unserer Eigenmarke Ein gutes Stück Bayern : Die Tiere werden in Bayern geboren, aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet, die Produkte ausschließlich in den bayerischen Lidl-Filialen vertrieben. Sie sind zudem durch das staatliche Herkunftssicherungsprogramm Geprüfte Qualität Bayern zertifiziert und für größtmögliche Transparenz seit Anfang 2014 mit dem Regionalfenster gekennzeichnet. Daneben bieten wir in rund 500 Filialen verschiedene Bio-Produkte an, bei denen die Tiere ausschließlich aus den Regionen Franken und Hohenlohe stammen. Dies wird dem Kunden durch das Regionalfenster auf der Verpackung deutlich gemacht. Auch das Bio-Futter für die Tiere stammt überwiegend von den eigenen Bauernhöfen und den umliegenden Regionen. Dank der überschaubaren Größe der Region Franken und Hohenlohe beschränken sich die Transportwege vom Bauernhof bis zur Zerlegung und Verarbeitung auf einen Umkreis von 125 Kilometern. Tierzucht, Haltung, Fütterung Bei Jungbullen akzeptiert Lidl Deutschland ausschließlich Tiere, die aus Aufzucht ohne Anbindehaltung stammen. Über ein Drittel des Putenfrischfleischs stammt aus Betrieben, die den Tieren eine überdachte Auslaufzone zur Verfügung stellen. Ziel ist es, diesen Anteil auszubauen. Ferner haben wir bereits mehr als die Hälfte des Putenfrischfleischsortiments von einer Schwermast auf eine mittelschwere Rasse umgestellt. Wir bevorzugen Gänse- und Entenfleisch von Erzeugern, deren Tiere aus Freilandhaltung stammen. Bei der Haltung von Barbarie-Enten werden Maßnahmen für eine tiergerechtere Umwelt umgesetzt. Dies umfasst unter anderem Wasserbecken und Beschäftigungsmaterialien. Lidl Deutschland war eines der Handelsunternehmen, die bereits seit Start des Tierschutzlabels Für Mehr Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes entsprechend gelabelte Produkte führen. Wir haben unser Sortiment mit Produkten der Einstiegsstufe für Masthuhn stetig erweitert. So bieten wir neben Frischfleischprodukten auch Wurstwaren an und sind heute der größte Anbieter dieser gelabelten Produkte. Die Tiere haben nach Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 8

den Vorgaben des Deutschen Tierschutzbundes u. a. mehr Platz, mehr Beschäftigung und mehr Zeit zum Heranwachsen als herkömmlich gehaltene Masthühner. Mehr Informationen finden Sie unter www.tierschutzlabel.info. Bereits seit 2002 setzen wir im Frischgeflügelbereich ausschließlich gentechnikfreies Soja ein. Seit Mitte 2015 wird dies durchgängig mit dem Label Ohne Gentechnik des VLOG gekennzeichnet. Die gentechnikfreie Fütterung streben wir auch für andere Tierarten wie Schwein und Rind an und haben mit der Umsetzung regional bereits begonnen. So sind beispielsweise einige Wurstwaren mit dem VLOG-Label gekennzeichnet. Seit Januar 2017 bieten wir den Artikel Frische Hamburgerscheiben der Eigenmarke Landjunker mit dem VLOG-Label an. Die Einlistung erfolgte zunächst regional und soll im Laufe des Jahres deutschlandweit ausgeweitet werden. Neben den Hamburgerscheiben werden weitere Rinderhackfleischprodukte mit dem VLOG-Label das Sortiment schrittweise ergänzen. Medikamenteneinsatz, Eingriffe am Tier Unsere Lieferanten sind zum einen verpflichtet, mit den zuliefernden Landwirten Vereinbarungen zu treffen, die einen restriktiven Einsatz von Antibiotika in der Mast von Tieren für die Lebensmittelgewinnung regeln. Zum anderen müssen die Lieferanten einen Maßnahmenplan auflegen, um Antibiotikaeinsätze langfristig zu reduzieren. Darüber hinaus erwarten wir ein Konzept, mit dem sich antibiotikaresistente Keime im Endprodukt reduzieren lassen. Wir akzeptieren kein Frischfleisch von betäubungslos kastrierten Tieren. Dabei setzen wir weiterhin auf ein natürliches Verhältnis von männlichen und weiblichen Tieren. Außerdem erwarten wir von unseren Lieferanten, sich gemeinsam mit den zuliefernden Landwirten mit dem Thema Ausstieg aus dem Schwanzkupieren auseinanderzusetzen. Bei Bedarf sollen die Hornanlagen junger Kälber nur nach den aktuellen veterinärmedizinischen Erkenntnissen schonend verödet werden. Grundsätzlich verfolgen wir das Ziel, dass die Tiere im Falle einer Enthornung sediert werden und ein Mittel zur Schmerzausschaltung erhalten. Wir dulden kein Frischfleisch aus Deutschland, das von tragenden Rindern (drittes Trimester) stammt, es sei denn, es bestand eine tierärztliche Indikation zur Schlachtung. Lidl Deutschland bezieht ausschließlich Geflügelfleisch aus Betrieben, in denen zur Vorbereitung der Schlachtung eine CO 2 -Betäubung eingesetzt wird. Weiterentwicklung Tierwohlstandards Wir beteiligen uns aktiv an der Brancheninitiative Tierwohl und dem QS-Prüfsystem. Wir unterstützen das Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes und bieten Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 9

entsprechend gelabelte Produkte an. Auch in diesem Bereich sind wir auf Verbraucherwünsche eingegangen und haben ihn entsprechend ausgeweitet. 3.8 Molkereiprodukte und Käse Verantwortungsvolle Sortimentsgestaltung Seit Jahren beschäftigen wir uns mit alternativen Konzepten zur konventionellen Milcherzeugung und entwickeln unser Eigenmarkensortiment stetig weiter. Seit 2010 fördert Lidl mit dem Regionalkonzept Ein gutes Stück Bayern Milcherzeuger dieses Bundeslandes. Seit 2015 führen wir frische Weidemilch. Darüber hinaus haben wir mit Weidebutter unser Sortiment erweitert. Seit 2016 bieten wir Alpenmilch an, die von Milchkühen aus dem Allgäu stammt. 2016 waren wir der erste Händler mit bundesweitem Angebot an eigenen Milchprodukten Ohne Gentechnik. Für einen beschwerdefreien Milchgenuss führen wir für Menschen mit Laktoseintoleranz laktosefreie Versionen von H-Milch, Frischkäse, Naturjoghurt und Fruchtjoghurt. Darüber hinaus bieten wir pflanzliche Alternativen zu Kuhmilch an, beispielsweise Bio-Sojamilch, Sojajoghurt, Haferdrink und Mandeldrink. Herkunft, Transparenz, Rückverfolgbarkeit Unsere Frischmilch stammt ausschließlich aus Deutschland. Seit 2010 werden unter der Eigenmarke Ein gutes Stück Bayern regional erzeugte Molkereiprodukte in Bayern vertrieben. Sie sind durch das staatliche Herkunftssicherungsprogramm Geprüfte Qualität Bayern (das u. a. für die systematische Prüfung der Betriebe bzgl. Anbau, Haltung, Fütterung, Düngung und Produktion steht) zertifiziert und mit dem Regionalfenster ausgezeichnet. Mittels des QR-Codes auf der Verpackung sowie über unsere Ein gutes Stück Bayern -Website http://www.ein-gutes-stueck-bayern.de/ können unsere Kunden die teilnehmenden Landwirte und ihre Höfe kennenlernen. Diese sind alle nach dem Qualitätsmanagement Milch (QM-Milch) zertifiziert, das nachprüfbare Qualitätskriterien für die Milcherzeugung vorgibt. Seit September 2016 bieten wir frische Alpenmilch mit mindestens 3,8 % Fett an. Sie kommt von unseren Lieferanten aus dem Allgäu zwischen Kaufbeuren, Kempten und Memmingen. Die Milchkühe werden ausschließlich gentechnikfrei gefüttert. Weitere Informationen unter http://www.lidl.de/de/milbona-alpenmilch/s7375423. Tierzucht, Haltung, Fütterung Lidl Deutschland ist Vorreiter im Bereich gentechnikfreie Fütterung. Im Rahmen von Ein gutes Stück Bayern werden Milchkühe bereits seit Jahren ausschließlich gentechnikfrei gefüttert. Um dies unseren Kunden deutlich zu machen, befindet sich seit Juli 2015 auf der Produktverpackung von Frischmilch und H-Milch der Eigenmarken Milbona und Ein Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 10

gutes Stück Bayern in allen bayerischen Filialen das Siegel Ohne Gentechnik. Was sich regional bewährt hat, ist inzwischen auch auf nationaler Ebene umgesetzt. Seit Juli 2016 wird Frischmilch der Eigenmarke Milbona in ganz Deutschland nur noch gentechnikfrei angeboten. Hiermit waren wir der erste Händler mit bundesweitem Angebot an eigenen Milchprodukten Ohne Gentechnik. Mittlerweile sind rund 100 Molkereiprodukte mit dem VLOG-Label gekennzeichnet, weitere werden hinzukommen. Mehr Informationen finden Sie unter http://www.lidl.de/de/ohne-gentechnik/s7373482. Wir streben an, dass künftig die reine Anbindehaltung bei Milchkühen vermieden wird und die Ställe ausreichend Bewegungsfreiheit ermöglichen. Wo Weide-, Auslauf- oder Laufhofhaltung möglich ist, sollte sie Anwendung finden. Im Rahmen von Ein gutes Stück Bayern fördert Lidl bereits seit 2010 Milcherzeuger mit alternativen Haltungsformen. Die teilnehmenden Landwirte müssen Vorgaben zu Laufstall und Stallfläche, Laufhof, Liege- und Fressplatzverhältnis und zur Weidehaltung erfüllen. Zudem gibt es Maßnahmen zur Steigerung des Kuhkomforts (z. B. Bürsten). Seit Herbst 2015 führen wir unter unserer Qualitätsmarke Milbona eine frische Weidemilch 3,8 %. Darüber hinaus bieten wir Weidebutter an. Die deutschen Weidemilcherzeuger haben sich verpflichtet, unter externer Kontrolle ihre Kühe an mindestens 120 Tagen pro Jahr und davon mindestens an sechs Stunden pro Tag auf die Weide zu lassen. Die Kriterien finden Sie unter http://www.lidl.de/de/weidemilch-regelwerk/s7373843. Lidl Deutschland war der erste Händler, der im April 2017 das Siegel Pro Weideland-Deutsche Weidecharta für die Weidemilch unserer Eigenmarke Milbona in ausgewählten Regionen Norddeutschlands einführte. Ab Sommer 2017 werden zertifizierte Weidebutter und Weidekäse folgen. Das Siegel garantiert neben dem Weidegang für jede Kuh 1.000 Quadratmeter Weidefläche und weitere 1.000 Quadratmeter zur Futtergewinnung. Zusätzlich zu selbsterzeugtem Futter von Wiesen und Weiden wird ausschließlich gentechnikfreies Futtermittel verwendet. Eine ganzjährige Bewegungsfreiheit für die Tiere ist ebenfalls gewährleistet. Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.proweideland.de/. Medikamenteneinsatz, Eingriffe am Tier Bei Bedarf sollen die Hornanlagen junger Kälber nur nach den aktuellen veterinärmedizinischen Erkenntnissen schonend verödet werden. Grundsätzlich verfolgen wir das Ziel, dass die Tiere im Falle einer Enthornung sediert werden und ein Mittel zur Schmerzausschaltung erhalten. Wir setzen uns dafür ein, dass der Einsatz von Antibiotika unter tierärztlicher Aufsicht erfolgt und langfristig reduziert wird. Homöopathische Behandlungsmethoden sollen in den Vordergrund rücken und gefördert werden. Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 11

Weiterentwicklung Tierwohlstandards Der Deutsche Tierschutzbund führte im Januar 2013 ein Tierschutzlabel Für Mehr Tierschutz für Geflügel- und Schweinefleisch ein. Dieses wurde Anfang 2017 auf Milchkühe ausgeweitet. Lidl Deutschland war der erste Händler, der die Premiumstufe des Tierschutzlabels Für Mehr Tierschutz bei Molkereiprodukten anwendete. Seit Januar 2017 trägt die Frischmilch der regionalen Eigenmarke Ein gutes Stück Bayern dieses Label. Perspektivisch sollen alle Molkereiprodukte von Ein gutes Stück Bayern mit der Premiumstufe des Tierschutzlabels Für Mehr Tierschutz gekennzeichnet werden. Mehr Informationen finden Sie unter www.tierschutzlabel.info. 3.9 Textilien und Schuhe Verantwortungsvolle Sortimentsgestaltung Lidl Deutschland verwendet keine Bestandteile von exotischen und geschützten Tieren wie Schlange oder Krokodil. Auf Produkte u. a. aus Angorawolle wird ganz verzichtet. Im Bereich Schuhe werden hauptsächlich Lederalternativen verarbeitet. Bei Lammfell fordern wir die Bestätigung des Lieferanten an, dass es sich um ein Nebenerzeugnis der Lebensmittelindustrie handelt. Herkunft, Transparenz, Rückverfolgbarkeit Für Leder muss die Rückverfolgbarkeit bis zur Gerberei gewährleistet werden. Medikamenteneinsatz, Eingriffe am Tier Lidl Deutschland setzt keine Daunen und Federn aus Betrieben ein, die Lebendrupf betreiben. Wir verlangen hierfür von unseren Lieferanten die Vorlage eines Downpass -Zertifikats. Dieses garantiert, dass keine Ware von lebenden Tieren verfüllt wird. Bei Einsatz von Merinowolle fordern wir Zertifikate an, die belegen, dass kein Mulesing-Verfahren angewandt wird. Weiterentwicklung Tierwohlstandards Lidl spricht sich klar gegen Echtpelz aus und ist deshalb Mitglied des internationalen Programms Fur Free Retailer. In Deutschland wird das Programm von VIER PFOTEN Stiftung für den Tierschutz repräsentiert. Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 12

4. Organisationen und Labels Das EU-Bio-Logo Das EU-Bio-Logo ist seit dem 01. Juli 2012 auf vorverpackten Bio-Lebensmitteln verbindlich. Es gilt für alle vorverpackten ökologisch erzeugten Lebensmittel, die in einem EU-Mitgliedsstaat hergestellt werden und die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau erfüllen. Kriterien sind zum Beispiel, dass die Lebensmittel frei von gentechnisch veränderten Organismen (GVO), Geschmacksverstärkern, künstlichen Aromen und Farbstoffen sind. Es dürfen weder synthetische Pflanzenschutzmittel noch leicht lösliche mineralische Dünger eingesetzt werden. Ziel des Logos ist es, dass Verbraucher zertifizierte Bio-Produkte einfacher und schneller erkennen können. Neben dem Logo finden Sie außerdem die Codenummer der jeweiligen Öko-Kontrollstelle sowie die Herkunftsangabe. Das EU-Bio-Logo ist europaweit geschützt. www.bmel.de/de/landwirtschaft/nachhaltige-landnutzung/oekolandbau/_texte/ Bio-Siegel.html Das deutsche Bio-Logo Das deutsche Bio-Siegel wurde im September 2001 eingeführt. Es ist das staatliche Logo für Bio-Erzeugnisse. Mit dem Bio-Siegel können lebende oder unverarbeitete Erzeugnisse aus Landwirtschaft oder Aquakultur sowie verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse und solche aus Aquakultur, die zur Verwendung als Lebensmittel oder Futtermittel bestimmt sind, gekennzeichnet werden. Seit der 2012 verpflichtenden Kennzeichnung mit dem EU-Bio-Logo können Hersteller ihre Bio-Waren freiwillig zusätzlich mit dem deutschen Bio-Siegel kennzeichnen. www.bmel.de/de/landwirtschaft/nachhaltige-landnutzung/oekolandbau/_texte/ Bio-Siegel.html Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 13

Deutscher Tierschutzbund Das Label Für Mehr Tierschutz wird vom Deutschen Tierschutzbund vergeben. Es kennzeichnet Produkte tierischen Ursprungs, welche unter Standards erzeugt wurden, die für die Tiere einen wirklichen Mehrwert an Tierschutz sicherstellen. Tiere in der Landwirtschaft sollen sich artspezifisch verhalten und ihren Bedürfnissen bezüglich der Haltungsumgebung nachgehen können. Die gesetzlichen Vorgaben gewährleisten dies bisher nicht. Das zweistufige Label gilt für Produkte von Masthühnern/ -schweinen, Legehennen/Eier sowie Milchkühe. Beiden Stufen liegen jeweils verbindliche Anforderungen an die Tierhaltung, den Tiertransport und die Schlachtung zugrunde. Mit einem größeren Platzangebot, Strukturen und Beschäftigungsmöglichkeiten bietet der Einstiegsstandard einen ersten eindeutigen Mehrwert für die Tiere. Der Premiumstandard entspricht mit einem noch höheren Platzangebot bzw. Außenklimabereichen oder Auslaufmöglichkeiten den Anforderungen an eine tiergerechte Haltung. www.tierschutzlabel.info Initiative Tierwohl Die Initiative Tierwohl startete 2015. Unternehmen und Verbände aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel setzen sich mit der Initiative gemeinsam dafür ein, dass Fleisch tiergerechter und nachhaltiger erzeugt wird. Ziel ist es, das Tierwohl in der Nutztierhaltung in Deutschland Schritt für Schritt auszubauen, so dass so viele Tierhalter wie möglich sich der Initiative anschließen. Dazu wurden Tierwohlkriterien erarbeitet, die die teilnehmenden Schweine- und Geflügelhalter umsetzen und für die sie eine Förderung erhalten. Unabhängige Zertifizierungsstellen überprüfen mehrmals im Jahr die Einhaltung der Kriterien. https://initiative-tierwohl.de/so-funktionierts/ Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 14

Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.v. (VLOG) Das Label Ohne GenTechnik wurde 2009 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eingeführt. Lebensmittel, die damit gekennzeichnet sind, müssen hohe Anforderungen erfüllen und dürfen keine gentechnisch veränderten Bestandteile haben. Das Label wird vom Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e. V. (VLOG) vergeben. Es kann für alle Lebensmittel pflanzlicher oder tierischer Herkunft verwendet werden, bei denen Gentechnik eingesetzt werden könnte oder Verbraucher von einem Einsatz ausgehen. www.ohnegentechnik.org/ohne-gentechnik/was-bedeutet-ohne-gentechnik/ Verein für kontrollierte alternative Tierhaltung e. V. (KAT) Der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V. (KAT) wurde 1995 gegründet. KAT steht für eine umfassende Rückverfolgbarkeit und Herkunftssicherung von Eiern aus alternativen Hennenhaltungssystemen in Deutschland und benachbarten EU-Ländern. Die KAT- Kriterien berücksichtigen die Bestimmungen der deutschen Hennenhaltungsverordnung sowie Aspekte des Tierschutzes. Sämtliche KAT-Mitgliedsbetriebe, vom Futtermittelwerk bis zum Vertrieb, sind in das Kontrollsystem eingebunden. http://www.was-steht-auf-dem-ei.de/de/kat-verein/index.php Trägerverein Regionalfenster e.v. Das Regionalfenster für Lebensmittel, Blumen und Zierpflanzen gibt seit 2014 Auskunft darüber, woher die Zutaten eines Produktes stammen und wo sie verarbeitet wurden. Bei zusammengesetzten Produkten wird zusätzlich der regionale Rohstoffanteil angegeben. Das Label kommt dem gestiegenen Wunsch der Verbraucher nach regionalen Produkten nach. Bisher wurden rund 4.000 Produkte für die Regionalfensterkennzeichnung registriert, überwiegend in den Bereichen Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren sowie Milch und Molkereiprodukte. Unabhängige Kontrollen stellen sicher, dass die Angaben korrekt sind. http://www.regionalfenster.de/startseite.html Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 15

Das QS-Prüfzeichen Das QS- Prüfzeichen steht für eine transparente und sichere Lebensmittelproduktion. Dahinter verbirgt sich ein Qualitätssicherungssystem für frische Lebensmittel wie Fleisch- und Wurstwaren oder Obst und Gemüse. Das QS- Prüfsystem umfasst alle Stufen der Lebensmittelkette von der Herstellung bis zur Vermarktung. Die teilnehmenden Betriebe müssen strenge Anforderungen erfüllen, z.b. bei Hygiene und Rückverfolgbarkeit. Regelmäßige unabhängige Kontrollen stellen sicher, dass die Kriterien eingehalten werden. www.q-s.de/qs-system/wofuer-steht-das-qs-pruefzeichen.html Geprüfte Qualität Bayern Das Siegel steht für das Qualitäts- und Herkunftssicherungsprogramm des Freistaates Bayern. Damit spezifische Qualitätskriterien und die bayrische Herkunft über die gesamte Lebensmittelkette eingehalten werden, wird stufenübergreifend kontrolliert, und zwar gleich dreifach: durch unabhängige Zertifizierungsstellen, unter staatlicher Aufsicht und durch die Selbstkontrolle der teilnehmenden Betriebe. Dabei werden an die Produktqualität Anforderungen gestellt, die über dem gesetzlichen Standard liegen. Auch Produktion und Verarbeitung unterliegen strengen Auflagen. http://www.gq-bayern.de/ueber-gq-bayern/ Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 16

Pro Weideland Deutsche Weidecharta-Label Grundlage für das Siegel ist ein Projekt, das vom Land Niedersachsen gefördert wurde und aus dem die Pro Weideland Chartagemeinschaft hervorging. Die 20 Organisationen aus Landwirtschaft, Wirtschaft, Umwelt-, Natur-, Verbraucher- und Tierschutz setzen sich dafür ein, die Weidehaltung zu fördern. So sollen z.b. Milchkühe an mehr als 120 Tagen im Jahr für mindestens 6 Stunden täglich auf der Weide stehen und ausschließlich gentechnikfreies Futter erhalten. Höfe und Molkereien werden regelmäßig und unabhängig kontrolliert. Eigentümer und Lizenzgeber ist das Grünlandzentrum in Niedersachsen. http://www.proweideland.de/verbraucher/das-siegel Fur Free Retailer Das Programm Fur Free Retailer (pelzfreier Einzelhändler) entstand auf Initiative der Fur Free Alliance, in der sich international führende Tier- und Umweltschutzverbände zusammengeschlossen haben. Die Allianz setzt sich weltweit dafür ein, dass keine Pelztiere mehr gezüchtet und getötet werden. In Deutschland vertritt VIER PFOTEN- Stiftung für den Tierschutz das Programm. Die Initiative weist Einzelhändler aus, die sich schriftlich dazu Unterstützt von VIER PFOTEN Sti ung für Tierschutz verpflichtet haben, keinen Echtpelz mehr zu verkaufen. http://www.vier-pfoten.de/themen/wildtiere/pelz/mode-ohne-pelz/?utm_source=ffr_ Flyer&utm_medium=FFR_Flyer&utm_=301_Mode_ohne_Pelz_relaunch Positionspapier für den nachhaltigeren Einkauf tierischer Erzeugnisse 17