Anbindehaltung in Bayern Sicht des Bayerischen Bauernverbandes
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- Alfred Giese
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1 Anbindehaltung in Bayern Sicht des Bayerischen Bauernverbandes Janne Richelsen Fachbereich Erzeugung und Vermarktung Bayerischer Bauernverband
2 Milchviehhaltung in Bayern Zeitliche Entwicklung Haltungsform (LKV-Betriebe) Anbindehaltung Laufstall bayernweit ca Milchviehbetriebe davon beim LKV ca , d.h. 65% der Betriebe und 80% der Kühe Quelle: LKV-Jahresbericht Anbindehaltung: ca. 50% aller Betriebe ca. 30% aller Kühe ca. 25% der Milch jährlich Betriebe, d.h. kein Bau neuer Ställe 2
3 Milchviehhaltung in Bayern Ganzjährige Anbindehaltung von LKV-Betrieben sind 47% Anbindeställe 37% ganzjährige AB 9% mit Auslauf/Weide 1% Trockensteher in Gruppenhaltung 20% der Anbindebetriebe in Kombination mit Auslauf Regional unterschiedliche Ausgangsbedingungen Quelle: LKV-Jahresbericht Anbindehaltung mit Auslauf Trockensteher Gruppenhaltung Anbindehaltung gesamt Betriebe % Betriebe % Betriebe % Betriebe % , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,7 3
4 Anbindehaltung in Bayern 60% Betriebsgrößen bei LKV-Betrieben mit Anbindeställen in % 40% 30% 20% 10% 0% bis 20 Tiere bis 40 Tiere bis 60 Tiere bis 80 Tiere Mehr als 80 % der LKV-Anbindebetriebe < 40 Kühe Quelle: LKV-Jahresbericht 4
5 Reaktion der unterschiedlichen Akteure Politik Initiativen für gesetzliches Verbot 2015 durch Staatsminister Brunner gestoppt Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt im Juni
6 Reaktion der unterschiedlichen Akteure Politik Initiativen für gesetzliches Verbot 2015 durch Staatsminister Brunner gestoppt Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt im Juni 2016 Absage gesetzliches Verbot auch andere Parteien haben erkannt, was durch ein gesetzliches Verbot ausgelöst würde Totengräber der kleinstrukturierten Landwirtschaft Aktuell: Landwirtschaftsminister Hauk (BW) öffentliche Position gegen gesetzliches Verbot (13.11, 6
7 Reaktion der unterschiedlichen Akteure Politik Handel Abfragen/Vorgaben von einzelnen Handelsunternehmen mit oder an Molkereien und Landwirte, z.b. ab wann keine Milch/Milchprodukte mehr aus Anbindehaltung, täglicher Zugang zu frischen Gras, keine Abindehaltung in jeglichem Laktationsstadium Ausgangsituation der Molkereien sehr unterschiedlich, je nach Ausprägung Anbindehaltung bei Anlieferbetrieben getrennte Milchmengenerfassung? Preisdifferenzierung? Aufforderung an Landwirte vollständiger Umstieg auf Laufstall (oder Kombinationshaltung)? Zeitpunkt? 7
8 Reaktion der unterschiedlichen Akteure Politik Handel Teile der Tierärzteschaft Bundestierärztekammer fordert festgelegten Termin für Ausstieg aus Anbindehaltung (Positionspapier Nutztierhaltung vom 16. September 2017) Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz [ ] muss die dauerhafte Anbindehaltung als ein Verstoß gegen die Anforderungen des Tierschutzgesetzes bewertet werden. Keine Neubaugenehmigungen Festlegung einer Übergangszeit bestehende Anbindehaltungen täglich Weidegang bzw. Freilauf auf einem Laufhof Untersagung von Anbindehaltungen, die über die Einschränkung der Bewegungsfreiheit hinaus zu Schäden bei den Tieren führen (Quelle: Stellungnahme zur Anbindehaltung von Rindern, August 2015) 8
9 Reaktion der unterschiedlichen Akteure Landwirtschaft Unsicherheit bei betroffenen Betrieben keine Planungssicherheit Solidarität innerhalb der Branche vs. kurzfristiges Profitieren bei höherem Milchpreis? Anbindehaltung entspricht grundsätzlich geltendem Recht Bauernverbände Runder Tisch Milch Beginn 2017: BBV & VMB lehnten gemeinsame Erklärung ab, da Frist enthalten Baden-Württemberg: Erklärung LBV, BLHV & Milchwirtschaftlicher Verein vom 24. August 2017 Bayern: Erklärung BBV-Präsidium vom 18. September 2017 BBV ist gegen Schwarz-Weiß-Denken: Anbindestall = schlecht, Laufstall = gut 9
10 BBV Strategie Anbindehaltung Ziel: Tierwohl erhöhen, dabei aber kein Strukturbruch betriebsindividuelle Lösungen finden Erhalt der Milchviehhaltung Sicherung der Erzeugung vor Ort regionale Milchprodukte Ziel ist Erhalt bäuerlicher Strukturen Gesellschaft, Kulturlandschaft, Grünland Keine Frist durch Gesetz oder Vorgabe von Marktpartnern Verhinderung einer Unterbietungsspirale drohender Verlust regionaler Erzeugung und Wertschöpfungsketten freiwillige Weiterentwicklung kontinuierlicher Prozess mit dem Ziel weg von ganzjähriger Anbindehaltung (Laufstall oder AB + Bewegung) Spektrum an konkreten Maßnahmen bestehend aus kleinen und großen Schritten zur Verbesserung ab sofort begleitet durch regelmäßige Evaluierung / Nachjustierung 10
11 Weiterentwicklungskonzept Maßnahmen bspw. ganzjährige Anbindehaltung reduzieren (Trockensteher im Laufstall, Laufhof, Weidegang), mehr Platzangebot in bestehenden Anbindeställen (Standverlängerung, Futtertisch anpassen), sonstige Verbesserungen am Tier (zusätzl. Einstreu, Beratung) Herausforderung Akzeptanz bei Lebensmitteleinzelhandel/Molkereien/Landwirte Umsetzung? Konkretisierung? Verbindlichkeit bzw. Planungssicherheit? Umsetzung Verbindliche Beteiligung von Praxis, Staat, Beratung, Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel Dann gemeinsam Ausarbeitung weiterer Details, so dass aus dem Konzept ein konkretes Programm wird 11
12 Weiterentwicklungskonzept Anforderungen an die einzelnen Beteiligten vergleichbares Niveau an Verbindlichkeit auf allen Seiten Praxis: Betriebe nehmen an dem Programm teil und setzen Maßnahmen um Molkereien/Handel: unterstützen das Programm Staat/Beratung: unterstützen Betriebe bei individueller Situationsanalyse und Umsetzung von Maßnahmen; Förderprogramme wie EIF, BaySL Woher kommen die Überlegungen zu diesem Konzept? Runder Tisch Tiergerechte Haltung von Nutztieren des StMELF tierartspezifische Arbeitsgruppen: u.a. AG Rind Unterarbeitsgruppe speziell zur Anbindehaltung mit verschiedenen Vertretern eingebundene Verbände: BBV, VMB, Rinderzüchter, Molkereiverbände Federführung durch die LfL 12
13 Strategie Anbindehaltung Herrsching ( ) mit rund 130 TN Bezirksverbände Ober- u. Niederbayern, Schwaben Herrieden ( ) mit rund 100 TN Bezirksverbände Mittel-, Ober- u. Unterfr., Oberpfalz 13
14 Kompetenz aus einer Hand Exklusive Infos für Mitglieder: im Mitgliederbereich BBV-Newsletter BauernInfo Milch, Rind, Schwein, Getreide u. Ölsaaten, Kartoffeln, Energie, Geflügel, Ökolandbau
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