Thema Dokumentart Spezielle Themen: 5. Semester Vollzeit Lösung zu der Aufgabensammlung Lösung Prüfungsvorbereitung: Aufgabensammlung III Aufgabe 1 Gegeben ist die folgende Ausgangslage bezüglich der maximalen Ausbringungsmengen: Käse Wein Inland 1 Stunde pro Pfund 2 Stunden pro Liter Ausland 6 Stunden pro Pfund 3 Stunden pro Liter Berechnen Sie die Opportunitätskosten für die beiden Produkte der beiden Länder. Käse Wein Inland 0.5 2 Ausland 2 0.5 Aufgabe 2 Ein Land hat ein Handelsbilanzdefizit von 3, einen Dienstleistungsbilanzüberschuss von 12, ein Arbeitsentgeltbilanzdefizit von 1 und einen Kapitalertragsbilanzüberschuss von 8. Der Ertragsbilanzüberschuss beträgt 15. Welche Saldi (Zahl und Vorzeichen) weisen die Bilanz der einseitigen (laufenden, unentgeltlichen) Übertragungen und der Kapitalverkehrsbilanz auf? ausgeglichene Devisenbilanz Ertragsbilanz +15 Kapitalverkehrsbilanz -15 Leistungsbilanz +16 (-3 +12-1+8) Bilanz der einseitigen Übertragungen -1 Spezielle Themen Seite 1 von 6 U. Siegenthaler
Aufgabe 3 Wird eine ausgeglichene Ertragsbilanz eines Landes durch die Abwertung seiner Währung aktiv, passiv oder bleibt sie ausgeglichen (ceteris paribus)? (Kurze Begründung) Abwertung bedeutet: - Importe sinken, Exporte steigen - Devisennachfrage sinkt, Devisenangebot steigt Also mehr Devisenangebot als Devisennachfrage, d.h. sie wird aktiv. Aufgabe 4 Zeichnen Sie, was sich auf dem Devisenmarkt bei flexiblen Wechselkursen in einem Land A abspielt (ceteris paribus), wenn im Land B, das in engen Wirtschaftsbeziehungen zu Land A steht, die Inflation gegenüber Land A wesentlich höher ist. Beschriften Sie auch die Achsen und Kurven und sagen Sie, was dies für den Aussenwert der Währung des Landes A bedeutet. Wechselkurs A/B Angebot B A Nachfrage B N Devisen B Hohe Inflation in Land B heisst: - Exporte nach B steigen, Importe von B sinken - Devisenangebot steigt, Devisennachfrage sinkt Wechselkurs sinkt, Aussenwert von A steigt Spezielle Themen Seite 2 von 6 U. Siegenthaler
Aufgabe 5 Auf dem Devisenmarkt in einem Land A herrscht bei flexiblen Wechselkursen gegenüber der Währung des Landes B ein Gleichgewichtskurs von 1.50. Die Notenbank des Landes A überlegt sich die Einführung eines fixen Wechselkurses mit einem Paritätskurs von 1.40 (es sind keine Bandbreiten zu berücksichtigen). 5.1 Zeichnen Sie diese Situation auf dem Devisenmarkt im Land A auf. Wechselkurs A/B Angebot B 1.50 1.40 Nachfrage B Devisen B 5.2 Handelt es sich um eine Unter- oder Überbewertung der Währung des Landes A? Überbewertung 5.3 Nennen Sie zwei Gründe, weshalb das Land A den Kurs bei 1.40 fixiert. - Billigere Importe - Inflationsbekämpfung - Starke Währung aus politischen Gründen Spezielle Themen Seite 3 von 6 U. Siegenthaler
5.4 Welche (ökonomischen) Folgen könnten sich für das Land A aus dieser Kursfixierung ergeben? Wenn Land A keine Devisenreserven mehr hat, muss Gold verkauft werden und es müssen Kredite aufgenommen werden (starke Verschuldung). Aufgabe 6 Die folgenden Zahlen sind einer kantonalen Staatsrechnung entnommen, jedoch gerundet, zum Teil abgeändert, nicht systematisch und nicht vollständig. Jahr 1998 Jahr 2003 Total Ausgaben Total Einnahmen 2 400 2 800 BIP (nominal) 22 000 26 000 Investitionen 100 200 Schulden 160 310 6.1 Wie hoch dürfen jeweils die Ausgaben in den beiden Jahren höchstens sein, damit in beiden Jahren die goldene Finanzierungsregel gerade noch eingehalten ist? - 2500 (2'400 + 100) - 3 000 (3 800 + 200) Goldene Finanzierungsregel: Die Budgetdefizite sollten die Höhe der Staatsinvestitionen nicht übersteigen. 6.2 Wie beurteilen Sie mit den unter 6.1 berechneten Ausgaben für diesen Kanton die beiden anderen Richtlinien einer akzeptablen Staatsverschuldung? - Schuldenquote ist gestiegen 1998 160 / 22'000 = 0.0073 = 0.73 % 2003 310 / 26'000 = 0,012 = 1,20 % nicht erfüllt Spezielle Themen Seite 4 von 6 U. Siegenthaler
- Ausgaben sind stärker gewachsen als BIP. Ausgabenwachstum (3 000 2 500 / 2'500) = 20 % BIP Wachstum (26'000-22'000 / 22'000) = 18 % nicht erfüllt Aufgabe 7 In der WTO gilt bei Entscheidungen die Einstimmigkeitsregel. 7.1 Stellen Sie diesen Sachverhalt grafisch dar und zeigen Sie den Verlauf der in diesem Zusammenhang relevanten Kostenkurven. externe Kosten 1 100 % Ja-Stimmen 7.2 Worin bestehen die praktischen Schwierigkeiten bei der Durchsetzung dieser Einstimmigkeitsregel und wie wird man wohl im Einzelfall konkret mit diesem Problem umgehen? - Es ist schwierig, eine Entscheidung herbeizuführen. - Man wird die Kleinen mit Druck zum Einlenken zwingen (Die Grossen werden ihre Ziele durchsetzen). Spezielle Themen Seite 5 von 6 U. Siegenthaler
Aufgabe 8 1 100 % Ja-Stimmen Der in dieser Abbildung gezeigte Verlauf der erwarteten (wahrscheinlichen) externen Kosten ist möglich unmöglich möglich aber selten nur in einem sehr heterogenen Kollektiv möglich nur in einem sehr homogenen Kollektiv möglich Spezielle Themen Seite 6 von 6 U. Siegenthaler