Regine Tschan Wenn die Seele taumelt. Somatoformer Schwindel Ein Ratgeber

Ähnliche Dokumente
Stärker als die Angst

Michael Rufer, Susanne Fricke: Der Zwang in meiner Nähe - Rat und Hilfe für Angehörige zwangskranker Menschen, Verlag Hans Huber, Bern by

Gunter Groen Franz Petermann. Wie wird mein. Kind. wieder glücklich? Praktische Hilfe gegen Depressionen

Doris Ryffel-Rawak ADHS bei Erwachsenen. Aus dem Programm Verlag Hans Huber Psychologie Sachbuch

Sabine M. Grüsser/Ralf Thalemann Computerspielsüchtig? Aus dem Programm Verlag Hans Huber Psychologie Sachbuch

Assessments in der Rehabilitation

Damit die Liebe bleibt

Walter Braun Die (Psycho-)Logik des Entscheidens. Verlag Hans Huber Wirtschaftspsychologie in Anwendung

Erkenntnisse, Theorien, Behandlungsmethoden

Anpassungsstörung und Akute Belastungsreaktion

Sven Barnow et al. (Hrsg.): Von Angst bis Zwang - Ein ABC der psychischen Störungen: Formen, Ursachen und Behandlung, 3. Auflage, Verlag Hans Huber,

Thomas Rothe Modernes Asthma-Management

Fortschritte der Psychotherapie Fortschritte der Psychotherapie

Verlag Hans Huber Programmbereich Psychologie. Frith Autismus

Gustav Keller. Prävention und Erste Hilfe

Verhaltenstherapeutische Hypnose bei chronischem Schmerz

Zahnbehandlungs- phobie

Regine Tschan Wenn die Seele taumelt. Somatoformer Schwindel Ein Ratgeber

Ratgeber Schlafstörungen

Neuropsychologie der Alkoholabhängigkeit

Gabriele Doblhammer Anne Schulz Juliane Steinberg Uta Ziegler Demografie der Demenz

Karl Müller: Autofahren ohne Angst - Das Erfolgsprogramm für entspanntes Autofahren, Verlag Hans Huber, Bern by Verlag Hans Huber, Hogrefe

Stottern bei Kindern RATGEBER. Ein Ratgeber für Eltern und pädagogische Fachkräfte. Bernd Hansen Claudia Iven. 4., überarb.

Sven Barnow, Harald J. Freyberger, Wolfgang Fischer und Michael Linden (Herausgeber)

Überleitungstabellen ICD-10/DSM-5

Angst bei Kindern und Jugendlichen

Verlag Hans Huber. Ziem. Programmbereich Gesundheit. Ergotherapie in der Handrehabilitation

MICHAEL WAADT JENS ACKER BURNOUT

Dr. rer. nat. Oliver Ploss

Diagnostik der Angststörungen

Hunde im Schulalltag. Grundlagen und Praxis. Andrea Beetz. Mit 15 Abbildungen. Ernst Reinhardt Verlag München Basel

Was Erzieherinnen über Sprachstörungen wissen müssen

Positive Psychotherapie

Diagnostik sozialer Kompetenzen

Berufs- und Arbeitsrecht für Diplom-Psychologen

Bernd Nitzschke (Hrsg.) Die Psychoanalyse Sigmund Freuds

Müdigkeit, Erschöpfung und Schmerzen ohne ersichtlichen Grund

Neue Bindungen wagen

Selbstmanagement und Zeitplanung

und Trauma- Akuttherapie Ein kurzes Handbuch für die Praxis

Keller Lernen will gelernt sein! Verlag Hans Huber Programmbereich Psychologie

Erich Grond. Altersschwermut. Mit 13 Abbildungen und 17 Tabellen. Ernst Reinhardt Verlag München Basel

Resilienz im Erwachsenenalter

Führungsstile im Vergleich. Kritische Betrachtung der Auswirkungen auf die Mitarbeitermotivation

Weiterbildung Schmerzmedizin

Günther Opp / Michael Fingerle (Hrsg.) Erziehung zwischen Risiko und Resilienz

Beschwerdeverfahren in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe

Pragmatisch-kommunikative Fähigkeiten fördern

Sich verständlich ausdrücken

Reinhardts Gerontologische Reihe Band 33

Soziale und pädagogische Arbeit bei Traumatisierung

Somatopsychologie. Erich Kasten. Körperliche Ursachen psychischer Störungen von A bis Z. Ernst Reinhardt Verlag München Basel

Compassion Focused Therapy Mitgefühl im Fokus

Alfred Böge I Walter Schlemmer. Lösungen zuraufgabensammlung Technische Mechanik

Stolpersteine Das Gedächtnis einer Straße

Mit einem Vorwort von Bernhard Ringbeck

Prävention und Gesundheitsförderung in der Sprachentwicklung

Aggression bei Kindern und Jugendlichen

Unterstützte Kommunikation in der Sprachtherapie

Grundlagen der doppelten Buchführung

Ralf Bohnsack Iris Nentwig-Gesemann Arnd-Michael Nohl (Hrsg.) Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis

Sich verständlich ausdrücken

Inklusive Sprachförderung in der Grundschule

Katathym Imaginative Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen

Dyskalkulie. Modelle, Diagnostik, Intervention. Karin Landerl, Liane Kaufmann. Ernst Reinhardt Verlag München Basel

Andreas Hadjar (Hrsg.) Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten

Kataloge der Universitätsbibliothek Rostock / Die Bibliothek Herzog Johann Albrechts I. von Mecklenburg ( )

Allgemeine Pädagogik

De-Psychologisierung und Professionalisierung der Sonderpädagogik

Das Friedensstifter-Training

Soziale Arbeit in der Psychiatrie

Christina Berghold. Die Szenario-Technik LEITFADEN. zur strategischen Planung mit Szenarien vor dem Hintergrund einer dynamischen Umwelt

Wenn Schüler streiten und provozieren

Mein Kind kommt in den Kindergarten

Sozialpsychologie der Gruppe

Kurzkommentar zum SGB VIII Kinder- und Jugendhilfe

Frühförderung mit Kindern psychisch kranker Eltern

In Bildern denken Texte besser verstehen

UTB Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage

Felix Huth. Straßenkinder in Duala

Gordon Emmerson. Ego-State-Therapie. Aus dem Englischen von Rita Kloosterziel. Ernst Reinhardt Verlag München Basel

Pädagogische Psychologie

Einführung in die Hörgeschädigtenpädagogik

Lernen mit ADS-Kindern

Demenz wie man Bindung und Biographie einsetzt

Ausweg am Lebensende

Wirtschaft Unternehmen Management

Frühförderung mit Kindern psychisch kranker Eltern

Aufmerksamkeitsstörungen

Georg Ruhrmann Jutta Milde Arne Freya Zillich (Hrsg.) Molekulare Medizin und Medien

Die Big Five und ihre Auswirkungen auf das Gründungsverhalten

Hunde in der Sprachtherapie einsetzen

Frost- bzw. Frost-Taumittel-Widerstand von Beton

Ressourcenorientierte Beratung und Therapie

Otger Autrata Bringfriede Scheu. Soziale Arbeit

Was unser Baby sagen will

Marina Brandes. Wie wir sterben

Grundwissen Theologie Offenbarung. Bearbeitet von Klaus von Stosch

Licht und Beleuchtung in der People- und Porträtfotografie

Transkript:

Regine Tschan Wenn die Seele taumelt Somatoformer Schwindel Ein Ratgeber

Tschan Wenn die Seele taumelt Aus dem Programm Verlag Hans Huber Psychologie Sachbuch Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Dieter Frey, München Prof. Dr. Lutz Jäncke, Zürich Prof. Dr. Meinrad Perrez, Freiburg i. Ü. Prof. Dr. Franz Petermann, Bremen Prof. Dr. Hans Spada, Freiburg i. Br.

Beim Verlag Hans Huber sind als Sachbuch weiterhin erschienen eine Auswahl: Sven Barnow / Harald J. Freyberger / Wolfgang Fischer / Michael Linden (Hrsg.) Von Angst bis Zwang Ein ABC der psychischen Störungen: Formen, Ursachen und Behandlung ISBN 978-3-456-84495-4 Pierre Dinner Depression 100 Fragen 100 Antworten ISBN 978-3-456-84876-1 Meg Kennedy Dugan / Roger R. Hock Neu anfangen nach einer Misshandlungsbeziehung ISBN 978-3-456-84517-3 Jürg Frick Die Kraft der Ermutigung Grundlagen und Beispiele zur Hilfe und Selbsthilfe ISBN 978-3-456-84349-0 Reneau Z. Peurifoy Angst, Panik und Phobien Ein Selbsthilfe-Programm ISBN 978-3-456-84404-6 Reneau Z. Peurifoy Frei von Angst ein Leben lang Hilfe zur Selbsthilfe ISBN 978-3-456-84408-4 Michael Rufer / Heike Alsleben / Angela Weiss Stärker als die Angst Ein Ratgeber für Menschen mit Angst- und Panikstörungen und deren Angehörige ISBN 978-3-456-84894-5 Informationen über unsere Neuerscheinungen finden Sie im Internet unter: www.verlag-hanshuber.com

Regine Tschan Wenn die Seele taumelt Somatoformer Schwindel Ein Ratgeber Verlag Hans Huber

Adresse der Autorin: Dr. rer. physiol. Regine Tschan Diplom-Psychologin Universitätsmedizin Mainz Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Johannes Gutenberg-Universität Untere Zahlbacher Straße 8 D-55131 Mainz tschanr@uni-mainz.de www.klinik.uni-mainz.de/psychosomatik/ Lektorat: Monika Eginger Herstellung: Daniel Berger Satz: Claudia Wild, Konstanz Fotos im Inhalt: Alexander Lilje, alexander.lilje@googlemail.com Umschlagbild und Malerei: Albrecht Tschan, www.crackart.de Umschlag: Claude Borer, Basel Druck und buchbinderische Verarbeitung: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Printed in Germany Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Anregungen und Zuschriften bitte an: Verlag Hans Huber Hogrefe AG Länggass-Strasse 76 CH-3000 Bern 9 Tel: 0041 (0)31 300 4500 Fax: 0041 (0)31 300 4593 1. Auflage 2011 ISBN 978-3-456-84944-7

5 Inhaltsverzeichnis Kapitel 1 Schwindel und Gleichgewichtsstörungen 7 1. Einleitung 9 2. Das Phänomen Schwindel 11 3. Schwindel als Krankheitsbild 17 4. Häufigkeit und Prognose 19 5. Bin ich ein eingebildeter Kranker? 20 6. Die Psychosomatische Medizin 22 7. Was beinhaltet eine gute Schwindeldiagnostik? 23 8. Der organmedizinische (vestibuläre) Schwindel 26 8.1 Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel 26 8.2 Neuritis vestibularis 27 8.3 Morbus Menière 27 8.4 Vestibuläre Migräne 28 9. Psychische Beeinträchtigung beim vestibulären Schwindel 29 10. Der sekundäre somatoforme Schwindel 31 11. Der primäre somatoforme Schwindel 34 12. Welche Sprache spricht die Seele? 36 13. Beschreiben Sie Ihren Schwindel! 38 14. Schwindel als Ausdruck einer Angststörung 40 15. Schwindel als Ausdruck einer Depression 43 16. Schwindel als Ausdruck einer somatoformen Störung bzw. Somatisierungsstörung 45 17. Betroffene berichten 48

6 Inhaltsverzeichnis Kapitel 2 Erfolgreiche Selbsthilfe bei Schwindel 55 18. Das Körpertraining 57 19. Die Atmung: Ruhen in der Bewegung 62 20. Das Entspannungsverfahren 63 21. Das Tagebuch: Schreiben Sie sich den Schwindel von der Seele! 66 22. Geben Sie Ihrem Leben einen Sinn! 68 23. Kopfkino: Wie Sie sich bei Schwindel mental entspannen können 70 24. Konfrontationstherapie: Stellen Sie sich dem Schwindel! 76 Kapitel 3 Die professionelle Therapie 81 25. Psychotherapeutische Behandlungskonzepte 83 26. Was kann ich mir unter einer Psychotherapie vorstellen? 85 27. Welche therapeutischen Berufsklassen gibt es? 88 28. Wer finanziert die Psychotherapie? 90 29. Wie finde ich psychotherapeutische Hilfe? 93 30. Und was sagt die Wissenschaft? 95 Literaturverzeichnis 101 Die Autorin 104

7 Kapitel 1 Schwindel und Gleichgewichtsstörungen

8 Kapitel 1: Schwindel und Gleichgewichtsstörungen

9 1. Einleitung Natürlich wird jedem von uns ab und zu schwindlig. Wie in einem Karussell drehen wir uns um die eigene Körperachse, schwanken wie auf hoher See oder glauben, in einem Fahrstuhl nach unten zu gleiten. Auch eine diffuse Benommenheit, als wären wir «in Watte gepackt», bezeichnen wir als Schwindel. In der Regel ist der Schwindel ein Alarmsignal, der einen vorübergehenden Gleichgewichtsverlust anzeigt. Diesen können wir durch eine Veränderung der Position, der Körperspannung oder durch eine Ablenkung des Blicks beheben. Manche Menschen haben das selbstverständliche Glück der Sicherheit im Raum verloren die Steuerung ihres Gleichgewichts ist außer Kontrolle geraten. Sie leiden plötzlich, tagelang oder seit Jahren unter Gleichgewichtsstörungen und Schwindel. Eine häufige Ursache dafür liegt in einer Funktionsstörung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr oder in einer Entzündung des Gleichgewichtsnervs. Auch fehlerhafte Rückmeldungen von den Augen oder den Muskel- und Gelenkrezeptoren können uns aus der Balance bringen. Bei etwa einem Drittel aller Schwindelpatienten kann allerdings keine organmedizinische Ursache ausgemacht werden. Hier können verschiedenste seelische Belastungen die körperlichen Symptome hervorgerufen haben. Der Facharzt für Psychosomatische Medizin oder der Psychotherapeut sprechen von einem psychosomatischen oder somatoformen Schwindel. Dieser ist nicht vorgetäuscht oder gar eingebildet: Die Betroffenen erleben den Schwindel genauso intensiv wie Patienten mit einem organischen Defekt im Gleichgewichtssystem. Leider müssen Menschen mit einem somatoformen Schwindel immer noch zu häufig Enttäuschungen ins Auge sehen: Die Diagnosestellung kommt ver-