Entwicklungen im Ü berblick Wirtschaftliche Situation Wachstumstreiber Risiken BIP Wachstum mit 6,9% wieder höher als erwartet. Offizielles Wachstumsziel von mindestens 6,5% für 2017 ist in Einzelhandelsumsätze wachsen weiterhin stark E-Commerce nimmt weiterhin schnell zu Industrielle Ü berkapazitäten Nachlassendes Wachstum des Immobilienmarktes Unternehmensverschuldung Reichweite Hohe Infrastruktur-Investitionen Preisniveau Außenhandel Arbeitsmarkt Inflation erholt sich leicht von niedrigem Niveau Anstieg der Produzentenpreise stabilisiert sich Außenhandel behält Wachstumspfad in Q2 bei Exporte nehmen aufgrund starker weltweiter Nachfrage an Fahrt auf Mehr neue Arbeitsplätze als im Vorjahr Nachfrage nach qualifizierten Facharbeitern hält an Lohnwachstum verlangsamt sich Gesamtwirtschaftliche Kennzahlen Wachstum in % 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Q1 2017 BIP 10,4 9,3 7,7 7,7 7,4 6,9 6,7 6,9 6,9 Investitionen und Produktion Ausländische Investitionen 17,4 9,7-3,7 5,3 1,7 6,4 4,1 1,0-0,1 Investitionen in Sachanlagen 23,8 24,0 20,6 19,6 15,7 10,0 8,1 9,2 8,6 Industrieproduktion 15,7 13,9 10,0 9,7 8,3 6,1 6,0 6,8 6,9 Preisniveau Konsumentenpreise 3,3 5,4 2,6 2,6 2,0 1,4 2,0 1,4 1,4 Produzentenpreise 5,5 6,0-1,7-1,9-1,9-5,2-1,4 7,4 6,6 Außenhandel Export 31,3 20,3 7,9 7,9 6,1-2,9-7,7 8,2 8,5 Import 38,7 24,9 4,3 7,3 0,4-14,2-5,5 24,0 18,9 Quelle: Nationales Statistikbüro (NBS) H1 2017 1
Wirtschaftliche Entwicklung Q2 Das chinesische Wirtschaftswachstum fiel im ersten Halbjahr 2017 stärker aus als noch 2016. Mit 6,9% übertraf es sowohl nationale als auch internationale Prognosen. Sollte sich dieser Trend über den Rest des Jahres fortsetzen, ist das offizielle Wachstumsziel von nicht weniger als 6,5% in Reichweite. Investitionen in Sachanlagen sowie die Industrieproduktion haben in den ersten beiden Quartalen an Fahrt aufgenommen. Gleichzeitig konnten die Einzelhandelsumsätze ihr stabiles Wachstum mit 10,4% auf dem Niveau von 2016 halten. Der Online-Handel von Waren ist derweil im Vergleich zum Vorjahr um 28, gewachsen und nimmt jetzt 13, des gesamten Einzelhandels im Konsumgütersegment ein. Nachdem der Dienstleistungssektor in 2015 zum ersten Mal mehr als die Hälfte der chinesischen Wirtschaftsleistung ausgemacht hat, setzt er auch weiterhin seine Expansion fort. Im ersten Halbjahr 2017 wurden 54,1% des chinesischen BIP im Dienstleistungssektor erwirtschaftet. Im Sekundärsektor haben sich der Hightech- Sektor und der Anlagenbau besonders stark entwickelt und mit Wachstumsraten von 13,1%, bzw. 11,5% in den ersten beiden Quartalen die Industrieproduktion insgesamt (6,9%) deutlich übertroffen. Gleichzeitig haben auch die Investitionen in Fertigung (21,5%) und Dienstleistungen (22,3%) des Hightech-Sektors stark zugenommen. Ähnliche Zuwächse ließen sich im ersten Halbjahr 2017 nur im Bereich Infrastruktur (21,1%) ähnliche Zuwächse verzeichnen. Des Weiteren unterlagen ausländische Investitionen währen der ersten beiden Quartale substantiellen Fluktuationen, haben aber zum Ende des Halbjahres wieder an Geschwindigkeit aufgenommen. Preisniveau Die Inflation der Verbraucherpreise ist im ersten Halbjahr 2017 auf 1,4% gesunken (2016: 2,0%) und zum Niveau des Jahres 2015 zurückgekehrt. Während der größte Zuwachs bei Gesundheitsprodukten zu verzeichnen war (5,4%), trugen Nahrungsmittel, Tabak und Alkohol (-0,) maßgeblich zur Dämpfung der Teuerungsrate bei. Im selben Zeitraum haben die Produzentenpreise ihren Wachstumspfad aus der zweiten Jahreshälfte 2016 fortgesetzt. Allerdings stabilisierten sich die Produzentenpreise in Q2 nachdem sie zuvor bis Februar angestiegen waren. Der außergewöhnlich hohe Anstieg der Produzentenpreise lässt für die Zukunft zumindest partiell eine Ü bertragung auf die Verbraucherpreise vermuten. Das offizielle chinesische Inflationsziel für 2017 liegt bei 3,0%. Außenhandel Nachdem der Außenhandel Chinas 2015 und 2016 rückläufig war, deuten die Zahlen für das erste Halbjahr 2017 auf eine Trendwende hin. Insbesondere die Importe zeigten hohe Wachstumsraten (18.9%), was die zunehmende Bedeutung des inländischen Konsums sowie den Einfluss steigender Rohstoffpreise verdeutlicht. Derweil sind auch die Exporte so stark gewachsen wie seit 2013 nicht mehr (8,5%). Besonders bedeutend war hierbei der Handel mit anderen BRICS-Staaten. Obwohl diese aktuell, verglichen mit den USA und der EU, noch einen relativ kleinen Anteil der Exporte 2
ausmachen (6.7%), weisen die außergewöhnlich hohen Wachstumsraten auf ein großes Aufholpotential hin. Auch der bilaterale Handel mit Deutschland ist dem allgemeinen Trend gefolgt. Die Exporte nach China wuchsen um 15,5%, während die Importe aus China um 7, gewachsen sind (Januar 2017). Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie bitte: Jana Kumpf, Deputy Chamber Manager Email: kumpf.jana@bj.china.ahk.de Telefon: +86 10 6593 6661 Arbeitsmarkt Zum Ende des zweiten Quartals ist Chinas städtische Arbeitslosenquote auf 3,95% gefallen und damit geringer als im ersten Quartal (3,97%) und zum selben Zeitpunkt des Vorjahres (4,05%). Sie hat somit hat den niedrigsten Wert in jüngster Vergangenheit erreicht. In der ersten Jahreshälfte sind in China 7,35 Millionen Jobs geschaffen worden, 180.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Der chinesische Arbeitsmarkt folgt den allgemeinen Umstrukturierungsprozessen der Gesamtwirtschaft; ein zunehmender Anteil der chinesischen Arbeitnehmer ist im Dienstleistungssektor beschäftigt (2012: 36,1%, 2016: 43,5%). Allerdings bleibt auch die Nachfrage nach qualifizierten Facharbeitern hoch. Das Lohnwachstum hat sich im Vergleich zu den Vorjahren weiter verlangsamt. Laut dem 9. Labor Market & Salary Report 2016/2017 der Deutschen Auslandshandelskammer erwarten deutsche Unternehmen für das Jahr 2017 ein Lohnwachstum von 6,23% erwarten ein Allzeittief seitdem diese Zahl erhoben wird. Bis Juli 2017 haben elf chinesische Provinzen ihren Mindestlohn im Vergleich zum Vorjahr angehoben, der höchste ist dabei in Shanghai zu finden (2.300 RMB). Allerdings fällt das Wachstum der Mindestlöhne mit 5% geringer aus als in den vergangenen Jahren. 3
BIP 8.0% 7.5% 7.0% 6.5% 6.0% 5.5% 5.0% Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 2013 2014 2015 Preisniveau 10% 4% 2% 0% -2% -4% - Verbraucherpreise Produzentenpreise 4
Jan/Feb Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan/Feb China Wirtschaft Aktuell Außenhandel 50.0% 40.0% 30.0% 20.0% 10.0% 0.0% -10.0% -20.0% -30.0% Export Import Industrieproduktion 7% 5% 4% 3% 2% 5
Jan-Feb Jan- Jan- Jan- Jan- Jan-Jul Jan-Aug Jan-Sep Jan-Okt Jan-Nov Jan-Dez Jan-Feb Jan- Jan- Jan- Jan- Jan/Feb Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan/Feb China Wirtschaft Aktuell Einzelhandelsumsätze 12% 11% 10% 9% 7% Investitionen in Sachanlagen 12% 11% 10% 9% 7% 5% 4% 3% 2% 6
Ausländische Investitionen 15.0% 10.0% 5.0% 0.0% -5.0% -10.0% -15.0% Einkaufsmanagerindizes 56.0 55.0 54.0 53.0 52.0 51.0 50.0 49.0 48.0 47.0 46.0 45.0 Produktion Nicht-Produktion Anmerkung: Ein Indexwert über 50 kennzeichnet Expansion, ein Wert unter 50 Kontraktion. 7