Hilbertpolynom von I, i.z. a HP I.

Ähnliche Dokumente
3.3 Eigenwerte und Eigenräume, Diagonalisierung

Einführung in die Algebra

Definition 27 Affiner Raum über Vektorraum V

9.2. DER SATZ ÜBER IMPLIZITE FUNKTIONEN 83

Basis und Dimension. Als nächstes wollen wir die wichtigen Begriffe Erzeugendensystem und Basis eines Vektorraums definieren.

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN. Abzählbarkeit, Injektivität, Sürjektivität und Bijektivität

Minimale Darstellungen, Kommutator- und Fixräume, projektive Geometrie

2 Die Darstellung linearer Abbildungen durch Matrizen

Übungen zum Ferienkurs Lineare Algebra WS 14/15

Noethersche und artinsche Ringe

11. Primfaktorzerlegungen

Algebraische Kurven. Vorlesung 26. Die Schnittmultiplizität

Kapitel 4. Euklidische Ringe und die Jordansche Normalform. 4.1 Euklidische Ringe

Satz 25 A sei eine (n n)-matrix über K

Algebra. Patrik Hubschmid. 8. Oktober 2013

Erinnerung/Zusammenfassung zu Abbildungsmatrizen

klar. Um die zweite Bedingung zu zeigen, betrachte u i U i mit u i = 0. Das mittlere -Zeichen liefert s

Vorlesung. Funktionen/Abbildungen 1

Ringe, Algebren und Körper

Euklidischer Algorithmus, Restklassenring und seine Struktur, Chinesischer Restklassensatz

Höhere Mathematik 3. Apl. Prof. Dr. Norbert Knarr. Wintersemester 2015/16. FB Mathematik

Division Für diesen Abschnitt setzen wir voraus, dass der Koeffizientenring ein Körper ist. Betrachte das Schema

Invariantentheorie. Vorlesung 5. Invariantenringe zu Untergruppen

Optimalitätskriterien

Die Weierstraßsche Funktion

4. Übungsblatt Matrikelnr.:

Geometrische Mannigfaltigkeiten

Algebra I Wintersemester 2006/07

Lineare Gleichungssysteme

Projektive Moduln. Lemma/Definition 1.1. Folgende Aussagen für einen R-Modul P sind äquivalent: (i) P erfüllt folgende Liftungseigenschaft:

13. Lineare DGL höherer Ordnung. Eine DGL heißt von n-ter Ordnung, wenn Ableitungen y, y, y,... bis zur n-ten Ableitung y (n) darin vorkommen.

Lösungen zum 3. Aufgabenblatt

Zusatztutorium,

Bestimmung einer ersten

Beispiel Wenn p ein Polynom vom Grad größer gleich 1 ist, ist q : C Ĉ definiert durch q (z) =

u + v = v + u. u + (v + w) = (u + v) + w. 0 V + v = v + 0 V = v v + u = u + v = 0 V. t (u + v) = t u + t v, (t + s) u = t u + s u.

Codierungstheorie, Vorlesungsskript

Induktive Limiten. Arpad Pinter, Tobias Wöhrer. 30. Jänner 2010

Mathematik 1. Lösungsvorschläge zum 2. Übungsblatt

Übungsaufgaben LAAG I. für Lehramtsstudenten GS, MS, BS

LINEARE ALGEBRA Ferienkurs. Hanna Schäfer Philipp Gadow

Matrizennorm. Definition 1. Sei A M r,s (R). Dann heißt A := sup die Matrixnorm. Wir wissen zunächst nicht, ob A eine reelle Zahl ist.

Wintersemester 2005/2006 Gedächtnisprotokoll der mündlichen Prüfung

Optimierung. Optimierung. Vorlesung 7 Lineare Programmierung II Thomas Brox, Fabian Kuhn

7 Rechnen mit Polynomen

Reelle Analysis. Vorlesungsskript. Enno Lenzmann, Universität Basel. 7. November 2013

Definition 3.1: Ein Differentialgleichungssystem 1. Ordnung

17. Penalty- und Barriere-Methoden

Modul Diskrete Mathematik WiSe 2011/12

11 Normalformen von Matrizen

Kongruenzrechnung. 2 Kongruenzrechnung Rechnenregeln Addition und Multiplikation Rechenregeln bzgl. verschiedener Moduln...

2. Universelle Algebra

Mathematik für Informatiker II. Beispiellösungen zur Probeklausur. Aufgabe 1. Aufgabe 2 (5+5 Punkte) Christoph Eisinger Sommersemester 2011

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Kapitel II Ringe. 1 Grundbegriffe. 1.1 Definition eines Rings

TEILWEISE ASYNCHRONE ALGORITHMEN

Diskrete Mathematik für Informatiker

GF(2 2 ) Beispiel eines Erweiterungskörpers (1)

Der Golay-Code und das Leech-Gitter

ARBEITSUNTERLAGEN ZUR VORLESUNG UND ÜBUNG AN DER UNIVERSITÄT DES SAARLANDES LINEARE OPTIMIERUNG

Literatur zu geometrischen Konstruktionen

9. Anwendungen der Fundamentalgruppe

Die p-adischen Zahlen

Primzahlzertifikat von Pratt

2.2 Nebenklassen, Normalteiler und Faktorgruppen

Lineare Algebra für Informatiker TUM Sommersemester 2011 Dozent: Christian Pötzsche

Ergänzungen zur Analysis I

2.1 Codes: einige Grundbegriffe

8. Übung zur Vorlesung Mathematisches Modellieren Lösung

Codes und Codegitter. Katharina Distler. 27. April 2015

Algebraische Statistik von Ranking-Modellen

Wirtschaftsmathematik für International Management (BA) und Betriebswirtschaft (BA)

3. Das Auslastungsspiel

Absolute Stetigkeit von Maßen

Geometrie der Schemata (Algebraische Geometrie II)

Kommutative Algebra. Prof. Dr. Uwe Jannsen Sommersemester Erinnerung: Ringe und Polynomringe 1. 1 Noethersche Ringe 5

Hamilton-Formalismus

Ein kausaler Zusammenhang entspricht einer speziellen wahren Implikation. Beispiel: Wenn es regnet, dann wird die Erde nass.

1 Motiviation Die Thompson Untergruppe... 2

Galerkin-Diskretisierung von Eigenwertproblemen für partielle Differentialgleichungen

2 Algebraische Grundstrukturen

Fraktale Geometrie: Julia Mengen

Diplomarbeit: FGC-Ringe und der Satz über Geschachtelte Basen

0, v 6 = , v 4 = span(v 1, v 5, v 6 ) = span(v 1, v 2, v 3, v 4, v 5, v 6 ) 4. span(v 1, v 2, v 4 ) = span(v 2, v 3, v 5, v 6 )

Definition:Eine meromorphe Modulform vom Gewicht k Z ist eine meromorphe. f : H C. (ii) C > 0, so daß f(z) im Bereich Im z > C keine Singularität hat.

Wie kann man beweisen, dass (H, ) eine Gruppe ist?

Rekursionen (Teschl/Teschl )

Oft kommt es darauf an, Potenzen a n mod m zu berechnen. Dabei kann n eine sehr groÿe Zahl sein.

DLP. Adolphe Kankeu Tamghe ALZAGK SEMINAR. Bremen, den 18. Januar Fachbereich Mathematik und Informatik 1 / 27

Computer Vision I. Nikos Canterakis. Lehrstuhl für Mustererkennung, Universität Freiburg

Grundlagen der Theoretischen Informatik

Rekursionen. Georg Anegg 25. November Methoden und Techniken an Beispielen erklärt

Endliche Körper und Codierung

Algorithmentheorie Maximale Flüsse

Gleichungen - Aufgabenstellung und Lösungsstrategien

Karlsruher Institut für Technologie Institut für Algebra und Geometrie

Elemente der Analysis I Kapitel 2: Einführung II, Gleichungen

Expander Graphen und Ihre Anwendungen

8 Diskrete Optimierung

KAPITEL 0. Einführung

Transkript:

9.4.4 Korollar/Def. Sei (1) I k[x 1,..., X n ] ein Ideal. Dann ist die affine Hilbertfunktion a HF I (s) für s 0 ein Polynom in s mit Koeffizienten in Q; es heißt das affine Hilbertpolynom von I, i.z. a HP I. 9.4.5 Korollar. Sei (1) I k[x 1,..., X n ] ein Ideal, < eine Grad-kompatible, monomiale Ordnung. Dann gilt a HP I = a HP (LT(I)). Beweis: 9.4.3. und 9.4.2. 9.4.6 Lemma. Seien (1) I, J k[x 1,..., X n ] Ideale mit I J. Dann ist deg a HP J deg a HP I. Beweis: Zunächst seien I, J monomiale Ideale. Aus I J folgt C(J) C(I), und somit gilt a HF J (s) = χ J (s) χ I (s) = a HF I (s) für alle s 0. Für alle s 0 gilt dann a HP J (s) a HP I (s) und es folgt die Behauptung mit folgendem Hilfssatz. 9.4.7 Hilfssatz. Seien P, Q R[X] reelle Polynome mit positiven Leitkoeffizienten. Gilt dann P (s) Q(s) für s 0, so folgt deg P deg Q. Beweis: Sei n = deg(p ). Angenommen, es gilt n > deg(q). Dann ist lim s P (s)/s n = a, wobei a > 0 der Leitkoeffizient von P ist, und lim s Q(s)/s n = 0 wegen n > deg(q). Aus P (s) Q(s) für s 0 folgt sofort P (s)/s n Q(s)/s n für s 0, und im Limes s erhält man dann a 0, Widerspruch. 9.4.8 Satz. Sei (1) I k[x 1,..., X n ] ein Ideal. Dann gilt deg a HP I = deg a HP I. Beweis: Sei I zunächst ein monomiales Ideal. Dann gilt dim V (I) = deg a HP I nach Korollar 9.4.2. Andererseits ist auch I ein monomiales Ideal und es gilt somit dim V ( I) = deg a HP I. Wegen V (I) = V ( I) folgt sofort die Behauptung. Sei nun I (1) ein beliebiges Ideal. Weiterhin sei < eine Grad-kompatible, monomiale Ordnung. Beh.: (LT(I)) (LT( I)) (LT(I)). Aus I I folgt sofort (LT(I)) (LT( I)). Für die zweite Inklusion genügt es M n (LT( I)) (LT(I)) zu zeigen, da (LT( I)) ein monomiales Ideal ist. Sei demnach ein Monom M (LT( I)) gegeben. Dann wird M von einem LM(g), g I, geteilt. Somit existiert ein Multi-Index α mit M = X α LM(g) = LM(f), wobei f = X α g I. Wähle r mit f r I. Dann ist LM(f r ) = LM(f) r = M r, d.h. M r (LT(I)), also M (LT (I)). Damit ist obige Begauptung gezeigt. Nach obiger Behauptung und Lemma 9.4.6 gilt nun deg a HP (LT(I)) deg a HP (LT( I)) deg a HP (LT(I)). 1

Nun gilt deg a HP (LT(I)) = deg a HP (LT (I)), da wir 9.4.8 bereits für monomiale Ideale bewiesen haben und es folgt deg a HP LT( I) = deg a HP (LT(I)). Da die monomiale Ordnung < Grad-kompatibel ist, folgt mit Korollar 9.4.5 die Behauptung des Satzes. 9.4.9 Theorem. Sei V A n eine irreduzible, affine algebraische Menge, k(v ) der Funktionenkörper von V und I k[x 1,..., X n ] ein Ideal mit V = V (I). Dann ist deg a HP I = trdeg k k(v ). Beweis: Wegen 9.4.8 gelte o.e. I = I(= I(V )). Sei e = deg a HP I. Nach Korollar 9.4.5 gilt dann auch e = deg a HP (LT(I)). Nach Korollar 9.4.2 ist dann e = dim(w ) mit W = V (LT(I)). Nach 9.1.3 (oder 9.3.6) gibt es A {1,..., n}, A = e, so dass die Familie (x i mod (LT(I)) : i A) algebraisch unabhängig über k ist. O.E. sei A = {1,..., e}. Es gilt somit (LT(I)) k[x 1,..., X e ] = {0}. Dann gilt aber auch I k[x 1,..., X e ] = {0}, denn ist f 0, so ist auch LT(f) 0. Somit ist die Familie (x i mod I : 1 i e) algebraisch unabhängig über k und es folgt e trdeg k k(v ). Andererseits sei d = trdeg k k(v ). Dann gibt es A {1,..., n}, A = d, so dass die Familie (x i mod I : i A) algebraisch unabhängig über k ist. O.E. sei A = {1,..., d}. Dann gilt I k[x 1,..., X d ] = {0}. Betrachte die k-lineare Abbildung (für festes s) φ : k[x 1,..., X d ] s k[x 1,..., X n ] s /I s, f f mod I s. Die Abbildung φ ist injektiv, denn aus φ(f) = 0 folgt f I k[x 1,..., X d ], also f = 0. Somit gilt für die Dimensionen der k-vektorräume: dim k k[x 1,..., X d ] s dim k k[x 1,..., X n ] s /I s = a HF I (s). Da {X α = X α 1 1 X α d d : α s} eine k-basis von k[x 1,..., X d ] s ist, folgt ( ) s + d a HF I (s) d nach Lemma 9.3.5. Da ( ) s+d d ein Polynom in s vom Grad d mit positivem Leitkoeffizienten ist, folgt d deg a HP I nach Hilfssatz 9.4.7. 9.4.10 Korollar. Sei V A n eine irreduzible, affine algebraische Menge, k(v ) der Funktionenkörper von V und I k[x 1,..., X n ] ein Ideal mit V = V (I). Dann ist Beweis: 9.4.9 und 9.1.3. deg a HP I = dim(v ). Wir betrachten nun homogene Ideale und projektive algebraische Mengen. Für jedes s N 0 sei k[x 0,..., X n ] s = {f k[x 0,..., X n ] : f homogen, deg(f) = s} {0} und für jedes homogene Ideal I k[x 0,..., X n ] sei I s = I k[x 0,..., X n ] s. 2

Bemerkung. ) k[x 0,..., X n ] ist ein endlich-dimensionaler k-vektorraum der Dimension ; k-basis ist {X α : α N n+1 0, α = s}. I s ist ein Untervektorraum von k[x 0,..., X n ] s. ( s+n n Definition. Sei I k[x 0,..., X n ] ein homogenes Ideal. Dann heißt die Abbildung HF I : N 0 N 0, definiert durch HF I (s) = dim k k[x 0,..., X n ] s /I s, die Hilbertfunktion von I. Bemerkung. Es gilt HF I (s) = ( ) n+s n dimk I s für alle s 0. 9.4.11 Satz. Sei I k[x 0,..., X n ] ein homogenes Ideal, < eine (beliebige) monomiale Ordnung. Dann gilt HF I (s) = HF (LT(I)) (s) für alle s 0. Beweis: Analog zum Beweis von 9.4.3, nur dass hier anstelle der Grad-Kompatibilität der monomialen Ordnung die Homogenität des Ideals benutzt wird. 9.4.12 Lemma. Sei (1) I k[x 0,..., X n ] ein monomiales Ideal. Dann gilt HF I (s) = χ I (s) χ I (s 1) für alle s > 0, wobei χ I (s) = #{α C(I) : α s} die Zählfunktion aus Paragraph 3 ist. Insbesondere ist HF I (s) für s 0 ein Polynom in s vom Grad d 1, d = dim V (I) (V (I) A n+1 ) mit Koeffizienten in Q, wobei der Leitkoeffizient positiv ist. Beweis: Wie im Beweis von 9.4.1 zeigt man, dass {X α mod I s : α C(I), α = s} eine k-basis von k[x 0,..., X n ] s /I s ist. Somit gilt HF I (s) = #{α C(I) : α = s} = χ I (s) χ I (s 1). Nach Theorem 9.3.12 ist χ I (s) für s 0 ein Polynom P (s) vom Grad d = dim V (I) mit Koeffizienten in Q, wobei der Leitkoeffizient positiv ist. Für s 0 gilt somit HF I (s) = P (s) P (s 1). Schreibt man P (s) = a 0 s d + a 1 s d 1 + + a d mit a 0 > 0, so gilt P (s) P (s 1) = a 0 s d 1 + Terme vom Grad < d 1 in s. 9.4.13 Satz. Sei (1) I k[x 0,..., X n ] ein homogenes Ideal. Dann gilt für alle s > 0. HF I (s) = a HF I (s) a HF I (s 1) Beweis: Nach Lemma 9.4.12 und Satz 9.4.1 gilt die Behauptung, falls I ein monomiales Ideal ist. Der allgemeine Fall folgt aber dann sofort mit Hilfe von Satz 9.4.11. 3

9.4.14 Korollar/Def. Sei (1) I k[x 0,..., X n ] ein homogenes Ideal. Dann ist die Hilbertfunktion HF I (s) für s 0 ein Polynom in s mit Koeffizienten in Q; es heißt das Hilbertpolynom von I, i.z. HP I. 9.4.15 Korollar. Sei (1) I k[x 0,..., X n ] ein homogenes Ideal. Dann gilt HP I (s) = a HP I (s) a HP I (s 1) für alle s. Insbesondere gilt deg HP I = deg a HP I 1, und HP I und a HP I haben denselben Leitkoeffizienten. Beweis: Nach 9.4.13 gilt HP I (s) = a HP I (s) a HP I (s 1) für alle s 0. Da Polynome auf einer unendlichen Menge von Punkten eindeutig bestimmt sind, folgt die erste Behauptung; die zweite folgt wie im Beweis von Lemma 9.4.12. 9.4.16 Korollar. Sei (1) I k[x 0,..., X n ] ein homogenes Ideal. Dann ist auch I ein homogenes Ideal und es gilt deg HP I = deg HP I. Beweis: 9.4.15 und 9.4.8. 9.4.17 Satz. Sei (1) I k[x 1,..., X n ] ein (beliebiges) Ideal und I h k[x 0,..., X 1 ] bezeichne die Homogenisierung von I (bzgl. X 0 ). Dann gilt a HF I (s) = HF I h(s) für alle s 0. Insbesondere ist a HP I = HP I h. Beweis: Für festes s betrachte die Abbildungen φ : k[x 1,..., X n ] s K[X 0,..., X n ] s, f X s 0 f(x 1/X 0,..., X n /X 0 ), ψ : k[x 0,..., X n ] s k[x 1,..., X n ] s. F F (1, X 1,..., X n ). Offensichtlich gilt: Hat f k[x 1,..., X n ] s (Total-)Grad d = deg(f) s, so ist φ(f) = X0 s d f h, wobei f h die Homogenisierung von f (bzgl. X 0 ) ist; und ψ(f ) = F a ist die Dehomogenisierung von F. Man überprüft nun leicht (siehe auch Satz 8.2.1), dass φ und ψ wohldefinierte, k-lineare Abbildungen sind und ψ φ = id, φ ψ = id gilt, d.h. φ und ψ sind zueinander inverse Isomorphismen (von Vektorräumen). Per Konstruktion von φ gilt offensichtlich φ(i s ) Is h. Da φ injektiv ist, folgt daraus dim k I s dim k Is h. Andererseits gilt ψ(is h ) I s, denn (I h ) a I, und es folgt dim k Is h dim k I s wegen der Injektivität von ψ. Insgesamt gilt nun a HF I (s) = dim k k [ X 1,..., X n ] s dim k I s = dim k k [ X 0,..., X n ] s dim k I h s = HF I h(s). 4

9.4.18 Theorem. Sei V P n eine irreduzible, projektive algebraische Menge, k(v ) der Funktionenkörper von V und I k[x 0,..., X n ] ein homogenes Ideal mit V = V + (I). Dann ist deg HP I = trdeg k k(v ). Beweis: O.E. sei I = I + (V ), d.h. I = I (vgl. 9.4.16). Betrachte die Überdeckung von P n = n i=0 U i durch affine U i = {x i 0}. Wegen V gelte o.e. V 0 := V U 0. Da V 0 offen in V, und V irreduzibel ist, gilt V = V 0 (vgl. 8.3.2). Sei I 0 = I(V 0 ) k[x 1,..., X n ]. Nach 8.2.2 (i) ist I = I0 h, die Homogenisierung von I 0. Da nach Satz 9.2.3 die Funktionenkörper k(v 0 ) und k(v 0 ) = k(v ) isomorph sind, folgt trdeg k k(v 0 ) = trdeg k k(v ). Andererseits gilt nach 9.4.17 deg a HP I0 = deg HP I h 0. Die Behauptung folgt nun sofort aus Theorem 9.4.9. 9.4.19 Korollar. Sei V P n eine irreduzible, projektive algebraische Menge und I k[x 0,..., X n ] ein homogenes Ideal mit V = V + (I). Dann gilt deg HP I = dim(v ). Beweis: 9.4.18 und 9.2.2. 5