Weiterbildungskurs für Baufachleute 2011

Ähnliche Dokumente
Stickstoff-Umweltziele

Häufige Fragen zum Modell Agrammon

Luftreinhaltung uwe. Ammoniakproblematik Vorgaben an Kantone und Umsetzung. Der gestörte Stickstoff-Kreislauf. NOx. Lachgas.

Entwicklung der Emissionen aus KVA

Entwicklung der Luftqualität in der Schweiz

Vorsorgliche Emissionsbegrenzung niederfrequenter Magnetfelder Vergleich Niederlande Schweiz

VVEA: Neue Aufgaben für die Kantone Berichterstattung in der neuen Verordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen VVEA

Standeskommissionsbeschluss betreffend Richtlinien über den Vollzug der Gewässerschutzvorschriften in der Landwirtschaft (StKB GSchL)

Wirkung von Stickstoff-Einträgen auf die Umwelt. Situation in NRW. Dominik Frieling

Ammoniakemissionen aus der Schweinehaltung:

Tierhaltung im Außenbereich

Erfahrungen bei der Umsetzung der Schweizer Luftreinhalte- Verordnung (LRV)

Nachhaltigkeit der Schweizer Eierund Geflügelfleischproduktion

Infoveranstaltungen 2016 Energieberatung in der Landwirtschaft

und Verwertungspotentialen in der Schweiz

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK. Bundesamt für Umwelt BAFU Abteilung Gefahrenprävention

Forschungs- und Entwicklungsanliegen

Faktenblatt BLN / Nr. 1 September 2014

Stickstoffbelastungen durch Ammoniak- Emissionen von Ställen

Kyoto Zielerreichung Klimapolitik 2020

Massnahmenplan Ammoniak Kanton Zug

Emissionsminderungsmaßnahmen in der Schweinehaltung. Emission abatement measures in pig farming

Faktenblatt. Stickoxide (NO x ) im Blickfeld. 17. September 2008

Gülle und CO. Hohenems 6. April Unsere Land- und Forstwirtschaft. Wertvoll fürs Land. Ing. Christian Meusburger/ Folie 1

Die Schweiz räumt auf

Nationale Anpassungsstrategie Schweiz

Ammoniak-Immissionen und Stickstoffeinträge. Abklärungen der EKL zur Beurteilung der Übermässigkeit

Bundesinventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung

Luftschadstoff- und Feinstaubdeposition im urbanen Raum M.Sc. Tim Londershausen

SKI- und Cyber-Risiko-Strategie: Risikobetrachtungen und Massnahmen zur Steigerung der Resilienz

Konzept Biber - Vollzugshilfe des BAFU zum Bibermanagement in der Schweiz. Rückmeldeformular. Name / Firma / Organisation / Amt

Ammoniak in der Landwirtschaft

Bildungsprogramm 2016

Geschichte der Grundwasserwärmenutzung in der Schweiz

Forum e-geo.ch. Beitrag zu Workshop 1: Vorgehen im Umweltbereich. Bern, 11. November 2009

Vereinbarung über die Ausrüstungspflicht von dieselbetriebenen Maschinen mit Partikelfiltersystemen in der Forstwirtschaft

Steuererleichterung für biogene Treibstoffe: Nachweis der positiven ökologischen Gesamtbilanz

Luftverschmutzung und Fleischkonsum - Auf dem Weg zu einer umweltschonenden Tierhaltung

Der Stakeholderdialog der Bundesämter

Pflanzenschutzmittel Verunreinigungen in Oberflächengewässern

Bundesamt für Statistik BFS Medienmitteilung 1450 Landwirtschaftsbetriebe weniger

Departement Bau, Verkehr und Umwelt. Weisung. zur Kontrolle der kleinen Holzfeuerungen bis 70 kw in den Gemeinden des Kantons Aargau

Sammlung und Verwertung von Kunststoffabfällen aus Haushalten - Empfehlungen des Bundes

Landwirtschaftliche Drainagen der Schweiz: quo vadis?

Emissionsminderung in der Tierhaltung Erfahrungen eines Umweltverbandes Vorstellung

Erinnerungsschreiben HODUFLU

Klimapolitik des Bundes: Ziele und Massnahmen

Vollzugshilfe zur Beurteilung der Lärmbelastung

Massnahmenplan Luftreinhaltung. Teilplan Ammoniak

Überblick: Direktzahlungen an Sömmerungs- und Gemeinschaftsweidebetriebe. Bern, Januar 2015

Klimapolitik der Schweiz am Vorabend des Peak Oil

Verordnung über die Wasser- und Zugvogelreservate von internationaler und nationaler Bedeutung (WZVV)

Ziele des Bundes bei der. Gefahrenprävention

Ernährungssouveränität

Landwirtschaft und WRRL in Schleswig-Holstein

Verfahren bei der Konzessionierung von Kleinwasserkraftwerken (KWKW)

Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL Verband Schweizer Flugplätze - Spezialfinanzierung Luftverkehr (SFLV)

Informationsveranstaltung zur praktisch-forstlichen Ausbildung 2017/2018

REGIONALE STRATEGIEN FÜR DIE WASSERKRAFTNUTZUNG UND DEN SCHUTZ DER GEWÄSSER. Standpunkt der Arbeitsgruppe Dialog Wasserkraft

Die neue Agrarpolitik und ihre Wechselwirkungen mit dem Wald

Entsorgung von mit Ebola infizierten Abfällen

Die Rolle der Ökobilanzen im Rahmen der Grünen Wirtschaft

Projektfinanzierung mit CO 2 - Kompensation/KliK/Chancen und Risiken für Städte und Gemeinden

LANDWIRTSCHAFT IN NRW

Rothirschbesiedlung des nördlichen Jurabogens mit Hilfe von Übersiedlungen an der A1

Ammoniakemissionen in der Schweiz: Neuberechnung

Bedeutung der Ammoniakverluste aus der Landwirtschaft

Fact Sheet Nitrat. Reussbericht Grundlagen der NO 3. -Beurteilung

Kanton Schaffhausen Massnahmenplan Lufthygiene ab 2016

Renaturierung der Gewässer

Nachhaltigkeit und Empfehlungen zum Fleischkonsum

Bundesamt für Umwelt BAFU Aktionsplan Strategie Biodiversität Schweiz

Landschaftsqualität aus Sicht der Raumplanung

Schutz gegen Lärm von Heiz- und Klimageräten in Wohngebieten. ALD-Winterveranstaltung Nachbarschaftslärm am 12. Dezember 2013

Impressum. /umweltbundesamt.de /umweltbundesamt. Redaktion: Detlef Drosihn,Fachgebiet I 2.5, Energieversorgung und -daten

Stand der Arbeiten. SMI Fachtagung

Emissionen aus der Rinderhaltung

Merkblatt - Kältemittel Version 1

Der Klimawandel und die Landwirtschaft

Geschichte. Die Alpenkonvention und ihre rechtliche Umsetzung in Österreich CIPRA-Österreich Jahresfachtagung 21./22. Oktober 2009 in Salzburg

Pärke von nationaler Bedeutung Präsentation Plattform Naturwissenschaften und Region

Möglichkeiten der Nutzung von Biomasse unter den Bedingungen der Slowakei

UNESCO Weltnaturerbe

Kantonales Tiefbauamt Abteilung Planung und Verkehr. Informationsveranstaltung / Bauverwaltertagung VERBAND THURGAUER GEMEINDEN

Verordnung über die Koordination der Politik des Bundes zugunsten der kleinen und mittleren Unternehmen

Naturschutzfachliche Probleme bei Genehmigungsverfahren für Tierhaltungsanlagen

Von der Abfallwirtschaft zur Ressourcenwirtschaft

Bundesamt für Verkehr BAV BAV Unterstützung der Unternehmen durch die Behörde

Holzenergie Schweiz Neugasse Zürich Telefon Fax

Ammoniak (NH 3. )- Minderung bei der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung MITTEILUNGEN ZUR LUFTREINHALTE-VERORDNUNG LRV NR. 13.

KVA-Koordination Überblick und Herausforderungen

Förderung der Biodiversität als wichtige Aufgabe der Landwirtschaft

Mikroverunreinigungen in den Gewässern aus diffusen Quellen. Situation in der Schweiz

Einstufung wassergefährdender Stoffe - Erfahrungen aus dem Vollzug in Hessen -

Bevölkerungsmeinung und aktuelle Waldpolitik

Erfahrungen aus der Schweiz (1) und das Kooperationsprojekt Eco-Drive (2)

Bedeutung der nationalen Strategie zum Schutz kritischer Infrastrukturen für die Energieversorgung. IDS Schweiz AG Baden-Dättwil, 6.

Hauswarte mit eidg. Fachausweis,

UMSETZUNG DES EMISSIONSHÖCHSTMENGEN- GESETZES-LUFT (NEC RICHTLINIE) ÜBERBLICK, TREND, AUSWIRKUNGEN, HERAUSFORDERUNGEN. bmlfuw.gv.

Transkript:

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU Abteilung Luftreinhaltung und NIS Weiterbildungskurs für Baufachleute 2011 Vollzugshilfe Umweltschutz Teil Luftreinhaltung Simon Liechti, Wiss. MA Sektion Industrie und Feuerungen

Ausgangslage (I) Entwicklung der Emissionen von N-haltigen Luftschadstoffen 1990 2020 Industrie Gewerbe Haushalte Landwirtschaft 70'000 Verkehr 70'000 60'000 60'000 50'000 50'000 Tonnen Stickstoff / Jahr 40'000 30'000 Tonnen Stickstoff / Jahr 40'000 30'000 20'000 20'000 10'000 10'000 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Quelle: EMIS BAFU, 2010 2

Ausgangslage (II) Emissionsanteile verschiedener Tierproduktionen 3% 3% 15% Rindvieh Schweine Geflügel Andere Emissionsanteile verschiedener Produktionsbereiche 79% 9% 3% 34% Stall/Laufhof Hofdüngerlager Gülle landwirtschaftliche Ammoniakemissionen 90% aus der Tierhaltung 10% aus dem Pflanzenbau 38% Hofdüngerlager Mist Hofdüngerausbringung Gülle Hofdüngerausbringung Mist Weide 10% 6% Quelle: Tagungsband SHL 2009 3

Ausgangslage (III) kg N ha -1 a -1 Überschreitungen der Critical Loads für Stickstoff (Bsp: Werte 2007) Waldökosysteme: 90% der Fläche überschritten; (Semi)natürliche Ökosysteme*: 50% der Fläche *(Hochmoore, Flachmoore, montane und alpine artenreiche Naturwiesen, Heiden) 4

Ausgangslage (IV) Summe NH 4 -Aerosole und NH 3 -Gas an NABEL-Stationen Payerne und Rigi 5 4.5 4 3.5 ug N/m 3 3 2.5 2 1.5 1 0.5 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Jahre Payerne Rigi 5 4.5 (NH 3 +NH 4+ )-Konzentrationen Dänemark Quelle: NABEL 2010 4 3.5 µg N / m 3 3 2.5 2 Keldsnor Tange 1.5 Anholt 1 0.5 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Jahre Quelle: EMEP 2011 5

Ziele Göteborg-Protokoll: UNECE-Leitfaden Umweltziele Landwirtschaft (BLW, BAFU) Luftreinhaltekonzept des Bundesrates (ca. Halbierung der Ammoniakemissionen) 6

Das Instrument Vollzugshilfe (I) Rechtsgrundlage Luftreinhalte-Verordnung: Stand der Technik einsetzen. Ziel der Vollzugshilfe Massnahmen aufführen, die dem Stand der Technik entsprechen Harmonisierung des Vollzugs Rechtssicherheit für die Betreiber Adressaten Primär Kantone (Vollzugsbehörde), behördenverbindlich Indirekt Betreiber, Planer, Stallbauer 7

Das Instrument Vollzugshilfe (II) Vorgehen der Erarbeitung Überarbeitung Wegleitung Gewässerschutz Umfrage bei den Kantonen: NH 3 ist ein wichtiges Thema Beschluss der Bundesämter: Erarbeitung Vollzugshilfe Bereich Luftreinhaltung: Arbeitsgruppe aus Bund, Kantonen, Forschungsanstalt Grundlage UNECE-Leitfaden Kat. 1 (Stand der Technik) Konsultation Veröffentlichung durch BLW/BAFU 8

Das Instrument Vollzugshilfe (III) Anhang Luftreinhalterecht (S. 106) 1. Vorsorgliche Begrenzung 2. übermässige Immissionen abbauen Massnahmen Güllelager (S. 33) Abdeckung: neue Lager sind abzudecken, bestehende zu sanieren Massnahmen Stall (S. 44) Minimierung der verschmutzten Fläche, rasche Drainage und saubere Flächen, Stallklima, Abluftreinigung, Futterzusammensetzung Anhang mit technischen Zeichnungen (S. 91) Erläuterungen und Illustrationen 9

Fazit Bundesämter haben die gewünschte Vollzugshilfe bereitgestellt. Auf dieser Grundlage können: Kantone die Gesuche beurteilen Betreiber, Planer, Stallbauer, Architekten ihre Projekte planen Allfällige Fördergelder sollten sich aus unserer Sicht an diesem Stand der Technik orientieren. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit http://www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/01581/index.html?lang=de simon.liechti@bafu.admin.ch 10