REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

Ähnliche Dokumente
REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT

Fachkräftemangel in den Gesundheitsfachberufen der Westpfalz: Was ist zu tun?

Fachkräftemangel droht er noch oder ist er schon da?

Zum aktuellen Stand der Arbeitsmarktsituation in der Altenpflege in Hessen

Der Entwurf eines Pflegeberufsgesetzes aus Sicht der hessischen Aufsichts- und Prüfungsbehörde

Stadt Karlsruhe Amt für Stadtentwicklung

STATISTISCHES LANDESAMT

Fachkräfte aus dem Ausland gewinnen?!

Berufsbild Gesundheitsund Krankenpfleger/in

Für ein Alter in Würde die Leistungen der Freien Wohlfahrt in der Pflege

Pflegestatistik Eckdaten der Pflegestatistik Pflegebedürftige insgesamt. stationäre Pflege: Personen (41,1%)

Herausforderungen an die Pflegeinfrastruktur

Ausgewählte Ergebnisse aus der Pflegestatistik für die Stadt München

K VIII - 2 j / 11. Ambulante Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen in Thüringen am Bestell - Nr

Branchen Informationen kompakt

Ambulante Pflege Möglichkeiten der Unterstützung und Betreuung zuhause. Diakoniestationen in Stuttgart

Statistischer Bericht

Pflegepersonalsituation in Krankenhäusern

Altenpflege in Deutschland

3. Welcher Bedarf an Pflegekräften in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen

3.136,40 (2.958,05 )* 3.028,78 (2.857,56 )*

Pflegedossier für den Landkreis Oberspreewald- Lausitz

Datenblatt: Frankfurt am Main, St. (412)

Ausbildung zum/zur staatlich anerkannten AltenpflegerIn -Ein Beruf für`s Leben-

Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz

Qualitätssicherungskonferenz des Gemeinsamen Bundesausschusses Entlassungsmanagement

Regionale Pflegekonferenz Rhein-Lahn-Kreis am 13. Juni 2013

Entgeltgruppenplan zum BAT-KF für Angestellte im Pflegedienst (Pflegepersonal - Entgeltgruppenplan zum BAT-KF - PEGP.BAT-KF)

Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Beschäftigung und Fachkräfte in Hessen

Verbesserung der Vereinbarkeit in Präsenzberufen

Statistische Berichte

Medizinisches Fachpersonal - Ein Service für Institutionen

Der Arbeitsmarkt in NRW O K T O B E R Altenpflege


Regionale Beschäftigungs- und Berufsprognosen

Indikatoren-Erläuterung

Pflegestatistik Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung Deutschlandergebnisse. Statistisches Bundesamt

Altenpflege komm ins Team! Informationen zu Ausbildung und Beruf der Altenpflegerinnen und Altenpfleger

Strukturdaten der Einrichtung

bericht: Pflegestatistik 2003

19. Mai Seit 1999 entwickelt die Bilanz der sozialen Pflegeversicherung jährliche Negativsaldi.

Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 13 / Antrag. Stellungnahme. 13. Wahlperiode der Abg. Andreas Hoffmann u. a. CDU.

Die Entwicklung der Pflegebedürftigen in Thüringen bis 2020

Ausbildung im Gesundheitswesen: Chancen und Perspektiven für die Zukunft

Pflegedossier für den Landkreis Potsdam-Mittelmark

Altenpflege komm ins Team! Informationen zu Ausbildung und Beruf der Altenpflegerinnen und Altenpfleger

Tabelle B4.1-7 Internet: Landesrechtliche Weiterbildungsregelungen für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen (Teil 1)

Landkreis Jerichower Land

Eine Ausbildung für alle? Was Generalistik bedeutet Ulrich Söding, Vivantes Netzwerk für Gesundheit

Pflegestatistik Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung Deutschlandergebnisse. Statistisches Bundesamt

Fachkräftesicherung durch Gute Arbeit.

Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2010 Darstellung der wichtigsten Ergebnisse

Herzlich willkommen im Forum Europa

Standortanalyse für Zahnmediziner

Generalistische Pflegeausbildung

Pflegestatistik Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung Ländervergleich Pflegeheime. Statistisches Bundesamt

Wer pflegt uns in der Zukunft?

Pflegedienste / Pflegeheime Merkblatt

Arbeitsintegrierte Nachqualifizierung in der Altenpflege ANQA. Gießen Lahn-Dill Nachqualifizierung zum/zur Altenpflegehelfer/in

Beruf der Zukunft Altenpflege. Informationen Ihrer Arbeitsvermittlerin/Ihres Arbeitsvermittlers. Stand Juni Krankenschwester mit Gymnastikball

Vereinbarkeit von Familie und Beruf TIPPS UND INFORMATIONEN. Gruppenbild im Park. Betreuung / Pflege von Angehörigen. Einklinker DIN lang.

FAQ Pflege und Pflegeprognose 2030

Das Projekt Die Zukunft der Pflege ist bunt wird im Rahmen des XENOS-Programms Integration und Vielfalt gefördert vom Bundesministerium für Arbeit

Gemeindedatenblatt: Bruchköbel, St. (435006)

Informationen zur Altenpflegeausbildung in Hessen

Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege. (13. Dezember Dezember 2015)

Der Brandenburger Arbeitsmarkt für IHK Ausbildungsberufe im IT-Bereich

Pflegestatistik Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung Deutschlandergebnisse. Statistisches Bundesamt

Vereinheitlichung der Ausbildung in Europa

Altenpflege & Altenpflegehilfe USS impuls ggmbh

Gemeindedatenblatt: Bad Soden am Taunus, St. (436001)

Forschungsprojekt: Herausforderung Pflege Modelle und Strategien zur Stärkung des Berufsfeldes Altenpflege

Pflegestärkungsgesetz 1. Leistungsrechtliche Änderungen

Gesundheitsausgaben Nach Gesundheitsausgaben

Gemeindedatenblatt: Friedberg (Hessen), Krst. (440008)

Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2013

2. wie viele Auszubildende in diesen Jahren jeweils in Bund und Land ihre Ausbildung nach ihrem Kenntnisstand abgebrochen haben;

Pflegebedarf in der Zukunft Konsequenzen für die Pflegeberufe

Der Brandenburger Arbeitsmarkt für IHK Ausbildungsberufe im Bereich kaufmännischer Berufe

aufwärts! in der Altenpflege

1. Pflegestärkungsgesetz (5. SGB XI-ÄndG) Mechthild Rawert, MdB, Berichterstatterin für Pflege der AG Gesundheit

Der Arbeitsmarkt für Ingenieure heute und morgen

Fachtag Kultursensible Pflege. Christa Assenheimer, Teamleiterin, 01. März Agentur für Arbeit Heilbronn

Sehr geehrte Damen und Herren,

LOHNARGUMENTARIUM CHEMIE/PHARMA. Oktober 2014

Verbleib in der gewohnten Wohnumgebung durch ambulante geriatrische Komplexbehandlung im AGR Schönebeck

IHK-Veranstaltung Fachkräftebedarf in der Logistik Karl-Heinz Kettermann, AA Bielefeld. Fachkräftebedarf in der Logistik

Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegefachkraft in Einrichtungen der Altenhilfe und ambulanten Pflegediensten

Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung Deutschlandergebnisse

Pflegestatistik Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung Ländervergleich Pflegebedürftige. Statistisches Bundesamt

Ergebnisse für Bund, Länder und Kreise. Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung

Gute Arbeit in der Pflege

Mehr Entlastung. Mehr Flexibilität. Mehr Leistungen.

Studie zur Entwicklung der Situation in der Pflege. Erhebungsbogen für ambulante Pflegedienste (erweitert)

Ihr Pflegenetzwerk in Berlin-Spandau. Unser Team. Zusammenspiel der Kompetenzen

Eilentscheidung gemäß 43 GemO i. V. m. 20 Abs. 3 Hauptsatzung

Gesamtstadt Stadtbezirke Sozialräume (optional)

Umsetzung der Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege in Baden-Württemberg - Handlungsbedarfe aus Trägersicht

Bevölkerungsvorausschätzung für die hessischen Landkreise und kreisfreien Städte

zur Erreichung der Ziele der Grundsicherung für Arbeitsuchende durch Kommunale Jobcenter im Land Hessen

Transkript:

REGIONALDOSSIER ZUM PFLEGEARBEITSMARKT IM KREIS MARBURG-BIEDENKOPF DATEN AUS DEM HESSISCHEN PFLEGEMONITOR (WWW.HESSISCHER-PFLEGEMONITOR.DE) ERSTELLT VOM: Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main Senckenberganlage 31 60325 Frankfurt a.m. Ansprechpartner: Oliver Lauxen (069-798-25457, lauxen@em.uni-frankfurt.de) IM AUFTRAG DES: Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) Dostojewskistraße 4 65187 Wiesbaden Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 1

1. PFLEGEINFRASTRUKTUR AUF EINEN BLICK TABELLE 1: PFLEGEINFRASTRUKTUR ZUM 31.12.2013 Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Merkmalen, absolut Anzahl ambulante Einrichtungen 48 Anzahl stationäre Pflegeeinrichtungen (davon 0 nur Kurzzeit- und Tagespflege bzw. Nachtpflege, 1 nur Kurzzeitpflege und 3 nur Tagespflege) Anzahl Plätze stationäre Dauerpflege 2.370 Anzahl Plätze teilstationäre Pflege 120 Im Kreis Marburg-Biedenkopf gibt es 48 ambulante Pflegedienste und 43 stationäre Pflegeeinrichtungen mit 2.370 Plätzen. Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung liegt etwas höher als in anderen Teilen Hessens. Allerdings werden etwas weniger Pflegebedürftige in stationären Pflegeeinrichtungen versorgt als im Landesschnitt. Die pflegerische Infrastruktur erscheint gut ausgebaut, es werden überdurchschnittlich viele stationäre Plätze pro 1.000 über 65jährige Einwohner/innen vorgehalten. Der Auslastungsgrad der stationären Pflegeeinrichtungen entspricht dem hessischen Durchschnitt. ABB. 1: PFLEGEINFRASTRUKTUR ZUM 31.12.2013 Kreis Marburg-Biedenkopf im Vergleich mit Hessen, nach Merkmalen, je 1.000 Einwohner/innen bzw. in % 43 2. BESCHÄFTIGTE Mit 1.545 Beschäftigten stellen Krankenpfleger/innen die größte Beschäftigtengruppe in der Pflegebranche, gefolgt von den Altenpfleger/innen mit 925 Personen. Beschäftigungsstärkster Sektor sind die Krankenhäuser mit 1.318 Pflegekräften. In den stationären Pflegeeinrichtungen sind 944 Pflegekräfte tätig, in den ambulanten Pflegeeinrichtungen 706. TABELLE 2: BESCHÄFTIGTE Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Berufen und Einrichtungen, 2013, absolut Ambulante Pflegeeinrichtungen Stationäre Pflegeeinrichtungen Krankenhäuser Rehabilitationskliniken Altenpfleger/innen 298 627 0 0 925 Krankenpfleger/innen 297 131 1.094 23 1.545 Kinderkrankenpfleger/innen 11 16 172 0 199 Altenpflegehelfer/innen 59 144 0 0 203 Krankenpflegehelfer/innen 41 26 52 4 123 Quelle: Pflegestatistik, Krankenhausstatistik, Statistik der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen (Hessisches Statistisches Landesamt) Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 2

Im Folgenden geht es ausschließlich um die Beschäftigten in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen. Der Zeitvergleich der Beschäftigtenbestände seit 2005 zeigt einen starken Beschäftigtenzuwachs in der Altenpflege. Im gesamten betrachteten Zeitraum sind Altenpfleger/innen die zahlenmäßig stärkste Beschäftigtengruppe in den Einrichtungen. Die Beschäftigtenzahlen in der Gesundheitsund (Kinder)Krankenpflege sind in den letzten Jahren leicht zurückgegangen. ABB. 2: ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGUNG IN AMBULANTEN UND STATIONÄREN PFLEGEEINRICHTUNGEN Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Berufen 2005-2013, absolut Die Altersstruktur der examinierten Pflegefachkräfte erlaubt Rückschlüsse auf altersbedingte Berufsaustritte in den kommenden Jahren. Die Beschäftigtendaten beziehen sich dabei ausschließlich auf den Bereich der ambulanten und stationären Pflege. Von den 1.380 beschäftigten Pflegefachkräften im Kreis Marburg-Biedenkopf sind drei Prozent (42 Personen) über 60 Jahre alt. Darüber hinaus gehört mehr als ein Fünftel der Pflegefachkräfte zur Altersgruppe der 51- bis 60-Jährigen (297 Personen). Mit 661 Personen sind 48 Prozent der Fachkräfte jünger als 41 Jahre. TABELLE 3: ALTERSSTRUKTUR DER PFLEGEFACHKRÄFTE IN AMBULANTEN UND STATIONÄREN PFLEGEEINRICHTUNGEN Kreis Marburg Biedenkopf, Altersstruktur der Pflegefachkräfte im Jahr 2013, absolut und prozentual Unter 41 Jahre 41 50 Jahre 51 60 Jahre 61 Jahre und älter Insgesamt 661 380 297 42 1.380 48% 28% 22% 3% 100% 3. AKTUELLE LAGE AUF DEM PFLEGEARBEITSMARKT Um die aktuelle Arbeitsmarktlage abzubilden, wird das Angebot an Pflegekräften (Absolventen/innen der Pflegeausbildungen und vermittelbar arbeitslose Pflegekräfte) der Nachfrage der Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken und ambulanten sowie stationären Pflegeeinrichtungen gegenübergestellt. Im Ergebnis steht ein Saldo, der zeigt, ob das Angebot ausreichte, um die Nachfrage der Einrichtungen zu decken. Ein negativer Saldo steht für einen Mangel an Pflegekräften, ein positiver Saldo steht für einen Angebotsüberhang. 3.1. ANGEBOT, NACHFRAGE UND SALDO Im Kreis Marburg-Biedenkopf zeigt sich für das Jahr 2014 je nach Beruf eine unterschiedliche Arbeitsmarktlage: In der Altenpflege übersteigt die Nachfrage das Angebot, es fehlen 34 Personen. In der Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 3

Krankenpflege und der Altenpflegehilfe sind Angebot und Nachfrage rein rechnerisch im Gleichgewicht. In der Kinderkrankenpflege und der Krankenpflegehilfe hingegen übersteigt das Angebot die Nachfrage. TABELLE 4: ANGEBOT, NACHFRAGE UND SALDO Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Berufen und Merkmalen, 2014, absolut Angebot (Absolventen/innen + Arbeitslose) Nachfrage Saldo Altenpfleger/innen 159 193-34 Krankenpfleger/innen 102 100 2 Kinderkrankenpfleger/innen 22 4 18 Altenpflegehelfer/innen 76 76 0 Krankenpflegehelfer/innen 15 7 8 Um das Ausmaß des Pflegekräftemangels bzw. -überhangs zu erfassen, werden die Salden zunächst in Bezug zum aktuellen Beschäftigtenstand und anschließend in Bezug zu den Ausbildungskapazitäten gesetzt. 3.2. AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND Setzt man den Saldo in Bezug zum aktuellen Beschäftigtenstand, erkennt man, um wie viel Prozent der Beschäftigtenstand erweitert werden müsste, um die Nachfrage der Einrichtungen nach Pflegekräften vollständig zu decken. Für Altenpfleger/innen entspricht das Defizit vier Prozent des Beschäftigtenbestandes. Dieser Wert liegt deutlich unter dem hessenweiten Durchschnitt von 15 Prozent. Der Indikator deutet darauf hin, dass der Arbeitsmarkt für Altenpfleger/innen im Kreis Marburg-Biedenkopf unterdurchschnittlich stark angespannt ist. ABB. 3: AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND (in %) Kreis Marburg-Biedenkopf im Vergleich mit Hessen, nach Berufen, 2014, in % 3.3. AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG ZU AUSBILDUNGSKAPAZITÄTEN Setzt man den Saldo des Jahres 2014 in Bezug zur Zahl der Absolventen/innen, so wird deutlich, wie viele Jahrgänge zusätzlich ausgebildet werden müssten, um den Mangel zu kompensieren. Die Lücke in der Altenpflege entspricht 0,4 fehlenden Absolventenjahrgängen, was unter dem hessischen Landesschnitt von 2,3 fehlenden Jahrgängen liegt. Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 4

TABELLE 5: AKTUELLE ARBEITSMARKTLAGE IN BEZUG AUF AUSBILDUNGSKAPAZITÄTEN Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Berufen und Merkmalen, 2014, absolut Fehlende Absolventenjahrgänge Saldo Absolvent/innen Marburg-Biedenkopf Hessen Altenpfleger/innen -34 83 0,4 2,3 Krankenpfleger/innen 2 67 0,0 1,8 Kinderkrankenpfleger/innen 18 20-0,9 1,8 Altenpflegehelfer/innen 0 74 0,0 0,9 Krankenpflegehelfer/innen 8 15-0,5 1,3 3.4. ARBEITSMARKTLAGE IM ZEITVERGLEICH Tabelle 6 zeigt die Salden aus Angebot und Nachfrage für die Jahre 2010, 2012 und 2014. In der Krankenpflegehilfe ergeben sich im gesamten Zeitraum Angebotsüberhänge. Im Zeitverlauf hat sich die Arbeitsmarktlage für (Kinder-)Krankenpfleger/innen sowie Altenpflegehelfer/innen entspannt. TABELLE 6: REGIONALER PFLEGEARBEITSMARKT IM ZEITLICHEN VERGLEICH (2010-2014) Kreis Marburg-Biedenkopf, nach Berufen, Salden (absolut) 2010 2012 2014 Altenpfleger/innen -39-45 -34 Krankenpfleger/innen -106-21 2 Kinderkrankenpfleger/innen -27 12 18 Altenpflegehelfer/innen -28-19 0 Krankenpflegehelfer/innen 4 9 8 4. ZUKÜNFTIGER FACHKRÄFTEBEDARF IN AMBULANTEN SOWIE STATIONÄREN PFLEGEEIN- RICHTUNGEN 4.1. ZUKÜNFTIGER BEDARF Aufgrund der demografischen Entwicklung werden zukünftig mehr Pflegefachkräfte in den Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege benötigt. Die demografische Entwicklung führt einerseits zu einer steigenden Zahl älterer, pflegebedürftiger Personen, die versorgt werden müssen (Erweiterungsbedarf). Andererseits wird auch ein beträchtlicher Teil der derzeit noch tätigen Pflegefachkräfte altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden (Ersatzbedarf). Folgend zeigt sich, wie hoch Erweiterungs- und Ersatzbedarf im Kreis Marburg-Biedenkopf in den Jahren 2025 und 2030 bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen ausfallen. ABB. 4: ZUSÄTZLICHER PFLEGEFACHKRÄFTEBEDARF IN 2025 UND IN 2030 Kreis Marburg-Biedenkopf, absolut, in Vollzeitäquivalenten Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 5

4.2. ZUKÜNFTIGER BEDARF IM REGIONALEN VERGLEICH In allen Regionen Hessens werden zukünftig deutlich mehr Pflegefachkräfte als derzeit benötigt. Im regionalen Vergleich liegt der zukünftige Bedarf an Pflegefachkräften in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen im Kreis Marburg-Biedenkopf knapp unter dem Landesschnitt. Dies wird deutlich, wenn man den altersbedingten Ersatzbedarf und den Erweiterungsbedarf addiert und in Bezug zum Beschäftigtenstand des Jahres 2013 setzt. Der Beschäftigtenstand müsste bis zum Jahr 2030 um 83 Prozent erweitert werden (Landesschnitt: 86 Prozent). ABB. 5: ERWEITERUNGS- UND ERSATZBEDARF AN PFLEGEFACHKRÄFTEN IN 2030 IN BEZUG ZUM BESCHÄFTIGTENSTAND 2013 5. DER PFLEGEARBEITSMARKT IM ÜBERBLICK Die Infrastruktur im Bereich der stationären Pflege erscheint gut ausgebaut. Die Auslastung der Pflegeheimplätze entspricht dem Landesdurchschnitt. Der Pflegearbeitsmarkt ist aktuell weniger stark angespannt als in anderen Landesteilen, ein Mangel ergab sich rein rechnerisch nur für die Berufsgruppe der Altenpfleger/innen. In Zukunft ist von einem durchschnittlich hohen zusätzlichen Bedarf an Pflegefachkräften auszugehen. Regionaldossier Kreis Marburg-Biedenkopf 6