Qualitäts- und Sicherungsprogramme am Beispiel QS 16. April 2014 Bundesarbeitskreises Düngung (BAD)
Verbrauchen achten auf sichere Lebensmittel Umfragen belegen: 21% der Deutschen oder 37% der EU-Bürger machen sich unmittelbar große Sorgen um die Sicherheit ihrer Lebensmittel. fast 75% der Deutschen (oder 72% der EU- Bürger) sind besorgt wegen möglicher Rückstände in Fleischwaren (Antibiotika oder Hormone) bzw. Pestizidrückständen in Obst und Gemüse. Quelle: Eurobarometer-Umfrage (November 2010) 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 2
Qualitätsmanagement in der Lebensmittelherstellung Standards, Systeme und Kontrollen Regionale Programme Geprüfte Qualität Bayern Geprüfte Qualität Hessen Handelsprogramme Gutfleisch, Edeka Birkenhof, Tengelmann Handelsstandards (gefordert) BRC IFS Industrieprogramme DQS (Danone) MAAP (Mc Donald s) ISO-Normen ISO 22000 ISO 9001:2000 ISO 14001 Spezifische Programme DLG prämiert Neuland FairTrade amtliche Kontrolle (verpflichtend) EU-Hygiene-Paket LFGB Standards / Systeme QS-System GlobalG.A.P AMA-Gütesiegel (A) Label rouge (F) IKB (NL) Certus (B) KAT (D) EU-gesetzlich geregelt Bio g.g.a. g.u. g.t.s. 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 3
Neuausrichtung der Qualitätssicherung für Lebensmittel ab2001 Transparenz über alle Herstellungs- und Vermarktungsstufen Freiwillige Selbstverpflichtung der beteiligten Unternehmen. Stufenübergreifend - vom Landwirt bis zur Ladentheke. Gemeinschaftlich getragen und bestimmt durch die Wirtschaft. Sicherung der Prozessqualität über alle Produktions- und Vermarktungsstufen hinweg. Klare Kennzeichnung von Fleisch, Wurst, Obst und Gemüse aus dem QS-System für den Verbraucher. Das QS-Prüfzeichen gibt den Verbrauchern ein klares Signal für den Kauf sicherer Lebensmittel von vertrauenswürdigen Lieferanten. 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 4
Tragpfeiler des QS-Systems Spezifische Kontrollpunkte auf allen Stufen Leitfäden, Eigenkontrolle und unabhängige Zertifizierung Rückverfolgbarkeit QS Rückstandsmonitoring Krisenmanagement Qualitätssicherung bei Lieferanten interne Qualitätssicherung betriebliche Eigenkontrolle Qualitätssicherung bei Abnehmern Futtermittelwirtschaft Futtermittel- wirtschaft tierhaltende Landwirtschaft Produktion tierhaltende Landwirtschaft 82/139 Fruchthandel/ Schlachtung/ Großhandel Zerlegung 101 Lebensmittel- Verarbeitung einzelhandel Verarbeitung 43 Lebensmitteleinzelhandel Prüfkriterien 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 5
1. Leitfäden, Eigenkontrolle und unabhängige Zertifizierung Wie ist die Kontrolle aufgebaut SIKS ständiges internes Kontrollsystem Stichprobenaudits Kontrolle der Rückverfolgbarkeit Kooperationsaudits bei Zertifizierungsstellen Laborkompetenztests Neutrale Kontrolle und Laboranalyse QS-zugelassene Zertifizierungsstellen (nach EN45011 akkreditiert) QS-anerkannte Labore (nach EN17025 akkreditiert) Betriebliche Eigenkontrolle und Dokumentation Betriebsspezifische Eigenkontrollsysteme auf Grundlage der QS-Leitfäden QS-Systemhandbuch Leitfäden, Checklisten 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 6
Leitfäden, Eigenkontrolle und unabhängige Zertifizierung Welche Kriterien überprüft QS Dokumentiertes Eigenkontrollsystem. Herkunftssicherung und Rückverfolgbarkeit der QS-Ware. Regelmäßige Warenpflege durch geschultes Personal. Sicherung der Umwelt- und Naturschutzstandards Erfüllung der Hygienevorgaben Pflanzenschutzmitteleinsatz und Düngung QS-Rückstandsmonitoring 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 7
Systemaudits und K.O.-Bewertungen 2013 vs. 2012 Systemkette Obst, Gemüse, Kartoffeln (Stand 14.01.2014) 2013 2012 Stufe Anzahl Systemaudits davon K.O./ keine Zulassung Anzahl Systemaudits davon K.O./ keine Zulassung Gesamt 12.343 421 (3,4%) 12.140 405 (3,3%) Erzeugung (QS) 471 7 (1,5 %) 597 7 (1,2%) Obst und Gemüse 377 3 (0,8 %) 443 3 (0,7%) Kartoffeln 94 4 (4,3 %) 154 4 (2,6%) Erzeugung (QS-GAP) 6.716 126 (1,9 %) 6.480 123 (1,9%) Obst und Gemüse 4.450 83 (1,9 %) 4.313 77 (1,8%) Kartoffeln 2.266 43 (1,9 %) 2.167 46 (2,1%) Großhandel 369 12 (3,3 %) 468 15 (3,2%) Lebensmitteleinzelhandel 4.787 276 (5,8 %) 4.595 260 (5,7%) 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 8
2. QS-Rückstandsmonitoring Organisation Standardisierte Vorgehensweise Probenahme Analysemethoden Kontrollplan / Risikobewertung RhmV und Nitrat Zuverlässige Analyse QS-anerkannte und akkreditierte Labore spezifische Anforderungen (Laborkompetenztest) Bewertung von Abweichungen Überschreitung der gesetzlichen Rückstandshöchstgehalte Einsatz von für die Kultur nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln Archivierung und Auswertung der Analysedaten Wissenschaftliche Experten beraten QS und seine Gremien 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 9
QS Rückstandsmonitoring 1. Januar - 31. Dezember 2013 11.068 Analysen durchgeführt 156 verschiedene Produkte aus 35 Ländern analysiert 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 10
3. Ereignis und Krisenmanagement 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 11
Krisenvermeidung durch Prävention Organisation des QS-Systems Inhalte / Spezifische Kontrollpunkte auf allen Stufen Vertragliche Durchgriffsmöglichkeiten Erzeugung Obst, Gemüse, Kartoffeln Obst, Gemüse, Kartoffeln SYSTEMPARTNER Schlachtung /Zerlegung Großhandel Verarbeitun g Fleisch und Fleischwaren Futtermittelwirtschaft Landwirtschaft Lebensmitteleinzelhandel Vertragliche Einbindung in das QS-System QS-Software-Plattform Stammdaten Systempartner Auditergebnisse Analyseergebnisse Monitoringprogramme Vertraglich geregelte Zusammenarbeit, Kontrolle Unabhängige Auditierung, Produktanalyse ZERTIFIZIERUNGSSTELLEN & LABORE 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 12
Operatives und kommunikatives Krisenmanagement Qualitätssicherungssysteme und betriebliches Krisenmanagement Unternehmenseigenes Krisenmanagement existenzgefährdend für Unternehmen In der Krise Klarheit schaffen Sachverhalt eingrenzen, Relevanz für Systempartner und System ermitteln Operative/kommunikative Krise existenzgefährdend für ganze Branchen Informationen zusammenführen richtig informieren: schnell vollständig, gewissenhaft Brancheneigenes Krisenmanagement richtig einbinden: Kreis der Beteiligten/Betroffenen klären 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 13
Perchlorat - Zeitschiene 15. Mrz EU-Schnellwarnsystem berichtet über Perchlorat in Strauchtomaten 21. Mrz Anfrage BMU an Landesbehörden und Wirtschaft 22. Mai - BMELV Expertengespräch mit Wirtschaftsverbänden, QS und zuständigen Behörden - BfR empfiehlt Anwendung des EFSA-PRIMo- Modells 03. Apr -CVUA stellt QS Einzelergebnisse zur Verfügung - erster Hinweis, Eintrag über Dünger - QS nimmt Kontakt zu BfR auf - QS informiert Systempartner (A-NET, Global- Gap, Freshfel) fortan per Rundschreiben 28. Mai QS stellt BfR >1.200 Daten zur Verfügung 31. Mai erste Medienanfragen 04. Apr Information an Labore über Analysemethoden 10. Jun BfR Veröffentlichung zur Risikobewertung von Perchlorat-Befunden 05. Apr 15. Apr 19. Apr 08. Mai - Entwicklung Fragebogen - Aufruf zur Datensammlung - Austausch mit Freshfel Europe - Anfrage an IVA - führende deutsche Labore entwickeln Signalwerte - BLL gibt mit Wirtschaft und QS angestimmte Stellungnahme an BMU - niederl. Behörde veröffentlicht eigene Warnwerte - QS informiert BfR über Warnwerte 20. Jun CVUA wissenschaftliche Veröffentlichung 08. Jul Anfrage der EU-Kommission an QS über die zur Verfügungstellung der anonymisierten Daten für EFSA Risikobewertung 16. Jul EU beschließt Übergangswerte 16. Aug 31. Okt Erweiterte BfR-Bewertung und FAQs zu Perchlorat 17. Mai - QS stellt BMELV und BfR erste gesammelte anonymisierte Ergebnisse zur Verfügung Dez 13 EFSA Bewertung erwartet 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 14
Phosphonate und Fosethyl RHG und Bestimmungsgrenzen Phosphonat wirkt systemisch: Verteilung im Xylem sofort, im Phloem zeitlich versetzt Abwehr über postinfektionelle Abwehrstoffe (Phenole, osmophiles Band), auflösende Enzyme und Zellwandverstärkung, kaum Resistenz gefährdet Phosphonat wirkt gut gegen Falsche Mehltaupilze, Echten Mehltau, Phytophthora spp. Rückstandsdefinition Fosethyl-Al Fosethyl-Al (Summe aus Fosethyl und Phosphonsäure und deren Salzen, ausgedrückt als Fosethyl) Damit werden Rückstände von Anwendungen mit Phosphonat (Phosphit) als Fosethyl bewertet Für Kaliumphosphonat gelten die Rückstandshöchsgehalte wie für Fosethyl RHG für zugelassene Anwendungen: (Beispiele) 10 mg/kg (Kohlarten) bis zu 130 mg/kg (Paprika) RHG für nicht zugelassene Anwendungen: 2 mg/kg (z.b. Strauchbeeren) 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 15
Aktueller Stand zu Chlorat Zwischenergebnisse der Datensammlung 874 Produktproben: davon 191 mit Chlorat-Gehalten > 0,01 mg/kg 70 Proben mit Werten zwischen 0,1 mg/kg und 6,831 mg/kg Chlorat Spitzenwerte der Produktproben: Petersilie (NL): 6,831 mg/kg Basilikum (NL): 3,565 mg/kg Romana Salat (F): 2,628 mg/kg Petersilie (NL): 1,897 mg/kg Durch Milieuuntersuchungen belegte Quellen: Trinkwasser Prozesswasser Desinfektionsmaßnahmen in der Produktion und im Prozess Dünger (Kaliumnitrat, Monokaliumphosphat) 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 16
Wohin geht die Reise? Bekannte Themen und neue Herausforderungen Nachhaltigkeit Labore Verbraucherschutz Geschlossene Systeme Verluste Verderb Verbraucherkommunikation Informationssysteme Krisenmanagement Rückstandsmonitoring Hygiene Mikrobiologie Sozialstandards Pflanzenschutz Erzeugung gesunder Produkte Umweltschutz Transport Verpackung Kühlkette Produktqualität 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 17
Stetiges Wachstum, internationale Ausrichtung Mehr als 130.000 Systempartner 140.000 120.000 100.000 100.421 106.622 106.322 106.922 105.557 101.242 102.033 103.945 80.000 84.243 60.000 56.320 67.059 40.000 50.196 28.973 24.756 13.873 16.935 18.705 19.665 20.272 22.837 23.715 13.016 4.824 2.000 1.938 20.000 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Obst, Gemüse, Kartoffeln Fleisch und Fleischwaren 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 18
Wir sind QS. Gemeinsam für Qualitätssicherung 16.04.2014 Bundesarbeitskreises Düngung 19