Textstelle Publikation Quelle Ggf. Schlussfolgerung für die Trainingsmethodik

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Transkript:

Lose Zusammenstellung von Textstellen sportwissenschaftlicher Publikationen zum Thema Schnelligkeit Textstelle Publikation Quelle Ggf. Schlussfolgerung für die Trainingsmethodik Synonyme für Beschleunigungsvermögen: Antrittsschnelligkeit, Sprintantritt, Sprintkraft, Sprintbeschleunigung Synonyme für Schnellkoordination: Aktionsschnelligkeit, Sprintschnelligkeit Reine, elementare Schnelligkeitsformen: Reaktionsschnelligkeit, Aktionsschnelligkeit, Frequenzschnelligkeit Komplexe Schnelligkeitsformen: Kraftschnelligkeit, Schnellkraftausdauer Anatomisch-physiologische Grundlagen der individuellen Schnelligkeit 1) Art der Muskulatur 2) Kraft der speziellen Muskulatur 3) Biochemie der Muskulatur 4) Neuromuskuläre Steuerungsprozesse und Innervationsmuster 5) Elastizität und Entspannungsfähigkeit der Muskulatur 6) Anthropometrische Einflüssgrößen 7) weitere Die Kontraktionsgeschwindigkeit eines Muskels hängt stark vom Anteil der FastTwitch-Fasern ab (bei zyklischer und azyklischer Schnelligkeit). Die Art der Muskulatur ist genetisch festgelegt. Bei frühzeitigem schnelligkeitsorientierten Training ist eine Umwandlung der Intermediärfasern in FT-Fasern noch möglich. Die Qualität der neuromuskulären Steuer- und Regelprozesse (Zeitprogramme) kann durch spezifisches Training in höchster Intensität verbessert werden. Sprünge mit vertikaler oder partiell horizontaler Ausrichtung sind typische Schnellkraftaktionen. Darüber hinaus ist die Sprungkraft ein wichtiger Indikator der generellen Schnellkraftfähigkeit der Beinstreckerkette Schlumberger A.: Optimierung von Trainingsstrategien im Schnellkrafttraining. Sport und Buch Strauß, Köln 2000 Der Sprintantritt über kürzere Distanzen (bis 10 m) und die maximale Geschwindigkeit über längere Distanzen (ab 20 m) stellen unterschiedliche Ausprägungen des Sprintverhaltens dar R, Goris M: Influence of highresistance training on sprint performance. Med Sprints über kürzere und längere Fußballdistanzen sind partiell differente Ausprägungen des Sprintverhaltens und damit auch trainingsmethodisch separat anzusteuern. Lose Zusammenstellung von Textstellen sportwissenschaftlicher Publikationen zum Thema Schnelligkeit Seite 1

Verbesserung des Sprintantritts (Beschleunigung) Sprintantritte im freien Lauf über längere Distanzen schulen das Antrittsverhalten über die kurze Distanz (10 m) nicht. Das Antrittsverhalten kann durch ausgewählte Übungen verbessert werden Zafeiridis A, Saraslanidis P, Manou V, Ioakimidis P, Dipla K, Kellis S:The effects of resisted sledpulling sprint training on acceleration andmaximum speed performance. J Sports Med Phys Fitness 45 (2005) 284-290. Trainingsformen zur Schulung der Sprintantritte für kurze Distanzen - Zugwiderstandsläufe Eine erhöhte Muskelaktivität der antrittgenerierenden Knie- und Hüftextensoren sowie die erhöhte Muskelbeanspruchung im Sinne einer explosiveren Kraftentfaltung unter akzentuiert konzentrischen Bedingungen erklärt die positiven Effekte von Zugwiderstandsläufen auf das Sprintantrittsverhalten. - Bergansprints, Wirkung wie Zugwiderstandsläufe in dieser Publikation vermutet, jedoch kein Nachweis. Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Sprungleistung und der Laufgeschwindigkeit über alle Beschleunigungsphasen Die Leistungen beim CMJ korrelieren mit der Antrittsschnelligkeit. Die Leistungen beim DJ korrelieren mit der Endgeschwindigkeit Abhängigkeit der Sprintgeschwindigkeit von Sprungleistungsparametern Veröffentlichung Bundesamt für Sport BASPO Fabian Luethy, Karin Sonderegger, Klaus Hübner, Markus Tschopp; Abhängigkeit der Sprintgeschwindigkeit von Sprungleistungsparametern; Eidgenössische Hochschule für Magglingen EHSM, 2009 Explosivkrafttraining zur Verbesserung des Antritts, z. B. CMJ Reaktivkrafttraining zur Verbesserung der Maximalgeschwindigkeit, z.b. DJ (20, 40 und 60 cm) Sprungkrafttraining verbessert das Sprintantrittsverhalten effektiv. Eine Reihe von Studien bestätigt den Einfluss der Leistungsfähigkeit im CMJ auf die 10 m-sprintzeit. Die Verbesserung der Sprungkraft ist eine wichtige Voraussetzung für die Verbesserung des Sprintantritts im Fußball. Wisloff U, Castagna C, Helgerud J, Jones R, Hoff J: Strong correlation of maximal squat strength with sprint performance and vertical jump height in elite soccer players. Br J Sports Med 38 (2004) 285-288. Sprungkrafttraining CMJ, Kraftschnelligkeit Wissenschaftliche Studien zum Einfluss eines Krafttrainings erscheinen widersprüchlich. Hoff J, Helgerud J: Endurance and strength training for soccer players. Physiological considerations. Sports Med 34 (2004) 165-180. Ein Kniebeugentraining kann als effektive Maßnahme zur Verbesserung des Sprintantritts betrachtet werden. Ein Krafttraining an Maschinen scheint kaum eine nennenswerte Direktwirkung auf den Sprintantritt zu haben. Zudem scheinen Methoden zur Verbesserung des neuronalen Aktivierungsverhaltens Vorteile gegenüber hypertrophieorientierten Methoden zu haben. Lose Zusammenstellung von Textstellen sportwissenschaftlicher Publikationen zum Thema Schnelligkeit Seite 2

Verbesserung der maximalen Sprintgeschwindigeit Die maximale Sprintgeschwindigkeit im Bereich von 20 30 m wird über unbelastete Steigerungsläufe oder fliegende Sprints effektiv verbessert. Für die Trainingsform supramaximale Sprints (z.b. Bergabsprints, Zugunterstützungssprints) liegen keine vergleichende Studien vor. Es wird jedoch ein signifikanter positiver Effekt des Bergabsprinttrainings auf die Maximalgeschwindigkeit vermutet. Paradisis/Cooke beobachteten beim Bergabsprint eine signifikante Erhöhung der Maximalgeschwindigkeit (+ 9 %) gegenüber dem Horizontalsprint. Die exzentrische Akzentuierung beim Bergabsprint verbessert das für die Maximalgeschwindigkeit wichtige reaktive Leistungsvermögen. Zafeiridis A, Saraslanidis P, Manou V, Ioakimidis P, Dipla K, Kellis S: The effects of resisted sled-pulling sprint training on acceleration and maximum speed performance. J Sports Med Phys Fitness 45 (2005) 284-290. Paradisis GP, Cooke CB: Kinematic and postural characteristics of sprint running on sloping surfaces. J Sports Sci 19 (2001) 149-159. Young WB, Benton D, Duthie G, Pryor J: Resistance training for short sprints and maximum-speed sprints. Strength and Cond J 23 (2001) 7-13. Sprinten, sprinten, sprinten Bergabsprint Die Effizienz eines Sprungkrafttrainings zur Verbesserung der Maximalgeschwindigkeit für fußballspezifische Laufdistanzen 20 30 m ist nachgewiesen Sprungkrafttraining, Kraftschnelligkeit Mehrere Untersuchungen weisen übereinstimmend darauf hin, dass die Leistungsfähigkeit im Counter Movement Jump einen signifikanten Einfluss auf das Sprintverhalten im 30 m-sprint hat Beobachtungen weiterer Studien untermauern diese Befunde Cronin JB, Hansen KT: Strength and power predictors of sports speed. J Strength and Cond Res 19 (2005) 349-357. Wisloff U, Castagna C, Helgerud J, Jones R, Hoff J: Strong correlation of maximal squat strength with sprint performance and vertical jump height in elite soccer players. Br J Sports Med 38 (2004) 285-288. Sprungkrafttraining mit Schwerpunkt CMJ, Kraftschnelligkeit Ein traditionelles Krafttraining mit Kniebeugen und Hypertrophiemethodik verfehlte die Verbesserung der Maximalgeschwindigkeit ebenso wie das maschinendominante Krafttrainingsprogramm mit Hypertrophiemethodik. Traditionelles hypertrophieorientiertes Krafttraining ungeeignet für Sprinttraining. Primär schnellkraftorientierte Trainingsprogramme mit Aktivierung der neuronalen Adaption haben einen positiven Einfluss auf die Maximalgeschwindigkeit. Lose Zusammenstellung von Textstellen sportwissenschaftlicher Publikationen zum Thema Schnelligkeit Seite 3

Verbesserung der Sprintleistung unter Richtungswechselbedingungen Bewegungsstrukturell betrachtet beinhaltet das Sprintverhalten unter Richtungswechselbedingungen nicht nur einfache Richtungsänderungen, sondern auch schnelle Abbremsaktionen in Verbindung mit darauffolgenden (multidirektionalen) Antrittes oder Sprungaktionen. Die Sprintleistungsfähigkeit im linearen Sprint und die Leistungsfähigkeit im Sprint unter Richtungswechselbedingungen scheinen separate Leistungsausprägungen des Sprintverhaltens zu sein. Young WB, McDowell MH, Scarlett BJ: Specificity of sprint and agility training methods. J Strength and Cond Res 15 (2001) 315-319. Linearsprints und Sprints unter Richtungswechselbedingungen im Training separat berücksichtigen. Multidirektionale Antritte und schnelle Abbremsaktionen werden insbesondere in der Aktionsschnelligkeitsanlage, bei allen Arten von Fangspielen sowie bei ballsportspezifischen Übungen geschult. <> Linearsprints Verbesserung der Sprungkraft als generelle Schnellkraftfähigkeit (Sprintantritt) Ein herkömmliches Krafttraining mit Kniebeugen (Hypertrophiemethodik), ein Sprungkrafttraining mit DJs und ein Training mit konzentrischen Kauersprüngen mit einer Zusatzlast (Loaded Squat Jumps) eignen sich zur Verbesserungen der Sprungkraft. Im Hinblick auf die relative Bedeutung der drei Methoden fanden Wilson et al. eine Überlegenheit der Loaded Squat Jumps. Die gezielteste Möglichkeit zur Sprungkraftverbesserung scheint jedoch eine Kombination aus Krafttrainings- und Sprungkrafttrainingsprogrammen zu sein. In ihrer klassischen Studie konnten Adams et al zeigen, dass sowohl ein kniebeugenorientiertes Krafttraining als auch ein reines Sprungkrafttraining signifikante Erhöhungen der Vertikalsprungleistung erzeugen. Eine Kombination der beiden Methoden (Kraft- und Sprungkrafttraining) verdoppelte jedoch das Ausmaß der Verbesserung im Vertikalsprung. Diese Beobachtungen bestätigen Befunde, denen zufolge kombinierte Krafttrainings- und Schnellkrafttrainingsstrategien die höchsten Anpassungen in den Schnellkraftleistungen verglichen zum selektiven Methodeneinsatz erlauben. Diese Befunde untermauern auch den bekannten wichtigen Einfluss der Maximalkraftsteigerung zur langfristigen Optimierung von Schnellkraft- und Schnelligkeitsverhalten. Wilson GJ, Newton RU, Murphy AJ, Humphries BJ: The optimal training load for the development of athletic performance. Med Sci Sports Exerc 25 (1993) 1279-1286. Baker D: Improving vertical jump performance through general, special, and specific strength training: a brief review. J Strength and Cond Res 10 (1996) 131-136. Adams K, O Shea JP, O Shea KL, Climsten M: The effect of six weeks of squat, plyometric and squatplyometric training on power production. J Appl Sport Sci Res 6 (1992) 36-41. Schlumberger A: Optimierung von Trainingsstrategien im Schnellkrafttraining. Sport und Buch Strauß, Köln 2000. Schlumberger A, Wirth K, Liu Y, Steinacker J, Schmidtbleicher D: Effekte eines Trainings mit einer Schnellkraftmethodenkombination. Leistungssport 33 (2003) 14-18. Kniebeugen, DJ etc, Je krafttrainingserfahrener ein Athlet ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine reine Maximalkrafterhöhung weitere Sprungkrafterhöhungen auslösen kann Kombiniertes Kraft- und Schnellkrafttraining Lose Zusammenstellung von Textstellen sportwissenschaftlicher Publikationen zum Thema Schnelligkeit Seite 4

Trainingsmethodische Organisation des s Ein kritisch betrachteter Bereich der optimalen Gestaltung von Schnelligkeits- und Schnellkrafttraining ist das Dehnen als vermeintlich wichtiger vorbereitender Aufwärminhalt. Es konnte gezeigt werden, dass auch das im Fußball traditionell angewendete passive Stretching im Rahmen des Aufwärmens die Leistungsfähigkeit für Schnelligkeits- und Schnellkraftleistungen nicht fördert, sondern die schnelle Kraftentfaltung der Muskulatur negativ beeinträchtigt Die Effizienz eines s dürfte dabei in hohem Ausmaß vom Erreichen maximaler Intensitäten abhängen, da nur diese den notwendigen mechanischen Stress für muskuläre Anpassungen und die notwendige hohe neuronale Ansteuerung (vor allem die Rekrutierung und die Frequenzierung) produzieren. Die Maximierung der Intensitäten im kann durch zwei wichtige Strategien erfolgen. Zum einen gilt die Sofortinformation über die zuvor erzielten Leistungen (z.b. Information über Sprintzeit) als eine geeignete Strategie zur Optimierung der schnellen Kraftentfaltung. Eine weitere betrifft das Schaffen leistungsfördernder kognitiver Bedingungen. Neben präzisen Anweisungen über die bevorstehende Aufgabe scheint die gezielte Aufmerksamkeitslenkung auf externe Stimuli die schnelle Kraftentfaltung zu optimieren. Verband Physikalische Therapie, Meldung 3.8.2010, vpt-online.de; Zur Studie Effektivität und Einsatzmöglichkeiten von Dehnen im Sport, Universität Bremen, Sportwissenschaft Fletcher IM, Jones B: The effect of different warm-up stretch protocols on 20 meter spriont performance in trained rugby union players. J Strength and Cond Res 18 (2004) 885-888. Studie Effektivität und Einsatzmöglichkeiten von Dehnen im Sport, Universität Bremen, Sportwissenschaft Ford KR, Myer GD, Smith RL, Byrnes RN, Dopirak SE, Hewett TE: Use of an overhead goal alters vertical jump performance and biomechanics. J Strength and Cond Res 19 (2005) 394-399. Ives JC, Shelley GA: Psychophysics in functional strength and power training: review and implementation framework. J Strength and Cond Res 17 (2003) 177-186. Passives Dehnen reduziert Schnelligkeit => Dynamische Bewegungsvorbereitung Messtechnik (Tapping, Sprungtechniken, Sprintläufe, Aktionsschnelligkeitsanlage) für Vergleichwerte als Motivationsanreiz einsetzen, Übungen in Wettbewerbsform Ein hypertrophieorientiertes Krafttraining scheint keine nennenswerten Sprungkraftverbesserungen auszulösen. Sportmedizin Jg 57, Nr.5 (2006 Gorostiaga EM, Izquierdo M, Iturralde P, Ruesta M, Ibanez J: Effects of heavy resistance training on maximal and explosive force production, endurance and serum hormones in adult handball players. Eur J Appl Physiol 80 (1999) 485ff hypertrophieorientiertes Krafttraining (Muskelaufbau) ist für das Schnelligkeitstraining ungeeignet Ein niedrigvolumiges Schnellkraftprogramm führt zu einer Verbesserung des Sprungkraftverhaltens. Ein relativ niedrigvolumiges Schnellkraft- und Schnelligkeitsprogramm für Fußballer bei einer Trainingshäufigkeit von 2-3x/Woche im Rahmen der Gesamttrainingsbelastung kann als adäquat bezeichnet werden Sportmedizin Jg 57, Nr.5 (2006 Ross A, Leveritt M: Long-term metabolic and skeletal muscle adaptations to short-sprint training. Sports Med 31 (2001) 1063-1082. Spezifisches, neuronal-schnellkraftorientiertes Schnelligkeitstraining (Tapping, Sprungtechniken, Sprintläufe, Aktionsschnelligkeitsanlage, Fangspiele) parallel zum regulären Fußballtraining etablieren. Schmidtbleicher und Frick konnten zeigen, dass ein neuronalschnellkraftorientiertes Training kürzere Zeitspannen zur Normalisierung des Schnellkraftniveaus benötigt (3 bis 24 Stunden) als ein Hypertrophietraining (2 bis 3 Tage). Schmidtbleicher D, Frick U: Kurzfristige und langfristige Regeneration nach Krafttraining, in : Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Hrsg.):BISp- Jahrbuch 1997. Köln, 1998, 221ff Neuronal-schnellkraftorientiertes Schnelligkeitstraining hat sehr kurze Regenerationszeit. Lose Zusammenstellung von Textstellen sportwissenschaftlicher Publikationen zum Thema Schnelligkeit Seite 5

Phasen der Schnelligkeitsentwicklung Elementare Schnelligkeit ist nur im Kinder- und Jugendalter trainierbar (höherer Anteil an Intermediärfasern). Der Leistungsfaktor Schnelligkeit ist anlagebedingt und in geringem Umfang trainierbar, da die Unterschiede in der Muskelfaserverteilungs- und damit Innervationsmuster genetisch festgelegt sind. Die elementaren Schnelligkeitseigenschaften sind besonders gut im frühen Schulkindalter und in der ersten puberalen Phase trainierbar. Die kraftabhängigen Parameter sind später trainierbar. Skript STS Leichtathletik WS 2004/2005 Stephan Turbanski; Sportuniversität Frankfurt a. M. Bis etwa 12 Jahre die elementaren Schnelligkeitsformen entwickeln (Maximale Frequenzentwicklung beim Tapping 4s, Hüpfen, Springen, kurz Sprinten, Schnelle Bewegungen unter Zwangsbedingungen z.b. in der AS-Anlage, Fangspiele, etc). Danach Übergang zur komplexen Schnelligkeitsentwicklung (Kraftschnelligkeit Tapping 30s, Schnellkraftausdauer z.b. in der AS-Anlage > 1:00 Min, spezifisches Sprungkrafttraining, Zugwiderstandsläufe, Bergauf-/Bergabsprints, Steigerungsläufe etc). Methodische Grundsätze des Schnelligkeitstrainings im Kindes- und Jugendalter - Schnelligkeit früh schulen - Zuerst elementare dann komplexe Schnelligkeitsvoraussetzungen schulen - Zuerst azyklische Schnelligkeit trainieren, dann zyklische - Im Grund- und Aufbautraining elementare und neuromuskuläre Bewegungsprogramme entwickeln (ab 7 Jahre) und festigen - Bei Ermüdung Schnelligkeitstraining abbrechen - Schnelligkeitstraining ist intensitäts- und nicht umfangsbetont Lose Zusammenstellung von Textstellen sportwissenschaftlicher Publikationen zum Thema Schnelligkeit Seite 6