1. Welle Ethik-Monitor 2010

Ähnliche Dokumente
Zukunft Selbständigkeit

ARD-DeutschlandTREND: Mai 2012 Untersuchungsanlage

DIA Ausgewählte Trends Juli Klaus Morgenstern, Deutsches Institut für Altersvorsorge, Berlin Bettina Schneiderhan, YouGov, Köln

ARD-DeutschlandTREND März 2013 / KW_10. ARD- DeutschlandTREND März 2013 Kalenderwoche Repräsentative 10 Erhebung zur politischen Stimmung

Das Bild Russlands. in deutschen Medien

Österreichs Städte in der Wahrnehmung der Bevölkerung

INSA-Meinungstrend Befragte Befragungszeitraum: INSA-CONSULERE GmbH

ARD-DeutschlandTREND: Januar ARD- DeutschlandTREND Januar 2014 Eine Studie im Auftrag der tagesthemen

ARD-DeutschlandTREND: November ARD- DeutschlandTREND November 2013 Eine Studie im Auftrag der tagesthemen

Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern am politischen Willensbildungsprozess und an politischen Entscheidungen. Bonn, Mai 2014

Online-Befragung Website Deutsches Jugendinstitut e.v.

Einstellung!der!österreichischen!Bevölkerung! zum!rechtssystem:!imas"umfrage!2013!

Assoziationen zum Begriff Berufsgenossenschaften

Überwachung elektronischer Daten und ihr Einfluss auf das Nutzungsverhalten im Internet

Finanzvergleichsportale 2013 Bekanntheit, Nutzung, Barrieren

Hintergrund. erklären. Methodisch. analysiert. sind dies die

ARD-DeutschlandTREND: März ARD- DeutschlandTREND März 2015 Eine Studie im Auftrag der tagesthemen

Stimmungsbild im Februar 2014

Stadtwerke im Spiegelbild der öffentlichen Meinung. Energie 2009

Hohes Ansehen für Ärzte und Lehrer - Reputation von Hochschulprofessoren und Rechtsanwälten rückläufig. Allensbacher Berufsprestige-Skala 2013

Rheinland-PfalzTREND März 2016 Eine Umfrage im Auftrag der ARD

ARD-DeutschlandTREND: Februar ARD- DeutschlandTREND Februar 2015 Eine Studie im Auftrag der tagesthemen

Glaubwürdigkeit der Medien. Glaubwürdigkeit der Medien. Eine Studie im Auftrag des WDR

Märkte und Vertrauen

Demokratie 3.0. Berlin,

E I N F A C H E W A H R H E I T E N. Was ist richtig? Was ist falsch? Fragen an die Wähler. Copyright BUTTER. Agentur für Werbung GmbH

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

Gesundheitsbarometer Verbraucherbefragung zur Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland

Umfrage Weltfondstag 2013

Unternehmertum in Österreich: Die Einstellung der heimischen Bevölkerung zur selbständigen Erwerbstätigkeit

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

Studie zum Anlageverhalten der Deutschen. Gothaer Asset Management AG Köln, 10. April 2013

Pressemitteilung Frankfurt, 26. Juni 2012

Schwierige Zeiten für Existenzgründer? Mittelständler sagen: Wenn Gründung, dann mit der Sparkasse

Der Kundenmonitor Banken 2010

EXECUTIVE SUMMARY. P.ZR p2.T / BIMEZ - Eltern Seite 1

ARD-DeutschlandTREND: Oktober ARD- DeutschlandTREND Oktober 2015 Eine Studie im Auftrag der tagesthemen

Die nachhaltige Investmentrevolution

Meinungen zu Volksbegehren und Volksentscheiden

EINSTELLUNGEN UND HALTUNGEN ZU FOLTER

ARD-DeutschlandTREND: Oktober ARD- DeutschlandTREND Oktober 2014 Eine Studie im Auftrag der tagesthemen

Ergebnisse einer Online Befragung von Fachkräften der Kinder und Jugendhilfe

Summary Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Die Parteien und ihre Anhänger

Vertrauen in Deutschland

VFA Reformmonitor 2009

Empirische Untersuchung zur Marktdurchdringung und Verbraucherakzeptanz des Blauen Engel - Ergebnisse der standardisierten Online-Befragung

in Kooperation mit STANDORTSTRATEGIEN VON WERBE- UND KOMMUNIKATIONSAGENTUREN IN DEUTSCHLAND EINE UMFRAGE UNTER AGENTURCHEFS

Der DIA Deutschland-Trend-Vorsorge

CODE OF BUSINESS CONDUCT

GEMEINNÜTZIGES VERERBEN IN DEUTSCHLAND

Berliner haben wenig Vertrauen in Führungskräfte

PRESSE-INFORMATION LÜNENDONK -360-GRAD-STUDIE 2012 DREES & SOMMER GILT ALS BEKANNTESTE FM-BERATUNG

Studie: Corporate Social Responsibility Bedeutung, Herausforderungen und Trends - Praxislösung Online-Spendenaktionen

Umfrage Weltfondstag 2013

Vertrauensverlust in die Wirtschaft? Das Engagement deutscher Unternehmen

Ergebnisse der Befragung von SLE AbsolventInnen zum Berufsfeld Entwicklungszusammenarbeit

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Nationalratswahl 2013

NEWSLETTER STIFTER-INITIATIVE NÜRNBERG. Nr. 20, Oktober Aktivitäten der Stifter-Initiative Nürnberg. Stiftungen in Nürnberg

Vertrauen entsteht durch Zuhören. Wie wir mit Fairness, Offenheit und Engagement höchste Zufriedenheit erreichen möchten.

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Spenden - Was muss man darüber wissen? Worauf muss man achten?

ReachLocal Umfrage unter KMUs zum Thema Online-Marketing (Zusammenfassung) Digital Marketing Management & Performance

Standort Deutschland Deutschland und Europa im Urteil internationaler Manager

DIE EUROPÄER UND DIE SPRACHEN

Diversity als Chance- Die Charta der Vielfalt der Unternehmen in Deutschland

Was halten die Österreicher von ihrer Hausbank? Thomas Schwabl Wien, am 15. Mai 2012

Gabriele Böheim Eva Bahl. Pädagogische Hochschule Feldkirch

Ist der Kunde König? Vertrauen Kunden Markenversprechen?

Mediennutzung und Integration der türkischen Bevölkerung in Deutschland.

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Energiewende in Deutschland und Investitionsbereitschaft Eine Studie im Auftrag des Bundesverbandes der Solarwirtschaft

Lehrerbefragung Kostenlose Bildungsmedien online (Abstract, 9. Oktober 2013)

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Repräsentative Umfrage

Blackberry Q10 So funktioniert Merkels Krypto-Handy

MitarbeiterInnenbefragung des Bundes 2011

Trainingstest. für Nachwuchskräfte in den Verwaltungsberufen (mittlerer Dienst) bei der Stadt Duisburg

Gothaer Studie zum Anlageverhalten der Deutschen. Gothaer Asset Management AG Köln, 17. Februar 2014

Kampagnenbegleitforschung Sony Ericsson. Unterföhring, Juli 2008

Flüchtlingskinder in Deutschland Eine Studie von infratest dimap im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes e.v.

Ergebnisse der Umfrage zur Wirtschaftsförderung. Name: Dr. Schulz

Unternehmenspräsentation der Assist Consult Management GmbH Referenzen

das Wählerherz 2014 Aus dem Projekt Die Mitte-Studien der Universität Leipzig Meinungsforschungsinstitut USUMA Berlin

Verbraucherinteressen in der Energiewende

Umfrage: nachhaltiges Studikonto. Umfragebericht. von [project 21] und avertas gmbh in Zusammenarbeit mit der ABS

Grafikauswertung Juni 2015

Der DIA Deutschland-Trend-Vorsorge

Fakten, Analysen, Positionen 39 Sparkassen sind in der Finanzmarktkrise noch wichtiger geworden

Zeitarbeit in Deutschland. - März

Forsa-Umfrage im Auftrag des BMELV zum Verbraucherwissen von Schülerinnen und Schülern

Akzeptanz strategischer Erfolgsfaktor für die Energiewirtschaft von heute. Ostdeutsches Energieforum. Leipzig, 29./30. April 2013

Kulturelle Wünsche der Verbraucher bei der Auswahl ihrer Lebensmittel. Ergebnisse einer internationalen Umfrage

Schweizer Versicherungen: Kunden haben wenig Vertrauen

Center for Corporate Citizenship Austria Erstes CSR-Ranking Österreichischer Unternehmen

Ergebnisse aus der Online Befragung

Generali Geldstudie: Wofür Österreicher 2016 Geld ausgeben

Ratenkredit und Dispokredit Eine Studie von Ipsos im Au1rag von Barclaycard Deutschland. Januar 2013

DIA Ausgewählte Trends Juni Klaus Morgenstern, Deutsches Institut für Altersvorsorge, Berlin Bettina Schneiderhan, YouGov Deutschland, Köln

Bedeutung der Arbeit. Ergebnisse der Befragung

Leuchtmittel Lies den Text aufmerksam durch!

Transkript:

1. Welle Ethik-Monitor 2010 Aktuelle Ergebnisse der 1. Welle des Ethik-Monitors 2010, April 2010 1

Was ist der Ethik-Monitor 2010? Der Ethik-Monitor 2010 ist ein Werteumfragezyklus der gemeinnützigen Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik Wertevolle Zukunft. Die Grundlage bildet ein Online Panel mit repräsentativer Stichprobe von n=1000. Der Zyklus im Jahr 2010 besteht aus vier Umfragewellen, die im Auftrag der respondi AG durchgeführt werden. Der Ethik-Monitor 2010 umfasst einen Vertrauensindex, der das Vertrauen der Bundesbürger in Systeme und Institutionen in Deutschland erhebt. Außerdem gibt es einen Werteindex, der wichtige Werte und deren Zuschreibung zu deutschen Führungskräften aus verschiedenen Bereichen abbildet. Im Verantwortungsindex geht es vor allem um die Frage, wofür Unternehmen Verantwortung übernehmen sollen. Der Praxisindex greift aktuelle ethische Fragestellungen aus Wirtschaft und Politik auf. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der aktuellen Ergebnisse der 1. Welle. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter www.wertevolle-zukunft.de. 2

Zusammenfassung 1. Welle Vertrauensindex An die Funktion der Demokratie glauben deutlich mehr Deutsche als an die Funktion des sozialen Sicherungssystems und des Wirtschaftssystems. Die wenigsten Bundesbürger vertrauen der Funktion des Finanzsystems, das mit Abstand die wenigste Zustimmung erhalten hat. Beim Vertrauen genießen die mittelständischen Unternehmen und kleinen Banken und Sparkassen einen erheblich besseren Ruf als große Wirtschaftsunternehmen und Großbanken. Die Bundesregierung schneidet ähnlich schlecht ab wie die großen Wirtschaftsunternehmen, deutlich besser im Vertrauensranking stehen die Gewerkschaften und die kommunale Verwaltung da. Parteien und Aufsichtsräte bilden zusammen mit der Katholischen Kirche das Schlusslicht. Die evangelische Kirche hingegen liegt weit vor der Katholischen Kirche im Mittelfeld des Rankings. Diejenigen, die dem Wirtschaftssystem wenig Vertrauen schenken, haben im Vergleich zu den großen Wirtschaftsunternehmen immer noch ein hohes Vertrauen in die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Auch bei der Funktion des Finanzsystems werden kleine Banken und Sparkassen von denen die wenig Vertrauen haben deutlich besser bewertet als die Großbanken. Im Vergleich der Konfessionen ist es bemerkenswert, dass die Katholiken der evangelischen Kirche derzeit mehr Vertrauen schenken als ihrer eigenen Kirche. Werteindex Der wichtigste Wert der Deutschen ist die Ehrlichkeit. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Gerechtigkeit und die Verlässlichkeit. Das Werteranking der Führungskräfte wird von Margot Käßmann angeführt. Dahinter folgt Joachim Löw. Angela Merkel hat die beste Platzierung von den Politikern vor Sigmar Gabriel. Deutlich hinter beiden rangiert Guido Westerwelle. Die Manager scharren sich um Guido Westerwelle, Robert Zollitsch von der katholischen Kirche bildet das Schlusslicht. In der ethischen Performance liegt die Bundeskanzlerin deutlich vor Josef Ackermann und Guido Westerwelle. Margot Käßmann wird fast doppelt so gut bewertet wie Robert Zollitsch. Verantwortungsindex Auf die Frage wofür Unternehmen Verantwortung übernehmen sollen, liegen die Mitarbeiter klar auf dem ersten Platz. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren Arbeitsplätze schaffen und die Umwelt. Die Aktionäre hingegen sind deutlich auf den letzten Platz gewählt worden. Bei der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen sollte es für eine glasklare Mehrheit der Deutschen für ein Unternehmen wichtig sein, inwieweit das jeweils andere Unternehmen Verantwortung für die Umwelt und seine Mitarbeiter übernimmt. Praxisindex Eine deutliche Mehrheit der Befragten spricht sich dafür aus, dass ein Manager nicht mehr als das 20fache des Gehaltes eines Durchschnittsverdieners erhalten sollte. Die Mehrheit der Befragten vertritt die Auffassung, dass Guido Westerwelle mit seinem Auftreten das Ansehen des Amtes des Außenministers beschädigt hat. Wenn Unternehmen versuchen Ihre Interessen in der Politik durch Parteispenden durchzusetzen, erhält das von der Bevölkerung wenig Zustimmung. Noch kritischer wird die Nachvollziehbarkeit der Interessensvertretung von Unternehmen in der Politik durch die Öffentlichkeit bewertet. 3

I. Vertrauensindex 1) Wie funktioniert Ihrer Meinung nach die Demokratie? 2) Wie funktioniert Ihrer Meinung nach das Wirtschaftssystem? 4

3) Wie funktioniert Ihrer Meinung nach das soziale Sicherungssystem? 4) Wie funktioniert Ihrer Meinung nach das Finanzsystem? 5

5) xx Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, dass die folgenden Systeme gut funktionieren 6) Wie viel Vertrauen haben Sie zu? 6

7) Ich habe viel Vertrauen zu 7

8) Funktion Wirtschaftssystem/Vertrauen in KMU und große Unternehmen 9) Funktion Finanzsystem/Vertrauen in kleine Banken und große Banken 10) Vertrauen der Konfessionen in die evangelische und katholische Kirche 8

9

II. Werteindex 1) Nennen Sie uns ihren wichtigsten und zweitwichtigsten Wert. 2) Inwieweit richten die folgenden Führungskräfte Ihr Handeln an den wichtigsten und zweitwichtigsten Wert aus? 3) Ethischer Performance Vergleich: Bei wem finden die Befragten Ihre beiden wichtigsten Werte 10

häufiger wieder? 11

12

III. Vertrauensindex 1) Wofür sollten Unternehmen Verantwortung übernehmen? 2) Sollte es für die Zusammenarbeit eines Unternehmens mit einem anderen Unternehmen wichtig sein, wie verantwortungsvoll sich das jeweilige andere Unternehmen gegenüber der Umwelt und seinen Mitarbeitern verhält? 13

IV. Praxisindex Zustimmung für folgende Aussagen. 14

Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik Max-Brauer-Allee 22 22765 Hamburg Telefon: 040 87 87 905-70 Mail: info@wertevolle-zukunft.de Die gemeinnützige Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik Wertevolle Zukunft wurde 2005 durch den Unternehmer Christian Steinberg gegründet. Sie gründet auf der Überzeugung, dass eine moderne pluralistische Gesellschaft eine gemeinsame Wertebasis benötigt. Daraus ergibt sich ihre Zielsetzung, möglichst viele, vor allem auch jüngere Menschen, an den Diskussionsprozessen über ethische Fragen und Werturteile zu beteiligen. Die Stiftung unterstützt und leitet Projekte, Initiativen und Forschung im Bereich der Wirtschaftsund Medienethik, aber auch der politischen Ethik. www.wertevolle-zukunft.de 15