Symposium Die Gesundheitsversorgung von morgen 26./27.11.2010 Vorstellungen für eine regionale Versorgungsplanung von morgen. Die Sicht der Dr. Rolf Hoberg Vorstandsvorsitzender der 1
Ausgangslage: Zunehmende Zentralisierung Top-Down-Planung wesentlicher Steuerungselemente Bundesebene Region A Region B Region C Region D Region E Region F 2
Ausgangslage: Zunehmende Zentralisierung Top-Down-Planung wesentlicher Steuerungselemente Bundesebene Wirklichkeit lässt sich (leider) nicht vereinheitlichen Region F Region A Region D Region B Region E Region C 3
Wirklichkeit Unterschiedliche (sozio-) demographische Entwicklung unterschiedliche Bedarfe in den Regionen (zwischen und in den Regionen) unterschiedliche Dringlichkeit in den Regionen Unterschiedliche Versorgungsstrukturen Stationärer Bereich Ambulanter Bereich Veranlasste Leistungen 4
Krankenhaus-Bettendichte* in den Bundesländern 2008 Schleswig- Holstein 55,1 Nordrhein- Westfalen 68,3 Rheinland- Pfalz 63,4 Bremen 80,6 Niedersachsen 52,6 Hessen 58,0 Mecklenburg- Vorpommern 62,9 Hamburg 64,5 Thüringen 70,0 Sachsen- Anhalt 69,3 Berlin 56,7 Brandenburg 60,3 Sachsen 62,6 Krankenhausbetten je 10.000 Einwohner unter 60 60 bis unter 65 65 bis unter 70 70 und höher Krankenhausbetten insgesamt: 503.360 Einwohner insgesamt 82.218 (Tsd.) Stand: 31.12.2008 Durchschnittliche Bettendichte im Bundesgebiet: 61,3 Betten je 10.000 Einwohner *ohne Vorsorge- und Rehaeinrichtungen Saarland 64,5 Baden- Württemberg 55,1 Bayern 60,3 Quelle: Statistisches Bundesamt Fachserie 12, Reihe 6.1.1, berechnet mit der Durchschnittsbevölkerung 5
Arztdichte in den Bundesländern 2008 Mecklenburg- Vorpommern 262 Schleswig- Holstein 259 Hamburg 174 Bremen 195 Niedersachsen 292 Berlin 197 Berufstätige Ärzte insgesamt: 319.697 Einwohner insgesamt 82.002 (Tsd.) Stand: 31.12.2008 Nordrhein- Westfalen 261 Hessen 252 Rheinland- Pfalz 264 Saarland 242 Baden- Württemberg 261 Sachsen- Anhalt 294 Thüringen 282 Bayern 242 Brandenburg 304 Sachsen 288 Einwohner je berufstätigen Arzt: unter 260 260 bis unter 280 280 bis unter 300 300 und höher Durchschnittliche Arztdichte im Bundesgebiet: 257 Einwohner je berufstätigen Arzt Quelle: Bundesärztekammer, KBV, Statistisches Bundesamt 6
Notwendigkeit: bedarfsorientierte Steuerung Bedarfsorientierte Versorgung der Bevölkerung Region A Region C Region E Region B Region D Region F Bottom-Up-Steuerung berücksichtigt regionale Bedürfnisse 7
Regionale Versorgungsplanung als Chance Bedarfsgerechte Versorgung Vermeidung von Über-, Unter- und Fehlversorgung (im Bundesgebiet sind 99 % der Planungsbereiche überversorgt!) Möglichkeiten zu sektorenübergreifenden Kooperationen Kooperationen mit der Landesregierung und anderen Partnern Qualitätssicherung vor Ort (z. B. Qualitätszirkel) 8
Beispiel Versorgungsgestaltung Hausarztzentrierte Versorgung (HzV) Ziele HzV (Vertrag in Kraft seit 01.07.2008) : Sicherung flächendeckende ambulant ärztliche Versorgung Erhalt regionaler Handlungsautonomie Abbau Bürokratie Wettbewerbliche Differenzierung im Versorgungsangebot Eröffnung Wahlalternative für Versicherte Erschließung von Effizienzpotenzialen Innovative Versorgungssteuerung Qualitätsorientierung Populationsorientierung 9
Vorschlag: Weiterentwicklung Bedarfsplanung Unterscheidung in drei Versorgungsbereiche Ärztliche Primärversorgung (Haus-, Kinder- und Frauenärzte) Allgemeine fachärztliche Versorgung (z. B. HNO, Hautärzte, Urologen etc.) Spezialärztliche Versorgung (z. B. Onkologie)...mit unterschiedlichen Planungskriterien, z. B. Wohnortnähe bei ärztlicher Primärversorgung und allgemeiner fachärztlicher Versorgung Qualitätsfokussierung und sektorübergreifende Planung bei spezialärztlicher Versorgung 10
Sektorübergreifende Koordination Ergänzung bestehender Abstimmung auf Landesebene Entweder Abstimmung mit der KH-Seite in den Landes- und Zulassungsausschüsse des ambulanten Sektors ( im Benehmen ) und / oder Bildung eines ergänzenden Gremiums mit Koordinierungsaufgaben (z. B. Beirat im Sinne des Aktionsprogramms Landärzte der Landesregierung bzw. einer sinngemäßen Forderung der GMK) Bildung informationeller koordinierender Gremien auf Ebene der Stadt- und Landkreise ( Regionale Gesundheitskonferenzen im Sinne der Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg ) 11
Koordination Einheitlich und gemeinsam Wettbewerbliche Spielräume müssen bestehen bleiben und insbesondere in überversorgten Regionen ausgebaut werden! 12
Fazit Angesichts demographischer Entwicklung und damit einhergehenden zunehmenden inter- und intraregionalen Unterschieden wachsende Bedeutung regionaler und sektorübergreifender Planung und Gestaltung von Gesundheitsversorgung Neben Dezentralisierung/Regionalisierung auch Wettbewerb wichtig (Selektivverträge) Auch Kommunen und Kreise haben eine Rolle Krankenkassen auch künftig aktive Player 13