13 Religiöse Bildung mit Senioren/innen 13.0 Bilder des Alters 13.1 Der demografische Wandel 13.2 Das dritte und vierte Lebensalter 13.3 Religiosität und Glaube im Alter 13.4 Intergenerationelles Lernen 13.5 Spirituelle Biografiearbeit im Alter 13.6 Katechese im Alter als Lernen von und mit älteren und alt gewordenen Erwachsenen 13.7 Krankensalbung oder letzte Ölung? 1
Die Lebensmüden von Ferdinand Hodler 2
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Alte Kirche? 5
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13.1 Der demogrqfische Wandel Die Anzahl älterer Menschen in unserer Gesellschaft nimmt zu. Im Jahr 2030 ist - bei sinkender Gesamtbevölkerungszahl - jeder dritte Bundesbürger älter als 60 Jahre. Viele Senioren sind bis ins hohe Alter aktiv und körperlich und geistig sehr mobil. Sie haben häufig nach einem langen Berufsleben erstmalig die Möglichkeit, die Früchte ihrer bisherigen Tätigkeit zu ernten und ihren Neigungen nachzugehen. 9
13.1 Der demografische Wandel Unsere Gesellschaft altert. durchschnittliche Lebenserwartung heute Neugeborener: 76 Jahre, 82 Jahre. Lebenserwartung heute 60 jähriger: 78,8 Jahre, 83,9 Ja Geburtenrückgang => immer weniger junge Menschen Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko der Pflegebedürftigkeit. Veränderung des familiären Beziehungsgeflechtes Einbindung gebrechlicher und pflegebedürftiger Angehöriger in den Familienverband nimmt ab. zunehmende Singularisierung im Alter, daher zunehmend institutionalisierte Hilfe notwendig => Befürchtung: Ältere Menschen werden künftig mehr und mehr auf sich allein gestellt und isoliert sein. 10
13.2 Alter und Arbeit 11
13.3 Das 3.Alter: Die jungen Alten 12
13.3 Das 4. Alter Abhängigkeit 13
13.2 Das dritte und vierte Lebensalter Pensionierte Junge Alte : Dem dritten Alter stehen im hohem Maße unterschiedliche Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung (Freizeit, Kultur), die als die späte Freiheit erlebt werden können Das vierte Alter ist gekennzeichnet durch Grenz- und Verlusterfahrungen, Einschränkungen und spürbare Zäsuren; körperliche, psychisch-soziale Konsequenzen und Sorge, kein selbst bestimmtes Leben mehr führen zu können 14
5. Alter dem Tode nahe 15
13.4 Alt und religiös im Islam 16
13.4 Religiosität und Glaube im Alter Lange Zeit galt die Annahme, dass Religiosität in der Kindheit grundgelegt wird und als stabile Konstante das weitere Leben prägt. Religiosität und Glaube sind jedoch nicht ein Leben lang stabil und konstant, sondern unterliegen Einflüssen von Lebenskrisen und Lebenswenden (z.b. Ereignisse in Familie, Übergang vom Berufs- ins Rentnerleben). Einflüsse auf Religiosität und Glaube auch durch die junge Generation (Kinder, die nicht kirchlich heiraten; Enkel, die nicht getauft werden) Auflösung des traditionellen kirchlichen Milieus, Tendenz zu Auswahlchristentum und religiösen Formen außerhalb der Kirche. Nachwachsende Alte verstehen sich immer stärker als religiös Suchende. 17
13.5 Intergenerationelles Lernen 18
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13.6 (Religiöse) Biografiearbeit - Geschieht durch Erinnerung und Erzählung - Und durch Rekonstruktion - Man nimmt eine Auswahl von Bildern der Vergangenheit vor und setzt sie neu zusammen. - Ein roter Faden wird gesucht: Sinn des Lebens - Religiöse Biografiearbeit heißt, Gott im Leben am Werk gewesen zu sein. - Transitorische Biografiearbeit - Möglichkeit der Gestaltung der Biografie des Lebens 20
13.6 Spirituelle Biografiearbeit im Alter Spirituelle Biographie ist die Geschichte von Spiritualität und Glauben des Einzelnen Biographie ist gekennzeichnet durch Überlagerung von persönlichen Faktoren (Geschlecht, Bezugspersonen) und gesellschaftlichen Faktoren (Familie, Heimat, Lebenswelt) Biographiearbeit will Identität erhalten und stärken. Sie will Erinnerungen wach werden lassen (Erinnerung ist Grundwort in christlicher Tradition: Tut dies zu meinem Gedächtnis ). V.a. für Demenzkranke kann Erinnerung wie eine Oase sein; wenn um sie herum die Realität verschwimmt, finden sie Zuflucht in einer anderen Erlebniswelt. Bedingungen für Biographiearbeit mit älteren Menschen: Empathie Echtheit im Umgang Wertschätzung der Partner. 21
13.7 Katechese im Alter als Lernen von und mit älteren und alt gewordenen Erwachsenen Alle Beteiligten sind Lernende Es geht um die Möglichkeit des gläubigen Miteinanders Dabei werden Begabungen/Charismen des Einzelnen entdeckt und in die Gemeinschaft eingebracht Was an Spiritualität, Lebenssinn und Mut zum liebenden Handeln in den Menschen verborgen liegt, soll für Kirche und Welt fruchtbar gemacht werden Das Miteinander hilft, die eigene Lebensgeschichte versöhnt anzuschauen und erlebten Krisen auf neue Weise zu begegnen Geteilte Lebens- und Glaubenserfahrungen verstärken die persönliche religiöse Kompetenz und können Mut und Hoffnung geben, den Glauben weiterzugeben 22
13.8 Krankensalbung oder letzte Ölung? Quelle Bild: http://www.pfarrei-weidenberg.de/images/sakramente/krankensalbung.gif(05.10.10) 23