2. AQ Austria Jahrestagung Ao. Univ.-Prof. Dr. Kerstin Fink Rektorin (FH) der Fachhochschule Salzburg Plenardiskussion: Qualität an Hochschulen aus der Perspektive der Sektoren - Impulsbeitrag Wien, 01. Oktober 2014 1
Ausgangslage Stakeholdermanagement in der Theorie Stakeholder von Fachhochschulen Qualitätsmanagement aus Sicht der Stakeholder Herausforderungen und Fazit 2
Stakeholdermanagement in der Theorie Stakeholdermanagement berücksichtigt die vielfältigen Interessen aller Anspruchsgruppen im Rahmen des strategischen Managements. Stakeholder sind interne und externe Anspruchsgruppen, die vom Unternehmenshandeln direkt oder indirekt betroffen sein können. Stakeholder leisten je nach Einfluss und Interessenslage unterschiedliche Beiträge zum Unternehmen und erwarten im Gegenzug eine angemessene Entschädigung für die erbrachte Leistung (vgl. Fink 2006). Aufgabe der Unternehmens-/Hochschulleitung ist es, die Interessen aller Anspruchsgruppen im Verhandlungsweg zusammenzuführen und alle Stakeholder in angemessener Weise am Erfolg teilhaben zu lassen. Great companies endure because they manage to get stakeholder interests aligned in the same direction. (R. E. Freeman) 1 1 http://redwardfreeman.com/stakeholder-management/ Abruf am 23.09.2014 3
Stakeholder von Fachhochschulen Qualitätsmanagement bezieht Qualitätsanforderungen und - vorstellungen aller Stakeholder ein und sorgt in vernetzen Prozessen für den Interessenausgleich aller. Erfolgreiches Qualitätsmanagement reagiert auf die Qualitätsanforderungen aller Stakeholder: interne und externe Stakeholder Gesellschafter Forscher/innen Studierende Grundlegend im Qualitätsmanagement an Fachhochschulen sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Gesetze/ Gesetzgeber Qualitätsmanagement Wirtschaft Lehrende intern und extern Mitarbeiter/innen 4
Qualitätsmanagement aus Sicht der Stakeholder I/IV Gesetzliche Grundlagen bestimmen das Qualitätsmanagement an Fachhochschulen: Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz (HS-QSG): Verbindung interner Qualitätsziele mit externen Qualitätssicherungsmaßnahmen Forscher/inne n Einrichtung der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) und Aufgabenbeschreibung Qualitätsmanagementsysteme von (Fach-)Hochschulen müssen periodisch einem Audit unterzogen werden Fachhochschul-Studiengesetz (FHStG): Vorgaben bzgl. Qualitätsmanagement (QM) Gesellschafter Gesetze/ Gesetzgeber Qualitätsmanagement Wirtschaft Lehrende intern und extern Studierende Mitarbeiter/inn en Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Evaluierung von Lehrveranstaltungen in Verantwortung des FH-Kollegiums Autonome Re-Akkreditierung von bereits durch AQ Austria akkreditierten Studiengängen durch das FH-Kollegium im Einvernehmen mit dem Erhalter Aufnahmeverfahren für Studierende 5
Qualitätsmanagement aus Sicht der Stakeholder II/IV Weitere externe Stakeholder neben dem Gesetzgeber sind Wirtschaft und Gesellschafter. Wirtschaft: Stellt externe Lehrende, ermöglicht Projekte und bietet Plätze für gesetzlich vorgeschriebenes Berufspraktikum Gesellschafter Forscher/inne n Studierende Ist zukünftiger Arbeitgeber Gesetze/ Gesetzgeber Qualitätsmanagement Mitarbeiter/inn en Ist Partner im Bereich angewandter Forschung Gesellschafter: Fachhochschule Salzburg GmbH (FHS): Sozialpartnerschaftliche Gesellschafter mit Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer Standortattraktivität Wirtschaft Lehrende intern und extern 6
Qualitätsmanagement aus Sicht der Stakeholder III/IV Interne Stakeholder sind in die Umsetzung der internen Qualitätssicherungsmaßnahmen und - vorgaben unmittelbar eingebunden und können Qualität beeinflussen. Lehrende: Forscher/inne n Kollegium: Sicherstellung der Qualität der Lehre Gesellschafter Studierende Externe Lehrende Gesetze/ Gesetzgeber Qualitätsmanagement Mitarbeiter/inn en Studierbarkeit: berufsbegleitend, berufsermöglichend, Vollzeit Didaktik: neue Lehr- und Lernmethoden Forscher: Forschungs-, Entwicklungs- und Transferstrategie mit folgenden Qualitätssicherungsmaßnahmen: Wirtschaft Lehrende intern und extern Forschungsleistungsvereinbarungen Kriterienkatalog zur Einrichtung von Forschungsschwerpunkten 7
Qualitätsmanagement aus Sicht der Stakeholder IV/IV Die Fachhochschule Salzburg setzt externe Vorgaben im Integrierten Hochschulqualitätsmanagementsystem (IHQMS) um. alle MitarbeiterInnen aus Forschung/Lehre/Verwaltung: IHQMS als FH-weites prozessorientiertes Steuerungsinstrument stellt Qualitätssteigerung in Lehre, Forschung & Entwicklung/Artbased Research, Management und Verwaltung sicher Qualitätsziele sind in Unternehmensleitbild & Vision integriert Kontinuierliche Verbesserung mittels PDCA-Zyklus (Plan Do Check Act) PDCA wird in allen Kernprozessen der Lehre, Forschung und Organisation sowie deren unterstützende Strukturen angewendet und dient damit einer nachhaltigen Qualitätsentwicklung. Studierende: Einbindung in Qualitätsmanagement durch Aufnahmeverfahren sowie Evaluierung Gesellschafter Gesetze/ Gesetzgeber Forscher/inne n Qualitätsmanagement IHQMS Wirtschaft Lehrende intern und extern Studierende Mitarbeiter/inn en 8
Herausforderung für alle Sektoren Mit dem Bologna-Stichwort Learning Outcome Kompetenz- und Qualifikationsziele ergibt sich eine didaktische Wende zur Outputorientierung an allen Hochschultypen. Was können die einzelnen Stakeholder leisten, um unter gegebenen externen Bedingungen die Kompetenzziele (Output/Outcome) zu erreichen? Welche unterschiedlichen Prozesse und Qualitätsziele stehen zwischen Input und Output/Outcome, die die Hochschulen beeinflussen können? Welche Gemeinsamkeiten in den Leistungsprozessen gibt es und welche sind sektorenspezifisch? 9
Fazit Qualitätsmanagement an Fachhochschulen ist maßgeblich geprägt von externen Vorgaben und Gesetzen und wird intern in integrierten QM-Systemen umgesetzt. Das Ergebnis eines erfolgreichen Qualitätsmanagements an Fachhochschulen kann unterteilt werden in Output (Effizienzmessung: Fach-, Methoden- und soziale Kompetenzen) und Outcome (Effektivitätsmessung: Berufsund Lebenserfolg) Geringe Arbeitslosigkeit und hohe Weiterbildungschancen von FH- Absolventen belegen hohe Output- und Outcomequalität. 10
Herzlichen Dank Kontakt: Ao. Univ.-Prof. Dr. Kerstin Fink Rektorin (FH) Fachhochschule Salzburg Urstein Süd 1 5412 Puch/Salzburg kerstin.fink@fh-salzburg.ac.at +43 (0)50 2211-1010 11
Literatur Fachhochschulstudiengesetz, 6. Auflage, Verlag Österreich, Wien 2011 Fink, K.: Wissensmessung und Stakeholder-Relationship- Management. In: Matzler, K. et al. (Eds.): Immaterielle Vermögenswerte. Handbuch der Intangible Assets. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2006. Freeman, R.E.: Strategic Management: A Stakeholder Approach, Cambridge University Press, Cambridge 2010 Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz, Verlag Österreich, Wien 2011 Qualitätssicherungsrahmengesetz, Verlag Österreich, Wien 2011 12