Wirtschaftsförderung und Ansiedlungen Rolle von Volkswirtschaft Berner Oberland und Gemeinden Daniel Wüthrich, Tourismus und Regionalentwicklung, Leiter Tourismus und Regionalentwicklung (TouReg) 1
Was ist Wirtschaftsförderung? 2
Wirtschaftsförderung: Positionierung 3
Wirtschaftspolitik Massnahmen von Bund, Kanton und Gemeinden, die die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft verbessern, Wirtschaftswachstum fördern, das Funktionieren der Wirtschaft verbessern Wirtschaft -> Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Unternehmen, Bevölkerung, Gemeinden, Organisationen Wirtschaft sind wir alle! 4
Wirtschaftsförderung: Definition 5 Unterstützungsmassnahmen von Bund, Kanton und Gemeinden zugunsten einzelner Branchen oder Unternehmen durch Information, Beratung, Koordination, Sachund Geldleistungen
Weshalb betreiben der Kanton und die Gemeinden Wirtschaftsförderung? 6
BIP pro Kopf in CHF 2008 160'000 140'000 120'000 100'000 64'024 59'257 54'517 80'000 60'000 40'000 20'000 0 SO UR VS TG OW FR AI BS ZG GE ZH CH BL TI BE GR SH NW GL SG VD NE EM JU AG AR LU SZ 7
Entwicklung der Wohnbevölkerung 1997-2007 20% 15% 8.2% 10% 2.6% 5% 0% -5% ZG FR SZ ZH VD GE VS AG CH NW TI OW LU TG BL SG AI SO NE BE GR SH JU GL UR AR BS 8
Beschäftigte nach Sektoren BE CH 68.0% 69.2% 23.9% 25.5% 8.0% 5.3% 1. Sektor 2. Sektor 3. Sektor 9
relative BIP-Anteile pro Region 2008p Oberaargau 5.8% Jura bernois 3.9% Emmental 8.5% Biel-Seeland 13.6% Bern-Mittelland 53.1% Berner Oberland 14.9% 10
Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate BIP, 1998 2008p 3.0% 2.5% 2.5% 2.4% 2.0% 1.5% 2.0% 1.9% 1.6% 1.4% 1.3% 1.2% 1.2% 1.1% 1.1% 1.0% 0.5% 0.0% VRB Bern- Mittelland Schweiz Kanton Bern Biel- Seeland WRT Stadtregion Biel Jura bernois Berner Oberland Oberaargau Emmental 11
Arbeitsplätze 2005 nach Regionen Jura bernois; 4% Oberaargau; 6% Emmental; 9% Biel-Seeland; 14% Bern-Mittelland; 49% Berner Oberland; 17% 12
Entwicklung der Anzahl Arbeitsplätze 1995-2005, nach Regionen 8% 7.3 % 7.0% 6% 4% 4.2% 3.9% 3.5% 2% 0% 1.6% 0.8% 0.0% -2% -0.3% -0.4% -4% VRB Bern- Mittelland Schweiz WRT Kanton Bern Emmental Berner Oberland Biel- Seeland Oberaargau Stadtregion Biel -2.8% Jura bernois 13
Wirtschaftsförderung 2 Aufgaben Stärkung und Weiterentwicklung der Berner Wirtschaft durch: Bestehende Firmen und Neuunternehmen (Anlaufstelle) Ansiedlung internationaler Unternehmen und Organisationen (Standortpromotion) massgeschneiderte / praxisorientierte Dienstleistungen für Berner Unternehmen Vermarktung des Kantons Bern als attraktiven Wirtschaftsstandort in Zusammenarbeit mit Greater Geneva Berne Area 14
Wirtschaftsförderung Dienstleistungen Auskünfte & Abklärungen Erstberatung (Start-up und KMU) Wissens- und Technologietransfer Networking Immobilien Exportförderung Finanzierungshilfen Steuervergünstigungen Innovationsförderung Vorname, Name, Funktion 15
Dienstleistungen Immobiliensuche / Industrieland Unterstützung bei der Immobiliensuche gemeinsam mit regionalen Partnern Immodatenbank für gewerbliche Grundstücke und Liegenschaften (rund 1000 Objekte) Aktive Vermarktung von Kantonsparzellen Identifikation und Aufbereitung von künftigem Promotionsland Mitwirkung bei der Schaffung von strategischen Arbeitszonen Vorname, Name, 16
Dienstleistungen Finanzierungshilfen Investitionskostenbeiträge (à fonds perdu oder rückzahlbar) max. CHF 500 000 pro Projekt max. 50 % der anrechenbaren Investitionen Ø 5 30 % der anrechenbaren Investitionen Eigenmittel mindestens gleich hoch wie der WFB-Beitrag Zinsverbilligungen auf Bankkrediten Vermittlung von Bürgschaften Bürgschaftsgenossenschaft Mitte: max. CHF 500 000 pro Projekt, Risikoprämie ab 1,25 % Saffa: Schweizerische Bürgschaftsgenossenschaft für Frauen bzw. Unternehmerinnen 17 Vorname, Name, Funktion
Dienstleistungen Steuervergünstigungen auf Kantons- und Gemeindeebene Gewinn- / Kapitalsteuer für juristische Personen, max. 10 Jahre à 100 %, Vernehmlassung bei Sitzgemeinde und Steuerverwaltung Erlass von Handänderungssteuern Entscheidkompetenz beim Regierungsrat des Kantons Bern spezielle Kriterien auf Bundesebene Erleichterung bei der direkten Bundessteuer (Lex Bonny) Bedingungen: Produktion/produktionsnahe DL / Schaffung neuer sowie Neuausrichtung bestehender Arbeitsplätze / Innovationscharakter Nur in definierten geografischen Gebieten 18 Vorname, Name, Funktion
Dienstleistungen Kriterien für Finanzierungshilfen / Steuervergünstigungen Schaffung neuer und Sicherung bestehender Arbeitsplätze Wertschöpfung im Kanton Bern Exportorientierung Keine Konkurrenz zu bereits ansässigen Firmen Innovation (neue Produkte, Märkte, Technologien usw.) Tragbarkeit: Gesamtfinanzierung Investitionsart / -höhe Nachhaltige Unternehmensentwicklung Vorname, Name, Funktion 19
Dienstleistungen Networking WFB Anlässe Berne Cluster Day International Business Cocktail Empfang an der BASELWORLD Direktkontakte / Besuche Firmenbesuche Wirtschaftslunch / -apèros Investorenkontakte Drittanlässe Swiss Economic Forum SIAMS / medisiams Unternehmerpreis Espace Mittelland Swiss Technology Award Design Preis Schweiz Networking Plattformen ICT Cluster Bern, Switzerland Medical Cluster Präzisionscluster energiecluster.ch Wirtschaftsberatungs-Cluster Bern 20
Wirtschaftsförderung Partner im Kanton Bern regionale Wirtschaftskammern Clusterorganisationen Erstberatung Bürgschaftsgenossenschaften 21
Partnerorganisationen eigenständige Organisationen (in der Regel Vereine) Leistungsvereinbarung mit der WFB 22
Clusterorganisationen (1) Plattform für Unternehmen aus der gleichen oder ähnlichen Branchen und Ausbildungsinstitutionen Zielsetzung: Kontakt pflegen, gemeinsame Projekte und Geschäftsideen entwickeln Definition Cluster: Geografische Konzentration von Anbietern aus einem spezifischen Wirtschaftszweig, die dem Standort den Charakter eines Kompetenzzentrums verleiht und damit sowohl Angebot wie Nachfrage stimuliert. 23
Clusterorganisationen (2) tecbe.ch ICT Cluster Bern (Bern) Medical Cluster (Bern) Wirtschaftsberatungscluster Bern-Espace Mittelland (Bern) Präzisionscluster (Biel) energie-cluster (Bern) Design Center (Langenthal) 24
WFB Förderbilanz 1998 2009 Anzahl Projekte pro Cluster 273 138 32 36 78 167 68 Design Umwelttechnologie Medizinal/Pharma Dienstleistungen Anderes ICT Präzisionsindustrie 25
WFB Förderbilanz 1998 2009 Total 792 Projekte 452 186 Ansiedlungen 158 Neugründungen Ausbauprojekte Berner Unternehmen Vorname, Name, Funktion 26
WFB Förderbilanz 1998 2009 Anzahl Projekte pro Region 246 193 63 85 122 83 Emmental Oberaargau Berner Oberland Berner Jura Biel-Seeland Bern 27
Standortpromotion Wirtschaftsförderung: Ansiedlungen 28
Standortpromotion Aufgaben Empfang und Betreuung ausländischer Interessenten im Kanton Bern Hilfe bei der Aufbereitung von Entscheid-grundlagen Finanzielle Unterstützung der Unternehmens-projekte Dienstleistungen für Expatriates im Kanton Bern Vorname, Name, Funktion 29
Standortpromotion Zielmärkte und Zielpublikum Zielmärkte Deutschland Frankreich Italien USA China Indien Russland Brasilien Zielpublikum Unternehmen in den Branchen Medizinaltechnik Präzisionsindustrie Informations- und Kommunikationstechnologie Energie- und Umwelttechnik Design Dienstleistungen (HQs) 30
Standortpromotion Partner Leistungsvereinbarung 2010 2012 mit Greater Geneva Berne area Akquisition der ausländischen Unternehmen im Ausland Leistungsvereinbarung 2009 2011 mit OSEC Information über dem Wirtschaftsstandort Schweiz im Ausland Vorname, Name, Funktion 31
Firmenansiedlungen aus dem Ausland: Kriterien für den Standortentscheid Vorbemerkungen: Rahmenbedingungen Schweiz generell (Grundsatzentscheid für die Schweiz, Evaluation mehrerer Standorte in der Schweiz) Unternehmen haben unterschiedliche Bedürfnisse > Kriterien werden unterschiedlich gewichtet Ansiedlungen haben in der Wirtschaftsförderung generell einen untergeordneten Stellenwert (vgl. Förderbilanz, < 25 % aller Förderprojekte) 32
Firmenansiedlungen aus dem Ausland: Kriterien für den Standortentscheid (1) verfügbare Grundstücke, Immobilien, Mieträumlichkeiten Steuern Verkehrsinfrastruktur (Strasse, Schiene, Luft) Arbeitsmarkt Vorschriften und Verfahren (Regulierungen, Bewilligungen, Abläufe) 33
Firmenansiedlungen aus dem Ausland: Kriterien für den Standortentscheid (2) Bildungsinstitutionen Attraktivität als Wohnstandort (Immobilienangebot, Freizeit, Kultur usw.) Nähe zu Unternehmen der gleichen oder verwandten Branchen Image 34
Wirtschaftsförderung in den Gemeinden Orts-/Zonenplanung Baureglement Immobilienpolitik Gebühren und Abgaben Image 35
Gemeinde-Image. HIV-Rating 2008: (Steuern, Verkehr, Bauen, weiche Standortfaktoren, Lebensqualität) 1. Thun 2. Biel 3. Köniz 4. 5. Burgdorf Lyss 6. Belp 7. Herzogenbuchsee 8. Langenthal 9. Ittigen 10. Spiez 11... 36
Wirtschaftsförderung: Ablauf Firma 1: Ansiedlung aus dem Ausland / Firma 2: bestehende Firma mit Ausbauprojekt Firma 1 Firma 2 WFB Volkswirtschaft Berner Oberland STV AGR Weitere Gemeinde WFB Firma 37
Wirtschaftsförderung Praxisbeispiel: Glaux Soft AG, Bern Beratung und Entwicklung von Komplettlösungen für Management-Informationssysteme Adressverwaltung CRM IT Service Management Contract Management Office Automation WFB Fördermittel für die Entwicklung des Produktes Evidence XP und des Bereiches e-government 38
Wirtschaftsförderung Praxisbeispiel: Premech AG, Bannwil Herstellung von Präzisionsteilen z.b. für Dieselkraftstoff- spritzsysteme Handel mit Motorenbestandteile WFB Fördermittel für Erweiterung der Produktion 39
Wirtschaftsförderung Praxisbeispiel: il MedTec AG, Burgdorf Herstellung von Verpackungen für Medizintechnik z. B. für Implantate, medizinische Instrumente, Biomaterialien und Diagnostika WFB Fördermittel für die Produktentwicklung 40
Wirtschaftsförderung Praxisbeispiel: 3S Swiss Solar Systems AG, Lyss Herstellung von manuellen und semiautomatischen Produktionsanlagen für die Solarmodulfertigung und gebäudeintegrierte Solarsysteme WFB Fördermittel für den Umund Ausbau der Produktionsstandorte 41
Wirtschaftsförderung Praxisbeispiel: Meridian, Thun Lasersysteme für Ophthalmologie für Behandlungen von Augenkrankheiten in Spitälern und Kliniken Entwicklung des weltweit kleinsten chirurgischen Augenlaser «Merilas 532alpha» WFB Fördermittel für die Entwicklung des neuen Produktes Vorname, Name, Funktion 42
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 43