Diabetes bedeutet, dass Sie zu viel Zucker im Blut haben Woher kommt dieser Zucker? Der Zucker in Ihrem Blut kommt aus der Nahrung, die Sie zu sich nehmen. Fast alles, was Sie essen (nicht nur Süßigkeiten) trägt dazu bei, dass Zucker ins Blut gelangt. Unser Körper braucht Zucker als Energiequelle, deshalb haben wir alle Zucker im Blut. Menschen mit Diabetes haben jedoch zu viel davon. Warum haben Sie zu viel Zucker im Blut? Die Zellen in Ihrem Körper brauchen Zucker als Energiequelle. Der Zucker gelangt in die Zellen mit Hilfe des Insulins. Bei Menschen mit Typ 2 Diabetes funktioniert zuerst dieser Transport des Zuckers in die Zellen schlechter. Wir nennen dies Insulinresistenz. Die Zellen sind in diesem Fall unempfindlicher für Insulin. Dadurch, dass das Insulin den überschüssigen Zucker schlechter in die Zellen transportieren kann, bleibt zu viel Zucker im Blut und die Zellen bekommen nicht genügend Energie. Am Anfang versucht der Körper gegenzusteuern, indem er mehr Insulin produziert. Mit zunehmender Zeit kann der Körper jedoch die Insulinresistenz nicht mehr ausgleichen und der Blutzuckerspiegel steigt immer mehr an. Im weiteren Verlauf der Krankheit lässt darüber hinaus die Insulinproduktion langsam nach.
Was kann der erhöhte Zuckergehalt für Folgen für mich haben? Eine wesentliche Ursache für die Insulinresistenz also für den Beginn des Typ 2 Diabetes ist das Übergewicht. Hierbei spielt besonders das Bauchfett eine große Rolle. Überflüssiges Bauchfett produziert vermehrt Entzündungsstoffe, die zu der erwähnten Insulinresistenz und somit zu Typ 2 Diabetes führen können. Diese schädlichen Substanzen richten aber noch mehr Unheil an. Daher haben Menschen mit Typ 2 Diabetes häufig auch einen erhöhten Blutdruck und schlechte Blutfettwerte. Erhöhter Blutzucker, erhöhter Blutdruck und schlechte Blutfettwerte führen alle drei zur Arterienverkalkung, d.h. über die Jahre kommt es in den Arterien zur Ablagerung von Blutfetten, Blutgerinnseln, Bindegewebe und Kalk. Dies erschwert in den betroffenen Gefäßregionen den Blutdurchfluss und vermindert die Flexibilität der betroffenen Schlagadern. Ein weiterer Faktor, der zur Arterienverkalkung beiträgt, ist das Rauchen. Kommt es zu hochgradigen Verengungen der Gefäße oder gar zu Verschlüssen dann resultiert daraus meist eine Funktionseinschränkung bis hin zum fatalen Herzinfarkt oder Hirnschlag. Wenn Ihr Blutzucker lange Zeit zu hoch ist, kann das nicht nur einen Einfluss auf Ihre Arterien, sondern auf Ihren ganzen Körper haben. Sie kennen vielleicht Menschen mit Diabetes, die Probleme mit Nierenversagen, Erblindung, Nervenschädigungen oder Amputationen hatten. Glücklicherweise wissen wir heute sehr viel mehr über die richtige Behandlung von Diabetes als in der Vergangenheit. Und: Wenn Sie selber auf sich aufpassen, so dass Ihr Blutzucker so oft wie möglich im normalen Bereich liegt, dann haben Sie die besten Chancen für eine gesunde Zukunft. 2
Als Diabetiker können Sie 90% Ihrer Gesundheit selbst beeinflussen Wir wollen Sie in dieser Schulung unterstützen, damit Sie lernen Ihren Diabetes unter Kontrolle zu bringen. Wie merke ich, ob mein Blutzucker zu hoch ist? Wenn der Zuckeranteil in Ihrem Blut zunimmt, versucht der Körper ihn wieder los zu werden. Das Blut fließt durch die Nieren und wird dort gefiltert (oder auch gereinigt). Ihre Nieren entfernen einen Teil des Zuckers. Dieser wird dann mit dem Urin ausgeschieden. Das ist der Grund, weshalb Sie unter Umständen häufiger zur Toilette gehen müssen, wenn Ihr Blutzucker hoch ist. Ihr Körper verliert eine Menge Wasser, wenn der überflüssige Zucker auf diese Weise ausgeschieden werden muss. Diese Flüssigkeit müssen Sie ersetzten, indem Sie mehr trinken. Sie haben vielleicht gemerkt, dass Sie durstig sind, wenn Ihr Blutzucker erhöht ist. Es kann auch sein, dass Sie sehr müde sind, wenn Ihr Blutzucker zu hoch ist. Der Grund ist, dass die Zellen Ihres Körpers den Zucker nicht als Energie nutzen können. 3
Anzeichen von Diabetes Sie können folgende Anzeichen Ihres Diabetes erleben: Sie müssen häufiger zur Toilette Sie sind durstig Sie sind müde Nicht jeder Mensch mit Diabetes hat alle diese Anzeichen. Es kann sogar sein, dass Sie keine dieser Anzeichen spüren. Manche Diabetiker verspüren ganz andere Veränderungen durch Ihre Erkrankung, wie z.b.: Verschwommenes Sehen Verletzungen, die schlecht abheilen Brennen oder Kribbeln in den Füßen Entzündungen Trockene, juckende Haut Was kann ich bei Diabetes für mich tun? Der beste Behandlungsplan für Diabetes ist eine ausgewogene Mischung aus gesunder Ernährung, Bewegung und Diabetes Medikamenten. Das Ziel Ihrer Behandlung ist, dass Ihr Blutzuckerspiegel im normalen Bereich bleibt. Wenn Ihr Blutdruck und Ihre Blutfettwerte ebenfalls nicht im Normalbereich liegen und Sie Übergewicht haben, dann sollten Sie versuchen, dies ebenfalls unter Kontrolle zu bekommen. 4
Wo fange ich an? Zunächst sollten Sie so viel wie möglich über Diabetes und über Ihren eigenen Körper lernen. Zusätzlich zu Ihren Medikamenten können Sie grundsätzlich verschiedene Maßnahmen ergreifen, um Ihre Blutzuckerwerte zu verbessern: Sie können sich z.b. gesünder ernähren, Sie können abnehmen, sich mehr bewegen, lernen, besser mit Stress umzugehen all das hat Einfluss auf Ihre Blutzuckerwerte. Sie sehen also, es gibt viele Wege zum Ziel. Überlegen Sie sich, wie Sie sich fühlen und was Ihnen bei Ihrem Diabetes Sorgen bereitet. Versuchen Sie dies jemandem zu erzählen oder schreiben Sie auf ein Blatt Papier auf, wie Sie sich fühlen. Auf diese Weise können Sie lernen Ihren eigenen Weg zu finden, indem Sie Ihre Probleme und Schwierigkeiten Stück für Stück aus dem Weg räumen. Ihr Ziel sollte sein, den Umgang mit Diabetes so gut wie möglich in Ihr bisheriges Leben zu integrieren und zwar so, dass Sie sich dabei so wohl wie möglich fühlen. Vergessen Sie nicht Ihr Arzt, Ihr Apotheker und weitere Personen, die Sie behandeln, sind da um Sie zu informieren, Sie zu begleiten und zu unterstützen
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