Pädagogik. Sophia Altenthan, Sylvia Betscher-Ott, Wilfried Gotthardt, Hermann Hobmair, Reiner Höhlein, Wilhelm Ott, Rosmaria Pöll, Andrea Raffalt

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Sophia Altenthan, Sylvia Betscher-Ott, Wilfried Gotthardt, Hermann Hobmair, Reiner Höhlein, Wilhelm Ott, Rosmaria Pöll, Andrea Raffalt Herausgeber: Hermann Hobmair Pädagogik

3 Inhaltsverzeichnis Einführung........................................................... 10 1 Pädagogik als Wissenschaft...................................... 13 1.1 Pädagogik und Erziehungswissenschaft............................ 14 1.1.1 Die Begriffe Pädagogik und Erziehungswissenschaft.............. 14 1.1.2 Der Gegenstand der Pädagogik................................... 15 1.1.3 Disziplinen der Pädagogik....................................... 17 1.2 Die Wissenschaftlichkeit der Pädagogik............................ 18 1.2.1 Der Begriff Wissenschaft....................................... 18 1.2.2 Betrachtungsweisen der Erziehungswirklichkeit...................... 20 1.2.3 Methoden der Erziehungswissenschaft............................. 22 1.3 Grundauffassungen von Pädagogik................................ 24 1.3.1 Aufgaben der Erziehungswissenschaft............................. 24 1.3.2 Richtungen der Pädagogik....................................... 26 1.4 Das Theorie-Praxis-Problem...................................... 29 1.4.1 Die Wechselwirkung zwischen Theorie und Praxis.................... 29 1.4.2 Private und wissenschaftliche Theorie............................ 30 1.4.3 Das Problem der Rezeptologie.................................... 31 Zusammenfassung.............................................. 32 Aufgaben und Anregungen Kapitel 1.............................. 34 2 Die Möglichkeit und Notwendigkeit der Erziehung................... 36 2.1 Naturwissenschaftliche Erkenntnisse zur Erziehungsbedürftigkeit und Erziehbarkeit des Menschen......... 37 2.1.1 Der Mensch, ein Gehirnwesen.................................... 37 2.1.2 Der Mensch, ein Wesen ohne ausreichende Instinkte.................. 39 2.1.3 Der Mensch, ein Wesen, das biologisch mangelhaft ausgestattet ist..... 41 2.1.4 Der Mensch, ein Wesen, das zu früh zur Welt kommt................. 43 2.2 Geistes- und sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zur Erziehungsbedürftigkeit und Erziehbarkeit des Menschen.......... 45 2.2.1 Der Mensch, ein Wesen mit Geist und Vernunft...................... 45 2.2.2 Der Mensch, ein Kulturwesen..................................... 46 2.2.3 Der Mensch, ein soziales Wesen................................... 47 2.3 Folgen fehlender und unzulänglicher Erziehung..................... 49 2.3.1 Der Mensch, ein Wesen, das auf Bindung angewiesen ist.............. 49 2.3.2 Sichere und unsichere Bindung................................... 51 2.3.3 Sozial abweichendes Verhalten bei unzulänglicher Erziehung.......... 53 Zusammenfassung.............................................. 55 Aufgaben und Anregungen Kapitel 2.............................. 56

4 Inhaltsverzeichnis 3 Möglichkeiten und Grenzen der Erziehung......................... 60 3.1 Erziehung Schatten oder Schrittmacher der Entwicklung?............ 61 3.1.1 Die Begriffe Anlage und Umwelt.............................. 61 3.1.2 Auffassungen zur Erziehbarkeit des Menschen...................... 62 3.1.3 Gefahren dieser Auffassungen zur Erziehbarkeit..................... 63 3.1.4 Das Zusammenwirken von Anlage und Umwelt...................... 64 3.2 Die aktive Selbststeuerung des Individuums......................... 66 3.2.1 Der Mensch, ein aktives Wesen................................... 66 3.2.2 Die Wechselwirkung von Anlage, Umwelt und Selbststeuerung......... 67 3.3 Bedingungen der Erziehung...................................... 68 3.3.1 Das Bedingungsfeld der Erziehung................................ 68 3.3.2 Die Begrenztheit erzieherischer Einflussnahme...................... 69 Zusammenfassung.............................................. 71 Aufgaben und Anregungen Kapitel 3.............................. 72 4 Grundlagen und Aufgaben der Erziehung.......................... 76 4.1 Merkmale von Erziehung........................................ 77 4.1.1 Der Begriff Lernen............................................ 77 4.1.2 Erziehung als wechselseitige Beeinflussung......................... 79 4.1.3 Erziehung als Austausch von Informationen......................... 81 4.1.4 Erziehung als beabsichtigte Lernhilfe.............................. 82 4.1.5 Erziehung als soziales Handeln.................................... 83 4.1.6 Der Begriff Erziehung......................................... 84 4.1.7 Vorstellungen über Erziehung.................................... 85 4.1.8 Autorität in der Erziehung....................................... 87 4.2 Aufgaben der Erziehung......................................... 89 4.2.1 Erziehung als beabsichtigte Hilfe zum Erlernen der Kultur............. 89 4.2.2 Erziehung als beabsichtigte Hilfe zum Erlernen des Sozialverhaltens..... 89 4.2.3 Theorien der Sozialisation....................................... 93 4.2.4 Erziehung als beabsichtigte Hilfe zum Aufbau der Persönlichkeit....... 95 4.2.5 Erziehung zwischen Individuum und Gesellschaft.................... 95 4.3 Erziehung und Bildung.......................................... 97 4.3.1 Der Begriff Bildung........................................... 97 4.3.2 Bildung und Ausbildung......................................... 99 Zusammenfassung.............................................. 101 Aufgaben und Anregungen Kapitel 4.............................. 102 5 Erziehung aus der Sicht der Psychoanalyse......................... 106 5.1 Die Grundannahmen der psychoanalytischen Theorie................. 107 5.1.1 Das Unbewusste und das Vorbewusste............................. 108 5.1.2 Der Mensch als ein festgelegtes Wesen............................. 109 5.2 Das psychoanalytische Persönlichkeitsmodell........................ 110 5.2.1 Die Instanzen der Persönlichkeit.................................. 110 5.2.2 Die Dynamik der Persönlichkeit................................... 112 5.2.3 Angst und Abwehr............................................. 115 5.2.4 Abwehrmechanismen........................................... 117

Inhaltsverzeichnis 5 5.3 Die psychoanalytische Trieblehre.................................. 119 5.3.1 Der Lebens- und der Todestrieb................................... 119 5.3.2 Die Theorie des Narzissmus....................................... 121 5.3.3 Die Entwicklung der Libido in der frühen Kindheit................... 123 5.4 Auswirkungen von Erziehungsfehlern.............................. 129 5.4.1 Das Ungleichgewicht der Persönlichkeit............................ 129 5.4.2 Konflikte in der Libidoentwicklung................................ 130 Zusammenfassung.............................................. 132 Aufgaben und Anregungen Kapitel 5.............................. 134 6 Lernen im Erziehungsprozess: die Konditionierungstheorien........... 140 6.1 Das klassische Konditionieren..................................... 141 6.1.1 Aussagen und Begriffe des klassischen Konditionierens............... 142 6.1.2 Grundsätze des klassischen Konditionierens......................... 145 6.1.3 Konditionierung erster und zweiter Ordnung....................... 146 6.1.4 Die Bedeutung des klassischen Konditionierens für die Erziehung....... 148 6.2 Das operante Konditionieren..................................... 149 6.2.1 Das Lernen am Erfolg........................................... 149 6.2.2 Das Lernen durch Verstärkung.................................... 152 6.2.3 Arten von Verstärkern........................................... 156 6.2.4 Konsequenzen, die auf ein Verhalten folgen........................ 157 6.2.5 Die Bedeutung des operanten Konditionierens für die Erziehung....... 159 6.2.6 Konditionierungstheorien und kognitive Prozesse.................... 162 Zusammenfassung.............................................. 164 Aufgaben und Anregungen Kapitel 6.............................. 166 7 Lernen im Erziehungsprozess: kognitive Lerntheorien................ 169 7.1 Das Lernen am Modell.......................................... 170 7.1.1 Sozial-kognitive Theorie und Behaviorismus......................... 170 7.1.2 Phasen und Prozesse des Modelllernens............................ 171 7.1.3 Bedingungen des Modelllernens.................................. 173 7.1.4 Die Bedeutung der Bekräftigung.................................. 175 7.1.5 Die Rolle der Motivation......................................... 176 7.1.6 Selbstregulierung und Selbstwirksamkeit........................... 178 7.1.7 Effekte des Modelllernens....................................... 180 7.1.8 Die Bedeutung der sozial-kognitiven Theorie für die Erziehung......... 181 7.1.9 Modelllernen und Gewalt........................................ 186 7.2 Lernen durch Einsicht........................................... 187 7.2.1 Umstrukturierung und Einsicht................................... 188 7.2.2 Lernen als Informationsverarbeitung............................... 189 Zusammenfassung.............................................. 190 Aufgaben und Anregungen Kapitel 7.............................. 192

6 Inhaltsverzeichnis 8 Ziele in der Erziehung........................................... 197 8.1 Das Erziehungsziel als Merkmal der Erziehung....................... 198 8.1.1 Erziehungsziele als Orientierungshilfe.............................. 198 8.1.2 Erziehungsziele als soziale Wert- und Normvorstellungen.............. 199 8.1.3 Erziehungsziele und Schlüsselqualifikationen........................ 200 8.2 Faktoren und Wandel von Erziehungszielen......................... 201 8.2.1 Instanzen, die Erziehungsziele festsetzen........................... 202 8.2.2 Faktoren, die die Setzung von Erziehungszielen beeinflussen.......... 203 8.2.3 Der Wandel von Erziehungszielen................................. 204 8.3 Funktionen, Probleme und Begründung von Erziehungszielen.......... 206 8.3.1 Funktionen von Erziehungszielen................................. 206 8.3.2 Probleme pädagogischer Zielsetzung.............................. 207 8.3.3 Begründung von Erziehungszielen................................ 209 8.4 Pädagogische Mündigkeit als Erziehungsziel........................ 211 8.4.1 Der Begriff pädagogische Mündigkeit............................ 211 8.4.2 Pädagogische Mündigkeit und Qualifikationen...................... 213 8.4.3 Emanzipation als pädagogische Zielvorstellung...................... 213 Zusammenfassung.............................................. 214 Aufgaben und Anregungen Kapitel 8.............................. 216 9 Erzieherverhalten und Erziehungsstile............................. 219 9.1 Konzepte der Erziehungsstilforschung............................. 220 9.1.1 Der Begriff Erziehungsstil...................................... 220 9.1.2 Das typologische Konzept nach Kurt Lewin u. a....................... 221 9.1.3 Das dimensionsorientierte Konzept nach Tausch/Tausch............... 224 9.1.4 Elterliche Erziehungsstile........................................ 229 9.2 Die pädagogische Beziehung..................................... 232 9.2.1 Die Bedeutung der positiven emotionalen Beziehungen............... 232 9.2.2 Die Herstellung positiver emotionaler Beziehungen.................. 234 9.2.3 Die antiautoritäre Erziehung..................................... 235 Zusammenfassung.............................................. 238 Aufgaben und Anregungen Kapitel 9.............................. 240 10 Maßnahmen in der Erziehung.................................... 243 10.1 Erziehungsmaßnahmen als Handlungen............................ 244 10.1.1 Der Begriff Erziehungsmaßnahme............................... 244 10.1.2 Direkte und indirekte Erziehungsmaßnahmen....................... 244 10.2 Unterstützende Erziehungsmaßnahmen............................ 246 10.2.1 Lob und Belohnung............................................. 246 10.2.2 Der Erfolg..................................................... 250 10.3 Gegenwirkende Erziehungsmaßnahmen............................ 251 10.3.1 Strafe und Bestrafung........................................... 252 10.3.2 Die Wiedergutmachung......................................... 254 10.3.3 Die sachliche Folge............................................. 256 10.4 Das Spiel...................................................... 257 10.4.1 Das Wesen des Spiels............................................ 257

Inhaltsverzeichnis 7 10.4.2 Die Bedeutung des Spiels........................................ 258 10.4.3 Arten des Spiels................................................ 259 10.4.4 Spiel und organisierte Aktivität................................... 259 10.4.5 Das Spiel in der Erziehung....................................... 260 Zusammenfassung.............................................. 263 Aufgaben und Anregungen Kapitel 10............................. 265 11 Erziehung durch Medien......................................... 268 11.1 Medienpädagogik.............................................. 269 11.1.1 Der Begriff Medienpädagogik.................................. 269 11.1.2 Richtungen der Medienpädagogik................................ 271 11.1.3 Ziele und Aufgaben der Medienpädagogik......................... 272 11.2 Die Wirkung von Massenmedien.................................. 273 11.2.1 Medienkonsum................................................ 273 11.2.2 Medienwirkung................................................ 275 11.2.3 Theorien der Medienwirkung..................................... 276 11.2.4 Gefahren durch Medien......................................... 279 11.2.5 Medien und Werbung........................................... 282 11.2.6 Bedingungen des Lernens von Gewalt.............................. 283 11.2.7 Gewalt und Medien............................................. 285 11.3 Medienerziehung.............................................. 288 11.3.1 Die Vermittlung von Medienkompetenz............................ 288 11.3.2 Möglichkeiten der Medienerziehung.............................. 289 Zusammenfassung.............................................. 293 Aufgaben und Anregungen Kapitel 11............................. 295 12 Erziehung in pädagogischen Einrichtungen......................... 298 12.1 Die Familie.................................................... 299 12.1.1 Der Begriff Familie........................................... 299 12.1.2 Funktionen der Familie.......................................... 300 12.1.3 Probleme der familiären Erziehung................................ 302 12.2 Kinderbildungs- und Kinderbetreuungeinrichtungen................. 306 12.2.1 Das Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz........................ 306 12.2.2 Die Kinderkrippe............................................... 308 12.3 Der Kindergarten............................................... 310 12.3.1 Der Begriff Kindergarten...................................... 310 12.3.2 Bildungsbereiche des Kindergartens............................... 311 12.3.3 Aufgaben der Kindergartenerziehung............................. 312 12.3.4 Die Organisation des Kindergartens............................... 314 12.3.5 Überblick über Kinderbetreuungseinrichtungen..................... 316 12.4 Die Schule als Ort des Lernens.................................... 316 12.4.1 Der Begriff Schule............................................ 316 12.4.2 Das Bildungssystem in Österreich.................................. 318 12.4.3 Die Neue Mittelschule (NMS) und die Ganztagsschule................. 321 12.4.4 Funktionen der Schule.......................................... 322 12.5 Erziehung in sozialpädagogischen Einrichtungen.................... 323 12.5.1 Der Begriff sozialpädagogische Wohneinrichtungen................ 324

8 Inhaltsverzeichnis 12.5.3 Aufgaben und Ziele sozialpädagogischer Wohneinrichtungen.......... 326 12.6 Die Kinder- und Jugendarbeit.................................... 328 12.6.1 Der Begriff Kinder- und Jugendarbeit............................ 328 12.6.2 Aufgaben der Kinder- und Jugendarbeit........................... 329 12.6.3 Formen der Kinder- und Jugendarbeit............................. 331 12.6.4 Pädagogische Ansätze der Kinder- und Jugendarbeit................. 332 Zusammenfassung.............................................. 333 Aufgaben und Anregungen Kapitel 12............................. 335 13 Erziehung außerhalb von Familie und Schule........................ 339 13.1 Grundlagen Sozialer Arbeit...................................... 340 13.1.1 Die Gegenwartsaufgabe Sozialer Arbeit............................ 340 13.1.2 Die Kinder- und Jugendhilfe...................................... 343 13.1.3 Lebensweltorientierte Soziale Arbeit............................... 345 13.2 Methoden der Sozialen Arbeit.................................... 348 13.2.1 Die klassischen Methoden der Sozialen Arbeit....................... 348 13.2.2 Einzel- und gruppenorientierte Methoden.......................... 352 13.2.3 Sozialraumorientierte Methoden.................................. 355 13.3 Ökologisch orientierte Soziale Arbeit.............................. 356 13.3.1 Die Bedeutung ökologisch orientierter Sozialer Arbeit................ 357 13.3.2 Die ökologische Theorie nach Urie Bronfenbrenner................... 358 13.3.3 Das Lebensvollzugsmodell (Life Model)............................. 359 13.3.4 Der Ansatz der Persönlichen Befähigungen....................... 362 Zusammenfassung.............................................. 365 Aufgaben und Anregungen Kapitel 13............................. 367 14 Erziehung unter besonderen Bedingungen......................... 371 14.1 Grundlagen der Heil- bzw. Sonderpädagogik........................ 372 14.1.1 Der Begriff Heil- bzw. Sonderpädagogik.......................... 372 14.1.2 Der Gegenstand der Heil- bzw. Sonderpädagogik.................... 373 14.2 Behinderung als Gegenstand der Heil- bzw. Sonderpädagogik.......... 374 14.2.1 Der Begriff Behinderung....................................... 374 14.2.2 Arten von Behinderungen....................................... 376 14.2.3 Behinderung und ihre Folgen..................................... 377 14.3 Behinderung aus sozialtheoretischer Sicht.......................... 378 14.3.1 Behinderung als Abweichung von der Norm........................ 378 14.3.2 Die Theorie der Zuschreibung.................................... 380 14.4 Schädigungen als Ursachen von Behinderungen..................... 382 14.4.1 Schädigungen vor der Geburt.................................... 382 14.4.2 Schädigungen während der Geburt................................ 384 14.4.3 Schädigungen nach der Geburt................................... 384 14.5 Aufgabenfelder der Behindertenarbeit............................. 386 14.5.1 Früherkennung, Frühförderung und Sonderschulen.................. 386 14.5.2 Berufsausbildung............................................... 387 14.5.3 Inklusion mit Menschen mit Behinderung leben.................... 387 14.6 Erlebens- und Verhaltensstörungen................................ 390 14.6.1 Der Begriff Erlebens- und Verhaltensstörung...................... 390

Inhaltsverzeichnis 9 14.6.2 Ursachen von Erlebens- und Verhaltensstörungen.................... 392 14.6.3 Behandlung von Erlebens- und Verhaltensstörungen................. 393 Zusammenfassung.............................................. 398 Aufgaben und Anregungen Kapitel 14............................. 400 15 Mensch und Sexualität.......................................... 404 15.1 Sexualität und Sexualpädagogik.................................. 405 15.1.1 Der Begriff der menschlichen Sexualität............................ 405 15.1.2 Funktionen menschlicher Sexualität............................... 406 15.1.3 Die Ungerichtetheit der menschlichen Sexualität..................... 408 15.1.4 Sexuelle Orientierung und Identität............................... 409 15.1.5 Sexualität und Gesellschaft....................................... 410 15.1.6 Die ganzheitliche Sichtweise der Sexualität......................... 411 15.2 Sexualpädagogik und Sexualerziehung............................. 413 15.2.1 Die Begriffe Sexualpädagogik und Sexualerziehung.............. 413 15.2.2 Sexualerziehung und Aufklärung................................. 414 15.2.3 Ziele zeitgemäßer Sexualerziehung................................ 415 15.3 Aufgabenschwerpunkte heutiger Sexualerziehung................... 417 15.3.1 Sexueller Missbrauch............................................ 417 15.3.2 Aids.......................................................... 420 Zusammenfassung.............................................. 422 Aufgaben und Anregungen Kapitel 15............................. 424 16 Alternative pädagogische Konzepte............................... 427 16.1 Die reformpädagogische Bewegung............................... 428 16.1.1 Die Reformpädagogik........................................... 428 16.1.2 Reformpädagogische Erziehungskonzepte.......................... 430 16.2 Die Montessori-Pädagogik....................................... 432 16.2.1 Die Grundlagen der Montessori-Pädagogik......................... 433 16.2.2 Die Aufgaben der Montessori-Pädagogik........................... 436 16.2.3 Die Bedeutung der Umgebung für die Erziehung.................... 437 16.2.4 Normaler und abweichender Verlauf der kindlichen Entwicklung....... 439 16.2.5 Die Aufgaben der Erzieherin/des Erziehers im Kinderhaus............. 440 16.3 Die Waldorfpädagogik.......................................... 441 16.3.1 Grundlagen der Waldorfpädagogik................................ 441 16.3.2 Die Aufgaben der Erzieherin/des Erziehers.......................... 445 16.3.3 Der Waldorfkindergarten........................................ 447 16.3.4 Besonderheiten der Waldorfschule................................ 449 Zusammenfassung.............................................. 452 Aufgaben und Anregungen Kapitel 16............................. 455 Literaturverzeichnis................................................... 458 Bildquellenverzeichnis................................................. 475 Stichwortverzeichnis.................................................. 476

10 Einführung Einführung Das vorliegende Lehr- und Arbeitsbuch gibt eine grundlegende und umfassende Einführung in die Pädagogik. Es enthält alle wichtigen Informationen, die für eine Einführung in die wissenschaftliche Pädagogik von Bedeutung sind. Als solche bietet es pädagogisches Grundlagenwissen, welches Ausgangspunkt für spezielle pädagogische Themen sein kann, für die dann fachspezifische Bücher erforderlich sind. Aufbau des Buches Durch offene Fragen, ein Fallbeispiel, die Gegenüberstellung von Meinungen und Ähnlichem wird zum Thema des jeweiligen Kapitels hingeführt. Am Ende dieser Hinführung wird durch entsprechende Fragen vermittelt, worum es in diesem Kapitel geht und welche Lernziele angestrebt werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Informationsteil. Hier wird der eigentliche Lerninhalt verständlich und gut strukturiert dargestellt. Fachtermini sind bewusst in den Text aufgenommen und hinreichend erklärt, um eine größtmögliche Exaktheit zu erreichen. Beispiele, Übersichten, Fotos und Ähnliches machen die Ausführungen anschaulich. Gedichte, Karikaturen und vor allem unser schon bekannter Wichtel, Sigmund, lockern sie zusätzlich etwas auf und helfen, den Text besser zu behalten. Sigmund, unser Wichtel, stellt sich vor.

Einführung 11 Die Informationen sind bewusst ausführlich gehalten, damit sie besser verstanden, angewendet und Zusammenhänge klarer erkannt werden können. Zusätzlich zu berücksichtigende Hinweise sind mit dem Symbol gekennzeichnet. Am Ende des Informationsteils folgt eine Zusammenfassung, die nochmals den roten Faden der wichtigsten Lernergebnisse aufzeigt. Sie ist in einzelne Abschnitte gegliedert, die man sich leicht einprägen kann. Die Aufgaben und Anregungen gliedern sich in zwei Teile: Die Aufgaben bieten die Möglichkeit, das Gelernte zu sichern, zu verarbeiten und anzuwenden. Sie können auch zur Vorbereitung auf Prüfungsarbeiten dienen. Die Hinweise in Klammern verweisen auf den entsprechenden Abschnitt, der den Lerninhalt umfasst, der zur Beantwortung der Frage notwendig ist. In den Anregungen wird der Lernstoff erfahrbar, erlebbar gemacht. Das Gelernte soll hier aufgrund von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen nachvollzogen werden können. Die jeweilige Thematik kann so ganzheitlich erfasst werden und soll zu einem eigengesteuerten, kreativen Lernen befähigen. Ein gut organisiertes Stichwortverzeichnis macht das Lehrbuch zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk, in welchem bestimmte Informationen und Fachbegriffe schnell gefunden werden können. Das vorliegende Lehrbuch kann und will den Unterricht nicht ersetzen. Ausgehend von der Erkenntnis, dass es den richtigen Unterricht nicht gibt, folgt es keinem bestimmten Unterrichtskonzept; schüler- bzw. handlungsorientierte oder auch eine andere Unterrichtsgestaltung kann nur die Lehrkraft selbst leisten. So bleibt es ihr überlassen, die richtigen didaktischen Entscheidungen für den Unterricht zu treffen. Das Buch ist didaktisch jedoch so aufbereitet, dass es sich sowohl für angeleitetes sowie eigenständiges Erarbeiten von Wissen als auch zur Sicherung, Übung, Anwendung und Vertiefung des Gelernten hervorragend eignet. Viele konstruktive Anregungen von Leserinnen und Lesern halfen auch bei der Herausgabe dieser 5. Auflage herzlichen Dank dafür! Wir hoffen, dass Lehrer/innen und Schüler/innen auch an der aktuellen Auflage dieses Lehr- und Arbeitsbuches viel Freude haben, und vor allem, dass es ihnen Erfolg bringt. Für Anregungen, Verbesserungsvorschläge und sachliche Kritik sind wir weiterhin sehr dankbar. Verlag, Herausgeber und Autorenteam

13 Pädagogik als Wissenschaft 1 Ich denke, Pädagogik hat mit der Erziehung zu tun. Ja, das denke ich auch. Wir bezeichnen auch Leute, die in der Erziehung tätig sind, als Pädagoginnen und Pädagogen; Lehrerinnen und Lehrer zum Beispiel. Also, mir fällt dabei die Schule ein, die einen bilden will. Ich glaube, Pädagogik beschäftigt sich mit der Bildung, und die Lehrerinnen und Lehrer wollen uns bilden. Deshalb nennt man sie Pädagoginnen und Pädagogen. Aber die Eltern sind doch auch Pädagoginnen und Pädagogen! Also, ich verbinde mit Pädagogik eigentlich etwas ganz anderes: Pädagogik ist für mich, wenn jemand bestimmte Theorien darüber aufstellt, wie man erzieht. Das finde ich auch. Wenn zum Beispiel jemand ein Buch über Erziehung schreibt, das ist für mich Pädagogik. Folgende Fragen werden in diesem Kapitel geklärt: 1. Was versteht man unter Pädagogik, was unter Erziehungswissenschaft? Womit beschäftigen sich Pädagogik und Erziehungswissenschaft? Welche Richtungen und Disziplinen kennt die Pädagogik? 2. Was meint man mit Wissenschaft? Worin liegt die Wissenschaftlichkeit der Pädagogik? 3. Welche Aufgaben hat die Erziehungswissenschaft? Mit welchen Methoden kommt sie zu ihren Ergebnissen? 4. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Theorie und Praxis? Schöne Theorie, aber die Praxis sieht anders aus! Kann die Theorie den in der Praxis Tätigen wirklich helfen?

14 Pädagogik als Wissenschaft 1.1 Pädagogik und Erziehungswissenschaft Die meisten Wissenschaften kennen für ihr Fach nur einen Namen: Psychologinnen und Psychologen bezeichnen ihre Wissenschaft als Psychologie, Biologinnen und Biologen als Biologie und Mediziner/innen als Medizin. Bei den Pädagoginnen und Pädagogen ist das anders: Für ihre Wissenschaft gibt es zwei Begriffe: Pädagogik und Erziehungswissenschaft. 1.1.1 Die Begriffe Pädagogik und Erziehungswissenschaft Pädagogik 1 ist der ältere Begriff von beiden und galt zunächst als Sammelbezeichnung für alle Formen, die das praktische Erziehungsgeschehen betrafen. Man spricht in diesem Zusammenhang von Erziehungspraxis. Damit wird das Handeln das ist jede Aktivität, mit welcher eine bestimmte Absicht verfolgt wird in erzieherischen Situationen bezeichnet. Erziehungspraxis bezeichnet das Handeln jede Aktivität, mit welcher eine bestimmte Absicht verfolgt wird in erzieherischen Situationen. Pädagogik hat also mit Er zie hung und allem, was damit zusam men hängt, zu tun. Das Phänomen Er zie hung kann heute grundsätzlich von zwei unterschiedlichen Stand punk ten aus betrachtet werden: Die eine Sichtweise hebt wie in der Vergangenheit das kon kre te Erziehungsgeschehen her vor, die Erziehungspraxis, im anderen Fall geht es um das Nachdenken, das Reflektieren über das praktische Erziehungsgeschehen, um das Bemühen, Zusammenhänge und Gesetz mäßigkeiten zu finden und Theorien aufzustellen kurz: um die wissenschaftliche Erhellung eben dieser Erziehungswirklichkeit. Zwar hat man zu allen Zeiten über Erziehung nachgedacht und Regeln für das erzieherische Handeln aufgestellt und überliefert. Doch erst im 18. Jahrhundert formierte sich hieraus eine eigenständige Wissenschaft. Mit dem Bemühen um die Grundlegung einer wissenschaftlichen Pädagogik wurde dieser Begriff doppelsinnig: Er bezeichnete sowohl die wissenschaftliche Erhellung der Erziehungswirklichkeit als auch das praktische Erziehungsgeschehen selbst. Als Wissenschaft musste die Pädagogik natürlich eigene und eindeutige Begriffe entwickeln. Sie musste sich abgrenzen können von subjektiven Meinungen über Erziehung und sie hatte das Verhältnis von Erziehungspraxis und wissenschaftlicher Erziehungstheorie 1 paīs (griech.): das Kind; ágein (griech.): führen, leiten, ziehen; als paidagō gós wurde ursprünglich jener Diener bezeichnet, der das Kind bei seinen Gängen, zum Beispiel zur Schule, zu begleiten hatte. Dieses Führen der Kinder erhielt dann zunehmend die Bedeutung von Er ziehen in einem umfassenden Sinn.

Pädagogik und Erziehungswissenschaft 15 genau zu bestimmen. Es bestand somit zunehmend Bedarf an einem Begriff, der allein die wissenschaftliche Erhellung des Erziehungsgeschehens bezeichnete: der Begriff Erziehungswissenschaft. Gegenüber dem vieldeutigen Begriff Pädagogik sollte durch die Einführung dieser neuen Bezeichnung die Wissenschaftlichkeit dokumentiert werden. Die Einführung des Begriffes Erziehungswissenschaft hat auch noch andere Gründe, auf die in diesem Zusammenhang nicht eingegangen wird. Doch der Terminus Pädagogik blieb weiterhin bestehen, zumal er mit vielen anderen Begriffen wie Schulpädagogik, Heil- bzw. Sonderpädagogik, Gruppenpädagogik usw. zusammenhängt. Nach diesen Überlegungen können die beiden Begriffe Pädagogik und Erziehungswissenschaft folgendermaßen voneinander abgegrenzt werden: Pädagogik bildet den Oberbegriff sowohl für alle Formen des praktischen Erziehungsgeschehens als auch für die wissenschaftliche Erhellung eben dieser Erziehungswirklichkeit, während der Begriff Erziehungswissenschaft für die wissenschaftliche Erhellung des Erziehungsgeschehens und seiner Voraussetzungen als Teil der Pädagogik verwendet wird. Nach dieser Begriffsabgrenzung sind Wissenschaftler/innen vornehmlich Erziehungswissenschaftler/innen, aber auch Pädagoginnen und Pädagogen. Die in der Erziehungspraxis Tätigen Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen und dergleichen dagegen sind nur Pädagoginnen und Pädagogen. Unter Pädagogik werden sowohl alle Formen des praktischen Erziehungsgeschehens als auch die wissenschaftliche Erhellung der Erziehungswirklichkeit verstanden. Erziehungswissenschaft bezeichnet die wissenschaftliche Erhellung des Gegenstandsbereiches der Erziehung, der Erziehungswirklichkeit. Pädagogik Oberbegriff für alle Formen des praktischen Erziehungsgeschehens Erziehungspraxis die wissenschaftliche Erhellung der Erziehungs wirklichkeit Erziehungswissenschaft 1.1.2 Der Gegenstand der Pädagogik Der Gegenstand der Pädagogik ist die Erziehungswirklichkeit. Die Erforschung der Erziehungswirklichkeit bezieht sich dabei auf folgende grundlegende Bereiche: Erziehungswissenschaftler/innen entwerfen verschiedene Vorstellungen über Erziehung. Je nach Menschenbild und Ansicht über das Wesen der Erziehung geht die Pädagogik der Frage nach der Art und Weise der Einwirkung der Erzieherin/des Erziehers auf die zu Erziehenden nach (vgl. Kapitel 4.1.7).

32 Pädagogik als Wissenschaft Praktisch Tätige haben oft falsche Erwartungen an die Theorie: Sie erhoffen sich von ihr spezielle Verhaltensvorschriften und Lösungen für ihr erzieherisches Problem. Wegen des Charakters der Allgemeingültigkeit ist jedoch keine Theorie imstande, Rezepte zu liefern. Sie kann lediglich als Orientierungshilfe dienen und allgemeine Handlungshinweise geben, die erst auf den jeweiligen Einzelfall übertragen werden müssen. Doch die Fähigkeit, allgemeingültige Erkenntnisse auf konkrete Einzelfälle übertragen und anwenden zu können, bereitet vielen praktisch Tätigen erhebliche Schwierigkeiten. Die Kenntnis der Theorie bedeutet nämlich noch lange nicht, dass man zum erzieherischen Handeln befähigt ist. Häufig wird deshalb auch in der älteren pädagogischen Literatur die Fähigkeit des Umsetzens von allgemeingültigen Erkenntnissen auf den jeweiligen Einzelfall als die Kunst des Erziehens bezeichnet. Bekomme ich mehr Taschengeld? Moment,... was sagt denn der Hobmair dazu? Die pädagogische Handlungskompetenz als die Fähigkeit, theoretische Erkenntnisse auf die mannigfaltige Erziehungspraxis übertragen zu können, muss im Laufe des Lebens, wie jede andere Fähigkeit auch, durch die Praxis erst erlernt werden. Zusammenfassung Unter Pädagogik werden sowohl alle Formen des praktischen Erziehungsgeschehens als auch die wissenschaftliche Erhellung der Erziehungswirklichkeit verstanden. Erziehungswissenschaft bezeichnet die wissenschaftliche Erhellung des Gegenstandsbereiches Erziehung, der Erziehungswirklichkeit. Die Pädagogik ist eine relativ junge eigenständige Wissenschaft. Erst nach 1920 hat sie an den Universitäten im deutschsprachigen Raum den Status eines selbstständigen wissenschaftlichen Bereiches erhalten. Der Gegenstand der Pädagogik ist die Erziehungswirklichkeit. Deren Erforschung bezieht sich auf Vorstellungen über Erziehung, die Beziehung zwischen Erzieher/in und zu Erziehenden, Ziele und Handlungen in der Erziehung, auf Voraussetzungen und Bedingungen der Erziehung sowie auf Erziehungseinrichtungen. Um die Erziehungswirklichkeit genau erfassen und bestimmen zu können, haben sich bestimmte Teilgebiete, die Disziplinen der Pädagogik entwickelt. Wissenschaft bedeutet methodisch gewonnenes und in ein System gebrachtes Wissen und die Formulierung von Aussagen über einen Bereich der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit, mit der sich die Wissenschaft auseinandersetzt, kann aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden: Zum einen besteht die Realität aus der Natur und zum anderen ist die Wirklichkeit Produkt des menschlichen Geistes.

Zusammenfassung 33 Diesen beiden Wirklichkeiten entsprechend kennt die Wissenschaft zwei verschiedene Positionen: Einerseits hat sie sich zum Ziel gesetzt, die Wirklichkeit zu beobachten und zu beschreiben, Zusammenhänge zu erkennen sowie Gesetze und Gesetzmäßigkeiten aufzustellen. Sie geht davon aus, dass die reale Welt bestimmten Gesetzlichkeiten unterliegt und mithilfe von Gesetzen und Gesetzmäßigkeiten erklärt werden kann. Dabei geht es darum, Beziehungen und Zusammenhänge zwischen einzelnen beschriebenen Merkmalen herauszufinden. Das Herstellen von Beziehungen zwischen beschriebenen Merkmalen wird als Erklären bezeichnet. Andererseits beschäftigt sich die Wissenschaft mit Sachverhalten, mit denen ein Sinn, ein Zweck verbunden ist. Dabei geht es darum, Sinn- und Bedeutungszusammenhänge von Gegebenheiten, zum Beispiel des menschlichen Tuns, zu erkennen und aufzudecken. Das Herausfinden des Sinn- bzw. Bedeutungszusammenhanges einer bestimmten Wirklichkeit und das Erfassen von Sinnstrukturen werden in der Wissenschaftstheorie als Verstehen bezeichnet. Die Pädagogik muss sich beiden Positionen verpflichtet fühlen. Wissenschaftliche Methoden sind planmäßige Vorgehensweisen oder Verfahren, um Wissen über einen Objektbereich zu gewinnen. Dabei können zwei verschiedene Arten von Methoden unterschieden werden, mit denen die Erziehungswissenschaft zu ihren Erkenntnissen gelangt: erfahrungswissenschaftliche (= empirische) Methoden, die der planmäßigen Beobachtung und Beschreibung der Erziehungswirklichkeit sowie der Gewinnung von Daten zum Zwecke der Erklärung dienen, und geisteswissenschaftliche Methoden, die durch das Herausfinden von Wert- und Sinnzusammenhängen auf das Verstehen ausgerichtet sind. Die Aufgaben der Erziehungswissenschaft bestehen zum einen in der Beobachtung und Beschreibung der Erziehungswirklichkeit sowie in der Aufstellung von Theorien über die Erziehungswirklichkeit, um diese verstehen bzw. erklären und Möglichkeiten der Vorhersage und der praktischen Anwendung aufstellen zu können (Erforschung dessen, was ist). Zum anderen bestehen sie in der Aufweisung und Begründung von Zielen und Handlungen in der Erziehung (Formulierung und Begründung von Aussagen darüber, was sein soll). Die Vielgestaltigkeit der Erziehungswirklichkeit und die Aufgaben, einerseits die Erziehungswirklichkeit zu beobachten und zu beschreiben, sie zu verstehen und zu erklären sowie andererseits Ziele und Handlungen in der Erziehung aufzuweisen und zu begründen, haben zu verschiedenen Auffassungen innerhalb der Pädagogik geführt, die als Richtungen bzw. Schulen der Pädagogik bekannt sind. Die bedeutendsten Grundauffassungen sind die normative Pädagogik, die geisteswissenschaftliche Pädagogik, die empirische bzw. erfahrungswissenschaftliche Pädagogik, die Kritische Erziehungswissenschaft und die systemisch-konstruktivistische Pädagogik. Theorie und Praxis können nicht getrennt voneinander betrachtet werden; von vornherein wirken beide zusammen und sind nicht unabhängig voneinander. Mithilfe wissenschaftlicher Theorien lassen sich Verhaltensweisen und Situationen voraussagen, Handlungshinweise für das Erzieherverhalten aufstellen und kann Erzieherverhalten reflektiert werden. Wissenschaftliche Aussagen können zudem eine Orientierungshilfe für die Erziehung in ganz konkreten Situationen sein. Ohne Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse läuft man Gefahr, nach subjektiven und hausgemachten Theorien zu handeln, die in der Regel nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Wegen des Charakters der Allgemeingültigkeit ist keine Theorie imstande, Rezepte zu liefern. Sie kann daher lediglich allgemeine Handlungshinweise geben, die erst auf den jeweiligen Einzelfall übertragen werden müssen.

34 Aufgaben und Anregungen zu Kapitel 1 Aufgaben und Anregungen Kapitel 1 Aufgaben 1. Bestimmen Sie die Begriffe Pädagogik und Erziehungswissenschaft und grenzen Sie beide Begriffe voneinander ab. (Abschnitt 1.1.1) 2. Beschreiben Sie den Gegenstand der Pädagogik und verdeutlichen Sie diesen an geeigneten Beispielen. (Abschnitt 1.1.2) 3. Erläutern Sie wichtige Disziplinen der Pädagogik und veranschaulichen Sie diese an je einem Beispiel. (Abschnitt 1.1.3) 4. Bestimmen Sie den Begriff der Wissenschaft und erläutern Sie die Betrachtungsweisen der Erziehungswirklichkeit aus wissenschaftlicher Sicht. (Abschnitt 1.2.1 und 1.2.2) 5. Bestimmen Sie den Begriff wissenschaftliche Methode und beschreiben Sie die Arten von Methoden, mit denen die Erziehungswissenschaft zu ihren Erkenntnissen gelangt. (Abschnitt 1.2.3) 6. Stellen Sie die Aufgaben der Erziehungswissenschaft dar und verdeutlichen Sie diese an passenden Beispielen. (Abschnitt 1.3.1) 7. Beschreiben Sie die Richtungen der Pädagogik und stellen Sie die Unterschiede zwischen diesen heraus. (Abschnitt 1.3.2) 8. Beschreiben Sie die Wechselwirkung von Theorie und Praxis und stellen Sie diese an einem Beispiel dar. (Abschnitt 1.4.1) 9. Erläutern Sie an Beispielen mögliche Gefahren einer privaten Theorie. (Abschnitt 1.4.2) 10. Stellen Sie den Nutzen von wissenschaftlichen pädagogischen Theorien dar. (Abschnitt 1.4.2) 11. Erläutern Sie an Beispielen Probleme, die sich im Umgang mit wissenschaftlichen Theorien in der erzieherischen Praxis ergeben können. (Abschnitt 1.4.3) 12. Wissenschaftliche Theorien werden von praktisch Tätigen häufig abgelehnt. Zeigen Sie mögliche Gründe für diese ablehnende Haltung auf. (Abschnitt 1.4.3)

Aufgaben und Anregungen zu Kapitel 1 35 Anregungen 13. Fertigen Sie in Gruppen ein Clustering zu dem Thema Pädagogik als Wissenschaft an: Schreiben Sie in die Mitte eines größeren Blattes das Thema in einen Kreis und notieren Sie zunächst den ersten Gedanken, den Sie zu diesem Thema haben. Verbinden Sie ihn dann mit dem Mittelkreis. Schreiben Sie nun alle weiteren Gedanken zum Thema auf dieselbe Weise auf das Blatt und verbinden Sie jeden Kreis mit dem vorigen durch einen Strich. 14. Pädagogen-ABC Bilden Sie Vierer- bzw. Fünfergruppen und notieren Sie zu jedem Buchstaben des Alphabets einen Begriff bzw. eine Aussage aus der Pädagogik. Lesen Sie Ihre Ideen zu jedem Buchstaben in der Klasse vor und hängen Sie sie an die Pinnwand. 15. Fragen Sie Ihre Verwandten und Bekannten, welche Bedeutung sie mit dem Wort Pädagogik verbinden, was sie unter Pädagogik verstehen. Notieren Sie die Antworten und diskutieren Sie darüber in Ihrer Klasse. Vergleichen Sie dabei auch die Antworten mit den Aussagen in Abschnitt 1.1.1. 16. Bilden Sie in Ihrer Klasse bis zu sieben Gruppen. Jede Gruppe stellt mit Plastilin einen grundlegenden Bereich der Erziehungswirklichkeit dar, wie sie in Abschnitt 1.1.2 aufgezeigt sind. 17. Teilen Sie sich in Ihrer Klasse in möglichst viele, wenn möglich in zehn Gruppen auf. Jede Gruppe zeichnet eine bestimmte Disziplin der Pädagogik, wie sie in Abschnitt 1.1.3 dargestellt ist. 18. Diskutieren Sie in der Klasse folgende Frage: Wäre es sinnvoller, künftige Erzieher/- innen wie beispielsweise Lehrer/innen wie in den früheren Jahrhunderten bei erfahrenen Pädagoginnen und Pädagogen in die Lehre gehen zu lassen, um dort die Kunst des Erziehens zu erlernen, anstatt sie mit Theorien der Erziehungswissenschaft zu füttern? 19. Schöne Theorie, aber die Praxis sieht anders aus! Stellen Sie in der Klasse je sechs Stühle gegeneinander gerichtet auf. Fünf Mitschüler/innen, die gegen die wissenschaftliche Theorie argumentieren, setzen sich in die eine Reihe, weitere fünf Mitschüler/innen, die die Notwendigkeit der Wissenschaft für die Praxis verteidigen, nehmen auf den Stühlen gegenüber Platz. In jeder Reihe bleibt ein Stuhl leer. Die zehn Mitschüler/innen diskutieren die These Schöne Theorie, aber die Praxis sieht anders aus! kontrovers aus ihrer jeweiligen Sichtweise. Wer aus der Klasse einen Diskussionsbeitrag leisten möchte, setzt sich auf den leeren Stuhl. Sie/Er nimmt auf derjenigen Seite Platz, die sie/er mit ihrem/seinem Beitrag unterstützen will. Nach dem Beitrag verlässt die Schülerin/der Schüler den Stuhl wieder.