Starkes Herz Praxisprofessionalisierung und Case-Management (HeiPiPP) Prof. Dr. med. Dipl. Soz. Joachim Szecsenyi
Chronic-Care-Modell (CCM) zur effektiven Versorgung chronisch kranker PatientInnen Gemeinwesen Ressourcen, Entscheidungsstrukturen und Prozesse Unterstützung des Selbstmanagements Gesundheitssystem Organisation in der Gesundheitsversorgung Gestaltung der Leistungserbringung Entscheidungsunterstützung klin. Informationssysteme Empowerment Aufgabenteilung Leitlinien für Ärzte + Patienten Patientenregister, Patientenpässe, Therapiepläne informierter aktivierter Patient produktive Interaktionen verbesserte Ergebnisse vorbereitetes proaktives Versorgungs- / Praxisteam nach Wagner et al.1999 dt. Übers.Gensichen et al.2005
Chronic Care Projekte mit Teamprofessionalisierung und/oder Case-Management in Deutschland Depression (Uni Frankfurt) Verbesserung der Lebensqualität Arthrose (Uni Heidelberg) Verbesserung der Lebensqualität, Patientenaktivierung, weniger Röntgenuntersuchungen, geringere Inanspruchnahme von Orthopäden, besserer Schmerzmitteleinsatz (Rosemann et al. Arthritis and Rheum. 2007 (in press) Diabetes mellitus Typ II (Uni Heidelberg) Verbesserte Umsetzung von CCM Elementen, Behandlungsqualität aus Patientensicht steigt, Patienten besser aktiviert und informiert Ergebnisse klinische und ökonomische Outcomes ausstehend Herzinsuffizienz Ergebnisse noch ausstehend
ZIELE im Gesunden Kinzigtal HeiPiPP Heidelberger Pilot Praxisprofessionalisierung Stärkung von Kompetenzen im gesamten Praxisteam (Ärzte UND Helferinnen) Optimale Nutzung des in der Praxis vorhandenen Patientenvertrauens, der Vorgeschichte und des Wissens über Kontexte (Familie, Beruf, lokale Gegebenheiten etc.) Umsetzung klarer Verantwortlichkeiten im Team Umsetzung praxisbasiertes Case-Management (Telefonmonitoring, strukturierte Hausbesuche durch Arzthelferinnen) Motivation und Aufwertung für Arzthelferinnen Stärkung der Selbstverantwortung der Patienten low tech high team, motivation and relationships with patients
Schulungsinhalte Arzthelferinnen Case Management- Praxisteam-Professionalsisierung Grundlagen der Herzinsuffizienz Erläuterung und Einüben des Telefon- und Hausbesuchs-Fragebogen Medikamentenmanagement (Check- und Gespräch)
Konkreter Ablauf Einführungsgespräch Patient/ Arzthelferin Einüben des Telefon-Fragebogens Patienten-Tagebuch (Selbstmonitoring) DEGAM Leitlinie Herzinsuffizienz- Patienteninformation Alle drei Wochen Telefoninterview halbjährlich Hausbesuch (das Tel. ersetzend) mind. einmal im Jahr Medikamentencheck und gespräch Zeitnahe Rückmeldung an den Arzt
Teambesprechung und Praxisvisite Teambesprechung Als Vorbereitung für die Praxisvisite Diskussion über die Praxisorganisation im Hinblick auf Herzinsuffizienz-Patienten IST-Analyse Praxisvisite keine Kontrollfunktion, nur Unterstützung Besprechung der Ergebnisse aus Ihrer Teambesprechung bessere Organisation der Praxis hat positive Nebeneffekte: höhere Patientenzufriedenheit bessere Patientenversorgung höhere Mitarbeiterzufriedenheit mehr Sicherheit, weniger Fehler
Die Fragebogen-Dringlichkeits-Kodierung Gefahr sofort Arztkontakt Baldige Aktion: Termin innerhalb von 24 h/ Bericht Unauffällig
Die Fragen... identifizieren einen Notfall oder eine akute Verschlechterung, dienen der Verlaufsbeobachtung/Früherkennung einer Verschlechterung der Erkrankung, lassen Risiken erkennen, helfen die Therapietreue des Patienten (Trinkmenge, Tabletten) zu überprüfen, fördern Motivation und Selbstverantwortung des Patienten, vergleichen die persönliche Einschätzung der Case- Managerin mit den abgefragten Informationen
Aufgaben der Arzthelferin als Case Managerin Ansprechpartnerin für den Patienten Regelmäßiges Anrufen des Patienten (alle 3 Wochen) Drei Hausbesuche pro Patient Dem Patienten dabei helfen, seine Erkrankung besser zu verstehen und Risiken selbst zu erkennen Indirekte und z. T. direkte Förderung der Therapietreue und Therapiemitarbeit des Patienten
Grenzen der Arzthelferin Sie bespricht alle Unklarheiten mit dem Arzt Sie gibt keine Behandlungsempfehlungen Sie leitet Auffälligkeiten umgehend an den Arzt weiter Sie ersetzt nicht den Arzt-/Patientenkontakt