Arbeitsmarkt: Lebenszyklusorientierung in der Arbeitswelt

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Transkript:

Demografische Entwicklungen und Arbeitsmarkt: Lebenszyklusorientierung in der Arbeitswelt Symposium Altern und Arbeitswelt Strategien zur Bewältigung des demografischen Wandels, München, 9. Dezember 2010 Dr. Hans-Peter Klös 1

Agenda Befunde Lebenszyklusorientierung und Personalpolitik Unternehmensbeispiele München, 9. Dezember 2010 2

Erwerbstätigkeit Älterer international Beschäftigungsquote g Erwerbstätiger von 55-64 Jahren, in Prozent 1995 2000 2009 62 56 58 56 58 51 50 48 65 70 64 63 66 55 58 61 38 38 39 30 30 Deutschland Frankreich UK Dänemark Schweden Japan USA Quelle: EUROSTAT-Strukturindikatoren München, 9. Dezember 2010 3

Erwerbstätigkeit in Deutschland 2009 in Prozent, Veränderung in Prozentpunkten Erwerbstätigenquoten* Quoten sozialversicherungspflichtig Beschäftigter** 0,8 = Veränderung zum Jahr 2000 13,4 78,5-1,7 18,4 69,9 45 4,5 56,8 55,9 11,3 48,3 37,3 18,5 38,4 12,5 23,4 20 bis unter 55 Jahre 55 bis unter 65 Jahre 55 bis unter 60 Jahre 60 bis unter 65 Jahre * in Prozent der Bevölkerung ** in Prozent der Bevölkerung des jeweiligen Alters Quelle: BMAS München, 9. Dezember 2010 4

Alterspezifische Erwerbstätigenquoten Deutschland, nach Geschlecht, in Prozent 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 55 59 60 64 55 64 Männer 1996 77,4 71,2 65,3 54,6 47,0 38,1 31,4 26,9 16,4 13,3 63,7 26,3 48,0 2001 75,9 71,8 70,6 64,1 57,1 44,2 35,9 29,8 19,7 14,44 66,9 29,4 46,7 2006 76,8 75,5 72,4 69,5 64,6 52,6 48,0 41,5 30,6 22,5 72,1 37,9 56,1 2009 81,3 79,3 78,1 74,5 70,9 61,3 54,1 48,1 35,6 28,3 76,9 46,7 63,5 Frauen 1996 52,9 47,0 43,1 35,4 29,0 15,9 12,0 8,9 7,3 5,9 41,8 10,4 28,1 2001 57,2 56,9 50,6 45,0 38,4 23,7 14,9 12,0 10,3 74 7,4 48,6 13,8 29,4 2006 65,2 59,2 57,4 51,2 47,9 35,6 28,1 23,8 15,6 12,0 56,6 21,9 40,3 2009 69,0 66,8 64,6 60,9 53,9 42,5 35,8 30,2 21,9 16,5 63,1 30,4 48,5 Quellen: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus; Altersübergangsreport 2008-03, Institut der deutschen Wirtschaft Köln München, 9. Dezember 2010 5

Agenda Befunde Lebenszyklusorientierung und Personalpolitik Unternehmensbeispiele München, 9. Dezember 2010 6

gestern / heute Lebensverläufe in Zukunft Kindergarten Ausbildung Schule Lehre/Studium Heirat Berufseinstieg Kind(er) Karriereaufbau Beruf berufliche Routine (Vor)Ruhestand Ruhestand Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln 20 40 60 80 frühkindliche Bildung Schule Bildungsstart für lebenslanges Lernen Lehre/Bachelorstudium Berufseinstieg Heirat Familienphase und Teilzeit Kind(er) Vollzeitarbeit Beruf(e) mit Teilzeit und Master ständigem Dazu- Vollzeitarbeit Lernen Aufbaustudium / Berufswechsel Pflege von Angehörigen/Teilzeit/Sabbatical g Ausgleiten aus dem Berufsleben Aktiver Ruhestand mit Ehrenamt oder als silver worker München, 9. Dezember 2010 7

Demografietools altersgemischte Teams, Alt-Jung-Tandems, Mentoring- oder Patensysteme Altersstrukturanalyse alternsgerechte Arbeitsorganisation (Arbeitszeit, Telearbeit, Tätigkeitswechsel) Aufbau eines Leitbildes der Altersvielfalt (Diversity) und Wertschätzungskultur ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, betriebliche Gesundheitsförderung familienfreundliche Arbeitswelt, Mitarbeiterbindungsprogramme lebenslanges l Lernen, Lernen im Prozess der Arbeit, Personalentwicklung für Ältere Personalrekrutierung, Ausbildungsmarketing, Kooperation mit Schulen und Hochschulen Silver workers (Reaktivierung von Rentnern mit Projekt- oder Beraterverträgen) Wissenstransfer (Know-how-Tandems, Austrittsgespräche, Mentoring, Qualitätszirkel) Work Ability Index München, 9. Dezember 2010 8

Lebenszyklusorientierte Personalpolitik Die Handlungsfelder beziehen sich auf den sogenannten Triple-R-Bereich: Recruitment Retention Retirement. Es wird für die Unternehmen zunehmend wichtiger werden, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, um Auszubildende und Fachkräfte leichter anwerben zu können. Aber auch die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen erhält einen höheren Stellenwert: t Arbeitsorganisatorische Maßnahmen sollen die Motivation der Mitarbeiter verbessern, Gesundheitsförderung und Prävention die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit. Schließlich gilt es, das Wissen der ausscheidenden Mitarbeiter zu sichern, damit es nicht mehr heißt: Bei uns ist viel Wissen in Rente gegangen. München, 9. Dezember 2010 9

Agenda Befunde Lebenszyklusorientierung und Personalpolitik Unternehmensbeispiele München, 9. Dezember 2010 10

Beispiel I: DekaBank München, 9. Dezember 2010 11

Beispiel II: ABB München, 9. Dezember 2010 12

Beispiel III: Voestalpine München, 9. Dezember 2010 13

Beispiel IV: Bundesagentur für Arbeit München, 9. Dezember 2010 14