Identität im Feld von Mehrsprachigkeit als didaktische Herausforderung für den Unterricht im Förderschwerpunkt Sprache

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Transkript:

Schriften aus dem Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt- Universität zu Berlin Identität im Feld von Mehrsprachigkeit als didaktische Herausforderung für den Unterricht im Förderschwerpunkt Sprache von Judith Levy Mit einem Vorwort von Frau PD Dr. Ulrike Lüdtke

Schriften aus dem Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin Band 2/2008 Judith Levy Identität im Feld von Mehrsprachigkeit als didaktische Herausforderung für den Unterricht im Förderschwerpunkt Sprache Shaker Verlag Aachen 2008

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Copyright Shaker Verlag 2008 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Printed in Germany. ISBN 978-3-8322-7579-2 Shaker Verlag GmbH Postfach 101818 52018 Aachen Telefon: 02407 / 95 96-0 Telefax: 02407 / 95 96-9 Internet: www.shaker.de E-Mail: info@shaker.de

Vorwort In der aktuellen bildungspolitischen Diskussion ist die schulische Integration von Kindern mit Migrationshintergrund ein unablässiges und stets brisantes Thema. Wie die bundesweite Implementierung von vorschulischen Sprachstandserhebungsverfahren momentan zeigt, steht dabei immer wieder die Notwendigkeit effektiver und effizienter Sprachförderung und deren Gestaltung im Vordergrund sowie die Debatte um den richtigen Anteil von Fördern und Therapieren. In der vorliegenden Arbeit wird dieses Thema der schulischen Integration aus einem sprachheilpädagogischen Blickwinkel betrachtet und ein zentraler, aber häufig vernachlässigter Aspekt in den Mittelpunkt gestellt: die emotional bedeutsame sprachliche Identität der betroffenen Kinder und ihre Förderung innerhalb sprachdidaktischen Handelns. Diese unterrichtliche Aufgabe, die zugleich eine didaktische Herausforderung wie ein theoretisch schwer greifbares Feld darstellt, analysiert die Autorin höchst differenziert, indem sie verschiedene theoretische Ansatzpunkte integriert: aus der Soziologie: die Identitätskonzepte von Mead und Krappmann, aus der Kultursoziologie: das Wechselspiel von Habitus und sozialem Feld (Bourdieu), aus der Soziolinguistik: die Merkmale sprachlicher Identität ( linguistic identity ) nach Crystal, aus der allgemeinen Didaktik: Analyse und Planung von Unterricht vor dem Hintergrund der Konstruktivistischen Didaktik (Reich) und aus der sonderpädagogischen Didaktik: die Kategorien Emotionsintegration und sprachliche Identität der Relationalen Didaktik (Lüdtke) für den Unterricht im Förderschwerpunkt Sprache. Die Arbeit liefert damit kreative und fundierte Handlungsansätze für eine Unterrichtsgestaltung, welche Schülerinnen und Schüler in ihrer sprachlich-

emotionalen Identitätsbildung unterstützt. Zugleich ermöglicht sie Lehrerinnen und Lehrern, Emotionen im Unterricht zu reflektieren und zu integrieren, um so mit eigener Verunsicherung gerade in sprachlich und kulturell sehr heterogenen Klassen professioneller umzugehen. August 2008 Ulrike M. Lüdtke

INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG 1 2. MEHRSPRACHIGKEIT IM FÖRDERSCHWERPUNKT SPRACHE 4 2.1. MEHRSPRACHIGKEIT UND ZWEITSPRACHERWERB 4 2.2. MIGRATION IN DEUTSCHLAND 13 2.3. KOMMUNIKATIONSSTÖRUNGEN BEI MEHRSPRACHIGKEIT AM BEISPIEL DES MUTISMUS 17 2.3.1. EMOTIONEN 20 2.3.2. VERHALTEN 22 2.3.3. KULTUR 24 2.3.4. UMFELD 25 2.4. DAS FÖRDERZIEL IM FÖRDERSCHWERPUNKT SPRACHE 27 2.5. IDENTITÄT IN DER SPRACHHEILPÄDAGOGIK 32 2.5.1. IDENTITÄT UND MEHRSPRACHIGKEIT IN DER SPRACHHEILPÄDAGOGIK 35 2.5.2. IDENTITÄT UND PROFESSIONALITÄT IN DER SPRACHHEILPÄDAGOGIK 39 3. DIE ENTSTEHUNG VON IDENTITÄT 42 3.1. IDENTITÄTSKONSTRUKTIONEN 43 3.1.1. DER IDENTITÄTSBEGRIFF BEI G.H. MEAD 44 3.1.2. DER IDENTITÄTSBEGRIFF BEI L. KRAPPMANN 47 3.1.3. ZUSAMMENFASSUNG UND DISKUSSION IM KONTEXT VON BOURDIEUS HABITUSKONZEPT 52 3.1.4. IDENTITÄT IN DER SPÄTMODERNE 59 3.2. ALLGEMEINE IDENTITÄTSVARIABLEN 63 3.2.1. NATION 65 3.2.2. ETHNIZITÄT 66

3.2.3. KULTUR 69 3.2.4. GESCHLECHT UND RELIGION 72 3.2.5. ZUSAMMENFASSUNG 77 4. DER AUSDRUCK VON IDENTITÄT: SPRACHLICHE IDENTITÄT 79 4.1. DIE PHYSISCHE UND DIE PSYCHISCHE SPRACHLICHE IDENTITÄT 80 4.2. DIE KONTEXTUELLE SPRACHLICHE IDENTITÄT 81 4.3. DIE SOZIALE SPRACHLICHE IDENTITÄT 83 4.4. LINGUISTISCHER RELATIVISMUS VERSUS SPRACHLICHER MARKT 86 4.5. ZUSAMMENFASSUNG UND DISKUSSION 90 5. IDENTITÄT ALS DIDAKTISCHE HERAUSFORDERUNG 92 5.1. IDENTITÄT IM FELD VON MEHRSPRACHIGKEIT 93 5.2. MONOLINGUALER HABITUS UND SPRACHLICHER MARKT ALS AUSLÖSER VON IDENTITÄTSPROBLEMEN 95 5.3. KONSEQUENZEN FÜR FÖRDERZIEL UND PROFESSIONALITÄT 99 5.4. KONSEQUENZEN FÜR DIE SPRACHFÖRDERUNG 102 5.4.1. EMOTIONSINTEGRATION 104 5.4.2. UNTERRICHT ALS IDENTITÄTSFÖRDERLICHER RAUM 105 5.4.3. INTEGRATION SPRACHLICHER IDENTITÄT 107 6. FAZIT 113 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 115 LITERATURVERZEICHNIS 117