Ethnologie in Schule und Erwachsenenbildung (ESE) e.v. in Kooperation mit dem Stadtteilhaus Fachwerk Gievenbeck. Irmgard Hellmann und Roland Kober

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Transkript:

Ethnologie in Schule und Erwachsenenbildung (ESE) e.v. in Kooperation mit dem Stadtteilhaus Fachwerk Gievenbeck Irmgard Hellmann und Roland Kober

Nachbarn in den Topf geschaut Geschichten und Gerichte aus MünsterGievenbeck Umsetzung interkultureller Themen in der offenen Jugendarbeit

Partnerinterview Wie heißen Sie? Wo ist Ihre Heimat? Und warum? Was ist Ihr Lieblingsessen?

Workshop: Jugendliche auf ethnologischer Feldforschung im Stadtteil 11.00 11.30 Uhr Begrüßung 11.30 11.45 Uhr Fremdheitserfahrungen 11.45 12.00 Uhr Persönliche Erfahrungen in der offenen Jugendarbeit Was ist interkulturelle Kompetenz? 12.00 12.20 Uhr Vorstellung des Projektes 12.20 12.30 Uhr Diskussion

Hallo?! Eine erste interkulturelle Begegnung Quelle: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25049-2.html

Definition Interkulturelle Kompetenz Interkulturelle Kompetenz ist die in einem Lernprozess erreichte Fähigkeit, im mittelbaren oder unmittelbaren Umgang mit Mitgliedern anderer Kulturen einen möglichst hohen Grad an Verständigung und Verstehen zu erreichen. ESE

Aspekte Interkultureller Kompetenz Aneignung und Beschaffung von Informationen und Entwickeln von Interesse Einüben des Perspektivenwechsels Erkennen und Überwinden des Ethnozentrismus Reflektieren von Situationen des interkulturellen Umgangs Fördern von Einstellungen und Werten ESE

Projekt Jugendliche als ethnologische Forscher Rahmenbedingungen

Jugendliche als ethnologische Forscher Rahmenbedingungen: Zeitlicher Ablauf August 07 September 07 Okt. 07-Jan. 08 Jan. 08-Apr. 08 Vorbereitung (Konzeption) Vorbereitung der Jugendlichen Interkulturelles Training Methodentraining Feldforschung im Stadtteil Redaktion, Druck und Abschlussveranstaltung

Jugendliche Jugendliche als ethnologische Forscher Forscher Rahmenbedingungen: Finanzierung Projektförderung durch den LWL über das Programm Partizipation und Demokratie fördern - Jugendarbeit und Kommunalpolitik antworten auf Vorurteile, Rassismus und Demokratieabstinenz (Antragsteller: ESE) Fördersumme: 5.000 Kooperationspartner: Fachwerk Gievenbeck Druckkostenzuschuss: 1.400

Jugendliche Jugendliche als ethnologische Forscher Forscher Rahmenbedingungen: Personal ESE Fachwerk Eine Grafikerin, zwei ethnologische Fachkräfte (Projektleitung & - mitarbeiterin) und eine Praktikantin Zwei Jugendarbeiter sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendtreffs zur Durchführung von Kochaktionen

Jugendliche als ethnologische Forscher im Stadtteil Projektidee Jugendliche in Kontakt mit ihren Nachbarn zu bringen! Anknüpfungspunkt: Essen und Heimat ESE

Jugendliche als ethnologische Forscher im Stadtteil Ziele Vermittlung Interkultureller Kompetenz (Schlüsselqualifikation) gegenseitiges Verständnis verbessern und Vorurteile abbauen Förderung der interkulturellen Begegnung und Erfahrung Partizipation an der Stadtteilarbeit Von einander lernen Bewusstsein für gesellschaftliche Mitverantwortung stärken ESE

Jugendliche als ethnologische Forscher im Stadtteil Projektverlauf

Jugendliche als ethnologische Forscher im Stadtteil Konzept Zunächst Schulung der Jugendlichen in interkultureller Kompetenz und Feldforschungsmethoden Themen Heimat und Essen Aufforderung an die Jugendlichen zu überlegen, wen sie befragen möchten Ausrüstung für die Forschung: Fragebogen und Kamera ESE Begleitung der Jugendlichen bis zur Tür

Jugendliche als ethnologische Forscher im Stadtteil Erste Erfahrungen Verständigungsprobleme und Absagen der Nachbarn Reaktion der Jugendlichen: Ich habe keine Zeit! Ne, das geht nicht, ich muss noch was für die Schule tun! Große Verunsicherung vor den Treffen ESE

Jugendliche als ethnologische Forscher im Stadtteil Strategiewechsel: Projektmitarbeiter haben Kontakte zu Familien hergestellt. Projektmitarbeiter haben Jugendliche bei Besuchen begleitet. Reaktion der angefragten Nachbarn/Familien: Nein, das möchte ich nicht! Das geht niemanden etwas an, warum ich nach Deutschland gekommen bin! Super Idee! Dann könnte ich ja mit den Jugendlichen etwas backen oder kochen. Neue Strategie führt zu ersten Feldforschungen Projektmitarbeiter konnten die Jugendlichen erfolgreich unterstützen und motivieren. Ausrüstung für die Forschung: Fragebogen und Kamera ESE

Jugendliche als ethnologische Forscher im Stadtteil Feldforschungserfahrungen Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede Anknüpfungspunkt war Heimat, Essen ESE

Jugendliche als ethnologische Forscher im Stadtteil Fazit Essen und Heimat sind sehr gut geeignete Themen, um Menschen ins Gespräch zu bringen. Lernziele konnten erfolgreich umgesetzt werden: Informationen über eine andere Kultur einholen Perspektivenwechsel einüben Ethnozentrismus erkennen und überwinden Reflektieren von Situationen des interkulturellen Umgangs ESE

Jugendliche als ethnologische Forscher im Stadtteil Fazit Nachhaltigkeit konnte erreicht werden Erfahrungen werden weiterhin kommuniziert bei Kochaktionen, die auch nach Ende des Projektes von den beteiligten Jugendlichen initiiert werden. Neue Diskussionen werden angestoßen. ESE

Jugendliche als ethnologische Forscher im Stadtteil Die Nachbarinnen und Nachbarn und die Jugendlichen kannten sich vor dem Projekt von Begegnungen auf der Straße. Ich habe [ ] jetzt kennengelernt, ich weiß etwas über ihn und kann ihm jetzt anders begegnen. Das freut mich, jedes Mal, wenn ich ihn treffe und ihn begrüße. Ich sehe die Jugendlichen hier im Stadtteil jeden Tag, aber ich hatte nur wenig Kontakt. Das Projekt hat eine gemeinsame Schnittstelle geschaffen, die vorher nicht da war. Das ist gut, weil man jetzt einen Anknüpfungspunkt hat, weil man ein wenig übereinander weiß. Früher habe ich die Jugendlichen nicht als Jugendliche gesehen, sondern irgendwie anders. Jetzt nehme ich sie auch als Kinder bzw. Jugendliche wahr. Bitte verstehe das jetzt nicht falsch, aber ESE

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!