IST KOMMUNIKATION SKALIERBAR? Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Klimakommunikation in urbanen Räumen und auf dem Lande K3- K o n g r e s s z u Klimawandel K o m m unikation und G e s e l l s c h a f t S a l z b urg, 26.09.2017
Dr. Viktor Klein Diplom-Geograph Klimaschutzmanager der 2013-2016 Masterplanmanager der seit 2016 Seit 2016 Mitglied des Vorstandes des Bundesverbandes Klimaschutz (bvks) Seit 2017 Lehrbeauftragter des Umwelt-Campus v.klein@vgv-birkenfeld.de +49 6782 990 192
Die (VG) 213 km² (ca. die doppelte Fläche von Mainz) 20.000 Einwohner 30 Ortsgemeinden und die Kreisstadt Älter werdende Bevölkerung Nationalpark Hunsrück Hochwald (jüngster dt. Nationalpark) Hochschule Trier, Umwelt-Campus (ca. 2.700 Stud.)
Klimaschutzkonzepte in der VG Integriertes Klimaschutzkonzept inkl. Anschlussvorhaben 2013-2016 Teilkonzept Klimaschutz in den eigenen Liegenschaften Masterplan 100 Klimaschutz für die VG
Kommunikation zum Klimaschutz Tageszeitung Amtsblatt Fachzeitschriften Fernsehen Radio Broschüren und Flyer Bürgerveranstaltungen Messen Vorträge Website www.klimaschutz100-birkenfeld.de facebook @klimaschutz100 Twitter @vitja5
Grundfragen dieses Vortrages Müssen Klimawandel und Klimaschutz auf dem Land genauso diskutiert werden, wie in der Stadt? Ist es ausreichend, die Kommunikation nur zu skalieren (weniger oder mehr vom Gleichen)? Muss die Kommunikation grundsätzlich anders gestaltet werden, um wirksam zu sein?
Thesen zu diesem Vortrag Klimakommunikation auf dem Land ist persönlich. Kommunikation auf dem Land befasst sich stärker mit den Basics. Die Zielgruppen sind anders und kleiner.
Klimakommunikation auf dem Land ist persönlich Man kennt sich Manchmal formloser Die Meinung einzelner hat hohes Gewicht, positiv wie negativ. Es ist nicht nur wichtig, was gesagt wird, sondern auch wer es sagt.
Kommunikation auf dem Land befasst sich stärker mit den Basics Ausbreitung von Innovation verläuft vielfach von den Zentren in die Peripherie. Manche Themen sind auf dem Land weniger bekannt. Mache Themen sind auf dem Land zwar bekannt, werden aber als städtisch empfunden (In : E-Mobilität, Radfahren). Fehlen wichtiger Stakeholder (In : Agendagruppen etc.)
Die Zielgruppen sind anders und kleiner Demographische Effekte Überalterung Brain-Drain Viele Broschüren etc. sind zu komplex. und werden nicht verstanden. Medien wie das Amtsblatt, die woanders kaum eine Rolle spielen, sind von Bedeutung. Moderne Veranstaltungsformate müssen gut vorbereitet werden. Spezielle Social Media Struktur: In funktioniert Facebook regional gut, twitter kaum.
Die Zielgruppen sind anders und kleiner Skaleneffekte VG 20.000 EW 1/1.000 = 20 Landeshauptstadt Mainz 200.000 EW 1/1.000 = 200 Hamburg 1,8 Mio. EW 1/1.000 = 1.800 Auswirkungen auf Veranstaltungen Auswirkungen auf social media
Die Zielgruppen sind anders und kleiner Besondere Gruppen mit speziellen Bedürfnissen und manchmal großem Einfluss Landwirte Jäger und Förster (in auch Nationalparkamt) Windkraftgegner Raumpioniere (z. B. Brandenburg) Aussteiger (z. B. Wendland) Sekten Schwierig anzusprechen, besondere Kommunikationsformen notwendig
Die Zielgruppen sind anders und kleiner Besonderheit in Rheinland-Pfalz: Ortsgemeinde-Struktur VG (20.000 EW) besteht aus der Kreisstadt (7.000 EW) und 30 weiteren Ortsgemeinden (zwischen 94 und 3.200 EW) auf einer Fläche von 213 km² 32 Bürgermeister und Bürgermeisterinnen, 1 VG Rat, 1 Stadtrat, 30 Ortsgemeinderäte Manche Veranstaltungen müssten 31 mal abgehalten werden, dennoch erreicht man max. nur 20.000 Menschen
Zusammenfassung Die Erfahrungen aus zeigen, das Kommunikation zu den Themen Klimawandel und Klimaschutz den Verhältnissen im ländlichen Raum angepasst werden muss. Die persönlichere Kommunikation bietet viele Chancen, Dinge auf dem kurzen Dienstweg zu regeln. Das Problem persönlicher Befindlichkeiten muss bedacht und gelöst werden. Manche Themen müssen auf wesentlich grundsätzlicher Ebene diskutiert werden. Wichtig ist, das richtige Level gut zu treffen. Die Kommunikationskanäle müssen der vorhandenen demographischen Struktur, den jeweiligen Zielgruppen und der geringeren Anzahl Menschen angepasst werden. Die Verwaltungs- und Siedlungsstrukturen können einen deutlichen Einfluss auf die Kommunikation haben.
Um auf dem Land effektiv Klimathemen zu diskutieren, genügt es nicht, Kommunikation lediglich zu skalieren. Effektive Kommunikation muss an die Verhältnisse im ländlichen Raum angepasst werden. KOMMUNIKATION IST NUR BEGRENZT SKALIERBAR
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