Übergang aus Werkstätten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt Modellprojekte Wege in Arbeit und Wege in Beschäftigung im LK Prignitz BBZ Berufsbildungszentrum Prignitz GmbH Lebenshilfe Prignitz e.v.
Beweggründe/ Aktivitäten vorab Von Seiten des LK: - Überzeugung, dass einige Werkstattmitarbeiter auf allg. Arbeitsmarkt bestehen können und gebraucht werden - Kenntnis über verschiedene Angebote bundesweit - Entwicklung der Fallzahlen und Prognosen - Fachtagung zum Thema UB in Pritzwalk 03.09.2008 - Neujahrsempfang 2009 dem Thema gewidmet - Arbeitsgespräche mit Schulen, IA, Reha-Trägern, Wirtschaftsinitiativen, sozialen Diensten Entwicklung von verschiedenen Ideen/ eigenen Projektvorschlägen (z.t. auch wieder verworfen) Viele Fachgespräche und Treffen mit MASGF und Fachebene
Beweggründe/ Aktivitäten vorab Von Seiten der Lebenshilfe - Ab 2008 vermehrt Angebote der WfbM für Praktikumseinsätze (Stellenangebote als Ausgänge in WfbM) - Sammeln von Erfahrungen, welche Rahmenbedingungen vorhanden sein müssen, um Nachhaltigkeit der Tätigkeit außerhalb der WfbM zu erreichen - Besuch von Projektträgern in anderen Bundesländern sowie Veranstaltungen, in denen andere Initiativen vorgestellt wurden, oft gemeinsam mit dem LK - Inhaltliche Öffnung auch innerhalb der Belegschaft der WfbM (Gruppenleiter, Sozialarbeiter)
Ergebnis Entwicklung des Modellprojektes Wege in Arbeit über das Integrationsamt
Modellprojekt Wege in Arbeit Projektablauf Das Projekt wird in einem modularisierten Prozess durchgeführt, individuell und flexibel auf die Bedürfnisse, Behinderungsbilder etc. jedes einzelnen Teilnehmers zugeschnitten und auch zeitlich individuell abgestimmt. Der Teilnahmezeitraum ist auf durchschnittlich zwei Jahre ausgerichtet, wobei hier eine gewisse Flexibilität in der Umsetzung zur individuellen Gestaltung vorgesehen ist. Das Projekt wird mit 10 Teilnehmern bei 2 (Vollzeit)-Projektbegleitern/Jobcoaches umgesetzt, wobei zwei Kleingruppen von je 5 Teilnehmern gebildet werden. Jeder Jobcoach wird spezifisch für 5 Teilnehmer die erste Ansprech- und Vertrauensperson in allen Angelegenheiten sein. Förderzeitraum durch das Integrationsamt Land Brandenburg: 01.10.2012 bis (ursprünglich 31.12.2014) verlängert bis zum 31.12.2018
Projektphasen 4 Wochen 1. Modul - Vorbereitungsphase Teilnehmerauswahl über Interessenbekundungsverfahren in Lebenshilfe, Berufswegekonferenz für gemeinsame Vereinbarungen (BWK AMA) Vorbereitungs- und Kennlernphase der Teilnehmer, ihrer Voraussetzungen in der WfbM individuelle Gespräche, Unterlagenklärung im Rahmen BBZ- GmbH 1 Woche 2. Modul - Orientierungsphase Schnupperpraktikum Bewerbungsunterlagen, Vorstellungsgespräch, Kennenlernen des Betriebes, Rahmenbedingungen (z.b. Ziel, Dauer, Beginn, Inhalte, Ansprechpersonen), auch Verständigung zu Organisatorischem (Fahrweg, Versorgung einschließlich Krisenmanagement ) werden fixiert 2.-24. Monat 3. Modul 3 Phasen 1.Phase: Einarbeitungsphase (Dauer 5 Wochen) betriebliche Platzierung, Einarbeitungsphase bzw. praktische betriebliche Erprobung, 1. Qualifizierung, Jobcoaching während gesamten Verlaufes 2.Phase: Qualifizierungsphase (Dauer bis zu 10 Monate) umfassende betriebliche Qualifizierung, betriebliches Arbeitstraining, Vereinbarung eines monatliches Entgelts durch den Betrieb soziale Integration in den Arbeitsalltag BWK - AMA nach ca. 12 Monaten Zwischenbilanz 3.Phase: Stabilisierungsphase (Dauer max. 12 Monate)
Praxisbeispiele 4Wochen famila Nordost / Perleberg Arbeitsvertrag unterschrieben am 01.04.2016 35h Woche I 10,24 / Stunde Tariflohn (seit 01.01.2017 gestiegen auf 10,74 /h)
Praxisbeispiele 4Wochen Blumenfachgeschäft Römer / Standort Pritzwalk Arbeitsvertrag unterschrieben am 01.08.2016 35h Woche I 8,50 / h gesetzl. Mindestlohn (seit 01.01.2017 gestiegen auf 8,84 / Stunde)
Praxisbeispiele 4Wochen Edeka Misikaiski / Perleberg Arbeitsvertrag unterschrieben am 01.01.2017 35h Woche I 8,84 / Stunde gesetzl. Mindestlohn
BBZ MASGF LK Projektbeirat LASV Integrationsamt Fachdienst BA Regionaldirektion AfA Neuruppin WfbM
Notwendige Erweiterung Im Verlauf wurde deutlich, dass viele EU- Rentner in WfbM Interesse am Modellprojekt WiA bekundeten Erweiterung wurde notwendig; Entwicklung vom Modellprojekt Wege in Beschäftigung ; weitestgehende Anlehnung an WiA
Wege in Beschäftigung (WiB) (Folgemodell für EU-Rentner parallel zur WiA) Ziel: Arbeitsvertrag auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt für EU- Rentner (Zuverdienst); alternativ: dauerhafter Einzelaußenarbeitsplatz umfangreiche und flexible Möglichkeit der Unterstützung (auch über Jobcoach hinaus) Beginn: März 2014 Träger: Berufsbildungszentrum Prignitz GmbH (BBZ)
Wege in Beschäftigung Finanzierung gem. 10 Abs. 3 AG-SGB XII Leistungsbescheid LASV (Anerkennung des Modellprojektes) Gewährung eines nach 75 Abs. 3 SGB XII vereinbarten Wochensatzes (Kostensatz); Personalschlüssel 1:5 (wie WiA) WfbM - Finanzierung wie vereinbart weiter; aber Beteiligung der WfbM an Modellkosten Kooperationsvereinbarung WfbM, BBZ, LK Prignitz
Wege in Beschäftigung Beinhaltet auch die Schaffung dauerhaft ausgelagerte Arbeitsplätze zu einem geringeren Kostensatz für WfbM- Mitarbeiter, die: Übergang auf allg. Arbeitsmarkt nicht schaffen, aber dort tätig bleiben wollen EU-Rentner, die Rentenstatus nicht verlieren wollen Seit dem 01.05.2016 Ergänzungsvereinbarung mit der WfbM für DAAP zu niedrigerem Kostensatz (mehr als 40% geringer)
Erkenntnisse / Ergebnisse WiA; 3 WiB; 5 ausgetreten WiB 11 UBB; 3 DAA; 4 Über 70 Mitarbeiter der WfbM haben ihr Interesse an den Modellprojekten WiA und WiB bekundet. ausgetreten WiA 34 AA; 3 Davon haben 63 Mitarbeiter in insgesamt 92 Betrieben Erprobungen und betriebliche Praktika absolviert. 19 Mitarbeiter haben Erfahrungen in 2 Betrieben gesammelt, 12 Mitarbeiter in insgesamt 3 Betrieben. Rückblick für den Durchführungszeitraum 01.01.2013-31.12.2016
Erkenntnisse / Ergebnisse Eine enge Zusammenarbeit der Akteure ist notwendig, auch der Sozialhilfeträger muss sich intensiv in den Prozess einbringen; LK Prignitz hat zusammen mit WfbM Zukunftsgespräche eingeführt (Einzelgespräche mit WfbM- Beschäftigten) Erfolg und Nachhaltigkeit hängen auch von Verlässlichkeit und dem Service des Projektträgers gegenüber den Arbeitgebern ab (flexibles Handeln, Anträge stellen) Es gibt ausreichend Arbeitgeber!