Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV)



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Transkript:

Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) - Checklisten für Kooperationsverträge - Die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) nach 116b SGB V erfordert als neue sektorenübergreifende Versorgungsform eine Zusammenarbeit der beteiligten Ärzte im Rahmen eines interdisziplinären Teams und den Abschluss von Kooperationsverträgen zwischen Ärzten und Krankenhäusern. Zur Umsetzung der ASV wurden im Rahmen der Richtlinie Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung durch den G-BA eigenständige Organisations- und Kooperationsvorgaben geschaffen, die nur für diesen Bereich gelten und von den beteiligten Leistungserbringern zu beachten sind, um die Teilnahmevoraussetzungen an der ASV zu erfüllen. Nachfolgend werden diese rechtlichen Rahmenbedingungen an die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team und die notwendigen Inhalte der Kooperationsverträge dargestellt und erläutert. I. Begriffsbestimmungen Für die Teilnahme an der Ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung - ASV sind die gesetzliche Regelung in 116b SGB V und Richtlinien durch den G-BA geschaffen worden. Um an der ASV teilzunehmen, müssen bestimmte Teilnahmevoraussetzungen erfüllt sein. Zu beachten sind aktuell: 1. Richtlinie Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung 116 b SGB V (ASV-RL) vom 21.03.2013. 2. Richtlinie ambulante spezialfachärztliche Versorgung 116b SGB V: Anlage 2 a) Tuberkulose und atypische Mykobakteriose vom 19.12.2013. 3. Richtlinie ambulante spezialfachärztliche Versorgung 116b SGB V: Anlage 1 a) onkologische Erkrankungen - Tumorgruppe 1: gastrointestinale Tumoren und Tumoren der Bauchhöhle vom 20.02.2014 (noch nicht in Kraft). 4. Vereinbarung gemäß 116b Abs. 6 Satz 12 SGB V über Form und Inhalt des Abrechnungsverfahrens sowie die erforderlichen Vordrucke für die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV-AV) vom 17.03.2014. Zum besseren Verständnis der nachfolgenden Checklisten über die Arten von Kooperationsverträgen in der ASV werden hier die wesentlichen Begriffsbestimmungen erläutert:

- 2-1. ASV-Berechtigte ( 2 Abs. 1 ASV-RL) Die Leistungen zur ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung können an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmende Leistungserbringer und nach 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser erbringen, soweit sie die Anforderungen und Voraussetzungen der Richtlinie erfüllen (ASV-Berechtigte). Soweit teilnehmende Leistungserbringer eine freiwillige oder verpflichtende Kooperation zur Erfüllung der Anforderungen und Voraussetzungen der ASV-RL eingehen, bleibt ASV-Berechtigter im Sinne der ASV-RL der einzelne Leistungserbringer, der seine ASV-Leistungen im Rahmen der Kooperation eigenständig erbringt ( 2 Abs. 1 ASV-RL). Auch wenn damit die ASV-Berechtigten die von ihnen erbrachten Leistungen jeweils eigenständig gegenüber der Krankenkasse abrechnen und nicht das interdisziplinäre Team ( 2 Abs. 2 ASV-AV), ist angesichts der gemeinsamen Zweckverfolgung (gemeinsame interdisziplinäre Behandlung im Team) davon auszugehen, dass es sich bei den Kooperationsvereinbarungen nach der ASV-RL um eine BGB-Gesellschaft nach 705 BGB handelt. 2. Interdisziplinäres Team ( 3 Abs. 1 ASV-RL) Die ASV erfordert regelmäßig die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team, soweit in den Anlagen nichts Abweichendes geregelt ist ( 2 Abs. 1 ASV-RL). Abweichende Regelungen sind insoweit möglich, bei denen allein die besondere Expertise eines einzelnen Fachgebietes oder besondere technische Anforderungen die Zughörigkeit zur ASV begründen und dies entsprechend in den Konkretisierungen definiert ist. 3. Zusammensetzung des interdisziplinären Teams ( 3 Abs. 2 ASV-RL) Das interdisziplinäre Team besteht aus einer Teamleiterin oder einem Teamleiter (Teamleitung), dem Kernteam und bei medizinischer Notwendigkeit zeitnah hinzuzuziehenden Fachärztinnen und Fachärzten. a. Teamleitung Die Teamleitung hat die Aufgabe, die spezialfachärztliche Versorgung der Patientinnen und Patienten fachlich und organisatorisch zu koordinieren und gehört dem Kernteam an. Insoweit nimmt der Teamleiter eine Sonderstellung im Rahmen des interdisziplinären Teams ein.

- 3 - b. Kernteam Die Mitglieder des Kernteams sind Fachärztinnen und Fachärzte, deren Kenntnisse und Erfahrungen zur Behandlung in der Regel eingebunden werden müssen. Sie müssen die spezialfachärztlichen Leistungen am Tätigkeitsort der Teamleitung oder zu festgelegten Zeiten mindestens an einem Tag in der Woche am Tätigkeitsort der Teamleitung erbringen. An immobile Apparate gebundene Leistungen sowie die Aufbereitung und Untersuchung von bei Patientinnen und Patienten entnommenem Untersuchungsmaterial sind hiervon ausgenommen. Der Ort der Leistungserbringung für direkt an der Patientin oder an dem Patienten zu erbringende Leistungen muss dennoch in angemessener Entfernung (in der Regel in 30 Minuten) vom Tätigkeitsort der Teamleitung erreichbar sein. Die Zusammensetzung des Kernteams wird durch den G-BA für jede Konkretisierung in den Anlagen neu festgelegt. Im Anzeigeverfahren sind die Mitglieder der Teamleitung und des Kernteams namentlich zu benennen ( 2 Abs. 2 ASV-RL). c. Hinzuzuziehende Fachärzte Die hinzuzuziehenden Fachärztinnen und Fachärzte sind solche, deren Kenntnisse und Erfahrungen in Abhängigkeit vom jeweiligen Krankheitsverlauf typischerweise bei einem Teil der Patientinnen und Patienten ergänzend benötigt werden. Ihr Tätigkeitsort für direkt an der Patientin oder an dem Patienten zu erbringende Leistungen muss in angemessener Entfernung (in der Regel in 30 Minuten) vom Tätigkeitsort der Teamleitung erreichbar sein. Im Anzeigeverfahren sind die hinzuzuziehenden Fachärzte grds. als Institution (z.b. MVZ) oder namentlich (z.b. Einzelpraxis) zu benennen ( 2 Abs. 2 ASV-RL). 4. Leistungskooperationen ( 3 Abs. 1 ASV-RL) Die Erfüllung der personellen oder sächlichen Anforderungen im interdisziplinären Team nach der ASV-RL und den Anlagen kann auch im auch im Rahmen von vertraglich vereinbarten Kooperationen erfolgen. Im Rahmen des Anzeigeverfahrens gegenüber dem erweiterten Landesausschuss ist der Nachweis vertraglicher Vereinbarungen über Leistungskooperationen zu erbringen ( 2 Abs. 2 ASV-RL). Der Abschluss eines Kooperationsvertrages über eine Leistungskooperationen kann innerhalb eines Sektors (intrasektoral) oder sektorenübergreifend (intersektoral) erfolgen ( 3 Abs. 1 S. 2 ASV-RL). 5. ASV-Kooperationen ( 10 ASV-RL) Zur Teilnahme an der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung von Patienten mit schweren Verlaufsformen onkologischer Erkrankungen nach Anlage 1 ist der Abschluss einer Kooperationsvereinbarung nach 116b Absatz 4 Satz 10 SGB V

- 4 - verpflichtend. Zweck der ASV-Kooperation ist die Förderung der intersektoralen Kooperation in diesem Versorgungsbereich ( 10 Abs. 1 S. 4 ASV-RL). Daher regelt 10 Abs. 1 S. 2 ASV-RL, dass es sich bei den verpflichtenden ASV-Kooperationen um intersektorale Kooperationen zwischen geeigneten Leistungserbringern handeln muss. Vertragliche Vereinbarungen über die ASV-Kooperation sind dem erweiterten Landesausschuss vorzulegen, es sei denn, eine solche Kooperation kommt nach 116b Absatz 4 Satz 11 SGB V nicht zustande (vgl. 10 Abs. 2 ASV-RL). II. Checklisten Kooperationsverträge Im Folgenden werden zur Arbeitserleichterung Checklisten mit den wichtigsten Vertragsbestandteilen der Leistungskooperation ( 3 Abs. 1 ASV-RL) und der ASV- Kooperation ( 10 ASV-RL) dargestellt: 1. Leistungskooperationsvertrag ( 3 Abs. 1 ASV-RL) Aufgrund der Tatsache, dass die Leistungskooperation, wie oben unter I. 4. dargestellt, nicht verpflichtend ist, sondern ausschließlich zur Erfüllung der sächlichen und personellen Anforderungen im interdisziplinären Team dient, hängt dessen konkrete Ausgestaltung von der jeweiligen Erkrankung, den beteiligten Leistungserbringern und den konkreten Leistungsstrukturen vor Ort ab. 1 Vertragspartner Vertragspartner einer Leistungskooperation können prinzipiell alle Ärzte des interdisziplinären Teams, also Teamleitung, Kernteam und hinzuzuziehende Ärzte sein. Möglich ist es auch, dass im Kernteam Fachärzte vertreten sind, die im Krankenhaus tätig sind. Allerdings empfiehlt es sich die vertraglichen Vereinbarungen zwischen Teamleitung und Kernteam einerseits und den hinzuzuziehenden Ärzten andererseits in unterschiedlichen Kooperationsverträgen zu regeln, da die Anforderungen an die Teilnahme nach der ASV-RL und den Anlagen für die betreffenden Ärzte unterschiedlich ausgestaltet sind. 2 Vertragsgegenstand Der Kooperationsvertrag im Bereich der Leistungskooperation auf der Ebene des Kernteams und der Teamleitung regelt die Grundsätze der interdisziplinären Zusammenarbeit sowie zu den personellen und sächlichen Voraussetzungen zur

- 5 - Erbringung von ASV-Leistungen gemäß 3, 4 ASV-RL i.v.m. der jeweiligen Anlage (z.b. Anlage 1a onkologische Erkrankungen - Tumorgruppe 1: gastrointestinale Tumoren und Tumoren der Bauchhöhle). Darüber hinaus regelt der Kooperationsvertrag das Verhältnis zwischen Teamleitung und Kernteam, insbesondere die Mitwirkungspflichten des Kernteams gegenüber der Teamleitung. Der Kooperationsvertrag mit den hinzuzuziehenden Ärzten regelt demgegenüber die Mitwirkung der betreffenden Ärzte oder der einbezogenen Einrichtung an der interdisziplinären Zusammenarbeit und das Verhältnis dieser Ärzte zum Kernteam und zur Teamleitung. 3 Interdisziplinäres Team Welche Fachärzte dem interdisziplinären Team angehören können, bestimmt sich nach der jeweiligen Anlage, die vom G-BA beschlossen worden ist. Die Ärzte, die dem Kernteam angehören, sichern vertraglich zu, dass sie die nach der ASV-RL und der betreffenden Anlage geforderten Anforderungen erfüllen und den in der Anlage abschließend und verbindlich festgelegten Behandlungsumfang erbringen werden. Der Vertrag legt weiter fest, welcher Vertragspartner Teamleiter ist. Der Teamleiter hat insbesondere die Aufgabe die Versorgung der Patienten fachlich und organisatorisch zu koordinieren. Er ist Ansprechpartner für den erweiterten Landesausschuss. Der Teamleiter übernimmt zudem weitere Aufgaben wie - Einberufung der interdisziplinären Tumorkonferenz, - Organisation der Leistungserbringung, - Beantragung der Teamnummer bei der ASV-Verzeichnisstelle unter namentlicher bzw. institutioneller Angabe der ASV-Teammitglieder, - Beibringung geeigneter Unterlagen für den Nachweis des Eintritts der ASV- Berechtigung (die Mitteilung des e-la oder bei Fristablauf den Nachweis über den Eingang der Anzeige beim erweiterten Landesausschuss) - Meldung von Änderungen der Zusammensetzung des Teams, Vertretungsregelungen, den Entzug der Berechtigung oder das Ausscheiden aus dem Team gegenüber der ASV-Servicestelle, - Meldung der erforderlichen Angaben gemäß ASV-AV, Anlage 1 3 an die ASV- Servicestelle. Für die hinzuzuziehenden Ärzte werden die Anforderungen und der Behandlungsumfang im Rahmen des interdisziplinären Teams ebenfalls, unter Verweis auf die Anlage zur ASV-RL, vertraglich festgelegt.

- 6-4 Tätigkeitsort Nach 3 Abs. 2 ASV-RL hat der Kooperationsvertrag zu bestimmen, an welchem Tätigkeitsort die Teamleitung ihren Tätigkeitsort hat, an dem auch die Mitglieder des Kernteams überwiegend ihre Leistungen zu erbringen haben. Sinnvollerweise sind dies der Praxissitz des Teamleiters, ein MVZ, eine Filiale oder ein ausgelagerter Praxisraum. Falls ein Krankenhausarzt Teamleiter ist, kann der Tätigkeitsort auch das Krankenhaus sein. Der oder die betreffenden Tage, an dem die Mitglieder des Kernteams ihre Leistungen am Tätigkeitsort der Teamleitung erbringen und welche Ausnahmen hiervon ggf. gelten, sind festzulegen. 5 Vertretung Die Mitglieder des Kernteams und die hinzuzuziehenden Ärzte können sich vertreten lassen. Die Vertretung ist dem erweiterten Landesausschuss, den Landesverbänden der Krankenkassen und den Ersatzkassen, der Kassenärztliche Vereinigung sowie der Landeskrankenhausgesellschaft anzuzeigen, wenn der Vertretungsfall (z.b. Urlaub, Krankheit, Wehrübung, Schwangerschaft, Verzicht auf die Teilnahme an der ASV) länger als eine Woche dauert. Der jeweilige Vertragspartner hat den Vertretungsfall der Teamleitung anzuzeigen. Festzulegen ist auch, welcher Arzt Vertreter des Teamleiters ist. 6 Anzeigepflichten Die Vertragspartner verpflichten sich, ihre Teilnahme an der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung gemeinsam gegenüber dem erweiterten Landesausschuss anzuzeigen und diesem den Kooperationsvertrag vorzulegen. Endet die Teilnahme eines Vertragspartners an der ASV durch Verzicht oder mit dem Ende der entsprechenden vertragsarztrechtlichen Zulassung, so scheidet der jeweilige Vertragspartner aus dem interdisziplinären Team aus. Der ausscheidende Vertragspartner hat dies dem erweiterten Landesausschuss innerhalb von sieben Werktagen anzuzeigen. Die Anzeige ist dem Teamleiter und den anderen Vertragspartner am selben Tag schriftlich zur Kenntnis zu geben. 7 Versorgungsauftrag, Behandlungsverträge Die Berechtigung zur ASV wird jedem beteiligten Vertragspartner individuell erteilt. Jeder Vertragspartner erhält eine ASV-Berechtigung, mit der eine individuelle Versorgungsverpflichtung höchstpersönlicher Art für den jeweiligen Vertragspartner verbunden ist. Durch den vorliegenden Kooperationsvertrag wird keine gemeinsame Berufsausübung im Sinne einer Gemeinschaftspraxis oder Teilgemeinschaftspraxis begründet.

- 7 - Der Behandlungsvertrag kommt zwischen dem jeweiligen Vertragspartner und dem Patienten und nicht mit den übrigen Vertragspartnern des Kooperationsvertrages zustande. Der jeweilige Vertragspartner hat den Patienten hierauf vor Beginn der Behandlung hinzuweisen und in schriftlicher Form aufzuklären. 8 Überweisungen In der ASV gelten besondere Überweisungserfordernisse, die innerhalb des interdisziplinären Teams unterschiedlich ausgestaltet sind. Nach 8 ASV-RL ist zwischen folgenden Überweisungsformen zu unterscheiden: - Erstüberweisung des Patienten in die ASV-Versorgung durch vertragsärztliche Leistungserbringer, - Überweisungserfordernisse innerhalb des interdisziplinären Teams. Der Erstkontakt in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung kann nur bei einem Mitglied des Kernteams erfolgen, so dass sich die Regelungen in 8 ausschließlich auf diese beziehen. Hinzuzuziehende Fachärzte erbringen ASV-Leistungen nur auf Überweisung durch ein Mitglied des Kernteams und im Rahmen eines Definitions- oder Indikationsauftrages ( 2 Abs. 4 S. 2 ASV-RL). 9 ASV-Kooperation Soweit für die betreffende onkologische Erkrankung gemäß 10 ASV-RL der Abschluss einer sog. ASV-Kooperation mit dem anderen Versorgungssektor notwendig ist, wird der Teamleiter bevollmächtigt, einen oder mehrere ASV- Kooperationsverträge mit dem anderen Versorgungssektor mit Wirkung für die jeweiligen ASV-Teammitglieder abzuschließen. Denkbar ist auch, dass die Vertragspartner hierüber gemeinsam entscheiden. 10 Haftung Zwar wird aufgrund der getrennten Erteilung der ASV-Berechtigungen zwischen den Vertragspartnern (voraussichtlich) keine gemeinsame Berufsausübung begründet. Dennoch dürfte durch den Zusammenschluss und den gemeinsamen Behandlungsauftrag der Vertragspartner eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts nach 705 BGB begründet werden, mit der Folge, dass die Vertragspartner gesamtschuldnerisch für etwaige Schäden eines Patienten haften würden. Dies gilt auch für die vertragliche Haftung gegenüber sonstigen Vertragspartnern und bei Regressen der Krankenkassen. Es sind daher in dem Kooperationsvertrag

- 8 - Regelungen zu treffen, die eine Haftungsfreistellung der übrigen Vertragspartner zumindest im Innenverhältnis sicherstellt. Im Außenverhältnis kann demgegenüber eine gesamtschuldnerische Haftung, soweit dies durch den Kooperationsvertrag begründet werden sollte, ohne Zustimmung des Gläubigers nicht wirksam vereinbart werden. Insoweit sollte folgende Regelung aufgenommen werden: Jeder Vertragspartner haftet für Schäden aus seiner ärztlicher Tätigkeit wegen fehlerhafter Berufsausübung vollumfänglich und allein. In straf-, disziplinar- und standesrechtlichen Verfahren ist jeder Vertragspartner alleinverantwortlich. Wird ein Vertragspartner für Schäden in Anspruch genommen, für deren Entstehung ein fehlerhaftes ärztliches Handeln eines anderen Vertragspartners ursächlich war, so ist der Vertragspartner, dessen ärztliches Handeln als Sorgfaltspflichtverletzung für die Geltendmachung des Schadens ursächlich war, verpflichtet, den in Anspruch genommenen Vertragspartner vollumfänglich freizustellen. Dies gilt auch für sonstige zivilrechtliche Ansprüche Dritter gegen einzelne Vertragspartner aus der ASV- Tätigkeit sowie bei etwaigen Honorarrückforderungen und/oder Regressen der Krankenkassen gegen einzelne Vertragspartner. Ein weiteres haftungsrechtliches Problem besteht im Bereich der hinzuzuziehenden Ärzte. 2 Abs. 4 S. 2 ASV-RL legt für die hinzuzuziehenden Fachärzte zugleich fest, dass an diese nur im Wege einer sog. Auftragsleistung überwiesen werden kann, während andere Überweisungsarten (Konsiliaruntersuchung, Mitbehandlung oder Weiterbehandlung) ausgeschlossen worden sind (vgl. 24 Abs. 3 BMV-Ä). Bei der Auftragsleistung verbleibt die Verantwortung für Art und Umfang der angeforderten Leistung ausschließlich beim Auftraggeber. Der Auftragnehmer ist kann daher sein Leistungsspektrum und den Leistungsumfang nicht selbst bestimmen, da er grundsätzlich an den Auftrag des überweisenden Arztes gebunden ist. Er darf davon nur in Ausnahmefällen eigenverantwortlich oder nach Rücksprache mit dem Auftraggeber durch Ergänzung des Überweisungstraggebers abweichen. Haftungsrechtlich bedeutet dies, dass eine Freistellung der hinzuzuziehenden Ärzte für die von ihnen durchgeführten Auftragsleistungen zulasten des betreffenden Kernteammitgliedes zu erfolgen hat. 11 Fortbildung Die Vertragspartner sind verpflichtet regelmäßig an spezifischen Fortbildungsveranstaltungen sowie interdisziplinären Fallbesprechungen teilzunehmen. 12 Vertragsbeginn und laufzeit Die Vereinbarung tritt zwei Monate nach dem Eingang der gemeinsamen Anzeige ( 116 Abs. 2 S. 4 SGB V) beim erweiterten Landesausschuss in Kraft. Sollte der erweiterte Landesausschuss zusätzliche Informationen oder ergänzende Stellungnahmen von dem Anzeigenden verlangen, so tritt die Vereinbarung zwei

- 9 - Monate nach dem Eingang dieser Informationen bzw. Stellungnahmen beim erweiterten Landesausschuss in Kraft. Die Vereinbarung kann von jedem Vertragspartner mit einer Frist von drei Monaten zum Quartalsende gekündigt werden. Die Kündigung hat schriftlich unter Zustellung der Kündigung per Einschreiben mit Rückschein gegenüber den anderen Vertragspartnern zu erfolgen. Liegt in der Person eines Vertragspartners ein wichtiger Grund vor, können die anderen Gesellschafter ihm gegenüber die fristlose Kündigung des Vertragsverhältnisses erklären. 13 Konkurrenzschutzklausel Zur Vermeidung von konkurrierenden Tätigkeiten der Vertragspartner in anderen ASV-Teams können die Vertragspartner ein zeitlich, räumlich und gegenständliches Konkurrenzschutzverbot während der Zugehörigkeit und für einen begrenzten Zeitraum nach dem Ausscheiden aus dem Kooperationsvertrag vereinbaren. Die Vorgaben der Rechtsprechung zur Zulässigkeit von Konkurrenzschutzverboten sind zu beachten. 14 Schiedsgericht Auch wenn die ASV nach 116b SGB V zum Rechtsgebiet des Sozialrechts zuzurechnen ist, für das die Sozialgerichte zuständig sind, handelt es sich bei der Leistungskooperation jedoch um eine zivilrechtliche Vereinbarung für die im Streitfall die Zivilgerichte zuständig wären. Im Hinblick darauf, dass die Zivilgerichte mit dieser Thematik wenig vertraut sind und eine gerichtliche Entscheidung in einem überschaubaren Zeitraum erfolgen sollte, erscheint es bei diesen Kooperationsverträgen ratsam, eine Schiedsvereinbarung unter Ausschluss des ordentlichen Rechtsweges in den Vertrag aufzunehmen. 2. ASV-Kooperationsvertrag ( 10 ASV-RL) Für die onkologischen Erkrankungen ist vorgesehen, dass neben der Kooperationsvereinbarung zur Darstellung der personellen und sächlichen Voraussetzung (Leistungskooperation) auch ein Kooperationsvertrag mit dem jeweils anderen Versorgungssektor abzuschließen ist (sog. ASV-Kooperation). Der jeweilige Versorgungssektor dürfte sich über die Benennung des Teamleiters definieren. Ist der Teamleiter ein Vertragsarzt ist, wäre der stationäre Bereich der andere Versorgungssektor und wenn der Teamleiter ein Krankenhausarzt ist, der

- 10 - vom Krankenhaus benannt wurde, ist der ambulante Bereich als der andere Versorgungssektor anzusehen ist. 1 Vertragspartner Vertragspartner der ASV-Kooperation sind zunächst die Ärzte des interdisziplinären Teams, also Teamleitung, Kernteam und hinzuzuziehende Ärzte und darüber hinaus ein Krankenhausträger als der andere Versorgungssektor, vertreten durch den Geschäftsführer. Zur Bestimmung der ASV-Berechtigung des Krankenhauses ist festzuhalten, welcher Versorgungsstufe das Krankenhaus angehört und dass es gemäß 108 SGB V an der Versorgung teil. 2 Vertragsgegenstand Die Teilnahme an der ASV setzt im Bereich der onkologischen Erkrankungen den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung gem. 116 b Abs. 4 Satz 10 SGB V voraus. Die Kooperationsvereinbarung regelt die ASV-Kooperation gemäß 10 ASV-RL i.v.m. der Anlage zu der betreffenden onkologischen Erkrankung und darüber hinaus welche Ärzte Mitglieder des interdisziplinären Teams sind, wer Teamleiter des interdisziplinären Teams ist und wo sich der Tätigkeitsort der Teamleitung befindet. 3 Inhalt und Umfang der Kooperation Gegenstand des ASV-Kooperationsvertrages Vereinbarung ist insbesondere die Abstimmung zwischen den ASV-Kooperationspartnern des ASV-Teams über Eckpunkte der Versorgung unter Berücksichtigung der Diagnostik und Therapie und die Abstimmung der Arbeitsteilung zwischen den Vertragspartnern unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten und den jeweiligen Qualifikationen. Die Vertragspartner verpflichten zudem, zweimal jährlich gemeinsame qualitätsgesicherte Konferenzen durchzuführen; Inhalt und Aufgabe dieser Konferenzen sind insbesondre patientenbezogene kritische Evaluationen der Behandlungsergebnisse in Hinblick auf Morbidität und Mortalität; zu den Konferenzen sind Protokolle zu erstellen, die Angabe über den Termin, den Ort, die Teilnehmenden und die Ergebnisse enthalten. Zu Durchführung der Konferenzen koordiniert der Teamleiter.

- 11-3. Sonstige vertragliche Vereinbarungen Neben den Verträgen, die unmittelbar die Kooperationsverhältnisse in der ASV betreffen, wird es darüber hinaus ggfls. erforderlich sein, dass Mietverträge, Leistungserbringungsverträge, Nutzungsüberlassungsverträge über Geräte und Personalgestellungsverträge seitens des Kernteams abgeschlossen werden. Angesichts der Tatsache, dass die Vertragspartner ihre ärztliche Tätigkeit in der ASV getrennt ausüben, dürfte es dann erforderlich sein, dass diese Verträge von jedem einzelnen Mitglied des Kernteams unterzeichnet werden. Auch bei diesen weiteren Vertragsverhältnissen ist davon auszugehen, dass die Vertragspartner als Gesellschaft bürgerlichen Rechts nach 705 ff. BGB auftreten und daher für die Verbindlichkeiten im Außenverhältnis gesamtschuldnerisch haften. Münster, den 5. Juli 2014 Prof. Dr. Peter Wigge Rechtsanwalt Fachanwalt für Medizinrecht