Erfahrungen aus ILE-Regionen bei der Regionalentwicklung mit den Inhalten der ELER-VO

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Transkript:

Erfahrungen aus ILE-Regionen bei der Regionalentwicklung mit den Inhalten der ELER-VO 26. Bundestagung der Deutschen Landeskulturgesellschaft 5. - 7.10.2005 in Göttingen Dr. Gerd Lehmann, Dr. Rainer Friedel Agro-ko-onsult GmbH

kologische Entwicklung ILEK und ihre Evaluierung Regionalmarketing Ländlicher Tourismus Dorferneuerung Bodenordnung von Agrarlandschaften Leistungen der Agro-ko-onsult GmbH ILEK und Regionalmanagement Regionalmarketing Bodenordnung Ländlicher Tourismus Dorferneuerung kologische Entwicklung von Agrarlandschaften Unsere Erfahrungen: www.aoec.de www.laendliche-entwicklung.de www.uckerregion.de www.ile-regionmagdeburg.de www.ile.oderland-spree.de

Gliederung des Vortrages 1. Die ILE-Beispielregionen 2. Rahmensetzungen der ELER-VO 3. Schwerpunkte für ILE in den Bundesländern 4. Beteiligung der Akteure an ILE 5. Verbündete in der Region für den ILE-Prozess 6. Ergebnisse der Schwerpunktsetzung 7. Zusammenfassung

1. Die ILE-Beispielregionen (I) Region Oderland-Spree (Brandenburg) 2 Landkreise östlich von Berlin bis zur polnischen Grenze Potenziale: Tourismus, Land- u. Forstwirtschaft, Stadt-Umland-Beziehung zu Berlin Region Burgenland-Weißenfels (Sachsen-Anhalt) 2 Landkreise im mitteldeutschen Wirtschaftsraum (Dreiländereck: ST-TH-SN) Potenziale: Ernährungsgewerbe, Logistik Bergbau Tourismus, Weinanbau Land-, Forstwirtschaft Arbeitslosigkeit: > 20 % Arbeitslosigkeit: >20 %

1. Die ILE-Beispielregionen (II) Prognose: Bevölkerungsentwicklung im Untersuchungsgebiet bis 2020 (2002 = 100) 105 100 Indexiert (2002=100) 95 90 85 80 75 LK Weißenfels Burgenlandkreis Sachsen Anhalt -19-22 70 2002 2005 2010 2015 2020 Jahre

2. Rahmensetzungen der ELER-VO Ziele (Zielgruppen) der ELER: 1. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft durch Förderung der Umstrukturierung, der Entwicklung und der Innovation 2. Verbesserung der Umwelt und des ländlichen Lebensraums durch Förderung der Landbewirtschaftung 3. Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum und Förderung der Diversifizierung der Wirtschaft

2. Rahmensetzungen der ELER-VO Ziele 1. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft durch Förderung der Umstrukturierung, der Entwicklung und der Innovation 2. Verbesserung der Umwelt und des ländlichen Lebensraums durch Förderung der Landbewirtschaftung 3. Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum und Förderung der Diversifizierung der Wirtschaft Zielgruppen Land- u. Forstwirte vorrangig Landu. Forstwirte Land- u. Forstwirte sowie andere Wirtschaftsakteure im ländlichen Raum

Beschäftigtenanteil Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 2003 Anteil in % unter 6 6 bis unter 12 12 bis unter 18 18 und größer Metropole Oberzentren Mittelzentren Engerer Verflechtungsraum Raumbezug: Gemeinden Quelle: LDS BB

3. Schwerpunkte für ILE in den Bundesländern Schwerpunkte der Allianz für den ländlichen Raum Sachsen Anhalt für ILE Verbesserung der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum Maßnahmen gegen die Abwanderung vornehmlich junger Menschen aus den Dörfern Stärkung der kommunalen Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zukunftsweisender Natur- und Umweltschutz

4. Beteiligung der Akteure an ILE Gremien Regionale Partnerschaft: ffentliche Beratung Koordinierungsgruppe: Entscheidungsebene Teilnehmer interessierte ffentlichkeit Koordinierungsgruppe Arbeitskreise andere reg. Akteure TöB gemäß Förderprogramm 10-15 Personen Arbeitskreise Arbeitsebene durch Koordinierungsgruppe und Landkreise benannte Mitglieder andere reg. Akteure 15 20 Mitglieder

5. Verbündete in der Region für den ILE-Prozess Bezeichnung Teilraum der Region Zielstellungen Finanzquellen LAG Oderland LAG Märkische Schweiz Bez Granic und Deutsch Polnische Regionalvereinigung (EWIV) Verein S-Bahnlinie 5 äußerer Entwicklungsraumes MOL + LOS NP M: Schweiz und direkte Umlandgemeinden Ämter, Städte und Gemeinden im äußeren Entwicklungsraum Märkisch Oderland engeren Verflechtungsraumes MOL LEADER+ LEADER+ D-pl kommunale und wirtschaftliche Zusammenarbeit Tourismus aus Berlin KAG Neuropa KAG MOL, LOS, FF(O) Regionalmarketing, wirtschaftliche Entwicklung Regionalpark Müggel-Spree e.v. enger Verflechtungsraum LOS + teilw. MOL Tourismus aus Berlin MLUV (EAGFL) MLUV (EAGFL) Equal (EFS) Gemeindehaushalte Wirtschaftsministerium (EFRE) Planung GLP BBB Regionalplanung Oderland-Spree Regionalentwicklung Landkreise, FFO Euroregion Pro Europa Viadrina LK MOL, LOS, Stadt FF(O) u.a. D-PL Zusammenarbeit und Entwicklung Interreg III a und Phare

6. Ergebnisse der Schwerpunktsetzung im ILE-Prozess (I) Die drei strategischen Leitlinien für die integrierte ländliche Entwicklung in der Region Burgenland-Weißenfels bis 2013: 1. Investitionen zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, insbesondere für Frauen und junge Menschen einschließlich Existenzgründungen und erforderlicher Infrastruktur 2. Sicherung der Daseinsvorsorge im demografischen Wandel durch familiengerechte Infrastruktur und Dienstleistungen einschließlich Altenbetreuung sowie zukunftsweisende Angebote für Familien und Jugendliche 3. Dorfentwicklung und Flurneuordnung an ausgewählten Schwerpunkten zur zusätzlichen Unterstützung der Entwicklung in den beiden vorgenannten strategischen Leitlinien.

6. Ergebnisse der Schwerpunktsetzung im ILE-Prozess (II) Handlungsfelder für die integrierte ländliche Entwicklung der Region Burgenland - Weißenfels Handlungsfeld Tourismus Handlungsfeld Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen Handlungsfeld Landwirtschaft, Umwelt, Bergbau Handlungsfeld Daseinsvorsorge und demografische Entwicklung

6. Ergebnisse der Schwerpunktsetzung im ILE-Prozess (III) Handlungsfeld Landwirtschaft, Umwelt, Bergbau Entwicklungsschwerpunkte 1. Wettbewerbsfähige Land-, Forstwirtschaft und Weinbau durch Diversifizierung in neue Märkte und punktuelle Infrastrukturförderung Priorität vorrangig 2. Herstellung und Vermarktung regionaler Produkte in verstärkter Zusammenarbeit mit dem Tourismus und in den Einwohnerzentren 3. Erhaltung der Kulturlandschaft durch: Nutzung für regionale Produkte und Pflege (z.b. Halbtrockenrasen, Streuobstwiesen, Steillagen) Abriss nicht mehr nutzbarer Bausubstanz in der Regel mit Neubebauung innerhalb von Ortslagen bzw. ohne Neubebauung außerhalb von Ortslagen Schutz vor Hochwasser und der Gewässer sowie des Grundwassers vor Einträgen in Verbindung mit der Wasserrahmenrichtlinie

7. Zusammenfassung In Sachsen-Anhalt und Brandenburg wird ILE als maßgebliches Instrument zur Entwicklung des ländlichen Raumes genutzt und soll den Einsatz der Fördermittel aus verschiedenen Ressorts bündeln. Die ILEK sind im Schwerpunk auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und Maßnahmen gegen die Abwanderung junger Menschen aus dem ländlichen Raum ausgerichtet. Die Land- und Forstwirtschaft kann die benötigten Arbeitsplätze nicht in ausreichendem Maße schaffen. Die ILEK orientieren deshalb stark auf den 3. Schwerpunkt (Lebensqualität und Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft) der ELER-VO Der 2. Schwerpunkt (Verbesserung der Umwelt und Landbewirtschaftung) in der ELER-VO wird nur eingeschränkt als Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des ländlichen Raumes erfasst.