Germanistik Mohamed Chaabani Die Personenbeschreibung im Fremdsprachenunterricht Forschungsarbeit
1 Die Personenbeschreibung im Fremdsprachenunterricht Chaabani Mohamed Abstract Gegenstand dieser Arbeit ist die Textsorte Personenbeschreibung im Fremdsprachenunterricht. Anliegen dieser Arbeit ist es, die Schreibkompetenz der Studenten beim Schreiben von Personenbeschreibungen zu erfassen. Für diesen Zweck wurden Personenbeschreibungen in zwei Messzeitpunkten geschrieben und einer näheren Analyse unterzogen. Zur Personenbeschreibung Fritzsche, J. (1994, 88) definiert die Personenbeschreibung wie folgt: Die Personenbeschreibung erfasst äußerliche Merkmale der Person, aber nichts außerhalb ihrer. Sie bevorzugt objektive, möglichst quantitative Angaben und gebraucht Fachausdrücke. Sie versucht nicht wichtige und weniger Einzelzüge zu unterscheiden und die wichtigen zu einem einheitlichen Bild (Gesamteindruck) zusammenzufassen 1 Für die Schreibenden ist die Beschreibung einer Person laut Kast, B. (1999, 84) 2 von relevanter Bedeutung insbesondere, wenn sie in persönlichen Briefen, Erzählungen oder Phantasiegeschichten eine detaillierte Beschreibung von sich selbst oder von anderen Personen brauchen. Diese Schreibübung setzt sprachliche Mittel voraus und zwar hinsichtlich des Wortschatzes wie zum Beispiel das Aussehen, Gestalt, 1 Fritzsche, J. Zur Didaktik und Methodik des Deutschunterrichts Band 2. Schriftliches Arbeiten Ernst-Klett Verlag Stuttgart, Düsseldorf und Leipzig. 1994 2 Kast, Bernd. Fertigkeit Schreiben. Langenscheidt. Berlin 1999
2 Körperteile, Kleidung und andere Ausdrücke besonders die Adjektive für die Beschreibung der inneren Werte wie Ehrlichkeit, Mut, Verständnis usw. Bezüglich der Grammatik benötigen die Schreibenden einen guten Umgang mit Präsens, Konnektoren wie (und, aber, weil), Pronomina, einfache Wortstellungen und Satzanfänge. In Anlehnung an Fix, Martin 3 (2008, 99) sollte man beim Beschreiben präzise Formulierungen, passende Verknüpfungen und angemessene Wörter benutzen. Zur Personenbeschreibung sind nach Gerstenmaier, W. und Grimm, S. 4 (2004,148) folgende Punkte zu beachten. Bei der Beschreibung sollten Menschen weitgehend nicht verglichen werden wie z.b. X ist kleiner als Y. In diesem Sinne dürften hier keine beleidigenden Bezeichnungen angeführt werden. Darüber hinaus erfolgt die Beschreibung einer Person im Präsens. Zudem sollte der Schreibende nach einer Reihenfolge beschreiben. In diesem Gedankengang wird folgende Gliederung vorgeschlagen: Name, Geschlecht, Alter, Figur, Gesicht, Haare, besondere Merkmale und schließlich die Kleidung. In diesem Zusammenhang sollte darauf geachtet werden, dass die einzelnen Sätze nicht so aneinander gereiht werden, sondern sie sollten durch Konnektoren verknüpft werden, so dass ein kohärenter Text entsteht. Was die Lexik angeht, ist es ratsam mit Varianz im Hinblick auf die Wortwahl umzugehen, wie z.b. anstatt die häufige Anwendung des Verbs haben könnten andere Verben wie tragen, besitzen, passen, bekleiden, sich auszeichnen usw. verwendet werden. Bei Schülerlexikon 5 Personenbeschreibung: finden sich weiterhin die folgenden Ausführungen zur Personenbeschreibungen sollen dem Adressaten ein Gesamtbild einer Person vermitteln. Die beschriebene Person kann damit in ihrer Ganzheit erfasst werden. 6 3 Fix, M. (2008)Texte schreiben. Schreibprozesse im Deutschunterricht. 2. Auflage Schöningh UTB. Paderborn. 4 Gerstenmaier, Wiebke und Grimm, Sonja. Praxishandbuch Deutsch Sprechen- Schreiben- Lesen. Cornelsen Scriptor. Berlin. 2004 5 www.schuelerlexikon.de. Zugriff 11.05.1012 6 Ebd.
3 Analyse der Textsorte Personenbeschreibung Gegenstand der folgenden Analyse bezieht sich auf die Textsorte Personenbeschreibung. Diese Textsorte wurde nämlich in zwei verschiedenen Messzeitpunkten. Nachfolgend werden Entwicklungstendenzen zu dieser Textsorte bei den Studenten beschrieben. Abschließend wird ein Modell für das Schreiben dieser Textsorte vorgeschlagen. Der Umfang der geschriebenen Texte lässt sich zwischen 5 und 11 Zeilen in ihrer originalen Länge betragen. Um die schriftlichen Arbeiten der Studenten auf ihre syntaktische Ebene hin zu beurteilen, werden sie zuerst miteinander verglichen, wobei hier die gesamten Arbeiten aus syntaktischer Sicht betrachtet werden. Im Folgenden wird die Anzahl der Sätze tabellarisch dargestellt. Bei der Betrachtung der Tabelle fällt auf, dass die aufgeführten Beispiele auf ihre Länge hin unterschiedlich ausfallen Wenn man die Wortanzahl pro Satz berechnet, so hat Beispiel 6 durchschnittlich die längste Anzahl von Wörtern pro Satz (13,33 Wörter pro Satz) und im Gegensatz dazu hat Beispiel 1 durchschnittlich die kürzeste Anzahl von Wörtern pro Satz (7,16 Wörter pro Satz). So steckt der Proband 6 mehr Informationen in seinem Text als die anderen Beispiele. Wenn man jeweils den ersten Satz der sechs Beispiele miteinander vergleicht, so wird ersichtlich, dass die Länge der Sätze unterschiedlich ist. Während das dritte Beispiel lediglich 3 Wörter in seinem ersten Satz steckt, ist der erste Satz des fünften Beispiels mit 15 Wörtern formuliert. Tabelle 1: Anzahl der Sätze und Wörter in den der geschriebenen Texte (1.Messzeitpunkt) Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3 Satzanzahl 06 Satzanzahl 05 Satzanzahl 04 Wortanzahl 43 7,16 Wortanzahl 45 9 Wortanzahl 45 11,25 Beispiel 4 Beispiel 5 Beispiel 6 Satzanzahl 03 Satzanzahl 04 Satzanzahl 03 Wortanzahl 31 10,33 Wortanzahl 35 8,75 Wortanzahl 40 13,33 Quelle: eigene Darstellung