Die Hebamme in der Geburtsvorbereitung... 10

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Transkript:

10. erweiterte Auflage 2015 Elwin Staude Verlag GmbH, Hannover 2015 Postfach 510660, 30636 Hannover www.staudeverlag.de Die Hebamme in der Geburtsvorbereitung... 10 Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme. Ausgenommen von dieser Bestimmung sind die Arbeitsmaterialien, die den LeserInnen des Buches als Download unter www.staudeverlag.de direkt in der Detailansicht des Buches zur Verfügung stehen. Diese können Kursleiterinnen gerne an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihrer Kurse in Form von Kopien weitergeben. Zeichnungen: Maike Ehmann: Seite 139 Tara Franke: Seite 95, 97, 106, 117, 118, 124, 138, 141, 145, 146, 148, 150, 172, 184, 189, 193, 195, 198, 202, 207, 211, 216 Björn Paulsen: Seite 100, 101, 103, 121, 131, 182, 183, 184 m., 184 u. Dirk Schormann: Seite 144 Fotos: Susanne Feyl: Seite 166 Frauke Lippens: Seite 192 Michael Plümer: U1 Katinka Sternebeck: Seite 64, 104, 125, 135, 136, 147, 160, 161, 162, 165, 177 Lektorat: Karen Roske, Maike Ehmann, Britta Zickfeldt Umschlaggestaltung: Leidecker & Schormann, Hannover/Bad Oeynhausen Satz: typotime, Bad Salzdetfurth Druck: druckhaus köthen, Köthen ISBN: 978-3-87777-095-5 Das WebPlus Als WebPlus zu diesem Buch stehen Ihnen auf der Internetseite des Elwin Staude Verlags verschiedene Handzettel im praktischen Din A4-Format zum Weiterreichen an die Eltern zur Verfügung. Sie finden die Downloads unter www.staudeverlag.de/webplus. Der Code zu diesem Buch lautet: wmqnol CD zum Buch In diesem Buch finden Sie auf der hinteren Umschlaginnenseite eine CD mit gesprochenen Fantasiereisen aus diesem Buch. Weitere Exemplare der CD Fantasiereisen für die Geburtsvorbereitung können Sie unter der ISBN 978-3-87777-132-7 käuflich erwerben. Wichtige Hinweise Die Ratschläge, Empfehlungen und therapeutischen Angaben in diesem Buch, insbesondere von Medikamenten, ihrer Dosierungen und Applikationen, wurden von der Autorin und dem Verlag nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet und sorgfältig geprüft. Da die Entwicklung in Medizin und Wissenschaft jedoch stetig voranschreitet, menschliche Irrtümer und Druckfehler nie völlig auszuschließen sind, übernimmt der Verlag für derartige Angaben keine Gewähr. Jede Leserin und jeder Leser ist daher dringend aufgefordert, alle Angaben in eigener Verantwortung auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Sofern in diesem Buch eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchsnamen verwendet werden, auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen. 2 Hilfreiche Voraussetzungen... 10 Grenzen der Geburtsvorbereitung... 11 Der Traum vom idealen Kurs... 13 Nähe Distanz... 15 Therapeutisch tätig sein?... 17 Ängste der Kursleiterin... 18 Zu wenig wissen... 19 Vor der Gruppe frei sprechen... 20 Negative Gefühle gegenüber Paaren... 21 Coole Männer... 22 Öffentliche Kritik, skeptische Paare... 23 Heiße Themen... 24 Stockungen im Kurs... 26 Vorbereitung auf den Kursabend... 27 Arbeit mit Affirmationen... 27 Organisation... 29 Die ersten Kurse bewerben... 29 Wo finde ich einen Raum?... 29 Risikoschwangere in der Geburtsvorbereitung... 30 Das persönliche Vorgespräch... 31 Die verbindliche Anmeldung... 32 Abrechnung... 34 Geburtsvorbereitung als freiberufliche Tätigkeit... 35 Geburtsvorbereitung als angestellte Hebamme... 36... 37 Sprache... 37 Das Geschlecht der Sprache... 37 Gynäkologisch : Griechisch Latein Deutsch... 37 Sprache und Sexualität... 38 Ausdrücke, die Atemfluss und Entspannung unterstützen... 39 Wider die Anfangsfremdheit... 39 Ratschläge sind auch Schläge... 42 Wiederholungen sind wichtig... 43 Der letzte Kursabend... 44 Babypflege als Bestandteil des Kurses?... 45 Wie erfahre ich, ob die Frauen und Paare zufrieden sind?... 47 Blitzlicht... 47 Tortendiagramm... 48 Ankreuzliste... 49 3

Ergebnisse umfassender Geburtsvorbereitung... 51 Den Überblick behalten... 51 Checkliste Ausrüstung für den Kurs... 56 Konkret: Kurskonzepte... 57 Beispiel 1: Wochenend-Intensivkurse... 58 Beispiel 2: Kurskonzept für mehrgebärende Frauen plus Partnertermin (von Amina Ch. Graf)... 62 Beispiel 3: Kurz und knackig: Auffrischen für mehrgebärende Paare... 66 Körperarbeit in der Geburtsvorbereitung... 67 Über Sinn und Unsinn von Schwangerschaftsgymnastik... 68 Der Einsatz von Medien... 69 Filme... 69 Musik... 70 Texte... 72 Demomaterial... 73 Nützliche Liteartur zur Kursgestaltung... 73 Die Übungen... 76 Tabellarische Übersicht mit Zeitangaben... 76 Anfangssitzen und Startmeditation... 78 Anfangssitzen und gelenkter Atem... 80 Anfangsmeditation... 83 Musik zum Anfangssitzen... 84 Anfangsmeditation für einen Kursabend im letzten Drittel des Kurses... 84 Anfangssitzen für den letzten Kursabend... 86 Gymnastik und Körperwahrnehmung... 87 Übungen, die eher schaden als nützen... 89 Aufwärmen... 89 Weiten des Beckenausganges und Hocken üben... 95 Beckenbeweglichkeit... 97 Rücken und Wirbelsäule... 99 Arme und Brust... 101 Schultern, Hals und Nacken... 102 Kreislaufanregung und Venenentlastung... 106 Übungen bei Fußbeschwerden in der Schwangerschaft... 106 Körperübungen verbunden mit Atemwahrnehmung... 107 Übungen mit Sitzball und Hocker... 108 Beckenboden... 110 Anmerkungen zu den Beckenboden-Übungen... 113 Wahrnehmungsübungen... 114 Beckenboden und Stimme... 116 Paar-Übungen... 118 4 Gymnastik... 118 Bewegung im Becken... 119 Kuh Tisch Katze... 119 Kleine Partnerhilfen... 121 Äpfel schütteln... 123 Beinlösung... 124 Beckenlösung... 125 Vertrauensübungen... 126 Hilfen bei der Geburt... 127 Atem... 127 Zur Arbeit mit dem Atem... 127 Atemübungen... 128 Der Baum... 130 Der Storch... 130 Gelenkter Atem als Paarübung... 132 Atmen in Partnerhände, sitzend... 134 Atmen in Partnerhände, liegend... 138 Atmen in Partnerhände, Sitzbeinhöcker Schulterblatt... 139 Atemschiffchen... 139 Atmen im Viererrhythmus... 140 Pferdeatem... 141 Tönen... 142 Lu-Mi-Naaa... 145 Gehauchtes Haaa... 145 Kuh Katze mit Zilgrei-Atmung... 146 Den Atem zeichnen... 147 Hecheln oder Kerzen pusten?... 148 Ausdauer... 149 Arme halten... 149 Baum umfassen... 152 Belastungsübung mit Tennisbällen... 153 Eiswasser... 154 Massagen... 154 Mit Tennis- und Igelbällen... 154 Gesichtsmassage allein... 155 Gesichtsmassage zu zweit... 156 Intuitive Gesichtsmassage... 157 Puder-Bauchmassage... 158 Die Lage des Kindes tasten und Herztöne hören... 159 Schuckeln... 159 Schultermassage... 163 Entspannung... 165 Zur Lagerung für Entspannungsübungen... 165 Entspannung im Kreuzbereich... 167 5

Aktive Entspannungsübung... 168 Zu den Armen und Beinen hinausatmen... 171 Sitzbeinhöcker ein Schulterblatt aus... 172 Progressive Muskelrelaxation... 172 Entspannung durch Berührung... 176 Hingabeübung mit Luftballon... 176 Gebärpositionen... 178 Ziele der Unterrichtseinheit... 178... 179 Welche Gebärpositionen gibt es?... 182 Wehensimulation... 185 Motivationshilfe für die Wehensimulation... 185 Wehensimulation in der Eröffnungsphase... 185 Entspannen am Ende der Austreibungsphase... 187 Wehensimulation in der Austreibungsphase... 189 Vorbereiten der Geburtsausgangsstellung... 190 Powerpressen/Querbett... 191 Fantasiereisen... 194 Sonnen in den Gelenken... 195 Zwiegespräch mit dem Kind... 196 Atemwelle... 198 Schutzmantel aus Licht... 200 Auftanken... 202 Sorgenschiffchen... 205 Fantasiereise durch die Geburt... 207 Fantasiereise Vater werden Vater sein... 211 Paarübung mit Musik... 216 Umgang mit Geburtsschmerzen... 231 Gebärpositionen... 231 Der Partner bei der Geburt... 233 Spickzettel für den Partner... 234 Die Kraft der Gedanken... 237 Schwierigkeiten, die auftreten können... 237 Beckenendlage (BEL)... 239 Ängste als Kursthema... 240 Angst vor Behinderung... 242 Umgang mit Schmerzen... 243 Wochenbett... 245 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett als Krisenzeit... 245 Wochenbett (= 6 bis 8 Wochen!)... 246 Das Probe-Wochenbett-Wochenende... 247 Wie wollen wir das Wochenbett gestalten?... 248 Stillen... 249 Handling... 252 Tragen... 252 Informationsmaterial für Eltern... 254 Informations- und Gesprächsthemen... 218 Zur Informationsvermittlung... 219 Schwangerschaft... 219 Körperliche Veränderungen und Beschwerden... 219 Ebenen der Veränderungen mögliche Angstquellen... 220 Austausch über Schwangerschaftsveränderungen... 220 Brief an den Partner/die Partnerin... 222 Wünsche für das Kind... 223 Ein behindertes Kind wird erwartet ein Praxisbericht (von Amina Ch. Graf)... 224 Verhalten in Notfallsituationen... 226 Geburt... 226 Geburtsablauf... 226 Geburt... 228 Gefühle und Verhalten während der Geburt... 229 Wie fühlen sich Wehen an?... 230 6 7

Checkliste Ausrüstung für den Kurs Checkliste: Was brauche ich für den heutigen Termin? Gruppenliste, Quittierungslisten Karteikarten für Notizen Handzettel oder Kopienmappen zum Ausleihen Broschüren zum Mutterschutz, Impfpläne, Erziehungsgeld... Angstzettel, Kulis, Schreibunter-lagen Diaphragma, Kondome, Gleitgel Windeln, Windelhöschen, Babypflegeprodukte Tragehilfen Schmerzzettel Brustschilde, Saughütchen, Milchpumpen, Brusternährungsset Mutterpass, Kinderheft Flasche, Sauger, Schnuller CTG-Streifen, Screening-Karte Tennisbälle, Pezzi-Ball, Igelbälle Karteikarten mit Grafiken, Fotos etc.... (Tipp: Zeitschrift Eltern ausschlachten) Opti-Bälle, DynAir-Ballkissen Gebär-Atlas oder Ähnliches Öl, Puder für Massagen Becken- und Beckenbodenmodell Gardinenringe, runde Bilderrähmchen oder Ähnliches, um die Erweiterung des Muttermundes zu zeigen Puppe mit aufgemalten Nähten Teddy für Handling Absauger kleine Zange, VE-Pelotte (Kiwi) Magenbällchen im Ø 2 cm, 2,4 cm, knapp 4 cm, 10 cm (siehe Seite 251) 56 Braunüle, Katheter, PDA-Schlauch Gebärhocker Matten, Decken, Kissen Bilder, Kerzen helles Licht gedämpftes Licht Namensschilder CDs, USB-Stick, Abspiel-Geräte Wasser, Tee, Tassen, Kekse, Obst, Tablett DVDs zu: Geburt (siehe Seite 69 f.), Entwicklung des Kindes, Stillen Tonaufnahme Geburt Konkret: Kurskonzepte Vor ihrem ersten Geburtsvorbereitungskurs muss sich jede Hebamme ein eigenes Konzept erarbeiten. Sie kann sich an dem einer geschätzten Kollegin orientieren oder auch an einem Buch. Letztlich entsteht ein persönliches Konzept, je nach den eigenen Schwerpunkten, Vorlieben und Fähigkeiten. Im Laufe der Jahre wird sich das Kurskonzept immer wieder schleichend verändern, bis sich ein Gefühl einstellt, es müsse grundlegend renoviert werden. Inhaltlich, aber auch strukturell: Ich bin mit 12 mal 3 Stunden für Paare gestartet, die Beleg- oder Hausgeburten anstrebten. Einen Versuch mit 6 mal 3 Stunden habe ich schnell wieder verworfen es fehlte viel Wichtiges. Lange Zeit habe ich zufrieden mit einer Kursstruktur von zwei Frauenabenden à 1,5 Stunden und anschließend acht Paarabenden à 2,5 Stunden gearbeitet. So konnte ich den Frauen die Körperübungen ausführlich nahe bringen und früh die wichtigen Beckenbodenübungen anleiten, was ich in einem Paarkurs nicht am ersten Abend hätte tun mögen. Die zunehmenden Trennungen und Scheidungen in Familien mit kleinen Kindern veranlasste mich, den Veränderungen in Partnerschaft, Sexualität und Rollenverständnis mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Eine Zeitlang habe ich Kurse mit 10 Abenden angeboten. Diese Kurse wurden irgendwann nicht mehr voll, während die Kolleginnen in meiner Praxis ihre Kurse mit 7 Abenden schnell füllten. In meinen kleineren Gruppen äußerten insbesondere die Männer am letzten Abend, dass sie gern mehr Zeit gehabt hätten. Das konnte ich nur mit dem Bedauern beantworten, dass sie nach meinen Erfahrungen den längeren und teureren Kurs vorweg nicht gebucht hätten So hat der Markt entschieden, dass ich heute wieder bei 8 x 2,5 Stunden im Paarkurs bin beziehungsweise 16 bis 20 Stunden auf zwei Wochenenden verteile. Ein Zusatzangebot ist die offene, wöchentliche Gruppe Schwangerenyoga/Körperübungen in der Schwangerschaft : Sie bietet Frauen die Möglichkeit, schon früh in der Schwangerschaft Gymnastik, Beckenbodenwahrnehmung und Entspannungsübungen kennenzulernen. Sie haben kontinuierlichen Kontakt zur Hebamme und zu anderen Schwangeren. Viele Frauen besuchen diese Gruppe, bevor der Paarkurs beginnt, und schauen wieder rein, wenn der Paarkurs zu Ende ist. Mehrgebärende, die nicht noch einmal einen langen Paarkurs besuchen möchten, genießen diese anderthalb Stunden einmal in der Woche, um 57

etwas für sich zu tun und ungestört Kontakt zu dem neuen Kind aufzunehmen. Frauen, die sich zur Geburtsvorbereitung anmelden, empfehle ich, diese offene Gruppe mindestens zweimal zu besuchen. Dort können sie sich zum einen die Schwangerschaftsgymnastik, zum anderen die Beckenbodenübungen samt Passwort zum Download von Übungen abholen, da es im Paarkurs keine Gymnastik mehr gibt. Die Schwerpunkte bei den Körperübungen in der Schwangerschaft wechseln je nach Stimmungslage, Bedürfnissen der Schwangeren und Jahreszeit. Mal gibt es ein dynamisches Aufwärmen mit Musik, Dehn- und Belastungsübungen, eine Einheit Beckenboden und zum Schluss eine Fantasiereise. Mal starten wir mit sanften Beckenübungen, widmen uns den verspannten Schultern, dem Beckenboden in Verbindung mit dem Atem und enden mit Ballmassagen. Meist kündige ich an, welche Schwerpunkte ich in der nächsten Woche setzen möchte, sodass die Frauen entscheiden können, ob sie kommen wollen. Aber auch spontane Wünsche meist Übungen gegen Rückenbeschwerden werden aufgegriffen. Dieses unverbindliche Angebot ohne geplante Gruppengespräche nehmen auch Frauen an, die sonst nicht den Weg in die Geburtsvorbereitung finden. Beispiel 1: Wochenend-Intensivkurse In den letzten Jahren ist der Wochenend-Intensivkurs üblich geworden. Dieser Crash -Kurs wurde eigentlich als Notlösung für Paare entwickelt, die aus berufl ichen Gründen in verschiedenen Städten lebten oder sich auf das dritte Kind gemeinsam einstimmen wollen. Dass der Crash-Kurs auch für viele andere Paare zur ersten Wahl geworden ist, fi nde ich aus folgenden Gründen sehr schade: Die Begleitung der Schwangerschaft über etliche Kursabende entfällt. Das Zusammenwachsen einer Gruppe, das Miteinander-Vertraut-Werden und die daraus resultierende Tiefe der Gruppengespräche sind nur ansatzweise möglich. Die Hebamme muss weitgehend Vortänzerin sein und eine Dienstleistung erbringen. Atem- und Entspannungsmuster können nicht zwischen zwei Gruppentreffen geübt werden. Das Vermittelte kann sich nicht setzen. Wiederholungen der wichtigsten Übungen müssen also innerhalb der Kurszeit durchgeführt werden, damit die Frauen wirklich während der Geburt davon profitieren können. Auf komplizierte Formen, die in einem wöchentlichen Kurs über zwei Monate erarbeitet werden können, muss der Wochenendkurs verzichten. 58 Die zu vermittelnden Informationen müssen auf das Wesentliche reduziert werden, weil in der komprimierten Zeit die Aufnahmekapazität schnell erschöpft ist. Ein Intensivkurs kann am Freitagabend drei Stunden haben und an den beiden Wochenendtagen jeweils zwei Blöcke von je drei Stunden. Mehr als diese 15 Stunden ist weder den Paaren noch der Hebamme zuzumuten. Die Blöcke müssen durch eine mindestens einstündige Mittagspause unterbrochen sein, damit alle etwas essen, spazieren gehen oder auch ein bisschen schlafen können. Die Blöcke selbst sollten sehr abwechslungsreich gestaltet sein. Dies gelingt durch Wechsel zwischen Bewegung, Gespräch und ruhiger Körperarbeit. Günstig ist es, wenn von den Bodenmatten auf Hocker oder Sitzbälle gewechselt werden kann. Auch zu den Gesprächsrunden in einen zweiten Raum mit Tisch und Stühlen zu gehen, beugt Ermüdung vor. Hier können dann auch vielfältige Demo-Materialien das Interesse hochhalten. So einen Intensivkurs gut durchzuführen ist sehr anstrengend. Leichter ist es, wenn zwei Kolleginnen sich den Kurs teilen. Dazu müssen sie ihn genau planen, vorher absprechen und sich am Ende jeden Tages austauschen, zum Beispiel telefonisch. Zum Abschluss des Kurses empfiehlt es sich, den Teilnehmenden schriftliche Unterlagen mitzugeben und sie auf Ergänzungen hinzuweisen, wie Schwangerenschwimmen, offene Gruppen für Gymnastik- oder Schwangerenyoga, Babypflegekurse oder Beratungsangebote. Ein wenig Kontinuität kann erreicht werden, wenn bei Interesse ungefähr zwei Wochen nach dem Crash-Kurs ein Nachtreffen vereinbart wird. Hebamme und Teilnehmende können sich vielleicht zum Essen verabreden. Auch ein Babytreffen kann angeregt und geplant werden. Das Wochenende an sich bietet gute Arbeitsmöglichkeiten. So hat eine Kollegin gute Erfahrungen mit veränderten Kursstrukturen gemacht: Anstatt über acht Wochen je einen Abendtermin mit je 2,5 Stunden zu machen, bietet sie jetzt einen sechswöchigen Kurs an, der neben den sechs Abendterminen auch an den beiden Tagen eines Wochenendes je eine Einheit von 2,5 Stunden beinhaltet. Dafür wählt sie das Wochenende nach dem zweiten Kursabend. Die Teilnehmenden werden so schneller miteinander vertraut und die Männer sind weniger müde als an den Abenden unter der Woche. Am Sonntag kann gut Bezug auf die Arbeit vom Samstag genommen werden. Für die Teilnehmenden bleibt genug Erholungszeit an dem Wochenende. Die Hebamme kann diese Variante ausprobieren, wenn sie überlegt, einen zweiten Geburtsvorbereitungskurs in der Woche anzubieten. Sei es, weil die Nachfrage so groß ist, sei es aus fi nanziellen Erwägungen. Jede Woche 59

zwei Kurse können schnell zu viel werden, aber alle sechs Wochen zwei Zusatztermine am Wochenende sind gut machbar. Ich habe einmal als Vertretung einen Crash-Kurs durchgeführt und am Ende die Teilnehmenden gefragt, ob sie diese Kursstruktur FreundInnen empfehlen würden. Oder ob sie die 15 Stunden eher auf mehrere wöchentliche Abende verteilen würden, oder auf zwei Wochenenden ohne den Freitag mit zwei, drei Wochen Abstand. Die Hälfte der Teilnehmenden wollte nach der Erfahrung mit einem Crash-Kurs den wöchentlichen Kurs empfehlen, die andere Hälfte den Kurs mit zwei Wochenenden. Mein Weg ist seit etlichen Jahren der, 16 bis 20 Stunden auf zweimal Samstag und Sonntag zu verteilen. Das Konzept hierzu findest du im Folgenden: Kurskonzept: Wochenend-Intensivkurs 1. Wochenende, Sonntag Vormittags: Schulter vorher/nachher stehend und sitzend Gebärpositionen Gebärpositionen, Wassergeburt Nachmittags: Namensrunde Atemräume Pferdeatem Tönen Schwierigkeiten, die auftreten können; Hilfen (PDA, Sectio, VE) 1. Wochenende, Samstag 60 2. Wochenende, Samstag Vormittags: Anfangssitzen Arme halten, dann Dehnübungen, gegenseitig ausklopfen und ausstreichen Tennis- und Igelbälle, die Männer werden verwöhnt Atmen in Partnerhände, sitzend Entspannung: Sonnen in den Gelenken Vormittags: Runde: was hat nachgewirkt, was hat sich seit dem 1. Wochenende entwickelt, Wünsche an dieses Wochenende Atem WS, BB ein/aus Ausdauer: Baum umarmen Stillpositionen mit Puppen Vorstellen mit Memory-Karten Info: normale Geburt Stillen Nachmittags: Qui Gong-Übungen Partnerhände auf der Wirbelsäule, mit dem Atem verbinden (Seitenlage) Schlittenfahrerposition: Atmen in Partnerhände auf dem Bauch Äpfel schütteln im Vierfüßlerstand und in Seitenlage, Beckenboden (BB) integrieren Progressive Muskelrelaxation Nachmittags: Zilgrei-Atem Hecheln vs. Kerzen pusten Pressen/Hecheln Notfallsituationen in der Schwangerschaft Blitzlicht nach dem ersten Tag Vormittags: Tönen Entspannung AP Reinhard Meys Lied Die erste Stunde Gespräch Schwangere/Partner Wochenbett 2. Wochenende, Sonntag 61

2. Wippe : Eine Hüfte fest auf die Unterlage drücken, die Knie zeigen weiter zur Decke, loslassen, dann die andere Hüfte... 3. Ziffernblatt : Kreisende Bewegung im Becken. Das Steißbein leicht auf den Boden drücken, wieder lockerlassen, eine Hüfte auf den Boden drücken, lockerlassen, Taille..., lockerlassen, andere Hüfte..., lockerlassen, Steißbein... In beide Richtungen wiederholen, bei wechselndem Tempo. Der Po bleibt im Bodenkontakt, die Knie bleiben in Richtung Decke stehen und die Muskeln weitgehend entspannt. Im Stehen Die Füße körperweit auseinander stellen, weiche Knie, entspannter Po und Bauch. Ein schwerer Bauch kann gern mit beiden Händen gestützt werden. 4. Das Becken abwechselnd aufrichten und kippen: das Baby schaukeln. Diese Übung ist eine gute Gelegenheit, im Kurs Klarheit über die Sprachregelung zu schaffen, was mit Becken aufrichten und was mit Becken kippen gemeint ist zumal der Ausdruck Becken kippen sogar in Fachkreisen immer wieder gegensätzlich angewandt wird. Das Becken wird aufgerichtet, indem mithilfe der Beckenbodenmuskulatur das Steißbein in Richtung Schambein bewegt wird. Mit der Gegenbewegung wird das Becken gekippt. Eselsbrücke: Wenn zum Beispiel eine Schüssel mit Flüssigkeit ausgekippt wird, so wird dies stets vom Körper weg und nicht zum Körper hin getan (mit den Händen vor dem Becken andeuten). Dies entspricht der Kippbewegung mit dem Becken. Die Hände als Hilfe auf Unterbauch und Kreuz legen oder die Hände seitlich auf den Beckenkamm legen. Die Daumen drücken die Beckenkämme nach vorn, dann drücken die Finger nach hinten. 5. Becken kreisen. Hier wird häufig ein Hüftkreisen aus den Fußgelenken heraus gemacht. Um den Unterschied zu erspüren, kann die Hebamme alle einmal auffordern, mit der Aufmerksamkeit in die Fußgelenke zu gehen und die Bewegung dort starten zu lassen. Die Bewegung ist relativ groß, das Becken in sich aber ziemlich unbeweglich. Danach wird das Becken fokussiert auch mit Unterstützung der Hände und die Bewegung startet dort. Sie ist weniger raumgreifend, hat aber mehr dreidimensionale Beweglichkeit, Kipp- und Aufrichtebewegungen im Becken. Richtungswechsel. 6. Mit dem Becken eine liegende Acht schreiben. Richtungswechsel. Diese Bewegung kann ganz fließend ausgeführt werden, aber auch so, dass die Betonung ein schwungvolles mit der Hüfte nach vorn Schaufeln ist und dann langsam diagonal nach hinten gezogen wird, um den nächsten Schaufel-Schwung mit der anderen Hüfte anzusetzen. Unterstützung durch passende Musik ist schön. 7. Alle Zahlen von null bis neun mit dem Becken malen. 8. Den Satz Alles wird gut mit dem Becken schreiben. 98 Die Übungen 9. Mit großen Beckenkreisen beginnen, die langsam immer kleiner werden, sodass sich eine Schnecke ergibt. Ganz in der Mitte angekommen, wird die Richtung gewechselt und wieder nach außen gekreiselt. Die Übung mit der Richtung nach innen beenden. 10. Die TeilnehmerInnen drehen sich so, dass sie alle in einer Kreisrichtung gehen können. Mit jeweils einem aufrichtenden Schwung aus dem Becken setzen sie in langsamen Schritten einen Fuß vor den anderen und beschreiten so einen langsamen Kreis durch den Raum. Der Schwung kann aus der Vor-zurück-Bewegung des Beckens, aber auch aus dem Beckenkreisen gewonnen werden. Musik ist hilfreich (siehe Seite 70). 11. Bein verkürzen : Eine Hüfte in Richtung Schulter heben, der Fuß verliert den Bodenkontakt, wieder senken und dann die gleiche Übung auf der anderen Seite ausführen. Die Schulter kann dabei auch angehoben oder in Richtung Hüfte bewegt werden. Im Vierfüßlerstand 12. Kuh Katze : Hände und Knie stehen im Vierfüßlerstand körperbreit auseinander, den Po groß und weich nach hinten rausstrecken, aber nicht ins Hohlkreuz sinken! Dabei den Kopf mit leicht geöffnetem Mund hochheben. Dann vom Steißbein ausgehend Wirbel für Wirbel rund werden, den Katzenbuckel möglichst weit hinten ansetzen, ohne den Bauch einzuziehen oder die Schultern hochzuziehen, den Kopf senken, loslassen. Einatmend Kuh, ausatmend Katze. Bei späteren Wiederholungen auch in der Kuh ausatmen und in der Katze einatmen lassen. Was ist angenehmer? Daraus kann sich ein kurzes Gruppengespräch über individuelle Atemvorlieben entwickeln (siehe Seite 127). Rücken und Wirbelsäule Folgende Übungen eignen sich sowohl für mehr Beweglichkeit in der Wirbelsäule als auch gegen Rückenschmerzen. Manche Übungen werden von einigen Schwangeren noch kurz vor der Geburt gern durchgeführt, andere Frauen mögen sie schon früh nicht mehr. Immer die Frau unterstützen, sich auf ihr Gefühl zu verlassen! In Rückenlage 1. Die Knie nacheinander über den Bauch (oder seitlich daneben) ziehen, mit den Händen umfassen und Kreise im Uhrzeigersinn (mit dem Darmverlauf) auf dem unteren Rücken und dem Po beschreiben. Der Kopf bleibt dabei am Boden. 2. Die Knie nacheinander über den Bauch ziehen; jedes Knie bekommt eine Hand. Ausatmend die Knie soweit es geht über den Körper ziehen, einatmend die Knie wegschieben soweit die Hände reichen (nicht loslassen). Dehnt den unteren Rücken. Die Übungen 99

3. Die Füße anstellen, mit dem Ausatem die Knie geschlossen zu einer Seite sinken lassen (eventuell auf Kissen), den Kopf auf der Unterlage in die entgegengesetzte Richtung rollen lassen. In die Dehnung hinein atmen und entspannen... Einatmend die Knie und den Blick in Mittellinie bringen. Ausatmend zur anderen Seite... 4. Schulterbrücke : Die Füße körperbreit aufstellen. Leichten Druck mit den Fersen in den Boden geben, ohne dass die Zehen angespannt oder vom Boden gehoben werden. Das Steißbein zum Schambein bewegen, das Schambein zum Bauchnabel und so langsam den Po von der Unterlage lösen. Unter Aufrechterhaltung der leichten Beckenbodenspannung den Po wieder ablegen. Kontrollieren, dass die Füße entspannt sind. Das untere Ende der Wirbelsäule wieder anheben, diesmal bis zum Kreuz, dann vom Kreuz ausgehend Wirbel für Wirbel abrollen. Wieder langsam anheben, nun bis auf Höhe des Bauchnabels, langsam wieder abrollen, dabei immer weiteratmen. Nach diesem Prinzip langsam weiter hocharbeiten, bis nur noch die Schulterblätter am Boden sind, von oben nach unten sehr aufmerksam wieder abrollen. Die verschiedenen Empfindungen in unterschiedlichen Bereichen der Wirbelsäule wahrnehmen. Varianten: Während der Ausführung einen Ball zwischen den Knien halten. Bei Rückenproblemen kann es helfen, die Füße etwas höher zu stellen, zum Beispiel auf eine Pilatesrolle. Im Vierfüßlerstand 5. Kontaktlinsen suchen : Den Rücken lang strecken, ohne durchzuhängen. Die Knie stehen dicht beieinander. Auch die Hände werden dicht nebeneinander aufgesetzt. Nun wird eine Hand über die andere geführt und dicht neben deren kleinem Finger wieder aufgesetzt. Beide kleinen Finger berühren sich. Anschließend wird die überholte Hand vom Boden gelöst und in der gleichen Richtung weiter nach außen gesetzt, sodass sich nun wieder die Daumen berühren. Die Bewegung wird weiter fortgeführt. Dadurch ergibt sich eine Lateralflexion der Wirbelsäule. In kleinen tappenden Schritten geht es mehrmals zu beiden Seiten. Abschließend aus der Mittelposition in die Schnecke übergehen (siehe Übung 7). 100 Die Übungen Im Vierfüßlerstand mit geradem Rücken 6. Langsam ein Bein über die Matte nach hinten gleiten lassen, bis sich der Fuß vom Boden löst, das Bein lang strecken, aber nicht zu weit anheben die Beckenhälften bleiben auf gleicher Höhe. Der Blick bleibt zum Boden gerichtet, der Nacken ist lang. Sich vorstellen, das Bein würde in der Achsel beginnen und sich von dort aus verlängern. Ausatmend die Wirbelsäule runden, das Knie langsam unter den Bauch ziehen, der Kopf geht dem Knie entgegen. Wiederholen, dann die andere Seite. Mit den Atemmöglichkeiten experimentieren. Im Fersensitz 7. Schnecke : Beide Hände dicht vor die Knie auf den Boden setzen, die Fingerspitzen zeigen jeweils zur anderen Seite. Jetzt in ganz kleinen Schritten mit den Fingern los tapern, bis die Wirbelsäule gestreckt ist (kein Hohlkreuz), einen Moment verharren, dann in wiederum ganz kleinen Schritten mit den Händen Richtung Knie tapern. Die Aufmerksamkeit ist dabei in der Wirbelsäule, die vom Steißbein beginnend immer mehr eingerollt wird. Abschließend so klein wie möglich in Embryonalhaltung kauern. Dabei durch leicht geöffnete Knie Platz für den Bauch schaffen. Die Stirn auf den Boden, die Arme seitlich neben den Körper ablegen oder vor den Knien ein Türmchen aus den Fäusten bilden, um darauf den Kopf zu stützen. Ruhig und weit durchatmen, auf die Atembewegungen in Rücken und Flanken achten, eventuell sogar in Po und Beckenboden. Übung wiederholen. Dann die Hände unterhalb der Schultern aufstützen und vom Kreuz aus langsam aufrollen. Zuletzt den Kopf anheben. Arme und Brust Im Sitzen, auf Gymnastikbällen oder im Stehen 1. Die Hände fassen die Handgelenke mit festem Griff, ruckartig die Haut Richtung Ellenbogen schieben. Dabei in kleinen Schritten die Arme bis auf Schulterhöhe anheben und wieder absenken. Auslockern. 2. Die Arme vor der Brust verschränken, dabei fassen die Hände die Oberarme. Nun drücken die Hände die Oberarme auseinander. 3. Die Hände auf die Schultern legen, die Ellenbogen in flotten Kreisen am Körper durchziehen. Andere Richtung. Auslockern. Variante: Die Arme wie Windmühlenflügel hintereinander her bewegen. So entstehen zusätzlich eine leichte seitliche Drehung der oberen Wirbelsäule und eine Dehnung im Bereich Brustkorb/Brustwirbelsäule. Die Übungen 101