Weiterbildungsseminar für Prüfsachverständige. Rechenbeispiele

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Weiterbildungsseminar für Prüfsachverständige Rechenbeispiele 22. Januar 2016 Brandenburgische Ingenieurkammer Potsdam Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 1

Erwärmungsrunde Leistungstransformator Bestimmen Sie für die dargestellten Transformatoren die fehlenden Angaben bei einer Auslastung von 100% und einem Wirkungsgrad von 100%! N 1 / N 2 = 50 S = 630 kva U p = 20 kv U s = 0,4 kv I p = 18,2 A Leistungstransformator 3-phasig I s = 910 A N 1 / N 2 = 12 S = 400 VA U p = 230 V U s = 19 V I p = 1,74 A I s = 21 A Steuerspannungstransformator 1-phasig (für 24 V DC-Netzteil) Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 2

Planung von elektrischen Anlagen Spannungsfall Eine Kabel NYCWY 4x95/50 mit einer Länge von 150 m versorgt einen Verbraucher mit einer Stromaufnahme von 250 A. Berechnen Sie den absoluten und den relativen Spannungsfall auf der Leitung! R = l κ A = 150 56 95 = 0,0281 Ω X L = l * X`L = 0,150 *0,082 = 0,0123 Ω Z = R 2 + X L ²= 0,0281² + 0,0123² = 0,0307 Ω U = R * I = 0,0307 * 250 = 7,92 V X`L (Ω/km) NYCWY 4 1/2 4 0,107 6 0,100 10 0,094 16 0,090 25 0,086 35 0,083 50 0,083 70 0,082 95 0,082 120 0,080 150 0,080 185 0,080 240 0,079 300 0,079 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 3

Planung von elektrischen Anlagen Spannungsfall Berechnen Sie den absoluten und den relativen Spannungsfall auf der Leitung! U = R * I = 0,0317 * 250 = 7,92 V Hinweis: Die Phasenverschiebung des Spannungsfalls auf der Leitung wurde hier nicht berücksichtigt. U3-1 U1 U3-1 U1 U1-2 U3-1 U1 U3 U2 U3 U2 U3 U2 U2-3 U2-3 U2-3 U(%) U = = 7,67 U = 3,3% U(%) = 3 U 230 U o n U(%) = 3 7,67 400 = 3,3% Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 4

Planung von elektrischen Anlagen Kompensationsbedarf Auf Grund der thermischen Überlastung der Zuleitung einer Maschine soll die Blindleistung vor Ort kompensiert werden. Ziel ist ein cos φ von 0,96. Die Maschine besteht aus einem großen Motor und einer Elektroheizung, läuft im Dauerbetrieb und hat folgende Daten: Antrieb: Mechanische Leistung P m = 120 kw Wirkungsgrad η: = 0,82 Cos φ = 0,82 Heizung P H: = 32 kw Ermitteln Sie den kapazitiven Blindleistungsbedarf und die Kapazität der Kondensatoren! Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 5

Planung von elektrischen Anlagen Kompensationsbedarf P A Heizung M S A φ A Q A P A P H P A φ ges Q A φ ges S komp Q A S ges Q C Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 6

Planung von elektrischen Anlagen Kompensationsbedarf Antrieb: Mechanische Leistung: P m = 120 kw Wirkungsgrad : η = 0,82 cos φ = 0,82 Elektrische Wirkleistung: P A = P m / η = 120 kw / 0,82 = 146,3 kw Elektrische Scheinleistung: S A = P e / cos φ = 146,3 / 0,82 = 178,5 kva Heizung: P H: = 32 kw Gesamtleistung Antrieb und Heizung: Elektrische Wirkleistung: P ges = P A + P H = 146,3 kw + 32 kw = 178,3 kw Elektrische Blindleistung: Q ges = S A *sin (arccos φ) = 178,5 * 0,572 = 102,8 kvar Elektrische Scheinleistung: S ges = P ges² + Q ² ges = (178,3² + 102,1²) = 205 kva cos phi ges = P ges / S ges = 178,3 / 205 = 0,869 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 7

Planung von elektrischen Anlagen Kompensationsbedarf Gesamtleistung Antrieb und Heizung: Elektrische Wirkleistung: P ges = 178,3 kw Elektrische Blindleistung: Q ges = 102,1 kvar Elektrische Scheinleistung: S ges = 205 kva cos φ ges = 0,869 Φ ist = arccos (Φ ist ) = arccos (0,869) = 29,65 Φ soll = arccos (Φ soll ) =arccos (0,960) = 16,2 Kompensationsbedarf: Erforderliche Blindleistung: Q c = P ges * (tan φ ist - tan φ soll ) = 178,3 * ( tan (29,65 ) tan(16,2 )) Kondensatoren: = 49,6 kvar Q c Erforderliche Kapazität C = 3 Un ω = 131 mf C = 49,6 = 0, 131 F 3 400 2π 50 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 8

Planung von elektrischen Anlagen Rechnen mit komplexen Zahlen: Beispiel An einer Unterverteilung sind drei Wechselstromverbraucher angeschlossen. Ermitteln Sie den Summenstrom im Neutralleiter der Zuleitung zur UV! I N =? L1 L2 L3 N M M I L1 = 9 A Φ= 0 I L2 = 12 A Φ= 30 I L3 = 3 A Φ= 30 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 9

Planung von elektrischen Anlagen Rechnen mit komplexen Zahlen: Beispiel I N =? An einer Unterverteilung sind drei Wechselstromverbraucher angeschlossen. Ermitteln Sie den Summenstrom im Neutralleiter der Zuleitung zur UV! I L1 = 9 A Φ= 0 M I L2 = 12 A Φ= 30 M I L3 = 3 A Φ= 30 I1 I1 I 2 I3 I2 I N I3 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 10

Planung von elektrischen Anlagen Rechnen mit komplexen Zahlen: Beispiel An einer Unterverteilung sind drei Wechselstromverbraucher angeschlossen. Ermitteln Sie den Summenstrom im Neutralleiter der Zuleitung zur UV! I1 I 2 I N = - I 1 -I 2 -I 3 I N = -9 e j0-12 e j150-3 e j270 I N = 3,31 e j65 A I N I3 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 11

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung Überprüfung der Abschaltbedingungen Trafo 1 Leitung 1 F1 NSHV F2 Leitung 2 UV1 F3 Leitung 3 Berechnen Sie für die dargestellten impedanzlosen einpoligen Schlüsse zwischen Außenleiter und Gehäuse die Fehlerströme und überprüfen Sie die Abschaltbedingungen im Fehlerfall. Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 12

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung Überprüfung der Abschaltbedingungen Trafo 1 Leitung 1 F1 NSHV F2 Leitung 2 UV1 F3 Leitung 3 MS_Netz: S k`` = 105 MVA Transformator: 10 kv/0,4 kv S RT = 250 kva u k = 6%, u r = 1,2% Leitung 1: NYCWY 4x240 /120 l 1 =120 m Leitung 2: NYCWY 4x50/25, l 2 = 50 m F1: NH2 125 A Leitung 3: NYCWY 4x10/10, l 3 = 80 m F2: LSS 3-pol. 32 A X`L (Ω/km) NYCWY 4 1/2 10 0,094 16 0,090 25 0,086 35 0,083 50 0,083 185 0,080 240 0,079 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 13

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung Überprüfung der Abschaltbedingungen Trafo 1 Leitung 1 F1 NSHV MS-Netz Trafo L L L Fehler A F2 Leitung 2 F3 UV1 ~ Ltg. 1 Ltg. 2 Ltg. 3 PE PE PE Fehler B Leitung 3 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 14

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung Überprüfung der Abschaltbedingungen ~ MS-Netz Trafo L L L Ltg. 1 Ltg. 2 Ltg. 3 PE PE PE Z Q = c U n² S k`` = 0,95 400² 105 10 6 = 0,00145 Ω X Q = 0,995 Z Q = 0,995 0,00145 = 0, 00144 Ω R Q = 0,1 X Q = 0,1 0,00144 = 0, 00014 Ω Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 15

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung Überprüfung der Abschaltbedingungen ~ MS-Netz Trafo L L L Ltg. 1 Ltg. 2 Ltg. 3 PE PE PE Z T = u k U rt ² S rt`` = 0,06 400² 250 10 3 = 0,0384 Ω R T = u R U rt ² S rt`` = 0,012 400² 250 10 3 = 0,0077 Ω X T = (Z T 2 R T 2 ) = 0,0384 2 0,0077² = 0, 0392 Ω Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 16

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung Überprüfung der Abschaltbedingungen ~ MS-Netz Trafo L L L Ltg. 1 Ltg. 2 Ltg. 3 PE PE PE l R L1L = L1 = 120 κ A L1L 56 240 = 0,0089 Ω l R L1PE = L1 = 120 κ A L1PE 56 120 = 0,0179 Ω R L1 = R L1L + R L1PE = 0,00926 Ω + 0,01852 Ω = 0, 0268 Ω X L1 = 2 x`l1 l L1 = 2 0,079 120/1000 = 0, 0190 Ω Für L und PE wurde vereinfachend die gleiche spez. Induktivität eingesetzt. Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 17

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung Überprüfung der Abschaltbedingungen ~ MS-Netz Trafo L L L Ltg. 1 Ltg. 2 Ltg. 3 l R L2L = L2 = 50 κ A L2L 56 50 = 0,0179 Ω l R L2PE = L2 = 50 κ A L2PE 56 25 = 0,0357 Ω PE PE PE R L2 = R L2L + R L2PE = 0,0179 Ω+0,0357 Ω = 0, 0536 Ω X L2 = 2 x`l2 l L2 = 2 0,083 50 1000 = 0, 0083 Ω Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 18

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung MS-Netz Trafo L L L Überprüfung der Abschaltbedingungen ~ Ltg. 1 Ltg. 2 Ltg. 3 PE PE PE R L3L = R L3PE = l L3 = 80 κ A L3L 56 10 = 0,142 Ω l L3 = 80 κ A L3PE 56 10 = 0,142 Ω R L3 = R L3L + R L3PE = 0,142 Ω+0,142 Ω = 0, 284 Ω X L3L = 2 x`l3 ll 3 = 2 0,094 80 1000 = 0, 0015 Ω Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 19

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung MS-Netz Trafo L L L Überprüfung der Abschaltbedingungen ~ Ltg. 1 Ltg. 2 Ltg. 3 Fehlerfall A PE PE PE Z ka = ((R Q + R T + R L1 + R L2 )²+(X Q +X T +X L1 +X L2 )²) Z ka = ((0,0001 + 0,0077 + 0,0268 + 0,0536) ² +(0,0014+0,0392+0,0190+0,0083)²) Z ka = 0,1113Ω I``K A = c U o = 0,95 230 Z k A 0,1113 = 1. 963 A Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 20

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung Überprüfung der Abschaltbedingungen Fehlerfall B ~ MS-Netz Trafo L L L Ltg. 1 Ltg. 2 Ltg. 3 PE PE PE Z ka = ((R Q + R T + R L1 + R L2 + R L3) ²+(X Q +X T +X L1 +X L2 +X L3 )²) Z ka = ((0,0001 + 0,0077 + 0,0268 + 0,0536 + 0,284) ² +(0,0014+0,0376+0,0190+0,0083+0,0015)²) Z ka = 0,3786Ω I``K A = c Uo = 0,95 230 Z k A 0,3786 = 577 A Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 21

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung Überprüfung der Abschaltbedingungen Fehler A Fehler B Trafo 1 Leitung 1 F1 NSHV F2 Leitung 2 1,96 ka F3 UV1 Leitung 3 0,577 ka Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 22

Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung Überprüfung der Abschaltbedingungen Fehler I k t a Ergebnis A 1941 A 0,08 s i.o. B 510 A 0,002 s i.o. Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 23

Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Überprüfung der Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb F1 Leitung 1 Überprüfen Sie die Abschaltbedingungen und die Einhaltung der Selektivität im Fehlerfall für das dargestellte Beispiel mit dem vereinfachten Rechenverfahren. F2 Leitung 2 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 24

Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Überprüfung der Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb F1 Leitung 1 F2 Leitung 2 Batterieanlage: 18 Blöcke, 12 V, C10 = 100 Ah, I k = 1800 A Leitung 1: NHXHX 3x10 mm² F1: NH00 2x25 A l 1 =120 m (BA1: 10 m; BA2: 30 m, BA3: 80 m) Leitung 2: NHXHX 3x1,5, l 2 = 75 m (zur letzten Leuchte) F2: G-Sicherung 2x10 A Verbraucher: Sicherheitsleuchten 10 x 18 W, 6 x 8W Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 25

Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Überprüfung der Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb F1 Leitung 1 F2 Leitung 2 Batterie Ltg. 1 Ltg. 2 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 26

Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Überprüfung der Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Batterie Ltg. 1 Ltg. 2 R B = U r I k ( K s ) = 18 12 V 1800 A *2 = 0,24 Ω K s = Sicherheitsfaktor Privatmeinung Gerber Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 27

Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Überprüfung der Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Batterie Ltg. 1 Ltg. 2 R L1 = 2 l L1 κ A L1L l kalt l gesamt + l heiß l gesamt 1 + α ϑ R L1 = 2 120 56 10 (40 120 + 80 120 1 + 0,0039 380 )= 0,852 Ω R L2 = 2 l L2 κ A L2 = 2 75 56 1,5 = 1,78 Ω Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 28

Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Überprüfung der Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Batterie Ltg. 1 Ltg. 2 I``k = I``k = U B min R B +R L1+ R L2 187 V (0,24+0,852+1,78)Ω I``k = 65,1 A Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 29

Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Überprüfung der Abschaltbedingungen bei Batteriebetrieb Batterie Ltg. 1 Ltg. 2 I``k = 65,1 A Die Abschaltbedingung für Endstromkreise wird nicht eingehalten: Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 30

Stromerzeugungsaggregate mit Hubkolbenverbrennungsmotoren Überprüfung der Abschaltbedingungen und Selektivität bei Generatorbetrieb G Leitung 1 LS1 NSHV-SV F2 Überprüfen Sie die Abschaltbedingungen und die Einhaltung der Selektivität im Fehlerfall für das dargestellte Beispiel mit dem vereinfachten Rechenverfahren. Leitung 2 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 31

Stromerzeugungsaggregate mit Hubkolbenverbrennungsmotoren Überprüfung der Abschaltbedingungen und Selektivität bei Generatorbetrieb G Leitung 1 LS1 NSHV-SV F2 Leitung 2 Generator: S RG = 100 kva I k3 = 430 A I k1 = 1080 A Leitung 1: NHXHX 4x50/25 LS1: Leistungsschalter (Kennlinie bekannt) l 1 =10 m Leitung 2: NHXHX 4x10/10, l 2 = 150 m (BA1: 10 m; BA2: 80 m, BA3: 60 m) F2: NH00 35 A Verbraucher: Löschwasserdruckerhöhung 18 kw Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 32

Stromerzeugungsaggregate mit Hubkolbenverbrennungsmotoren Überprüfung der Abschaltbedingungen und Selektivität bei Generatorbetrieb G Leitung 1 LS1 NSHV-SV F2 Leitung 2 L L ~ G Ltg 1. Ltg 2. PE PE Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 33

Stromerzeugungsaggregate mit Hubkolbenverbrennungsmotoren Überprüfung der Abschaltbedingungen und Selektivität bei Generatorbetrieb L L ~ G Ltg. 1 Ltg. 2 PE PE G Z G = 0,95 U n 3 I K01 = 0,95 400 3 1080 = 0,206 Ω Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 34

Stromerzeugungsaggregate mit Hubkolbenverbrennungsmotoren Überprüfung der Abschaltbedingungen und Selektivität bei Generatorbetrieb L L ~ G Ltg. 1 Ltg. 2 l R L1L = L1 = 10 κ A L1L 56 50 = 0,0036 Ω l R L1PE = L1 = 10 κ A L1PE 56 25 = 0,0071 Ω R L1 = 0,0037 + 0,0074 Ω = 0,0109 Ω PE PE Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 35

Stromerzeugungsaggregate mit Hubkolbenverbrennungsmotoren Überprüfung der Abschaltbedingungen und Selektivität bei Generatorbetrieb L L ~ G Ltg. 1 Ltg. 2 PE PE R L2 kalt = 2 l L2 kalt κ A L2 R L2 heiß = 2 l L2 heiß κ A L2 R L2 heiß = 1,27 Ω = 2 70 56 10 = 0,25 Ω (1 + α ϑ ) = 2 80 56 10 *(1+0,0039*880K) R L2 = R L2 kalt + R L2 heiß = 0,25+1,27 = 1,52 Ω Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 36

Stromerzeugungsaggregate mit Hubkolbenverbrennungsmotoren Überprüfung der Abschaltbedingungen und Selektivität bei Generatorbetrieb L L ~ G Ltg. 1 Ltg. 2 I``k = c Uo Z G +R L1+ R L2 PE PE I``k = 0,95 230 0,206+0,0109+1,52 I``k = 125,8 A Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 37

Stromerzeugungsaggregate mit Hubkolbenverbrennungsmotoren Überprüfung der Abschaltbedingungen und Selektivität bei Generatorbetrieb L L ~ G Ltg. 1 Ltg. 2 PE PE I``k = 126 A Die Abschaltbedingungen für Endstromkreise werden nicht eingehalten: Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 38

Sicherheitsstromversorgung: Sicherheitsbeleuchtung EN 50272 VDE 510 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 39

Sicherheitsstromversorgung: Sicherheitsbeleuchtung EN 50272 VDE 510.. Lüftungsanforderungen 8.2 Der notwendige Luftvolumenstrom zur Lüftung eines Batterieraumes oder Batteriebehälters ist nach folgender Gleichung zu berechnen: Q = 0,05 x n x I gas x C N x 10-3 [m 3 /h] Q = der benötigte Luftvolumenstrom, in m 3 /h 0,05 = fester Faktor (Einheit n I gas C N m 3 h ma ) = Anzahl der Zellen = der Strom der die Gasentwicklung verursacht, in ma pro Ah 40 z.b. 8 ma pro Ah bei Starkladung für verschlossene Bleibatterien = Nennkapazität C 10 bei 20 C für Bleibatterien [Ah] Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 40

Sicherheitsstromversorgung: Sicherheitsbeleuchtung EN 50272 VDE 510 Lüftungsanforderungen 8.2 Betrieb Geschlossene Zellen Verschlossene Zellen Erhaltungsladung (Float) Starkladung (Boost) 5 1 20 8 Tabelle: I gas in [ma/ah] für IU- und U-Ladung in Abhängigkeit von der Lademethode und dem Bleibatterietyp (bis 40 C Betriebstemperatur). Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 41

Sicherheitsstromversorgung: Sicherheitsbeleuchtung EN 50272 VDE 510 Natürliche Lüftung 8.3 Mit natürlicher Lüftung sind die Mindestquerschnitte für die Zu- und Abluftöffnungen wie folgt zu berechnen: A 28 x Q [cm²] (Konvektionsgeschwindigkeit 0.1 m/s) Q = Volumenstrom der Frischluft, in m 3 /h A = freie Öffnungsquerschnitt der Zu- und Abluftöffnung, in cm² Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 42

Sicherheitsstromversorgung: Sicherheitsbeleuchtung EN 50272 VDE 510 Natürliche Lüftung 8.3 Beispiel Batterie: 18 Blöcke 12 V, C 10 = 180 Ah, Bauart geschlossen Betriebsart: a) Starkladung b) Erhaltungsladung Berechnen Sie a) den erforderlichen Luftwechsel b) Geben Sie die Einschalthäufigkeit und Dauer bei mechanischer Lüftung vor. c) Bestimmen Sie alternativ den freien Querschnitt bei natürlicher Lüftung und legen Sie den Mindest-Radius der Kernbohrung fest. d) Wie müssen die Wandöffnungen angeordnet sein? e) Wäre ein Kippfenster (A=1 m², Hub = 0,2 m) ausreichend? 43 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 43

Sicherheitsstromversorgung: Sicherheitsbeleuchtung EN 50272 VDE 510.. Beispiel: Batterie: 18 Blöcke 12 V, C 10 = 180 Ah, Bauart geschlossen Berechnen Sie a) den erforderlichen Luftwechsel bei Starkladung b) Geben Sie die Einschalthäufigkeit und Dauer bei mechanischer Lüftung vor. c) Bestimmen Sie alternativ den freien Querschnitt bei natürlicher Lüftung und legen Sie den Mindest-Radius der Kernbohrung fest. d) Wie müssen die Wandöffnungen angeordnet sein e) Wäre ein Kippfenster (A=1 m², Hub = 0,3 m) ausreichend?? Betrieb Geschlossene Zellen (Sb < 3%) Verschlossene Zellen Erhaltungsladung (Float) Starkladung (Boost) 5 1 20 8 Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 44

Sicherheitsstromversorgung: Sicherheitsbeleuchtung EN 50272 VDE 510.. Natürliche Lüftung 8.3 Beispiel: Batterie: 18 Blöcke 12 V, C 10 = 180 Ah, Bauart geschlossen Berechnen Sie a) den erforderlichen Luftwechsel bei Starkladung Q SL = 0,05 x n x I gas x C N x 10-3 [m 3 /h] mit n = 18 Blöcke a 12 V = 108 Zellen I gas C N = 20 ma/ah (aus Tabelle) = 180 Ah Q SL = 0,05 x 108 x 20 x 180 x 10-3 [m 3 /h] Q SL = 19,5 m 3 /h Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 45

Sicherheitsstromversorgung: Sicherheitsbeleuchtung EN 50272 VDE 510 Beispiel: Batterie: 18 Blöcke 12 V, C 10 = 120 Ah, Bauart geschlossen, BA:.. Starkladung Berechnen Sie c) Bestimmen Sie alternativ den freien Querschnitt bei natürlicher Lüftung und legen Sie den Mindest-Durchmesser der Kernbohrung fest. A = 28 x Q A = 28*19,5 = 546 cm² A=f(r) A = π*r² r = A/π = 546/π = 13,2 cm D = 2 * r = 26,4 cm -> Kernbohrungen 300 mm Dipl.-Ing. Gero Gerber 01/2015 Folie 46