Update Investmentfonds

Ähnliche Dokumente
Update Investmentfonds

Update Energie. Entlastung für energieintensive Unternehmen und weitere Neuregelungen für die Umlagepflicht von Letztverbrauchern

P+P Pöllath + Partners Rechtsanwälte Steuerberater. Berlin Frankfurt München

Merkblatt (2013) Grundsätzliche Beschreibung des elektronischen Anzeigeverfahrens nach 323 KAGB

Legal Update Bank- und Kapitalmarktrecht

Bundesanzeiger Herausgegeben vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz

Nachtrag Nr. 1 vom 18. Dezember zum Verkaufsprospekt. für den geschlossenen inländischen Publikums-AIF

Stellungnahme. Anlage. des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft

Willkommen auf der Seite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

Update Gesellschaftsrecht

Leistungsbeziehungen und Leistungsgegenstand; Konkretisierung der Leistungsbeziehungen durch 12b Abs. 4 StromStV

VIII. Gesellschafterwechsel

PROPÄDEUTISCHE ÜBUNGEN GRUNDKURS ZIVILRECHT (PROF. DR. STEPHAN LORENZ) WINTERSEMESTER 2013/14. Fall 11

- ENTWURF - Verordnung zum elektronischen Anzeigeverfahren für inländische Investmentvermögen und EU-Investmentvermögen nach dem

Silicon Saxony Arbeitskreis Patente Recht Steuern

2.5 Fondsarten LF Offene Investmentvermögen und Anteilklassen für unterschiedliche LF 11. u Situation

UBS Global Asset Management (Deutschland) GmbH

TranspRLDV. Ausfertigungsdatum: Vollzitat:

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)

Das neue Kapitalanlagegesetzbuch Der Countdown läuft für die Fondsbranche!

Art.3 des Gesetzes regelt sodann die Abstimmungsmodalitäten, welche den Regelungen des BWahlG entsprechen.

Merkblatt (2013) Outgoing AIF-Notification bzw. Outgoing-AIF-Update. Grundsätzliche Beschreibung des elektronischen Anzeigeverfahrens nach 331 KAGB

Entwurf eines FAQ zur Anlage von Eigenmitteln gemäß 25 Abs. 7 KAGB

Ergebnisniederschrift. über die Sitzung der Fachkonferenz Beiträge. am 24. März in Berlin

Stellungnahme der Verbraucherzentrale Nordrhein- Westfalen e.v.

IV. Übertragung und Vererbung kaufmännischer Unternehmen. 1. Haftung des Erwerbers eines Handelsgeschäftes für Altschulden

Auslegungsfragen im Zusammenhang mit 18 InvStG Steuererklärungspflicht bei der extern verwalteten Investmentkommanditgesellschaft

Stuttgarter Verwaltertage 2015 Die werdende Wohnungseigentümergemeinschaft

Lösungsskizze Fall 22: Das Münchener Grundstück. B könnte einen Anspruch auf Grundbuchberichtigung gem. 894 Abs. 1 BGB gegen W haben.

Stellungnahme. des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft

Veröffentlichung der Befreiung von den Pflichten des 35 WpÜG

7. Fachtagung Baurecht der Handwerkskammer Dresden

Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Derivateverordnung

P+P Pöllath + Partners Rechtsanwälte Steuerberater. Berlin Frankfurt München

Berlin, den 13. Mai 2015 GG 18/2015

Ist 26 Abs. 2 Buchstabe b TV-EKBO rechtswidrig? Jürgen Jendral (HMAV)

AIFM-RL & KAGB: Neue Regeln als Schneise durch den Dschungel HEUKING KÜHN LÜER WOJTEK. Mit einem Knoten den Deal zusammenhalten Moderation:

Update Gemeinnützigkeit Stiftungsrecht Spendenrecht

Vorblatt. Ziel(e) Inhalt. Wesentliche Auswirkungen. Verhältnis zu den Rechtsvorschriften der Europäischen Union:

Umsatzsteuer: Richtungweisendes EuGH-Urteil zu Verwaltungsleistungen gegenüber Investmentfonds

Änderungsanträge 18 (14) bis 18 (14) Bundestags-Drucksache 18/ Stand

Update Antitrust. Die EU-Richtlinie zur privaten Rechtsdurchsetzung im Kartellrecht. 11. November 2014

Tarifvertrag und Betriebsübergang

des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz

Vereinbarung. Sicherstellung des Schutzauftrages nach 72a SGB VIII

Nur per . Oberste Finanzbehörden der Länder. - -Verteiler U Verteiler U 2 -

Stellungnahme der Deutschen Steuer-Gewerkschaft

Oberste Bundesbehörden. Abteilungen Z und B - im Hause - nachrichtlich: Vereinigungen und Verbände. Bundesministerium des Innern, Berlin

Viertes Gesetz. zur Änderung des Energieeinsparungsgesetzes 1. Vom 4. Juli Artikel 1. Änderung des. Energieeinsparungsgesetzes

I. Anspruch des F gegen K auf Herausgabe des Sonderdruckes gem. 985 BGB

Rechtliche Grundlagen von Patientenverfügungen und Behandlungsvereinbarungen in der Psychiatrie. Prof. Dr. Dirk Olzen

61 und 63 Abs. 3 SGB IX Budget für Arbeit

Die Beziehungen der GbR im Außenverhältnis. Ist die GbR (teil-)rechtsfähig, d.h. kann sie Trägerin von Rechten und Pflichten sein?

Erläuternde Bemerkungen

Tarifverträge für Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken

Entwurf eines... Gesetzes zur Änderung des Arbeitszeitgesetzes (... Arbeitszeitänderungsgesetz -... ArbZÄG)

Berlin, den 16. August 2012

Anhörung im Rechtsauschuss des Deutschen Bundestages am 6. Juli 2016

Oberste Finanzbehörden der Länder

Bundesrat Drucksache 437/15 (Beschluss) Stellungnahme des Bundesrates

Nicht ohne meinen Anwalt! Wann kann ich meinen Anwalt zu einem Gespräch mit meinem Arbeitgeber mitnehmen?

Entwurf eines Gesetzes zur Vereinfachung des Insolvenzverfahrens

Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e. V. Stellungnahme im Rahmen der Einleitung der Verbändeanhörung zum

Bericht aus Berlin: Einblick in den aktuellen Gesetzgebungsprozess und Forderungen des DGRV

Pflichtveröffentlichung gemäß 27 Abs. 3 Satz 1, 14 Abs. 3 Satz 1 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG)

Workshop Perspektiven einer soziale gerechten Beschaffung in Nordrhein-Westfalen 27. Januar 2015, Düsseldorf

I. Art und Umfang der Leistung 1 VOB/B

E n t w u r f. Gesetz zur Vereinheitlichung landesrechtlicher Verjährungsvorschriften.

Entwurf. Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes

Zur Unterrichtungspflicht nach 613 a V BGB Nach der neu eingeführten Vorschrift des 613 a V BGB hat der bisherige Arbeitgeber oder der neue Inhaber di

Nachvertragliches Wettbewerbsverbot

Gesetz zur Änderung des Steuerberaterversorgungsgesetzes

Einige Besonderheiten im Hinblick auf die Anwendung des CMR-Rechts Rechts durch die Belgischen Gerichte

Stellungnahme. des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. ID-Nummer

Konsultation 9/2008. Stellungnahme von: LRI Invest S.A., Munsbach/Luxembourg. Ansprechpartner: Christian Schlicht und Stefan Ludes

Gesetzentwurf. Deutscher Bundestag 8. Wahlperiode. Drucksache 8/2101. der Fraktionen der SPD, FDP

Das war das Urteil in Kürze. Es folgt eine ausführlichere Analyse mit Blick auf die Auswirkungen auf die Praxis:

umfassenden Fonds einer Regulierung im sogenannte dass es bereits Geschlossene So kann faktisch und die

Anlageklasse Immobilien WealthCap Immobilien Nordamerika 16. Zweite Aktualisierung vom

Fall 2. A. Ausgangsfall K könnte gegen V einen Anspruch auf Übereignung und Übergabe des Buches aus 433 Abs. 1 S 1 BGB haben.

Sicherungseinbehalte in der Umsatzsteuer

apo Vario Zins Plus (ISIN: DE / WKN: ) Umstellung der Vertragsbedingungen auf das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)

Fall 22. Lösungshinweise Fall 22. A. Grundfall. Anspruch des B gegen den A auf Bezahlung der Zigarren gem. 433 II

(Text von Bedeutung für den EWR)

Hinzuziehung eines Sachverständigen durch den Betriebsrat

Verwaltungspraxis der BaFin zum KAGB

Brandenburgisches Oberlandesgericht

Datum Durchwahl Frankfurt, den

Die nationale Umsetzung der AIFM-Richtlinie Das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)

ZBI Fondsmanagement AG. Erlangen. Bekanntmachung. Wichtige Mitteilung für die Anteilinhaber. des folgenden inländischen geschlossenen Publikums-AIFs

Neue Entwicklungen in Rechtsprechung und Gesetzgebung

PERSONALÜBERLEITUNGSVERTRAG

StE Steuern der Energiewirtschaft

Bundesrat Drucksache 537/14. Verordnung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz

Wir bedanken uns für die Gelegenheit zur Stellungnahme zu o.g. Entwurf.

Tagung 25 Jahre Agrargenossenschaften

ALBA SE, Köln - ISIN DE / - WKN

AIFM-Richtlinie. Übersicht über den Entwurf der EU KOM. 3.Funds Forum Frankfurt am 14.Mai Uwe Wewel, Berlin

Verordnung zur Aufhebung von Verordnungen aufgrund des Versicherungsaufsichtsgesetzes

2 Hinweis: Text ist gekürzt und die Rechtschreibung der gängigen Schreibweise angepasst.

Transkript:

Update Investmentfonds 14. Juli 2015 Änderungen des KAGB durch das OGAW- V-Umsetzungsgesetz - Teil 1: Gesamtrechtsnachfolge bei Anlegern von Spezial-AIF und nicht risikogemischten geschlossenen Publikums-AIF Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat am 3. Juli 2015 einen Referentenentwurf des sog. OGAW-V- Umsetzungsgesetzes veröffentlicht, welchen es derzeit mit den Ländern und den Verbänden konsultiert. Anders als der Name vermuten lässt, befasst sich der Referentenentwurf nicht lediglich mit der Anpassung des deutschen Rechts an die Vorgaben der OGAW-V-Richtlinie, sondern enthält darüber hinaus auch weitergehende Änderungen für alternative Investmentfonds (AIF) und deren Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG). Die geplanten Änderungen umfassen unter anderem die Gesamtrechtsnachfolge bei Anlegern von Spezial-AIF und nicht risikogemischten geschlossenen Publikums-AIF, die Einführung von Kreditfonds sowie die Änderungen der Bezugsgröße für Kreditaufnahmen (Leverage), Belastungsgrenzen und Risikomischung. Dr. Michael Dröge Julia Mischke Lennart Lorenz, LL.M. In den folgenden Wochen werden wir Ihnen in Update Investmentfonds jeweils einzeln die aus unserer Sicht relevantesten geplanten Änderungen im Detail vorstellen. Beginnen möchten wir mit der geplanten Änderung bezüglich der Gesamtrechtsnachfolge bei Anlegern von Spezial-AIF und nicht risikogemischten geschlossenen Publikums-AIF. Maßgeblicher Grund für die im Referentenentwurf eingefügte Gesetzesänderung sind die zwischen der Praxis und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bestehenden unterschiedlichen Auffassungen zu der Frage, ob ein Anleger, der seinen Anteil an ei- Ausgangslage und bisherige Verwaltungspraxis der BaFin Das Update Investmentfonds beinhaltet keinen Rechtsrat. Die enthaltenen Informationen sind sorgfältig recherchiert, geben die Rechtsprechung und Rechtsentwicklung jedoch nur auszugsweise wieder und können eine den Besonderheiten des einzelnen Sachverhaltes gerecht werdende individuelle Beratung nicht ersetzen.

nem Spezial-AIF im Wege der Gesamtrechtsnachfolge (beispielsweise als Erbe) erwirbt, seinerseits als professioneller oder semiprofessioneller Anleger qualifizieren muss. Aufhänger des Streits ist 1 Abs. 6 des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB). Dieser regelt, dass Anteile an Spezial-AIF nur von professionellen und semiprofessionellen Anlegern im Sinne des KAGB erworben werden dürfen. Während die Praxis mit Blick auf die Entstehungsgeschichte des KAGB hierunter lediglich den rechtsgeschäftlichen Erwerb mit der Konsequenz subsumiert, dass per Gesamtrechtsnachfolge eintretende Anleger den Status des professionellen oder semiprofessionellen Anlegers in ihrer Person nicht erfüllen müssen, vertritt die BaFin den Standpunkt, dass sowohl der rechtsgeschäftliche als auch der gesetzliche Erwerb von 1 Abs. 6 KAGB erfasst sei. In der Praxis bedeutet dies Folgendes: Qualifiziert der gesetzliche Erwerber nicht als professioneller oder semiprofessioneller Anleger, ist die KVG um eine Infizierung des Spezial-AIF als Publikums-AIF zu vermeiden gezwungen, den gesetzlichen Erwerber aus dem Spezial-AIF auszuschließen. Sofern der Gesellschaftsvertrag hierfür noch keine Regelung vorsieht (dies ist ggfs. insbesondere bei Spezial-AIF der Fall, die vor Inkrafttreten des KAGB aufgelegt wurden), bleibt der KVG nur der Weg des Ausschlusses des Anlegers über das allgemeine Gesellschaftsrecht. Noch nicht abschließend geklärt ist insoweit, ob der fehlende gesetzlich zulässige Anlegerstatus einen wichtigen Grund darstellt, der eine Einziehung der Anteile oder eine Kündigung gegen den Willen des gesetzlichen Erwerbers rechtfertigt. Unabhängig von der Beantwortung dieser Frage liegt es aber ohnehin auf der Hand, dass diese Vorgehensweise für alle Beteiligten höchst unerfreulich ist. Das BMF hat sich dieser Problematik nun angenommen und im Referentenentwurf eine Änderung aufgenommen, wonach in 1 Abs. 6 Nr. 2 KAGB am Ende folgender Zusatz eingefügt wird: Geplante Änderung

Ein Anleger, der kraft Gesetzes Anteile an einem Spezial-AIF erwirbt, gilt als semiprofessioneller Anleger im Sinne des Absatzes 19 Nummer 33. Durch diese Regelung ist der im Wege der Gesamtrechtsnachfolge in den Spezial-AIF eintretende Anleger stets, d.h. ohne weitere Qualifizierung, als semiprofessioneller Anleger anzusehen. Die Regelungen soll laut der Gesetzesbegründung verhindern, dass ein AIF seine Eigenschaft als Spezial-AIF verliert, nur weil eine natürliche Person im Wege der Gesamtrechtsnachfolge Anteile an dem Spezial-AIF erwirbt. Dies ist sehr zu begrüßen. Nicht nur, weil es sowohl der KVG, dem jeweiligen Spezial-AIF samt seiner Anleger sowie dem kraft Gesetzes dazu tretenden Erwerber Rechtsicherheit bietet, sondern auch weil es angesichts der Entstehungsgeschichte des KAGB und allgemeiner Überlegungen eine zutreffende Auslegung bzw. Klarstellung des Gesetzes ist. So wurde der ursprünglich geplante Gesetzeswortlaut des 1 Abs. 6 KAGB im Rahmen des Finanzausschussverfahrens noch insoweit geändert, dass das Halten von Anteilen durch das Erwerben von Anteilen ersetzt wurde. Hiermit sollte deutlich gemacht werden, dass es maßgeblich auf die Qualifizierung als professioneller oder semiprofessioneller Anleger zum Erwerbszeitpunkt ankommt. Nach dem Erwerbszeitpunkt eintretende Umstände, die die Qualifizierung des Anlegers betreffen, sollten insoweit irrelevant sein. Diese Änderung des Wortlauts fand insbesondere auf Druck der Verbände, die schon damals erkannten, dass zwischen dem rechtsgeschäftlichen Erwerb und dem gesetzlichen Übergang unterschieden werden müsse, seinen Weg in das KAGB. Die jetzt neuerlich geplante Änderung des Wortlauts im Referentenentwurf ist daher eine konsequente Fortführung und Klarstellung dieses Gedankens und wohl eine grundlegende Änderung des Gesetzes. Einschätzung Auch aus allgemeinen Überlegungen überzeugt die geplante Änderung des BMF, da beispielsweise etwa ein minderjähriger Erbe, der in die Rechtsstellung des Erblassers als Kommanditist in einem Spezial-AIF eintritt, eine lediglich rechtlich vorteilhafte Rechtsposition erbt.

Der oft zitierte Anlegerschutzgedanke greift insoweit nicht. Zudem haben weder der Anleger, noch die KVG oder der Spezial-AIF beim Anteilserwerb im Wege der Gesamtrechtsnachfolge einen Einfluss auf den Erwerb oder den Erwerbszeitpunkt; jeder der Vorgenannten müsste aber die Konsequenzen tragen. Dass dies auch unter dem Gesichtspunkt einer angemessenen Risikoverteilung nicht die Intention des Gesetzgebers gewesen sein kann, drängt sich auf. Die geplante Änderung würde daher für alle Beteiligten ein wünschenswertes Maß an Rechtssicherheit bringen. Darüber hinaus enthält der Referentenentwurf zudem eine weitere geplante Änderung im Hinblick auf nicht risikogemischte geschlossene Publikums-AIF, 262 Abs. 2 Nr. 2 lit b) KAGB. Auch hier stellt der Referentenentwurf klar, dass sich am Status des nicht risikogemischten geschlossenen Publikums-AIF nichts ändern soll, wenn ein Privatanleger, der die speziellen Voraussetzungen des 262 Abs. 2 KAGB nicht erfüllt, kraft Gesetzes Anteile an dem Publikums-AIF erwirbt. Dies ist nach Vorgesagtem konsequent und ebenfalls zu begrüßen. Klarstellend möchten wir darauf hinweisen, dass die geplanten Änderungen keinen Einfluss auf die Regelungen der von der KVG zu beachtenden Pflichten bezüglich der Übertragung von Anteilen an einem Spezial-AIF im Rahmen einer Zweitmarkttransaktion haben, vgl. 277 KAGB. Es bleibt insofern bei der Pflicht der KVG, durch schriftliche Vereinbarung mit den Anlegern oder in den konstituierenden Dokumenten des Spezial-AIF sicherzustellen, dass Anleger ihre Anteile an dem Spezial-AIF nur auf professionelle oder semiprofessionelle Anleger im Sinne des KAGB rechtsgeschäftlich übertragen können. Änderungen bzgl. nicht risikogemischter geschlossener Publikums-AIF Keine Änderungen bzgl. Zweitmarkterwerb In der Praxis bietet sich bei Auflegung eines neuen Spezial-AIF an, eine entsprechende Regelung bereits im Gesellschaftsvertrag aufzunehmen, wonach die Übertragung von Anteilen nur nach vorheriger Einwilligung der KVG erfolgen kann. Ist der Spezial-AIF bereits aufgelegt, so muss dies im Nachhinein über eine schriftliche Vereinbarung mit den Anlegern sichergestellt wer-

den. Die Einwilligung kann die KVG ihrerseits aber nur und erst dann erteilen, wenn sie sich durch Einholung von Auskünften (idealerweise über einen standardisierten Fragebogen) über den potentiellen Erwerber informiert hat und eine Einstufung als professioneller oder semiprofessioneller Anleger vornehmen kann. Sofern es sich um einen semiprofessionellen Anleger nach Maßgabe des 1 Abs. 19 Nr. 33 lit a) KAGB handelt, hat die KVG dem potentiellen Erwerber zudem zusätzlich eine schriftliche Bestätigung über die Einstufung und Bewertung als semiprofessioneller Anleger gem. 1 Abs. 19 Nr. 33 lit a) ee) KAGB zukommen zu lassen. Es ist zu begrüßen, dass das BMF die in der Praxis bestehenden Bedenken aufgreift und sich diesbezüglich deutlich für mehr Rechts- und Planungssicherheit auf Seiten der Anleger als auch auf Seiten des AIF und der KVG entschieden hat; die Umsetzung der geplanten gesetzlichen Änderungen im Referentenentwurf ist im Ergebnis wünschens- und empfehlenswert. Fazit

Ihre Ansprechpartner zu diesem Thema Rechtsanwalt Dr. Michael Dröge T +49 40 35 52 80 48 F +49 40 35 52 80 80 m.droege@heuking.de Rechtsanwältin Julia Mischke T +49 40 35 52 80 35 F +49 40 35 52 80 80 j.mischke@heuking.de Rechtsanwalt Lennart Lorenz, LL.M. T +49 40 35 52 80 970 F +49 40 35 52 80 80 l.lorenz@heuking.de Weitere Informationen zur Praxisgruppe Investmentfonds: www.heuking.de/praxisgruppen/detail/investmentfonds Abonnentenservice: Update Investmentfonds bestellen (kostenlos, unverbindlich, jederzeit kündbar) abbestellen Fax-Antwort an: +49 40 35 52 80 80 E-Mail-Antwort an: m.bucher@heuking.de Versandservice und Kontakt Ihr Name:...... Ihre Email-Adresse:...... Ihre Adresse:......