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Rechnungswesen kompakt Wolfgang Britt 2. Auflage

2 Inhalt Teil 1: Die Betriebswirtschaftslehre 7 Der Begriff Wirtschaften 8 Bedürfnis und Bedarf 8 Das ökonomische Prinzip 9 Unternehmung, Unternehmen und Betrieb 10 Kaufmann 11 Firma 12 Handelsregister 13 Firmengrundsätze 14 Rechtsformen der Unternehmen 15 Kaufvertrag 26 Handelsgeschäfte 28 Willenserklärungen 29 Kaufvertragsstörungen 31 Die Zielsetzungen der Betriebe 34 Die Einteilung der Betriebe 35 Die Produktionsfaktoren 36 Innerbetriebliche Organisation 38 Planung im Betrieb 41 Die Fertigungswirtschaft 41 Der Lebenszyklus der Produkte 43 Der Ablauf eines Kundenauftrages 44 Material- und Lagerwirtschaft 47 Marketing und Absatzwirtschaft 62 Das Personalwesen 67 Die Personalführung 70

3 Teil 2: Kaufmännisches Rechnen 71 Warum das Rechnen so wichtig ist 72 Die Bruchrechnung 73 Die Dreisatzrechnung 76 Die Prozentrechnung 82 Die Handelskalkulation 85 Die Zinsrechnung 90 Effektivverzinsung des Skontos 94 Der gewogene Durchschnitt 96 Teil 3: Rechnungswesen 99 Die Bereiche des Rechnungswesens 100 Buchführungs- und Bilanzierungspflicht 103 Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) 103 Die Doppelte Buchführung 107 Einstieg in die Buchführungstechnik 108 Die Buchungsarten 116 Die Buchungssätze 127 Die Kontenarten 132 Auswertung des G+V-Kontos 138 Der Kontenrahmen 139 Umsatz-, Vor- und Mehrwertsteuer 144 Typische Buchungen in der Materialwirtschaft 148 Die Überweisung Nettobuchung 152 Buchungen in der Absatzwirtschaft 154 Die Lohn- und Gehaltsbuchung 158 Buchungen in der Anlagenwirtschaft 162

4 Geringwertige Wirtschaftsgüter 172 Abschreibungen auf Forderungen 174 Der ahresabschluss 177 Die Auswertung des ahresabschlusses 204 Die Buchhaltung mit EDV 207 Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) 215 Stichwortverzeichnis 251

6 Vorwort Mit dem Begriff Rechnungswesen assoziieren die meisten Menschen langweilige Zahlen und komplizierte Formeln. Für viele ist dieses Teilgebiet der Betriebswirtschaftslehre daher nur ein notwendiges Übel, das sie für ihre Ausbildung, ihr Studium und ihren Beruf lernen müssen. Rechnungswesen ist jedoch viel mehr als trockene Rechenkunst für Zahlenschieber. Ohne Rechnungswesen könnte ein Unternehmen nicht existieren, wäre eine sinnvolle Unternehmensstrategie unmöglich, wäre ein Unternehmen nicht planbar. Dieser TaschenGuide macht den Einstieg in die komplexe Materie einfach. Anhand vieler Beispiele und Übersichten erfahren Sie alles Wissenswerte zu den zentralen Bereichen des Rechnungswesens: die Buchführung, die Kosten- und Leistungsrechnung und die Planung. Ebenso erklärt er Grundbegriffe der Betriebswirtschaftslehre, die auch im Rechnungswesen eine wichtige Rolle spielen. Und da es ganz ohne Mathematik nicht geht, werden darüber hinaus alle wichtigen kaufmännischen Rechenarten dargestellt. Ein Kapitel dieses Buches beschäftigt sich mit der EDV-gestützten Buchführung am Beispiel des Lexware Financial Office. Eine kostenlose Demo-DVD dieses Programms können Sie unter schulen@lexware.de mit Ihrer vollständigen Postadresse anfordern. Wolfgang Britt

7 Teil 1: Die Betriebswirtschaftslehre Das Rechnungswesen ist keine isolierte Angelegenheit, sondern ein Teil der Betriebswirtschaftslehre (BWL), die sich mit allen Vorgängen im Betrieb beschäftigt. Um das Rechnungswesen zu verstehen, ist es daher wichtig, die grundlegenden Wirtschafts- und die mit ihnen in Zusammenhang stehenden Rechtsbegriffe zu kennen.

8 Teil 1: Die Betriebswirtschaftslehre Der Begriff Wirtschaften Das Wort Betriebswirtschaftslehre setzt sich aus zwei Wörtern zusammen, nämlich Betrieb und Wirtschaft. Aus den beiden Begriffen lassen sich Tätigkeiten ableiten: aus Betrieb bzw. betreiben die Tätigkeit, etwas zu produzieren, und aus dem Wort Wirtschaft bzw. wirtschaften die Tätigkeit des ökonomischen Handelns oder des Haushaltens mit knappen Gütern. Wobei sich der Begriff Ökonomie seinerseits von oikos (griechisch für Haus ) ableitet. Neben dem bloßen Wirtschaften spielt heute der Faktor Zeit eine immer größere Rolle: So soll der Auftrag, etwas zu produzieren, nicht nur gut und wirtschaftlich, sondern auch innerhalb kürzester Zeit erledigt werden. Damit dabei die Qualität nicht auf der Strecke bleibt, sind sorgfältige Planung und eine Kontrolle notwendig. Bedürfnis und Bedarf Ein Bedürfnis ist ein Mangelgefühl, das mit dem Wunsch verbunden ist, diesen Mangel zu beseitigen. Der amerikanische Psychologe Abraham Harold Maslow (1908 1970) unterschied nach Existenz-, Kultur- und Luxusbedürfnissen. In welche Kategorie die verschiedenen Bedürfnisse eingeordnet werden, hängt zum einen von den tatsächlichen Notwendigkeiten ab, zum anderen aber auch vom Geldbeutel und den persönlichen Einstellungen der einzelnen Menschen. Bedürfnisse sind die Ursache für die wirtschaftliche Tätigkeit der Menschen. Die unbegrenzten Bedürfnisse stehen dabei

Das ökonomische Prinzip 9 den begrenzten Geldmitteln gegenüber. Die Bedürfnisse, die sich mit den eigenen Geldmitteln befriedigen lassen, werden als Bedarf bezeichnet. Bedarf ist also ein mit Kaufkraft ausgestattetes Bedürfnis. Kommt der Kaufwille noch hinzu, so wird daraus am Markt die Nachfrage. Vom Bedürfnis zur Nachfrage Das ökonomische Prinzip Unsere Bedürfnisse sind unbegrenzt, während die Güter, mit denen unsere Bedürfnisse befriedigt werden können, nur begrenzt vorkommen. Wirtschaften heißt: Entscheidungen zu treffen, wie das Spannungsfeld zwischen unbegrenzten Bedürfnissen und begrenzten Gütern gelöst werden kann. Dabei werden grundsätzlich drei Prinzipien des Wirtschaftens unterschieden: Das Minimalprinzip: Dabei soll ein vorgegebenes Ziel mit möglichst wenig Mitteln erreicht werden.

10 Teil 1: Die Betriebswirtschaftslehre Ein Beispiel: Eine Maschine soll wieder funktionsfähig gemacht werden (Ziel). Die Reparatur soll so wenig wie möglich kosten. Das Maximalprinzip: Mit vorgegebenen Mitteln, z. B. 100 EUR, soll ein möglichst großer Ertrag bzw. Nutzen erzielt werden, z.b. möglichst viel von einer Sache einzukaufen. Das Optimumprinzip: Hier wird ein möglichst günstiges Verhältnis zwischen Ertrag und Aufwand angestrebt. Dabei geht man davon aus, dass sowohl Aufwand als auch Ertrag variabel sein können. Entscheidend ist das bestmögliche Verhältnis der beiden Größen zueinander. Mit möglichst wenig möglichst viel erreichen zu wollen, ist in der Realität so gut wie nie möglich. Beispiel Ü Ein Einkäufer der Textilindustrie wählt die T-Shirts aus, deren Einkaufspreis am günstigsten ist und die aufgrund guter Qualität am teuersten weiterzuverkaufen sind. Unternehmung, Unternehmen und Betrieb In der Betriebswirtschaftslehre wird zwischen Unternehmen, auch Unternehmung genannt, und Betrieb unterschieden. Ein Unternehmen nimmt mit dem Firmennamen am Wirtschaftsleben teil. Aus dem Wort Unternehmen lässt sich ableiten: etwas unternehmen. In der BWL ist ein Unternehmen der rechtliche und finanzielle Rahmen, in dem die betriebliche Arbeit geleistet wird.

Kaufmann 11 Der Betrieb (vom Wort betreiben ) ist die Produktionsstätte, in dem die betriebliche Arbeit geleistet wird. Ein Betrieb ist für sich genommen unselbstständig und hat das Unternehmen als Organisation. Ein Unternehmen kann mehrere Betriebe haben, ein Betrieb hingegen nur ein Unternehmen. Beziehung zwischen Betrieb und Unternehmen Kaufmann Nach dem Handelsgesetzbuch ( 1 HGB) ist Kaufmann derjenige, der ein Handelsgewerbe, also einen Gewerbebetrieb, betreibt. Er muss sich in das Handelsregister eintragen lassen. Kapitalgesellschaften wie die GmbH oder die Aktiengesellschaft (AG) sind sog. Formkaufleute. Sie gelten als Kaufmann kraft ihrer Rechtsform, unabhängig davon, ob sie ein Handelsgewerbe betreiben oder nicht. Für Kaufleute gilt das Handelsgesetzbuch, das strengere Regelungen enthält als das Bürgerliche Gesetzbuch.

12 Teil 1: Die Betriebswirtschaftslehre Firma Wenn jemand sagt: Ich gehe in die Firma!, so versteht zwar jeder, was gemeint ist. Genau genommen ist das jedoch falsch. Korrekt wäre es, vom Unternehmen oder dem Betrieb zu sprechen, denn die Firma ist rechtlich gesehen der Name, unter dem ein Kaufmann seine Geschäfte betreibt und die Unterschrift abgibt und unter dem er klagen oder verklagt werden kann. Die Firma setzt sich aus dem sog. Firmenkern, z.b. Heinrich Schulze e. K. (e. k. = eingetragener Kaufmann), und den eventuellen Firmenzusätzen, wie z. B. Autozubehörhandel zusammen. Es gibt im Rechtlichen auch die Unterscheidung zwischen der Personenfirma, wie z. B. bei Anton Meier OHG oder Manfred Schmidt KG, bei der der Name und Vorname des Kaufmanns Verwendung finden, der Sachfirma, wie z.b. bei Metallbau e. K., und der Phantasiefirma, wie z. B. Coca Cola GmbH, 1-2-3 fly GmbH, und einer gemischten Firma, die Elemente aus Sach-, Personenund Phantasiefirmen enthalten kann.