INTERREG IV A Projekt Almregion Bayerisch-Salzburger Kalkalpen Die Bayerischen Projektergebnisse Hans Gruber Rolf Oehler Alfred Ringler Rolf Oehler Amt für Ernährung. 25.11.2013 Salzburg 1
INTERREG IV A Projekt Almregion Bayerisch-Salzburger Kalkalpen Die Bayerischen Projektergebnisse - Teil: Almstrukturdaten, Entwicklung und Erholungspotential der bayerischen Alpen in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein Rolf Oehler Amt für Ernährung. 2
Almwirtschaft in Bayern, Oberbayern sowie in den Landkreisen BGL und TS Bayern Obb. BGL TS Almen 1392 709 55 170 Lichtweide 58.000 ha 19.083 ha 1584 ha 2651 ha Auftrieb Rinder Stück 53.475 20.316 1544 3637 Pferde Stück 1001 619 16 143 Schafe, Ziegen Stück 3051 2656 93 146 Amt für Ernährung. 3
Veränderung der Almwirtschaft im Landkreis Traunstein Lichtweide Auftrieb Rinder 1958 3500 ha 4833 2012 2651 ha 3637 Veränderung der Almwirtschaft im Landkreis Berchtesgadener Land Auftrieb Rinder davon Auftrieb Kühe 1911 4577 2068 2012 1544 307 Amt für Ernährung. 4
Almwirtschaft im Landkreis Berchtesgadener Land Almbauern bewirtschaften ihre Betriebe überwiegend im Nebenerwerb Hauptalmtyp ist Berechtigungsalm Waldweideanteil z.b. Königseegebiet (Nationalpark) 72% Auftrieb: 1855 2973 Rinder, 12 Ochsen, 123 Pferde 1911 4577 Rinder, davon 2068 Kühe 1951 1792 Rinder, davon 654 Kühe 1970 1090 Rinder 2012 1544 Rinder, davon 307 Kühe Bestoßene Almen: 1953 76, von 107 Almbauern bestoßen 1975 61, von 72 Almbauern best. 2012 63, davon 55 bay. Gebiet 8 Österr. Gebiet, 87 Almbestoßer Lichtweidefläche: 1584 ha Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Almwirtschaft im inneren Landkreis Berchtesgadener Land Veränderung in den fünf Gemeinden des inneren Landkreises Berchtesgaden (Berchtesgaden, Bischofswiesen, Marktschellenberg, Ramsau, Schönau a. Königsee) 1999 2011 Veränd. LF beantragt ha 4.954 4.538-416 davon Almfläche ha 1.458 1.342-116 Waldfläche ha 15.982 16.156 + 174 landwirtschaftliche Betriebe 466 428-38 davon im Haupterwerb 28 22-6 Rinder-/Kuhhalter 401/259 331/228-70/31 Milchlieferanten 220 170-50 Rinder 4.427 3.518-909 Kühe 1.721 1.385-336 Pferde 246 288 + 42 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Almwirtschaft im Lkr. Traunstein Unterschiedliche eigentumsrechtliche Verhältnisse: westlicher Teil (Achental) überwiegend im Eigentum östlicher Teil (Trauntal, Reit im Winkl) Berechtigungsalmen, Genossenschaftsalmen Auftrieb: 1958 4833 Rinder, davon 1500 Kühe 1970 3650 Rinder 513 Kühe 2012 3637 Rinder 240 Kühe Bestoßene Almen: 1958 207 1970 165 2012 170 Lichtweidefläche: 1958 3500 ha, zusätzlich 9500 ha Waldweidefläche 2012 2651 ha Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Vorteile der Alpung Ernährungsbedingte gesundheitliche Vorteile Milchinhaltstoffe, -zusammensetzung Almmilch enthält mehr einfach und mehrfach ungesättigte Milchsäuren Gehalt an Omega-3-, Omega-6- Fettsäuren in der Milch sind höher Mehr Linolensäure Tiergesundheit Bessere Tiergesundheit, Kondition, Langlebigkeit Schnellere Anpassung und Orientierung im Laufstall im Talbetrieb generell bessere Laufstalleignung Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Ziele des INTERREG-Projekts Almen der Bay.-Salzburger Kalkalpen: Stärken-Schwächen Analyse der gegenwärtigen Almbewirtschaftung Ermittlung des landschaftlichen, naturschutzfachlichen und volkswirtschaftlich-touristischen Gesamtpotentials der Almbewirtschaftung Prognose von Almlandschaftsveränderungen im Zuge des Klimawandels Bewusstseinsbildung über mögliche (dramatische) Konsequenzen (Verlust von Biodiversität, Lebensraum, etc.) durch Bewirtschaftungsveränderungen Grundlagen für eine zielgenaue Verbesserung der Almförderpolitik von EU, Bund, Bayern und Österreich Amt für Ernährung. 10
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Quantifizierung der Tourismusleistung der Almwirtschaft Ist die gastronomische Funktion der Almen erheblich? Wie viele touristische Anlaufpunkte (Gasthäuser, Unterkunftshütten, Almhütten mit Bewirtung) liegen im aktuell bewirtschafteten Almgebiet und sind in ihrer Attraktivität davon abhängig? Wie viele natürliche Attraktionspunkte (Aussichtspunkte, Naturwunder etc.) gibt es den auf Almen Welche Bedeutung haben Almen für die Outdoor- Infrastruktur (Wanderwege, Biker, Pisten, Aufstiegshilfen)? Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
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Touristische Kennzahlen Almgebiet BGL/TS bezogen auf die heutige Almlichtfläche Lkr. Traunstein Lkr. Berchtesgad. Land Verbesserung der Almförderpolitik von EU, Bund, Bayern und Österreich Almen mit Bewirtung 46 (28 % bzw.) 25 (44 % aller Almen) Sonstige Unterkunfts- und Gasthäuser auf der Almfläche 19 11 Gastronomische Ziele insgesamt 65 36 km markierte Wege auf allen Almen Mittl. Wegelänge/Alm (N = 221) Mittl. Wegelänge/Alm Gem. Anger Mittl. Wegelänge/Alm Gem. BGD Mittl. Wegelänge/Alm Gem. Bergen Mittl. Wegelänge/Alm Hochfellngebiet 0,6 km 1,9 km 253 km 1,11 km 0,83 km 5,5 km Pistenlänge gesamt 30,9 km auf Almen: 15,9 km (51,4 %) Amt für Ernährung. 17
Pistenbetrieb auf der Bründlingalm Amt für Ernährung. 18
Beispiel Hochfelln: Oberer, überwiegend leichter Teil des Pistensystems auf der Alm (Bründling, Steinberg), schwierigere Talabfahrten auf Waldrodungen
Hochfellnbahn auf der Alm
Landschaftliche Höhepunkte auf bayerischen Almen 12 touristische wichtige Aussichtsgipfel im Almbereich: Mehr als 32 (15 % aller Almen) Aussichtsbalkone - Besonders attraktive Aussichtsalmen Hochgern, Zwölferspitz, Hasenpoint, Weitlahner, Rauschberg, Teisenberg, Hochplatte, Sonntagshorn, Unternberghorn, Hochfelln, Haaralmschneid, Viehkogel Agergeschwendt, Bischofsfelln, Bründling, Chiemhauser, Ecker, Gern, Falz, Haar, Hochkienberg, Hofbauern, Hörndl, Hufnagel, Gotzen, Jochberg, Knogler, Kohler, Königstal, Kühroint, Moier, Oberauer Brunst, Piesenhauser, Roß, Roßfeld, Steinberg, Winklmoos, Zwiesel u.a. Amt für Ernährung. 21
Blick von der Achenkanzel, Kührointalm Amt für Ernährung. 22
Ergebnisse/zentrale Thesen: Nahezu das gesamte offiziell beworbene Routensystem der Hochlagen (mit Ausnahme der alpinen Stufe) ist auf (bewirtete) Almen zentriert Mehrere attraktive Aussichtsgipfel und grate sind durch die aktuelle und/oder historische Almbewirtschaftung geprägt Die gastronomische Nebennutzung konzentriert sich auf meist relativ hoch gelegene Almen mit Dauerpersonal in landschaftlich herausragender Lage (gipfelnah, auf Passübergängen, Hochplateaus, Jochen und Sätteln) Der gastronomische Nutzungsgrad ist insgesamt deutlich geringer als in Salzburg, aber von Bergstock zu Bergstock sehr unterschiedlich Das Skipistensystem verläuft mit einer Ausnahme ganz oder teilweise auf Almflächen Amt für Ernährung. 23
Gebirgs- und Almregionen sind besonders empfindliche Räume. Sie haben nur dann eine nachhaltige Zukunft, wenn sie Lebens-, Wirtschafts- und Kulturräume bleiben und nicht zum Museum werden! Vielen Dank für s Zuhören! Amt für Ernährung. 24