Lehrplan Chemie - sprachlicher Zweig - für die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe



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Transkript:

Achtjähriges Gymnasium Lehrplan Chemie - sprachlicher Zweig - für die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe Februar 2006

LEHRPLAN CHEMIE FÜR DIE EINFÜHRUNGSPHASE DER GYMNASIALEN OBERSTUFE Der Lehrplan für die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe führt das Konzept aus den Klassen 8 und 9 fort und vermittelt weitere grundlegende Kenntnisse über Stoffgruppen und deren Eigenschaften; er schafft damit die Voraussetzungen für den Unterricht im Grund- und Leistungskurs. Im sprachlichen Zweig beginnt der Lehrplan mit Rücksicht auf den Biologieunterricht mit dem Kapitel Organische Chemie, allerdings ohne Besprechung der Naturstoffe (fakultativ). Dabei ist eine Absprache mit dem Biologielehrer / der Biologielehrerin sinnvoll und erwünscht. Anschließend wird im Kapitel Periodisches System der Elemente die Verbindung mit dem Kapitel Bau der Materie der Klasse 9 hergestellt. Dieses Thema leitet über zu der Behandlung der wichtigsten Säuren und ihrer Salze, auf die eine kurze Besprechung von Ammoniak und den Ammoniumsalze folgt. Im mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig werden ebenfalls organische Stoffe einschließlich der wichtigsten Naturstoffe und ihrer Eigenschaften behandelt. Tiefergehende Strukturbetrachtungen und insbesondere Reaktionsmechanismen bleiben dem Unterricht des Grund- und Leistungskurses vorbehalten. Nach einem kurzen Überblick über die Komplexverbindungen sollen die verbleibenden 30 Stunden für ein chemisches Praktikum eingesetzt Nur wenn kein Praktikum durchgeführt werden kann, soll Stoff in angemessenem Umfang aus den angegebenen Sachgebieten behandelt Diese Zusatzthemen sind nicht durchnummeriert. Februar 2006 1

Thema 11: Einführung in die organische Chemie 20 Stunden 11.1 Analyse organischer Verbindungen Historische Entwicklung des Begriffs Organische Chemie Harnstoff-Synthese durch WÖHLER als Wendepunkt im Selbstverständnis der Chemie ursprünglich: Organische Chemie als Chemie der in Organismen gebildeten Stoffe heute: Organische Chemie als Chemie der Kohlenstoff-Verbindungen Wichtige Elemente in organischen Verbindungen Qualitativer Nachweis einiger Elemente in organischen Verbindungen C, H, O, N, S, P, Halogene Mögliche Experimente: Qualitative Nachweise von C, H und den Halogenen: C als Kohlenstoffdioxid H als Wasser Halogene mit der BEILSTEIN-Probe Medienhinweis: (VHS-Video) Friedrich Wöhler (FWU 4201694) fakultativ: Experimentelle Ermittlung der Molekülformel eines gasförmigen Kohlenwasserstoffs Siehe fakultative Inhalte am Ende des Bereiches! 11.2 Kohlenwasserstoffe Struktur der Alkan-Moleküle Tetraederstruktur freie Drehbarkeit der C-C-Einfachbindung Isomerie allgemeine Summenformel Die Reaktionsmechanismen der organischen Chemie sollen in der Einführungsphase noch nicht besprochen Ihre Behandlung bleibt dem Grund- bzw. Leistungskurs vorbehalten. Grundlagen der IUPAC-Nomenklatur Namen der ersten 10 Alkane und Alkyl- Reste Benennung kurzkettiger, verzweigter Alkane Auf die neuen IUPAC-Regeln wird hingewiesen! Literaturhinweis: A. DÖRRENBÄCHER: IUPAC-Regeln und DIN- Normen im Chemieunterricht, 2. Auflage, Köln 1995 Eigenschaften der Alkane Aggregatzustände und Molekülbau Löslichkeitsverhalten Februar 2006 2

Thema 11: Einführung in die organische Chemie 20 Stunden Reaktionsverhalten der Alkane Brennbarkeit Reaktionsträgheit gegenüber vielen Chemikalien Substitutionsreaktionen mit Halogenen als charakteristische Reaktionen Mögliche Experimente: Verbrennen von Heptan Heptan + Natronlauge Heptan + Schwefelsäure Heptan + Kaliumpermanganat Mögliches Experiment: Die Bromierung flüssiger Alkane lässt sich als Projektionsversuch auf dem OH-Projektor durchführen. In einer großen Petrischale mit Deckel befinden sich 3 kleine Petrischalen mit: a) dem Reaktionsgemisch aus Brom und Alkan b) einem Säure-Base-Indikator c) einer Silbernitratlösung Verwendung der Alkane als Energieträger als Grundchemikalien Struktur und Nomenklatur der Alkene -C=C- Zweifachbindung als funktionelle Gruppe Verlust der freien Drehbarkeit bei Mehrfachbindungen Stellungs- und cis-trans-isomerie allgemeine Summenformel Additionsreaktionen als charakteristische Reaktionen der Alkene Alkene als Ausgangsstoffe für die Polymerisation Neue IUPAC-Nomenklatur (z.b. But-2-en) Mögliche Experimente: Hier kann auch gezeigt werden, dass manche Naturstoffe (z.b. Olivenöl, Tomatensaft) -C=C- Zweifachbindungen enthalten. Es empfiehlt sich, einige wirtschaftlich bedeutende Polymere, die zugehörigen Monomere und ihre Verwendungsmöglichkeiten vorzustellen. Chemische Fachbegriffe: funktionelle Gruppe Gerüst-, Stellungs-, cis-trans-isomerie homologe Reihe hydrophil, lipophil, hydrophob, lipophob Monomer, Polymer, Polymerisation Substitutions-, Additionsreaktion Tetraederwinkel Medienhinweise: (VHS-Video) Gesättigte Kohlenwasserstoffe (FWU 4209694) Erdöl Rohstoff und Energieträger (FWU 4201872) Kohlenwasserstoffe mit Mehrfachbindungen (FWU 4209699) Februar 2006 3

Chemie Einführungsphase, sprachlicher Zweig Thema 11: Einführung in die organische Chemie 20 Stunden 11.3 Kohle, Erdöl, Erdgas Entstehung von Kohle, Erdöl und Erdgas (Ek, Bi): Absprache mit den Fachlehrern für Erdkunde und Biologie Aufbereitung, Veredelung und Verwendung von Kohle, Erdöl und Erdgas Kohle: Erdöl: Erdgas: Verkokung, Kohlehydrierung fraktionierte Destillation, Cracken Reinigung, Entschwefelung Es bietet sich hier an, auf die historische und möglicherweise künftige Bedeutung der Kohle als Rohstoff zur Herstellung von Primärchemikalien einzugehen. Kohle Carbide Acetylen-Chemie Ressourcenvergleich Auf die Entwicklung der Ressourcen und die Wandlungen der Prognosen soll eingegangen Nutzen und Risiken der Verwendung von Kohle, Erdöl und Erdgas Die Schülerinnen und Schüler sollen zum sparsamen Umgang mit Energie angeleitet Medienhinweise: (VHS-Video) Entstehung von Erdöl und Erdgas (FWU 4201637) Erdöl und Erdgas aus der Nordsee (FWU 4210360) Erdölverarbeitung (FWU 4201475) Am Anfang war das Öl (FWU 4283115) Erdöl Rohstoff und Energieträger (FWU 4201872) Chemische Schulversuche: Organische Chemie (FWU 4202141) Februar 2006 4

Thema 11: Einfühung in die organische Chemie 11.4 Alkohole 20 Stunden Alkohol-Herstellung durch Gärung Mögliche Experimente: Gärung von Obst(saft), Nachweis der Bildung von Kohlenstoffdioxid und eines brennbaren Stoffes mikroskopische Untersuchung von Hefezellen fakultativ: Experimentelle Ermittlung der Molekülformel von Ethanol Siehe fakultative Inhalte am Ende des Themas Reaktionsgleichung der alkoholischen Gärung Wichtige Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten von Ethanol Gesundheitliche und soziale Aspekte des Alkoholkonsums Struktur und Nomenklatur kurzkettiger Alkanole Hydroxyl-Gruppe als funktionelle Gruppe homologe Reihe Isomerie bei Alkanolen Einteilung der Alkanole nach Anzahl bzw. Stellung der Hydroxyl-Gruppe(n) ERLENMEYER-Regel Nomenklatur Methodischer Hinweis: Auch der mehrwertige Alkohol Propantriol ( Glycerin ) soll wegen seiner Bedeutung als Fettbestandteil erwähnt Zusammenhänge zwischen Struktur und Eigenschaften bei Alkanolen unterschiedlicher Charakter von Hydroxylund Hydroxid-Gruppe Polarität der Moleküle Löslichkeitsverhalten, Aggregatzustand Mögliche Experimente: Elektrische Leitfähigkeit wässriger Lösungen von Ethanol und Natriumhydroxid Reaktionen eines Säure-Base-Indikators auf Ethanol-Lösung und Natronlauge Reaktionsverhalten gegenüber milden Oxidationsmitteln Chemische Fachbegriffe: Hydroxyl-Gruppe prim., sek., tert., quart. Kohlenstoff-Atom prim., sek., tert. Alkohole Medienhinweise: (VHS-Video) Telekolleg: Alkohole (FWU 4209427) Systematik organischer Stoffe (FWU 4281049) Februar 2006 5

Chemie Einführungsphase: sprachlicher Zweig Thema 11: Einführung in die organische Chemie 20 Stunden 11.5 Carbonylverbindungen: Aldehyde, Ketone Alkanale Bildung funktionelle Gruppe homologe Reihe Struktur und Nomenklatur kurzkettiger Alkanale Reaktionsverhalten der Alkanale gegenüber milden Oxidationsmitteln Alkanone Bildung funktionelle Gruppe homologe Reihe Struktur und Nomenklatur kurzkettiger Alkanone Reaktionsverhalten der Alkanone gegenüber milden Oxidationsmitteln Aldehyde und Ketone sollen hier nur kurz vorgestellt (Biologie): Stoffwechselphysiologie im Biologie-Unterricht Mögliches Experiment: FEHLING-Probe (Auf die Formulierung exakter Gleichungen soll verzichtet ) Mögliches Experiment: FEHLING-Probe Chemische Fachbegriffe: Aldehyd-Gruppe Carbonyl-Gruppe Keto-Gruppe Medienhinweis: (VHS-Video) Systematik organischer Stoffe (FWU 4281049) 11.6 Carbonsäuren und Carbonsäure-Derivate Carbonsäuren Bildung funktionelle Gruppe homologe Reihe Struktur und Nomenklatur kurzkettiger Alkansäuren und Alkandisäuren Eigenschaften der Alkansäuren Schmelz- und Siedetemperaturen Löslichkeit Die Trivialnamen Ameisensäure, Essigsäure und Oxalsäure sollen mitgeteilt Hier ist an eine vertiefende Wiederholung der bereits bei Alkanen und Alkanolen behandelten Struktur-Eigenschafts-Beziehungen gedacht. Reaktionen der Alkansäuren Salzbildung Reaktion mit Alkoholen (Esterbildung) IUPAC-Nomenklatur: (z.b. Acetat-Ion = Ethanoat-Ion) Februar 2006 6

Thema 11: Einführung in die organische Chemie 20 Stunden Carbonsäureester Strukturformel-Gleichung der Esterbildung funktionelle Gruppe der Ester Nomenklatur Fette Die Unterschiede im Molekülbau von Mineralölen und Speiseölen sollen den Schülern deutlich gesättigte / ungesättigte Fette und Fettkonsistenz Seifen Verseifung als Fetthydrolyse Bau und Wirkungsweise von Seifen Chemische Fachbegriffe: Carbonsäuresalz Carboxyl-Gruppe essentielle Fettsäuren Hydrolyse Veresterung, Verseifung Mögliche Experimente: Verseifung von Palmin Seifenbildung durch Neutralisation von Ölsäure mit verdünnter Natronlauge oder einer Natriumcarbonat-Lösung Nachweis des Seife-Charakters der Reaktionsprodukte durch Schaumbildung Die Waschwirkung soll auf einfache Weise erklärt Auch auf die Nachteile von Seife als Reinigungsmittel kann eingegangen Medienhinweis: (VHS-Video) Fette (FWU 4251521) Februar 2006 7

Thema 11: Einführung in die organische Chemie Fakultative Inhalte 20 Stunden Experimentelle Ermittlung der Molekülformel eines gasförmigen Kohlenwasserstoffs Versuchsanordnung Reaktionsgleichungen quantitative Bestimmung des Kohlenstoff- und Wasserstoff-Gehalts Berechnung des Atomanzahl-Verhältnisses Mögliches Experiment: Ein mit Kupferoxid beschicktes Reaktionsrohr ist in eine Kolbenprober-Apparatur mit 3-Wegehahn eingebaut. Die Apparatur wird mit Stickstoff gespült und dann mit 50 ml Camping-Gas befüllt. Dieses wird durch das heiße Kupferoxid oxidiert. Das gebildete Wasser wird an Calciumchlorid, das Kohlenstoffdioxid an Natronkalk gebunden und die jeweilige Massenzunahme bestimmt. (Statt Camping-Gas kann auch Feuerzeug-Gas verwendet ) Berechnungsschema: m(c) 12g 12 * m(co 2) = ; m (C) = m(co 2) 44g 44 N(C) = m (C) m(c Atom) m(h) 2g 2 * m(h2o) = ; m (H) = m(h2o) 18g 18 m(h) N(H) = m(h Atom) N(C) m(c) * m(h Atom) = N(H) m(h) * m(c Atom) Bestimmung der molaren Masse mit Hilfe der Gasdichte ρ= M VM Mögliches Experiment: Dichtebestimmung des Alkans mit Hilfe einer Gaswägekugel. Ermittlung der Molekülformel Februar 2006 8

Thema 11: Einführung in die organische Chemie Fakultative Inhalte 20 Stunden Experimentelle Ermittlung der Molekülformel von Ethanol Quantitative Bestimmung des Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoff-Gehalts Mögliches Experiment: Versuch analog zur quantitativen Analyse von Camping-Gas; Ermittlung des Massenanteils von Sauerstoff durch Differenzbildung Auswertung der Analysenergebnisse analog zum Verfahren beim Camping-Gas Aufstellen der Verhältnisformel Bestimmung der molaren Masse Mögliches Experiment: Eine geringe Masse Ethanol wird verdampft und das Dampfvolumen bestimmt. Aus der E- thanol-masse und dem Dampfvolumen ergibt sich die molare Masse. m * V M = V m Ermittlung der Molekülformel Februar 2006 9

Thema 12: Das Periodensystem der Elemente 12. Das Periodensystem der Elemente Ursprüngliches und modernes Ordnungsprinzip des PSE Geschichte des PSE 3 Stunden Wichtige Begriffe zum PSE Folgende Elementgruppen sollen den Schülern bekannt sein: Alkali-, Erdalkalimetalle, Halogene, Edelgase; Einfache Zusammenhänge zwischen der Stellung eines Elementes im PSE und seinem Elementcharakter der Struktur der Atomhülle Die Zusammenhänge zwischen Struktur der Atomhülle und Anordnung im PSE sollen auf die Hauptgruppen-Elemente beschränkt bleiben. Auf wichtige Nebengruppenmetalle soll hingewiesen Chemische Fachbegriffe: Atommasse Haupt- und Nebengruppe Ordnungszahl Periode Februar 2006 10

Thema 13: Vom Nichtmetalloxid zur Säure und ihren Salzen 15 Stunden Die Reihenfolge der Behandlung der sauerstoffhaltigen Säuren und ihrer Salze ist dem Fachlehrer überlassen. 13.1 Schwefeloxide, Säuren des Schwefels, Sulfite und Sulfate Schwefeldioxid und Schwefeltrioxid Bildungsreaktionen wichtige Eigenschaften Verwendung Umweltproblematik Die folgenden Kapitel sollen den Schülern die Analogie zwischen der Basenbildung aus Metalloxiden und der Säurebildung aus Nichtmetalloxiden verdeutlichen. Das Schreiben von Dissoziations- und Ionengleichungen soll geübt Auf die Bildung großer Mengen SO 2 und SO 3 bei der Verbrennung von Kohle und Erdöl und die daraus resultierenden Umweltprobleme soll hingewiesen Schweflige Säure und Schwefelsäure Bildungsreaktionen wichtige Eigenschaften Verwendung Hinweis auf den nichtionischen Charakter der reinen Schwefelsäure und der Ionenbildung beim Lösen in Wasser. Eigenschaften, die genannt werden sollen: bei schwefliger Säure: - Instabilität - reduzierende, bleichende und desinfizierende Wirkung bei konz. Schwefelsäure: - sehr starke Säure mit ätzender und oxidierender Wirkung - hygroskopisch wirkender Stoff mit starker Wämeentwicklung beim Verdünnen Auf die Bedeutung der Schwefelsäure als eine der wichtigsten Industriechemikalien soll hingewiesen Mögliche Experimente: Wärmeentwicklung beim Verdünnen konzen-trierter Schwefelsäure Zuckerkohle-Pilz Reaktionen von konz. und verd. Schwefelsäure mit Kupfer und anderen Metallen Februar 2006 11

Thema 13: Vom Nichtmetalloxid zur Säure und ihren Salzen 15 Stunden Sulfite und Sulfate Namen und Formeln Bildungsreaktionen Sulfat-Nachweis Salzbildungsmethoden: - Reaktion eines Metalls mit Säure - Reaktion eines Metalloxids mit Säure - Neutralisation - Ionenaustausch-Reaktionen Verwendung von Gips Schema der Bildung sauerstoffhaltiger Säuren Säuren aus Nichtmetalloxid und Wasser Chemischer Fachbegriff: Hydrogensalz Säureanhydrid Medienhinweise: (VHS-Video) Schwefeldioxid und Schwefelige Säure (FWU 4253021) Schwefelsäuresynthese (FWU 4210312) Salzbildung (FWU 4240210) Februar 2006 12

Thema 13: Vom Nichtmetalloxid zur Säure und ihren Salzen 15 Stunden 13.2 Kohlenstoffoxide, Kohlensäure und Carbonate Kohlenstoffmonooxid und Kohlenstoffdioxid Bildung der Kohlenstoffoxide wichtige Eigenschaften Bedeutung für die Umwelt Kohlensäure Bildungs- und Zerfallsreaktion wichtige Eigenschaften und Verwendung Salze der Kohlensäure Namen, Formeln und Verwendung wichtiger Carbonate Kreislauf des Kalks in der Natur Kreislauf des Kohlenstoffs in der Natur Chemischer Fachbegriff: Umkehrbare Reaktionen Hier soll auch der Treibhaus-Effekt angesprochen Auf die Wasserhärte sowie die Entstehung von Tropfsteinhöhlen soll kurz eingegangen Medienhinweise: (VHS-Video) Kreislauf des Kalks in der Natur (FWU 4210308) Mineralwasser (FWU 4251447) Kohlendioxid und Kohlensäure (FWU 4253018) Februar 2006 13

Thema 13: Vom Nichtmetalloxid zur Säure und ihren Salzen 15 Stunden 13.3 Phosphorsäure und Phosphate Phosphor(V)-säure (Orthophosphorsäure) Eigenschaften Verwendung Salze der o-phosphorsäure Namen und Formeln der drei Reihen von Salzen Verwendung und Bedeutung Auf andere Phosphorsäuren braucht nicht eingegangen (Achtung! Geschmolzene, wasserfreie Phosphorsäure leitet auf Grund von Autoprotolyse- Reaktionen den elektrischen Strom.) Die Bedeutung der Phosphate für den menschlichen Organismus soll nur angedeutet Die Verwendung der Phosphate als Düngemittel soll erwähnt Medienhinweis: (VHS-Video) Phosphorpentoxid und Phosphorsäure (FWU 4253020) Februar 2006 14

Thema 13: Vom Nichtmetalloxid zur Säure und ihren Salzen 15 Stunden 13.4 Stickstoffoxide, Salpetersäure und Nitrate Stickstoff Vorkommen wichtige Eigenschaften Stickstoffmonooxid und Stickstoffdioxid Bildung der Oxide aus den Elementen wichtige Eigenschaften Stickoxide als Luftschadstoffe Wiederholung (Klasse 8): Um die Schüler allmählich mit Struktur-Eigenschafts-Beziehungen vertraut zu machen, soll die Reaktionsträgheit des Stickstoffs mit Hilfe der Molekülstruktur (Dreifachbindung) begründet Mögliche Experimente: Luftverbrennung im elektrischen Lichtbogen Demonstration der Gas-Eigenschaften durch Einleiten von Sauerstoff in einen mit NO gefüllten, unten offenen Zylinder, der in Wasser steht. (NO-Bildung aus Kupfer und halbkonzentrierter Salpetersäure.) Salpetersäure Bildung aus Stickstoffdioxid, Sauerstoff und Wasser wichtige Eigenschaften und Reaktionen Verwendungsmöglichkeiten Nitrate Namen und Formeln wichtige Eigenschaften und Verwendung Das OSTWALD-Verfahren soll erst nach der Behandlung des Ammoniaks in Kap. 14 besprochen Auf die unterschiedlichen Reaktionen von verdünnter und konzentrierter Salpetersäure mit Metallen soll eingegangen Die Verwendung der Nitrate als Düngemittel soll erwähnt Auf die gute Wasserlöslichkeit der Nitrate und die dadurch bedingte Trinkwassergefährdung bei übermäßigem Düngen soll eingegangen Medienhinweis: (VHS-Video) Stickoxide und Salpetersäure (FWU 4253019) Februar 2006 15

Thema 14: Ammoniak, Ammoniumsalze, Stickstoffkreislauf und Mineraldünger 2 Stunden Ammoniak Synthese aus den Elementen Eigenschaften Ammoniak-Wasser Ammonium-Salze Hier ist nur eine sehr vereinfachte Darstellung des HABER-BOSCH-Verfahrens möglich. Auf das Prinzip von Le Chatelier soll noch nicht eingegangen Auf die Formel NH 4 OH soll zugunsten von NH 4 + und OH - bzw. NH 3 (aq) verzichtet Mögliches Experiment: Nachweis von NH 3 (g) mit HCl (g) OSTWALD-Verfahren der Salpetersäure- Synthese Bedeutung von Ammoniak 1995 wurden weltweit ca. 120 Millionen Tonnen Ammoniak produziert. Mehr als ¾ davon wurden zur Produktion von Düngemitteln verwendet. Der Stickstoffkreislauf natürlicher Stickstoffkreislauf anthropogene Eingriffe Mineraldünger wichtige Elemente in Pflanzen LIEBIGSs Minimumgesetz wichtige Inhaltsstoffe des Mineraldüngers Die herausragende Rolle des Ammoniaks bei der Ernährung der Weltbevölkerung soll deutlich werden: mit Hilfe von 1 t Ammoniak können über Mineraldüngung 18 t Getreide erzeugt Medienhinweis: (VHS-Video) Ammoniaksynthese (FWU 4210257) Dünger aus der Luft (FWU 4282202) Februar 2006 16