Merkblatt zur EU-Richtlinie. CE-Kennzeichnung. Kurzinformation EU-Richtlinien. Seite 1 von 9

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Transkript:

Merkblatt zur EU-Richtlinie 93/68/EWG Kurzinformation EU-Richtlinien Seite 1 von 9

Was müssen Hersteller über die wissen? Anfang der 90er Jahre sind die wesentlichen Voraussetzungen für die Vollendung des Europäischen Binnenmarktes geschaffen worden. Ziel des Europäischen Binnenmarkts war und ist unter anderem der Abbau von Handelshemmnisse. Erreicht wird dieses Ziel mit einem Harmonisierungskonzept der Europäischen Kommission und der damit verbundenen Aufwertung der europäischen Normung. Dieses Konzept unterscheidet zwischen der gegenseitigen Anerkennung bestehender nationaler Vorschriften, Normen und Spezifikationen und der Harmonisierung, wenn Schutz von Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Verbraucher im Vordergrund stehen. In diesen Bereichen ist eine europäische Harmonisierung unverzichtbar. Die Übereinstimmung von Produkten mit den EU-Richtlinien wird dann durch die CE- Kennzeichnung sichtbar gemacht. Die ist in der EU-Richtlinie 93/68/EWG vom 22.07.93, veröffentlicht im Amtsblatt der EU Nummer L 220, geregelt. Zum besseren Verständnis des Neuen Konzeptes und der hat die Europäische Kommission 1999 den Leitfaden für die Umsetzung der nach dem neuen Konzept und dem Gesamtkonzept verfassten Richtlinien veröffentlicht. Was heißt CE? CE steht als Abkürzung für Europäische Gemeinschaften (französisch Communautés Européenes ) und soll die Übereinstimmung eines Produktes mit den jeweils maßgeblichen EU- Richtlinien darstellen. Die richtet sich insbesondere an die Überwachungsbehörden zur Gewährleistung des freien Warenverkehrs. Bei der CE- Kennzeichnung können die Marktüberwachungsbehörden von der Erfüllung der grundlegenden Sicherheitsanforderungen der einschlägigen EU-Richtlinien ausgehen; sie ist somit ein europäischer Reisepass für Produkte. Wer bringt die CE- Kennzeichnung an? Die wird immer vom Hersteller (oder dessen Bevollmächtigtem in der EU) angebracht. Voraussetzung ist eine Konformitätserklärung auf der Basis einer technischen Dokumentation. Hierzu können je nach EU-Richtlinie Zertifikate von benannten*) Stellen erforderlich bzw. hilfreich sein. Verlangt die EU-Richtlinie eine Zertifizierung, so wird neben der die Kenn-Nummer der benannten Stelle angebracht. Ist der Hersteller nicht in der Gemeinschaft niedergelassen und hat er keinen Bevollmächtigten in der Gemeinschaft, muss der Importeur sicherstellen, dass er die Marktaufsichtsbehörden mit den notwendigen Informationen über das Produkt versorgen kann, sofern der Hersteller oder dessen Bevollmächtigter dieser Verpflichtung nicht nachgekommen sind. *) als weitere Begriffe werden derzeit auch noch verwendet: notifizierte Stelle, gemeldete Stelle, zugelassene Stelle Ab wann ist die CE- Kennzeichnung Pflicht? Die ist bei den im Merkblatt aufgeführten EU-Richtlinien (siehe Seite 4) Pflicht, es sei denn, dass in der jeweiligen EU-Richtlinie bzw. in deren Umsetzung in deutsches Recht noch Übergangsfristen enthalten sind bzw. für spezielle Produktgruppen Ausnahmen hiervon in der EU-Richtlinie selbst festgelegt wurden. Bei den meisten EU-Richtlinien sind die Übergangsfristen bereits abgelaufen. Es ist empfehlenswert, sich über den aktuellen Stand entsprechend zu informieren. Ersetzt die das GS-Zeichen? Das GS-Zeichen ist ein Zeichen für den Verbraucher und somit neben der zulässig. Seite 2 von 9

Gebrauch freiwilliger Zeichen Nach den EU-Richtlinien kann ein Produkt mit zusätzlichen Zeichen versehen sein, sofern diese nicht Dritte bezüglich Bedeutung oder grafischer Gestaltung irreführen. Solche Zeichen dürfen angebracht werden, sofern sie die Sichtbarkeit und Lesbarkeit der nicht beeinträchtigen. Die ist nicht als Werbezeichen konzipiert, da ohnehin auf jedem vergleichbaren Produkt die angebracht werden muss. Eine Abhebung von anderen Produkten ist somit nicht möglich. Auch in den Fällen einer Zertifizierung (Einschalten einer benannten Stelle) ist eine werbliche Darstellung wenig erfolgversprechend, da nur die neutrale Kenn-Nummer der benannten Stelle (Zertifizierungsstelle) zusammen mit der CE- Kennzeichnung angebracht wird. Wie sieht es mit der Allgemeinen Produktsicherheit aus? Produkte dürfen (und müssen!) nur dann mit einer versehen werden, wenn sie den spezifischen EU-Richtlinien unterliegen, die eine solche vorschreiben. Das heißt also, dass Produkte, die nur der EU-Richtlinie Allgemeine Produktsicherheit (2001/95/EG) unterliegen, zwar sicher sein müssen, aber nicht mit einer versehen werden dürfen. Hersteller und Händler sind dafür verantwortlich, dass nur solche Produkte ein CE-Kennzeichen tragen, für die die vorgeschrieben ist. Hierzu siehe auch das Merkblatt Allgemeine Produktsicherheit (2001/95/EG) des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz. Welche Rolle spielt ein Qualitätsmanagementsystem? Ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem (QM-System) ist bei manchen EU-Richtlinien vorgeschrieben, wenn es sich um Produkte mit hohen Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit handelt. In diesen Fällen ist die Einrichtung und Zertifizierung eines QM-Systems ein geforderter Baustein für die. Andere EU-Richtlinien ermöglichen dem Hersteller oder seinem Bevollmächtigten, auch ohne zertifiziertem QM-System die Konformität des Produktes zu bescheinigen. Ein QM-System, das den internationalen Normen (z.b. DIN EN ISO 9000) entspricht, ist trotzdem zu empfehlen, es unterstützt z.b. bei der Konformitätsbewertung sowie bei einer möglichen Nachweisführung im Falle einer Produkthaftung. In vielen Fällen werden QM- Systeme auch von Kunden gefordert. Seite 3 von 9

Welche Produkte müssen die tragen? Folgende EU-Richtlinien sehen die (zumindest für einige Produktgruppen) derzeit vor: Nr. Richtlinie Titel Richtlinie Nr. Umsetzung in deutsches Recht 1 Elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen 73/23/EWG GPSG **) 1. GPSGV **) 2 Einfache Druckbehälter 87/404/EWG GPSG 6. GPSGV 3 Sicherheit von Spielzeug 88/378/EWG GPSG 2. GPSGV 4 Bauprodukte 89/106/EWG Bauprodukten- Gesetz 5 Elektromagnetische Verträglichkeit 89/336/EWG EMV-Gesetz 6 Persönliche Schutzausrüstungen 89/686/EWG GPSG 8. GPSGV 7 Nichtselbsttätige Waagen 90/384/EWG Eichordnung 8 Aktive implantierbare medizinische Geräte 90/385 EWG MPG **) 9 Gasverbrauchseinrichtungen 90/396/EWG GPSG 7. GPSGV 10 Wirkungsgrade von mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen beschickten neuen Warmwasserheizkesseln 92/42/EWG HeizAnlV **) 11 Inverkehrbringen und Kontrolle von Explosivstoffen für zivile Zwecke 93/15/EWG WaffRV-ÄndVO **) 12 Medizinprodukte 93/42/EWG MPG 13 Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen 94/9/EG GPSG 11. GPSGV 14 Sportboote 94/25/EG GPSG 10. GPSGV 15 Aufzüge 95/16/EG GPSG 12. GPSGV 16 Energieeffizienz von elektrischen Haushaltskühl- und -gefriergeräten und entsprechenden Kombinationen 96/57/EG EnVKG **) 17 Druckgeräte 97/23/EG GPSG 14. GPSGV 18 Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen und die gegenseitige Anerkennung ihrer Konformität 99/5/EG FTEG **) 19 Maschinen 98/37/EG GPSG 9. GPSGV 20 In-vitro-Diagnostika 98/79/EG MPG 21 Seilbahnen für den Personenverkehr 2000/9/EG SBG der Länder **) 22 Geräuschemissionen 2000/14/EG 32. BImSchV 23 Energieeffizienz von Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen 2000/55/EG EnVKG EnVHV **) 24 Aerosolpackungen 75/324/EWG GPSG 13. GPSGV Seite 4 von 9

**) EnVKG EnVHV GPSG GPSGV HeizAnIV MPG WaffRV-ÄndVO FTEG SBG Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz Energieverbrauchshöchstwerteverordnung Geräte- und Produktsicherheitsgesetz Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz Heizungsanlagen-Verordnung Medizinproduktegesetz Verordnung zur Änderung von waffenrechtlichen Verordnungen Gesetz über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen Seilbahngesetz Wie ist der Weg zur? Für viele Produkte, die eine tragen müssen, ist eine Konformitätsbewertung und -erklärung des Herstellers ausreichend. Eine benannte Stelle ist dann einzuschalten, wenn dies wegen des erhöhten Gefährdungspotentials, das vom Produkt ausgeht, in der entsprechenden EU-Richtlinie ausdrücklich verlangt wird. Folgende Schritte sind zu beachten: 1. Schritt Klärung nachfolgender Fragen - Wie ist das Produkt definiert? - Welcher(n) EU-Richtlinie(n) unterliegt es? (Anm.: Treffen mehrere zu, sind alle zutreffenden zu beachten!) - Welche grundlegenden Anforderungen ergeben sich aus der (den) Richtlinie(n)? - Gibt es harmonisierte europäische Normen? - Gibt es nationale Normen und Spezifikationen? - Gibt es einschlägige Normen (technische Regeln)? - Erfüllt das Produkt die grundlegenden Anforderungen an Sicherheit? - Gibt es Defizite? - Soll in Zweifelsfällen eine benannte Stelle eingeschaltet werden? - Muss eine benannte Stelle mit einer Bescheinigung/einem Zertifikat die Konformität des Produktes mit den in der EU-Richtlinie enthaltenen Anforderungen bestätigen? 2. Schritt Gewährleistung der grundlegenden Anforderungen sowie der Qualitätssicherung des Herstellers entsprechend den EU-Richtlinien und gegebenenfalls nach einem QM-System gemäß DIN EN ISO 9000 ff. Auch für diesen Schritt sind die grundlegenden Festlegungen in den jeweiligen EU- Richtlinien zu beachten. Zur Präzisierung der grundlegenden Anforderungen können zutreffende Normen und vor allem die harmonisierten europäischen Normen herangezogen werden. Das Schutzziel der EU- Richtlinien kann aber auch auf andere Weise erreicht werden. 3. Schritt Erstellen der technischen Dokumentation. Ausfertigen der Konformitätserklärung durch den Hersteller oder seinen Bevollmächtigten in der EU, gegebenenfalls Einholen einer EU- Baumusterbescheinigung / eines Zertifikates bei einer benannten Stelle, soweit dies die EU- Richtlinie fordert. 4. Schritt Anbringen der ohne bzw. mit Kenn-Nummer einer benannten Stelle und gegebenenfalls mit einer Jahreszahl gemäß den Vorgaben der jeweiligen EU-Richtlinien. Seite 5 von 9

Die nachfolgenden Schritte sind für die laufende eines Serienproduktes zu beachten: 5. Schritt Überwachung der Produktion durch den Hersteller mit einem geeigneten QM-System, bei zertifizierten Produkten meist mit einem Darlegungsmodell nach DIN EN ISO 9000 ff., das die benannte Stelle überwacht. 6. Schritt Beachtung von Änderungen in den grundlegenden Anforderungen und den harmonisierten Normen; ggf. Nachprüfung und erneute Zertifizierung bei wesentlichen Änderungen des an den Stand der Technik angepassten Produktes. Letzteres gilt auch bei Änderungen des Produkts oder der Produktion durch den Hersteller, ohne dass sich die grundlegenden Anforderungen oder die harmonisierten Normen geändert haben. Wie ist die anzubringen? Fällt ein Produkt in den Geltungsbereich mehrerer EU-Richtlinien, so besagt die Anbringung der, dass von der Übereinstimmung mit den Forderungen aller zutreffenden EU- Richtlinien auszugehen ist. Abhängig von den Anforderungen in den EU-Richtlinien ist die mit / ohne Jahreszahl und mit / ohne Kenn-Nummer der benannten Stelle am Produkt darzustellen. Die Mindesthöhe für die beträgt 5 mm; bei kleinen Produkten kann davon abgewichen werden. Die Proportionen der müssen exakt eingehalten sein (siehe nebenstehendes Raster). Nach dem Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes ist es nicht zulässig, die für Produkte zu verwenden, für die sie nicht (durch EU-Richtlinien) vorgeschrieben ist. Wichtig! Detaillierte Kenntnisse der für das Produkt zutreffenden EU-Richtlinien und der harmonisierten Normen sind bei der unabdingbar, siehe auch weitere Merkblätter auf Seite 7. Bezugsquellen für EU-Richtlinien Weitere Informationen Beuth Verlag LGA Bundesanzeiger Verlag Burggrafenstaße 6 Euro Info Center Postfach 10 05 34 10787 Berlin Tillystraße 2 50445 Köln 90431 Nürnberg Tel. 0 30 / 6 01-0 Tel. 09 11 / 6 55-49 33 Tel. 02 21 / 20 29-0 Fax 0 30 / 26 01-12 60 Fax 09 11 / 6 55-49 35 Fax 02 21 / 20 29-2 78 Nur komplette Amtsblätter Die Mitglieder des Arbeitskreises Europäische Normung und Qualitätssicherung" und die benannten Stellen stehen den Herstellern unterstützend zur Seite. Seite 6 von 9

Benannte Stellen in Bayern sind insbesondere: LGA Tillystraße 2 (Landesgewerbeanstalt Bayern) 90431 Nürnberg Tel. (09 11) 6 55-50 TÜV SÜD Gruppe TÜV Industrie Service GmbH Westendstraße 199 80686 München Tel. (0 89) 57 91-17 14, -18 60 TÜV Product Service GmbH Ridlerstraße 65 80339 München Tel. (0 89) 50 08-43 35 Weitere Merkblätter zu EU-Richtlinien 73/23/EWG 88/378/EWG 89/336/EWG 89/686/EWG 90/384/EWG 90/396/EWG 92/42/EWG 93/68/EWG 93/42/EWG 98/37/EG 99/5/EG 2001/95/EG Sicherheit von elektrischen Betriebsmitteln Sicherheit von Spielzeug Elektromagnetische Verträglichkeit Persönliche Schutzausrüstungen Nichtselbsttätige Waagen Gasverbrauchseinrichtungen Wirkungsgrade von mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen beschickten neuen Warmwasserheizkesseln Medizinprodukte Sicherheit von Maschinen Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen Allgemeine Produktsicherheit Seite 7 von 9

Dieses Merkblatt wurde im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Arbeitskreises Europäische Normung und Qualitätssicherung in Gemeinschaftsarbeit von den Mitgliedern des Arbeitskreises erstellt. Mitglieder des Arbeitskreises Europäische Normung und Qualitätssicherung beim Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Rudolf Wolker 80525 München Tel.: (0 89) 21 62-22 45 Fax: (0 89) 21 62-32 45 E-Mail: rudolf.wolker@stmwivt.bayern.de Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Alfred Kraus Max-Joseph-Straße 5 80333 München Tel.: (0 89) 5 51 78-1 25 Fax: (0 89) 5 51 78-1 22 E-Mail: alfred_kraus.vbm@hbw.de Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Martin Schinke Rosenkavalierplatz 2 81925 München Tel.: (0 89) 21 70-25 89 Fax: (0 89) 21 70-24 01 E-Mail: martin.schinke@stmugv.bayern.de LGA (Landesgewerbeanstalt Bayern) Dr. Monika Bias Tillystraße 2 90431 Nürnberg Tel.: (09 11) 6 55-49 60 Fax: (09 11) 6 55-49 69 E-Mail: monika.bias@lga.de TÜV Süddeutschland Holding AG Konzernbereich für Akkreditierung, Zertifizierung und Normenwesen Christian Priller Westendstraße 199 80686 München Tel.: (0 89) 57 91-23 52 Fax: (0 89) 57 91-26 98 E-Mail: christian.priller@tuev-sued.de Bayerischer Industrie- und Handelskammertag (BIHK) Dr. Frieder Schuh Max-Joseph-Straße 2 80333 München Tel.: (0 89) 51 16-3 41 Fax: (0 89) 51 16-83 41 E-Mail: schuh@muenchen.ihk.de Bayerischer Handwerkstag e. V. Dietmar Scharf Max-Joseph-Straße 4 80333 München Tel.: (0 89) 51 19-2 39 Fax: (0 89) 51 19-3 11 E-Mail: scharf@hwk-muenchen.de Landesverband Groß- und Außenhandel, Vertrieb und Dienstleistungen Bayern e. V. Walter Mackholt Max-Joseph-Straße 5 80333 München Tel.: (0 89) 54 59-37 22 Fax: (0 89) 54 59-37 30 E-Mail: w.mackholt@lgad.de Seite 8 von 9

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