Problem: Bezugskosten HW als Teil bzw. Unterkonto von HW Bestand oder als eigenständiges Aufwandskonto Beispiel zur Verbuchung der Bezugskosten von Handelswaren Daten: AB 20 Stück á 5,50 110 Zu 40 Stück á 5 200 + Transportausgaben 0,50 /Stück 20 EB 30 Stück (lt. Inventur) 10 0,5 = 5 30 0,5 = 15 HW Bestand AB 110 Verbrauch 165 Zu 220 EB 165 330 330 Periodenaufwand: 165 EB: 165 Summe: 330 HW Bestand AB 110 Verbrauch 160 Zu 200 EB 150 310 310 Periodenaufwand: 180 EB: 150 Summe: 330 Bezugskosten 20
Bestandsänderungen (bei den FE/UFE) Zwei mögliche Probleme: x P x A Aufwand = f(x P ) Ertrag = f(x A ) falls x P x A : Bewertung (Vollkosten [Obergrenze] / Teilkosten [Untergrenze]) 1. Fall: Bestandserhöhung x P > x A (1.200) (1.000) (produziert 1.200) (1.000 abgesetzt) Vergleich: schief Ziel: den Umsatzerlösen die durch sie bewirkten Aufwendungen gegenüberstellen! (d.h.: das Mengengerüst muss übereinstimmen) Konsequenz: von den Aufwendungen müsste etwas abgezogen werden, was allerdings nicht erlaubt ist! Entsprechend muss ein anderer Weg gefunden werden. Es gilt: x P = x A + (x P x A ) Produktionsmenge Absatzmenge Bestandserhöhung 1.200 1.000 (1.200 1.000) Bewertung Also gilt: = x A k H x A k H Bestandsänderung BÄ Periodenerfolg: x A k H (x P x A ) k H = x A k H = (p k H ) x A
x A k H Gesamter Produktionsaufwand der Periode [ ] = Produktionsaufwand für die abgesetzten Stücke + Produktionsaufwand, der durch die Bestandserhöhung verursacht ist Gesamter (Absatz ) Ertrag der Periode = Absatzertrag für die abgesetzten Stücke [] + Korrektur in Höhe des Produktionsaufwandes, der durch die Bestandserhöhung verursacht ist Ergebnis: BÄ als Ertragskonto Periodenerfolg: + (x P x A ) k H = x A k H = (p k H ) x A 2. Fall: Bestandsminderung x P < x A (1.000) (1.200) (1.000) (1.200) Es gilt: x A = x P + (x A x P ) Absatzmenge Produktionsmenge Bestandsminderung 1.200 1.000 (1.200 1.000) Vergleich: schief Ziel: den Umsatzerlösen die durch sie bewirkten Aufwendungen gegenüberstellen! (d.h.: das Mengengerüst muss übereinstimmen) Konsequenz: die vom Lager entnommenen 200 Stücke haben in früheren Perioden Produktionsaufwand verursacht, sie dürfen jetzt nicht zu Aufwendungen von null verrechnet werden Also gilt: x A k H = + (x A x P ) k H + (x A x P ) k H Bestandsänderung BÄ Periodenerfolg: (x A x P ) k H = x A k H = (p k H ) x A
+ (x A x P ) k H Gesamter (Produktions ) Aufwand der Periode = Produktionsaufwand für die produzierten Stücke [ ] + (Produktions ) Aufwand, der den vom Lager entnommenen Stücken (aus früheren Perioden) zuzurechnen ist Gesamter (Absatz ) Ertrag der Periode = Absatzertrag für die abgesetzten Stücke [] Ergebnis: + (x A x P ) k H BÄ als Aufwandskonto Periodenerfolg: (x A x P ) k H = x A k H = (p k H ) x A Ergebnis Bestandszunahme x P > x A Bestandsminderung x P < x A = (x P x A ) k H = (x A x P ) k H BÄ als Ertragskonto BÄ als Aufwandskonto
k H zu Voll oder zu Teilkosten? Bestandszunahme x P > x A Bestandsminderung x P < x A = (x P x A ) k H Voll = (x A x P ) k H Voll = (x P x A ) k H Teil = (x A x P ) k H Teil (Obergrenze) k H Voll > k H Teil (Untergrenze) BÄ (Ertrag) bei Vollkosten höher bei Bestandszunahme ist der Periodenerfolg beim Ansatz von Vollkosten höher ein größerer Teil des Aufwandes wird in den Beständen (in der Bilanz) aktiviert BÄ (Aufwand) bei Teilkosten geringer bei Bestandsminderung ist der Periodenerfolg beim Ansatz von Teilkosten höher die vom Lager entnommenen Stücke sind günstiger HK gemäß 255 II HGB Herstellungskosten sind die Aufwendungen, die durch den Verbrauch von Gütern und die Inanspruchnahme von Diensten für die Herstellung eines Vermögensgegenstands, seine Erweiterung oder für eine über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentliche Verbesserung entstehen. Dazu gehören die Materialkosten, diefertigungskosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, derferti gungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Bei der Berechnung der Herstellungskosten dürfen angemessene Teile der Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie angemessene Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, fürfreiwillige soziale Leistungen und für die betriebliche Altersversorgung einbezogen werden, soweit diese auf den Zeitraum der Herstellung entfallen. Forschungs und Vertriebskosten dürfen nicht einbezogen werden. MEK + FEK Verbot! +SoEK Fertigung + angemessene Teile der MGK + angemessene Teile der FGK Muss! (Pflichtbestandteile) + angemessene Teile des Werteverzehrs des AV (soweit durch die Fertigung veranlasst) = handelsrechtliche Untergrenze der HK + angemessene Teile der Kosten der allg. Verwaltung + angemessene Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs (soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen) = handelsrechtliche Obergrenze der HK Darf! (Wahlbestandteile)
Problem: Forderungen Dubiose Forderungen Einzel und Pauschalwertberichtigung Beispiel: Dubiose Forderungen Sachverhalt: (1) Das Unternehmen liefert Waren im Umfang von 10.000 (zzgl. USt) an den Kunden Kopfholz auf Ziel. Ford.LL (013) 12.000 an Umsatzerlöse Handelswaren (200) 10.000 Umsatzsteuer (3042)* 2.000 * Die Umsatzsteuer wird am 10. des Folgemonats an das Finanzamt abgeführt. (2) Im laufenden Geschäftsjahr erhält das Unternehmen verlässliche Informationen darüber, dass der Kunde Kopfholz in Zahlungsschwierigkeiten geraten sein soll. Über mögliche Zahlungsausfälle lassen sich aber noch keine genaueren Aussagen treffen. Dubiose Ford. (0131) 12.000 an Ford.LL (013) 12.000
(3) Am Jahresende erfährt das Unternehmen, dass über den Kunden Kopfholz ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Nach Angaben des Insolvenzverwalters ist mit einer Ausfallquote von 60% zu rechnen. Abschreibungen auf Ford. (2102) 6.000 an Dubiose Ford. (0131) 6.000 * Kontenabschluss: Umsatzerlöse Handelswaren (200) 10.000 (302) 10.000 (302) 6.000 an Abschreibungen auf Ford. (2102) 6.000 Ford.LL (013) 6.000 an Dubiose Ford. (0131) 6.000 * Bei indirekter Abschreibung würde auf das Konto Einzelwertberichtigungen zu Forderungen (EWB) gebucht. Dieses ist entweder als passivisches Bestandskonto oder als Unterkonto von Dubiose Ford. (0131) einzurichten. (4) Zu Beginn des Folgejahres ist das Konto Dubiose Ford. zu eröffnen: Dubiose Ford. (0131) 6.000 an Ford.LL (013) 6.000 (5) Mitte des Folgejahres wird das Insolvenzverfahren über Kopfholz mit einer Ausfallquote von 70% abgeschlossen. Der Insolvenzverwalter überweist den Restbetrag auf das Bankkonto des Unternehmens Bank (016) Umsatzsteuer (3042) Sonstige betr. Aufwendungen (211) 3.600 1.400 1.000 an Dubiose Ford. (0131) 6.000
(5 ) Mitte des Folgejahres wird das Insolvenzverfahren über Kopfholz mit einer Ausfallquote von 30% abgeschlossen. Der Insolvenzverwalter überweist den Restbetrag auf das Bankkonto des Unternehmens Bank (016) Umsatzsteuer (3042) 8.400 600 an Dubiose Ford. (0131) Sonstige betr. Erträge (205) 6.000 3.000 (5 ) Mitte des Folgejahres wird das Insolvenzverfahren über Kopfholz mit einer Ausfallquote von 60% abgeschlossen. Der Insolvenzverwalter überweist den Restbetrag auf das Bankkonto des Unternehmens Bank (016) Umsatzsteuer (3042) 4.800 1.200 an Dubiose Ford. (0131) 6.000 Pauschalwertberichtigung auf Forderungen Forderungsbestand: ohne Dubiose Forderungen (netto) ohne Umsatzsteuer 60.000, Durchschnittlicher (unerwarteter) Forderungsausfall der letzten 3 Jahre (2,5%) 1.500, Zuführungen zu den PWB (213) 1.500 an PWB (108) 1.500 Durchschnittlicher (unerwarteter) Forderungsausfall gesunken PWB (108) an Sonstige betr. Erträge (205)