Stellwerks Solingen, 1. Baustufe. Die Inbetriebnahme des Vorhabens Elektronisches Stellwerk (ESTW) Solingen 1. Baustufe ist erfolgreich abgeschlossen.

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Transkript:

TRACS >> Transportation Systems for Main Line Rail Oktober 2012 Erfolgreiche Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerks Solingen, erste Baustufe Thales realisiert das Elektronische Stellwerk Solingen und den Steuerbezirk DUI 7 mit moderner elektronischer Stellwerkstechnik Erfolgreiche Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerks Solingen, 1. Baustufe Seite 1 Grußwort der Frank Prause und Dieter Baier über die erfolgreiche Inbetriebnahme Seite 2 Grußwort der DB Netz AG Michael Käufer und Tobias Hauschild über die erfolgreiche Inbetriebnahme Seite 5 Blockschaltbild Signaltechnik ESTW-UZ Solingen Seite 3 Beitrag des Projektpartners marbeton GmbH Seite 3 Die Bahnhöfe in Solingen Seite 4 Projektpartner Seite 6 Streckenübersicht Seite 6 Die Inbetriebnahme des Vorhabens Elektronisches Stellwerk (ESTW) Solingen 1. Baustufe ist erfolgreich abgeschlossen. Seit dem 06.08.2012 werden die Züge auf den Abschnitten zwischen Immigrath und Kalk Nord (KBS 2324 Mülheim Speldorf Niederlahnstein), Gruiten und Abzweig Berliner Straße (KBS 2730) und Hilden und Solingen Mitte (KBS 2671/2675) mit modernster elektronischer Stellwerkstechnik von Thales gelenkt und geleitet. Die vorausgehende Inbetriebnahme wurde seit dem 17.07.2012 streckenbezogen in sechs Bauphasen und den zugehörigen Vollsperrungen durchgeführt. Von der neu errichteten Unterzentrale (ESTW-UZ) Solingen aus wurde der ausgelagerte Stellrechner (ESTW-A) Opladen in Betrieb gesetzt, ehe am 30.07.2012 um 12.00 Uhr die Zuständigkeit an den Fahrdienstleiter in der Betriebszentrale Duisburg an den ebenfalls neu errichteten Steuerbezirk DUI 07 übergeben wurde. Die vorangegangenen Blockprobeund Signalschaufahrten wurden bereits vom Bedienplatz in der Unterzentrale Solingen aus durchgeführt. Mit der Inbetriebnahme des 1. Bauabschnitts des ESTW Solingen wer- den nun etwa 25 Kilometer Strecke mit insgesamt 103 Weichen, 202 Signalen und 5 Bahnübergangsanlagen aus dem Steuerbezirk 07 der Betriebszentrale Duisburg überwacht und gesteuert. Hierdurch wird ein effizienter Bahnbetrieb mit innovativer Leit- und Sicherungstechnik ermöglicht. Setzen eines neuen Signals Die Thales Transportation Systems GmbH bedankt sich bei allen Beteiligten dieses Projekts, speziell bei der DB Netz AG, der DB ProjektBau GmbH und dem Eisenbahn-Bundesamt für die gute Zusammenarbeit und die erfolgreiche Inbetriebnahme des Bauvorhabens. www.thalesgroup.com/germany

Transportation Systems for Main Line Rail TRACS >> Grußwort der Köln, im August 2012 Sehr geehrte Damen und Herren, am 06.08.2012 ist das ESTW Solingen, 1. Baustufe, erfolgreich und termingerecht in Betrieb genommen worden. Mit der Inbetriebnahme des ESTW Solingen, 1. Baustufe, ist die Verfügbarkeit der Leit- und Sicherungstechnik bei einer gleichzeitig verbesserten Betriebsführung auf den wichtigen und hochbelasteten Hauptstrecken 2730 (ICE-, IC- und Nahverkehr) und 2324 (ETCS-Korridor 4G Rotterdam Genua") im Projektabschnitt dauerhaft gewährleistet. Trotz zahlreicher unvorhersehbarer Herausforderungen in den letzten Jahren ist es gemeinsam gelungen, den Inbetriebnahmetermin über alle Leistungsphasen und die gesamte Projektlaufzeit stabil zu halten, sodass die Bedienung des Elektronischen Stellwerks nun seit dem 30.07.2012 termingerecht aus der Betriebszentrale in Duisburg erfolgt. Frank Prause Portfoliomanager LST Anfang des Jahres 2009 begann die Entwurfsplanung des Projekts, im weiteren Jahresverlauf wurden im Rahmen der Genehmigungsplanung neun Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Anfang 2011 begannen die Bauarbeiten, die in der termingerechten Inbetriebnahme des ESTW am 06.08.2012 mündeten. Die größte Kraftanstrengung lag dabei sicherlich im Jahr 2011, als eine ungeplante und mehrmonatige Streckensperrung den Bauablauf vollständig durcheinander wirbelte. Während der eineinhalbjährigen Bauzeit wurden die technischen Voraussetzungen für das moderne ESTW geschaffen. Insgesamt wurden rund 40 Kilometer Kabelkanäle an den Strecken eingebaut und rund 300 Kilometer Kabel verlegt. Außerdem mussten 194 neue Signale und fünf Signalausleger errichtet werden. Drei Bahnübergänge wurden erneuert und an drei Überwegen wurde die Technik angepasst. Zu den benachbarten Stellwerken wurden sechs zweigleisige Blockanpassungen realisiert. Im Rahmen des ESTW Solingen, 1. Baustufe, wurden zwei Modulgebäude errichtet. Hierbei wurde die Unterzentrale des ESTW (UZ) in Solingen erstellt und in Leverkusen-Opladen wurden die Stellrechner des ESTW neben der ESTW-UZ in Solingen in einem ESTW-A-Gebäude installiert. Bis zum Jahresende 2012 müssen noch sieben Weichen eingebaut und 15 Lückenschlüsse realisiert sowie die Oberleitungsarbeiten durchgeführt werden. Dieter Baier Projektleiter Für die DB ProjektBau im stellt das ESTW Solingen, 1. Baustufe, das größte bisher im selbst geplante und nunmehr in Betrieb befindliche ESTW dar. Die erfolgreiche und termingerechte Inbetriebnahme ist nur durch die enge Zusammenarbeit und hohe Flexibilität aller am Projekt Beteiligten und über alle Gewerke hinweg möglich gewesen. Für die hohe Einsatzbereitschaft gilt allen Beteiligten unser Dank und unsere Anerkennung mit der damit verbundenen Motivation, die genannte enge geschäftsübergreifende Zusammenarbeit auszubauen und zu optimieren. Auf weiterhin gute Zusammenarbeit, insbesondere für die noch bestehenden Aufgaben im Projekt. Frank Prause Portfoliomanager LST Dieter Baier Projektleiter 2

> > Blockschaltbild Signaltechnik ESTW-UZ Solingen >> Beitrag des Projektpartners marbeton GmbH war eine umfangreiche Lüfter- und Kühltechnik erforderlich. marbeton GmbH Fertigteilbau Oberhauser Weg 23 88319 Aitrach Telefon: 0 75 65/98 01-0 Telefax: 0 75 65/98 01-10 E-Mail: wolfgang.rueger@marbeton.de Internet: www.marbeton.de Schlüsselfertige Gebäude für die Technik der Bahn von marbeton in diesem Fall zur sicheren Unterbringung der ESTW-Technologie von Thales für das Projekt ESTW Solingen. Mit dem termingerechten Bau von zwei ESTW-Gebäuden im Herbst 2011 hat marbeton dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. In Opladen haben wir das 7-modulige ESTW-A-Gebäude und in Solingen die ESTW-UZ mit 9 Modulen erstellt. In beiden Gebäuden sind zur Stromversorgung der in den Gebäuden installierten Anlagentechnik Umformer mit hohen Verlustleistungen in Betrieb. Für deren sichere Ableitung Die Unterzentrale in Solingen ist zudem mit einem werkseitig benutzungsfertig installierten Sanitärbereich ausgestattet. Das Bauen im Bestand ist immer eine anspruchsvolle Aufgabe. Die vorgefundenen unzureichenden Baugrundverhältnisse mussten teilweise mit in Lagen eingebauten und auf Geotextil gestützten Gründungspaketen stabilisiert werden. Alte Fundamentreste sowie Kabel und Leitungen in den Baufeldern waren weitere Hindernisse in einem sehr engen Terminraster. Gerade unter solch zahlreichen Zwängen hat sich die vielfach realisierte Modul-Bauweise erneut bewährt. Durch die witterungsunabhängige Vorfertigung, die Werkmontage und das Installieren der Elektro-, Klimaund Sanitärtechnik im Werk sind die Modulgebäude in enorm kurzer Zeit bezugsfertig. In annähernd 1.100 m 3 umbautem und klimatisiertem Raumvolumen sind die hochwertige Elektronik und Zeitsparende Errichtung des Modulgebäudes von marbeton in Solingen die gesamte zugehörige Anlagentechnik auf insgesamt 350 m 2 Fläche sicher und dauerhaft untergebracht. Als Grundlage einer reibungslosen und schnellen Realisierung liegt eine Typenzulassung vom Eisenbahn-Bundesamt vor, auf deren Grundlage modulare Raumzellengebäude mit großer Variabilität bundesweit gebaut werden können. Für das Bauen technischer Gebäude für die Bahn ist marbeton von der Qualitätssicherungsstelle der Deutschen Bahn AG präqualifiziert. Wir bedanken uns bei unserem Auftraggeber Thales für das Vertrauen und wünschen dem Betreiber einen allzeit sicheren Betrieb. 3

Thales realisiert das ESTW Solingen und den Steuerbezirk DUI 7 mit moderner elektronischer Stellwerkstechnik > > Die Bahnhöfe in Solingen ein historischer Überblick Die Bedeutung der Solinger Bahnhöfe muss vor dem Hintergrund der Entwicklung des Eisenbahnnetzes im neunzehnten Jahrhundert und auch im Bewusstsein der seinerzeitigen kommunalen Grenzen gesehen werden. Denn erst mit der großen Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes im Jahre 1929 ist die Großstadt Solingen entstanden, die wir heute kennen. Der Bahnhof Ohligs um 1890 1 Der einzige Bahnhof an einer Fernstrecke lag und liegt in Ohligs (seit 2006 Solingen Hauptbahnhof), während alle anderen Stationen an untergeordneten Hauptbahnen oder Nebenlinien zum Liegen kamen. Bahnmäßig erschlossen wurde die Region im Jahre 1867 von Westen her mit dem Bahnhof Ohligs an der Fernstrecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft (BME) in der Verbindung vom Wuppertal zum Kölner Raum. Gleichzeitig erstellte man die Abzweiglinie Ohligs Solingen (ab 1897 Verlängerung der aufwändigeren Trasse nach Remscheid über die Müngstener Brücke). Die Dampflok 94 1538 vor dem alten Stellwerk Solingen-Ohligs 2 Dazu gab es seit 1894 auch westlich noch den Anschluss Richtung Düsseldorf. Eine weitere Verbindung zur BME-Hauptlinie wurde bereits 1890 von Solingen nach Vohwinkel Der Bahnhof Ohligs 1957 3 gebaut, die sogenannte Korkenzieherbahn". Neun Bahnhöfe im Stadtgebiet von Gesamt-Solingen berühr(t)en neben dem Ohligser Bahnhof an der besagten Bergisch-Märkischen Fernstrecke drei Linien, wobei sich gerade in den letzten Jahren etliche Veränderungen ergeben haben. Dies betrifft auch die derzeit noch betriebene Strecke von Ohligs aus quer durch die Stadt Richtung Remscheid. Fahrdienstleiter im Stellwerk Solingen- Ohligs, SpDrL30-Stellwerk, in den 1960er-Jahren 4 Begonnen hat alles 1867, als man gleichzeitig mit dem Neubau der BME-Hauptlinie zwischen Haan (heute Gruiten genannt), das an der alten Linie vom Wuppertal nach Düsseldorf liegt, und Opladen (-Köln) auch eine kurze Stichstrecke von Ohligs (-Wald) nach Solingen, Bahnhof Weyersberg, erstellte. Das Areal am Weyersberg später zu einem Durchgangsbahnhof auszubauen, war aber angesichts der Lage schwer machbar, sodass man etwas südlicher eine neue Station schuf, den so genannten Südbahnhof, der später zum Solinger Hauptbahnhof erweitert wurde. Ab 1890 konnte man des Weiteren über die Korkenzieherbahn" nach Vohwinkel dampfen, wobei an der Trasse der Bahnhof Solingen Nord sowie die Haltestellen in den damals eigenständigen Gemeinden Wald und Gräfrath angeschlossen wurden. Ab 1897 war die Müngstener Brücke Richtung Remscheid auf einer (Neben-)Hauptbahn befahrbar und somit Ohligs und Lennep direkt verbunden. Kurz vor der Brücke liegt ebenfalls seit 1897 die Station Solingen-Schaberg. Hochmoderner neuer Arbeitsplatz in Solingen Nach Gründung der uns heute bekannten Großstadt Solingen hatte die Gesamtgemeinde demnach einen Hauptbahnhof in Alt-Solingen, der aber nicht an einer richtigen" Fernstrecke lag. Dieser war seit Beginn der regionbezogenen Eisenbahnzeit immer in Ohligs. Daher ist es nicht unverständlich, dass sich bald erste Stimmen in der Stadt regten, hier eine Umbenennung vorzunehmen und dem weitaus bedeutenderen Bahnhof im Westen der Stadt einen Hauptbahnhof-Status zuzuschreiben. Gedauert hat diese Diskussion wahrlich eine Ewigkeit, nämlich bis zum Dezember 2006! Gefördert hat dies letztlich wohl das Großvorhaben der Stadtplaner, den eher ungünstig gelegenen Hauptbahnhof an alter Stelle aufzugeben und durch zwei neue Haltepunkte zu ersetzen: Solingen Grünewald und Solingen Mitte. Seit 1977 schon wird die Station Solingen Vogelpark an der 1894 eröffneten Linie von Ohligs Richtung Düsseldorf betrieben. Das Stellwerk wird nun mit neuester elektronischer Stellwerkstechnik gesteuert Text und historische Bilder mit freundlicher Genehmigung von www.bahnen-wuppertal.de Bildnachweise: 1 und 3: Sammlung Joachim Bügel; 2: Zeno Pillmann; 4: Sammlung Helmut Brinker 4

Thales realisiert das ESTW Solingen und den Steuerbezirk DUI 7 mit moderner elektronischer Stellwerkstechnik > > Grußwort der DB Netz AG Sehr geehrte Damen und Herren, Düsseldorf, im September 2012 die Inbetriebnahme ist geschafft und damit eines unser aktuell größten Projekte am Produktionsstandort Düsseldorf termingerecht abgeschlossen. Alle Beteiligten haben, trotz zwischenzeitlich eingetretener Schwierigkeiten, das Versprechen und den im Fahrplan verankerten Termin eingehalten. Dies gelang nur, weil stets das gemeinsame Ziel verfolgt wurde und in enger Abstimmung Lösungsansätze gesucht und zum Beispiel durch die Umstellung der betrieblichen Bauverfahren auch gefunden wurden. Die beteiligten Firmen und Dienstleister haben sich hier kooperativ und flexibel gezeigt. Und unsere örtlichen Fahrdienstleiter haben bis zur letzten Schicht hoch motiviert den Baubetrieb unterstützt. Erfreulicherweise konnten wir allen betroffenen Mitarbeitern einen neuen Arbeitsplatz anbieten, teilweise in der Betriebszentrale, wo uns die vorhandenen Ortskenntnisse auch zukünftig zugute kommen, oder auf anderen Stellwerken in unserer Produktionsdurchführung. Bei der Realisierung stand, anders als in früheren Jahren, weniger die Rationalisierung als der Ersatz abgängiger Alttechnik im Fokus. Wurden doch mit dem ESTW Solingen die drei anfälligen Alt-Stellwerke in Solingen, Opladen und Leichlingen durch moderne Technik ersetzt. Hiervon erhoffen wir für uns und unsere Kunden ein hohes Maß an Verfügbarkeit und deutliche Verbesserungen für die Betriebsführung, unter anderem durch die durchgängige Einrichtung von Gleiswechselbetrieb, durch Spurplananpassungen in Solingen und Opladen oder durch eine Blockverdichtung zwischen Solingen und Gruiten. Darüber hinaus wurden die Voraussetzungen für den Umbau des Bahnhofs Leichlingen im Rahmen der Modernisierungsoffensive geschaffen. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen beteiligten Mitarbeitern im Betrieb, in der Instandhaltung, in der Planung sowie bei den Dienstleistern und Baufirmen sowie auch bei den Lieferanten herzlich bedanken. Michael Käufer DB Netz AG Leiter Produktionsdurchführung Tobias Hauschild DB Netz AG Leiter Betrieb 5

Transportation Systems for Main Line Rail TRACS > > Projektpartner > BAUHERR/NETZ > Planung/Projektleitung > Auftragsvergabe DB Netz AG Produktionsdurchführung Düsseldorf Schlägelstraße 12 40227 Düsseldorf Hermann-Pünder-Straße 3 50679 Köln Deutsche Bahn AG Beschaffung Infrastruktur Region Südwest Einkauf Leit- und Sicherungstechnik, Elektrotechnik, Telekom (TEI-SW-L) Mainzer Landstraße 205 60326 Frankfurt/Main > Realisierung > Modulgebäude Thales Transportation Systems GmbH Lorenzstraße 10 70435 Stuttgart Modernisierungsarbeiten am Bahnhof Solingen marbeton GmbH Fertigteilbau Oberhauser Weg 23 88319 Aitrach Kundenmagazin der Thales Transportation Systems GmbH 51. Sonderausgabe Herausgeber: Thales Transportation Systems GmbH, Lorenzstraße 10, 70435 Stuttgart Redaktion: Eva Pfauntsch, Thales Transportation Systems GmbH Text und Fotos: Thales Transportation Systems GmbH, DB Netz AG,, marbeton GmbH, Sammlung Joachim Bügel, www.bahnen-wuppertal.de, Zeno Pillmann, Sammlung Helmut Brinker Layout & Produktion: Elanders Germany GmbH, Waiblingen Kontakt: Telefon: 0711-869-44883 E-Mail: info.rail@thalesgroup.com All rights reserved, Thales 2012 Stellbereich der ESTW-UZ Solingen 6