Vakuum (VAK)

Ähnliche Dokumente
Versuch V1 Vakuum. durchgeführt von Matthias Timmer Christian Haake. Betreuung Herr Katsch. am

Schüler Experimente LUFTDRUCK. Versuchsanleitung P9110-4V.

Stichworte: Druckmeßgeräte (Manometer, Vakuummeter), Boyle-Mariotte' sches Gesetz, Wheatstone' sche Brückenschaltung

Bestimmung des Spannungskoeffizienten eines Gases

Halbleiter und Nanostrukturen - Charakteristik einer Vakuumanlage, Praktikum, Prof. Förster

Physikalisches Anfaengerpraktikum. Zustandsgleichung idealer Gase und kritischer Punkt

Protokoll Dampfdruck. Punkte: /10

Themengebiet: Mechanik

Stirling-Maschine (STI)

PC-Übung Nr.3 vom

8. Reale Gase D1-1. Bereiten Sie folgende Themengebiete vor


Strömungswiderstand eines Rohres für Gase

Vakuum und Gastheorie

W07. Gasthermometer. (2) Bild 1: Skizze Gasfeder

Vorbereitung: Vakuum. Christine Dörflinger Frederik Mayer Gruppe Do

Physikalisches Anfaengerpraktikum. Dissoziationsgrad und Gefrierpunkterniedrigung

Brückenschaltung (BRÜ)

Der atmosphärische Luftdruck

Inhalt. 1. Erläuterungen zum Versuch 1.1. Aufgabenstellung und physikalischer Hintergrund 1.2. Messmethode und Schaltbild 1.3. Versuchdurchführung

Gasthermometer. durchgeführt am von Matthias Dräger, Alexander Narweleit und Fabian Pirzer

Thermodynamik 1. Typen der thermodynamischen Systeme. Intensive und extensive Zustandsgröße. Phasenübergänge. Ausdehnung bei Erwärmung.

1 Atmosphäre (atm) = 760 torr = 1013,25 mbar = Pa 760 mm Hg ( bei 0 0 C, g = 9,80665 m s -2 )

Autofokus für das MONET-Teleskop. Projektwoche 2013 im Pascal-Gymnasium Münster AiM-Projektgruppe

Verwandte Begriffe Maxwell-Gleichungen, elektrisches Wirbelfeld, Magnetfeld von Spulen, magnetischer Fluss, induzierte Spannung.

Die Zustandsgleichung realer Gase

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Grundlegung WS 2014/15 Chemie I Dr. Helge Klemmer

Inhalt. 1. Aufgabenstellung und physikalischer Hintergrund 1.1. Was ist ein elektrischer Widerstand? 1.2. Aufgabenstellung

Aufgaben zur Vorbereitung der Klausur zur Vorlesung Einführung in die Physik für Natur- und Umweltwissenschaftler v. Issendorff, WS2013/

2.4 Kinetische Gastheorie - Druck und Temperatur im Teilchenmodell

Erik Ehrhardt, Til Gärtner, Frederick Gerber VAKUUMTECHNIK UND BEAM INSTRUMENTATION

Aufgaben zur Wärmelehre

Marion Pucher Membrantechnik S26 Matthias Steiger. Membrantechnik. Betreuer: Univ. Prof. Dr. Anton Friedl. Durchgeführt von:

Zustandsformen der Materie Thermische Eigenschaften der Materie. Temperatur. skalare Zustandsgröße der Materie Maß für die Bewegung der Moleküle

3.2 Gasthermometer 203

Zugversuch - Versuchsprotokoll

F 23 Beta-Zähler. Inhaltsverzeichnis. Wolfgang Unger, Robert Wagner 25. Juni 2003

IIW2. Modul Wärmelehre. Gasgesetze

Dissoziationsgrad und Gefrierpunkterniedrigung (DIS) Gruppe 8 Simone Lingitz, Sebastian Jakob

Labor Elektrotechnik. Versuch: Temperatur - Effekte

Schulversuch Fotometrie und Wirkungsgrad von verschiedenen künstlichen Lichtquellen

O. Sternal, V. Hankele. 5. Thermodynamik

Vakuum (1) Versuch: P Vorbereitung - Inhaltsverzeichnis

Einführung. Einführung B

Im folgenden Kapitel soll nun die Teilcheneigenschaften des Lichts untersucht werden.

Mathias Arbeiter 02. Mai 2006 Betreuer: Herr Bojarski. Operationsverstärker. OPV-Kenndaten und Grundschaltungen

Versuch 14: Dampfdruckkurve - Messung der Dampfdruckkurven leicht verdampfbarer Flüssigkeiten -

Praktikumsprotokoll Physikalisch-Chemisches Anfängerpraktikum

Praktikumsskript Präparative Anorganische Chemie. Wintersemester 2008/2009

Robert-Bosch-Gymnasium

V1 - Verifikation des Ohm schen Gesetzes

Spezische Wärme von Festkörpern

W2 Gasthermometer. 1. Grundlagen: 1.1 Gasthermometer und Temperaturmessung

Praktikumsbericht. Gruppe 6: Daniela Poppinga, Jan Christoph Bernack. Betreuerin: Natalia Podlaszewski 11. November 2008

Logarithmische Skalen

8. Vorlesung EP. EPI WS 2007/08 Dünnweber/Faessler

Physikalische Chemie Physikalische Chemie I SoSe 2009 Prof. Dr. Norbert Hampp 1/9 1. Das Ideale Gas. Thermodynamik

Thermische Isolierung mit Hilfe von Vakuum Thermische Isolierung 1

Versuch P2-71,74: Kreisel. Auswertung. Von Jan Oertlin und Ingo Medebach. 25. Mai Drehimpulserhaltung 2. 2 Freie Achse 2

Stefan Wenk, Laborpartner: Matthias Dzung, Philipp Baumli, Marion Frey. Spann- und Frequenzversuch mit einer Polymerschmelze

Das Gasinterferometer

Robert-Bosch-Gymnasium

Vakuum - Mehr als Nichts? Was ist Vakuum? Luftdruck Vakuumpumpen Druckmessung Anwendungen

Oberflächenspannung, Minimalflächen und Kaffeeflecken

Physikalisches Praktikum

Home: Vakuumpumpe

1.9. Hydrodynamik Volumenstrom und Massenstrom Die Strömungsgeschwindigkeit

Auf- und Entladung eines Kondensators

A 3 Dampfdruckkurve einer leichtflüchtigen Flüssigkeit

Formel X Leistungskurs Physik 2001/2002

Physikalisches Praktikum I

Multiple-Choice Test. Alle Fragen können mit Hilfe der Versuchsanleitung richtig gelöst werden.

Physik 4 Praktikum Auswertung Zustandsdiagramm Ethan

Physikprotokoll: Fehlerrechnung. Martin Henning / Torben Zech / Abdurrahman Namdar / Juni 2006

1. Vakuumphysik und technik: Grundlagen. Prof. Dr. Paul Seidel VL Vakuum- und Dünnschichtphysik WS 2014/15

Magnetische Induktion

Nichtlineare Widerstände

IK Induktion. Inhaltsverzeichnis. Sebastian Diebold, Moritz Stoll, Marcel Schmittfull. 25. April Einführung 2

Geometrische Optik. Praktikumsversuch am Gruppe: 3. Thomas Himmelbauer Daniel Weiss

Klasse : Name : Datum :

Wasserstromkreis. nach Prof. Dieter Plappert, Freiburg i.br.

Praktikum Physik. Protokoll zum Versuch 1: Viskosität. Durchgeführt am Gruppe X

Skript zur Vorlesung

2 Grundbegriffe der Thermodynamik

Das ohmsche Gesetz (Artikelnr.: P )

Hinweise zum Extrapolieren (Versuche 202, 301, 109)

Versuch 6: Spezifische Wärme der Luft und Gasthermometer

1. Versuchsaufbau 2. Versuchsauswertung a. Diagramme b. Berechnung der Zerfallskonstanten und Halbwertszeit c. Fehlerbetrachtung d.

Versuch E05: Spannungs-Strom-Kennlinien elektrischer Widerstände

V.2 Phasengleichgewichte

TU Bergakademie Freiberg Institut für Werkstofftechnik Schülerlabor science meets school Werkstoffe und Technologien in Freiberg

2.5.3 Innenwiderstand der Stromquelle

1 Lambert-Beersches Gesetz

Zugversuch. 1. Einleitung, Aufgabenstellung. 2. Grundlagen. Werkstoffwissenschaftliches Grundpraktikum Versuch vom 11. Mai 2009

Momentane Änderungsrate

A 3 Dampfdruckkurve einer leichtflüchtigen Flüssigkeit

PP Physikalisches Pendel

Aufgabe 1 - Schiefe Ebene - (10 Punkte)

Versuch P1-50,51,52 - Transistorgrundschaltungen. Vorbereitung. Von Jan Oertlin. 4. November 2009

Elektrotechnik: Übungsblatt 2 - Der Stromkreis

Transkript:

Inhaltsverzeichnis TUM Anfängerpraktikum für Physiker Vakuum (VAK) 25.2.26. Einleitung...2 2. Ideale Gase...2 3. Verwendetes Material...2 4. Versuchsdurchführung...2 4.. Eichung der Pirani-Manometer...2 4... Ceravac-Messung...2 4..2. Ceravac-Messung 2...2 4..3. McLeod-Messung...3 4..4 Eichung...3 4.2. Saugvermögen...4 4.3. Effektives Saugvermögen (Auspumpzeit)...5

. Einleitung Die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs Vakuum ist ein absolut leerer Raum, was in der Praxis aber nicht zu realisieren ist. In der klassischen Physik bezeichnet man mit Vakuum meistens ein abgeschlossenes Volumen eines Gases mit einem deutlich geringeren als dem Umgebungsdruck. Im Rahmen des Anfängerpraktikums haben wir anhand einiger Versuche Eigenschaften idealer Gase und verschiedene Vakuumtechniken kennengelernt. 2. Ideale Gase Das Modell des idealen Gases beschreibt die Gasteilchen als Kugeln bzw. Massepunkte, die untereinander (und mit den Wänden des Rezipienten) elastische Stöße ausführen, ansosnten aber nicht wechselwirken. Die Energie des Gases verteilt sich dadurch im zeitlich Mittel gleichmäßig auf alle Teilchen. Bei den in den Versuchen erreichten Drücken verhält sich Luft einem idealen Gas ausreichend ähnlich, um die Gesetzmäßigkeiten idealer Gase anwenden zu können. Auch sind Luftmoleküle (Sauerstoff-, Stickstoffmoleküle, Wasserdampfteilchen, usw.) relativ klein und können dadurch in guter Näherung als Kugeln betrachtet werden, anders als zum Beispiel Chloroform (CHCl 3 ), wobei auch hier im Versuch MOL diese Näherung angewandt wird. 3. Verwendetes Material Bei den Versuchen wurde eine Drehschieberpumpe verwendet, man kam also nicht über den Bereich des Feinvakuums hinaus. Zur Druckmessung standen Manometer dreier verschiedener Typen zur Verfügung: Pirani-Manometer (Wärmeleitungsmanometer) Ceravac-Manometr (Membranmanometer) McLeod-Manometer (Quecksilbersäule) Ferner gab es ein Dosierventil, einen Kolbenprober, Schläuche, Rohrstücke, Dichtungen, Klemmschellen, Kapillaren, einen Rezipienten (Messingtopf), eine Stopuhr und Digitalmultimeter. 4. Versuchsdurchführung 4.. Eichung der Pirani-Manometer Hierzu wurde das Pirani- mit dem Ceravac-Manometer als Referenz zusammen mit dem Dosierventil an die Pumpe angeschlossen. 4... Ceravac-Messung Bei laufender Pumpe wurde in 2 Schritten das Ventil ein Stück weiter geöffnet, sodaß sich jedes Mal ein konstanter Druck am Membranmanometer einstellte. Es wurde bei geschlossenem Ventil, also bei niedrigstem Druck begonnen. 4..2. Ceravac-Messung 2 Wieder bei niedrigstem Druck beginnen wurde die Pumpe abgeschaltet und bei jedem halben Volt am Ceravac-Manometer die Stromstärke I am Pirani-Manometer gemessen, wieder in 2 Schritten.

4..3. McLeod-Messung Bei der dritten Messung wurde anstelle des Ceravac- das McLeod-Manometer als Referenz verwendet. Da bei der Messung mit dem Ceravac-Manometer der Druck nicht auf das sonst übliche Niveau abfallen wollte (ca. 5 V statt V 2 V), gab es keine Überlappung mit den Werten dieser Messung, wodurch ein Vergleich ausfiel. 4..4 Eichung Zur Eichung wurden der Strom I [ma] gegen den Druck p [hpa] aufgetragen. 9 8 7 6 5 4 Messung Messung 2 Messung 3 (McLeod) 3 2 2 4 6 8 2 4 6 Messung Messung 2 Messung 3 (McLeod),, Die logarithmische Darstellung (unten) zeigt die beste Linearität im Bereich der ersten Messung. Vergleichend könnte man sagen, daß die McLeod-Messung ein anderes Krümmungsverhalten aufweist. Zumindest in der logarithmischen Darstellung hat sie ein positives Krümmungsverhalten, während die anderen beiden Kurven ein negatives Krümmungsverhalten zeigen. In der linearen Darstellung (oben) und auch, wenn man sich die einzelnen Meßwerte ansieht, macht die McLeod-Messung den linearsten Eindruck. Der gemessene Strom steigt pro,5 hpa um ziemlich genau,5 ma. [ma] 6, 6,9 7,6 8, 8,5 8,9 9,5,,6 4,8 7,3 27,3 28,7 3, [hpa],,2,25,35,4,45,5,55,7,8,25,7,775,85

4.2. Saugvermögen Um das Saugvermögen der Pumpe zu erfassen, wurde die Zeit gemessen, die sie benötigt, um bei ml beginnend je ml Luft aus dem Kolbenprober zu saugen. Dazu wurde bei geschlossenem Kolbenproberhahn mit dem Dosierventil ein bekannter Druck von,7 hpa (Pirani: 27,3 ma) eingestellt und bei Öffnen des Hahns die Stopuhr gestartet. 2 8 V [ml] 6 4 2 2 4 6 8 2 4 6 t [s] Die Pumpe benötigte 43 Sekunden um die vollen ml auszusaugen, was hier noch relativ gleichmäßig aussieht. Auspumpzeit pro ml 8 7 6 4 4 3 5 4 5 4 3 5 3 2 t [s] 8 6 4 2 Statistisch gesehen schwankt die Auspumpzeit pro ml um einen Mittelwert von 4,3 Sekunden. Die Standardabweichung beträgt demnach,25 Sekunden. s= n x i= i x n

Das Saugvermögen S berechnet sich wie folgt: Q= p V t,q= p S S= p V p t 4 3,5 3 2,5 S [m³/h] 2,5 jeweils Gesamtvol. je ml,5 Die blaue Kurve zeigt die Meßwerte für das jeweilige absolute Saugvermögen (für ml, 2 ml, usw.), die rote Kurve für jeweils ml. Man sieht, daß das Aussaugen des Kolbenprobers relativ linear verläuft, das Aussaugen der jeweils gleichen Luftmenge aber deutlich schwankt. Berechnet man anhand beider Kurven Mittelwerte, ergibt sich ein Saugvermögen von 3,54 m³/h, das sind 95,7% der Herstellerangabe (3,7 m³/h). 4.3. Effektives Saugvermögen (Auspumpzeit) Für die letzten drei Messungen wurden folgende Teile verwendet: Schlauch, Durchmesser: 25 mm, Länge: ca. 6 cm Kapillare, Durchmesser: 3 mm ±, mm, Länge: 9,5 cm ± 2mm Kapillare 2, Durchmesser: 2 mm ±, mm, Länge: 9,5 cm ± 2 mm Rezipient, Volumen: 3, l ±, l p [hpa] Schlauch Schlauch + Kap. Schlauch + Kap. 2,, 2 3 4 5 6 t [s]

Wie zu erwarten erreicht man mit dem Schlauch alleine in kürzester Zeit den niedrigsten Druck. Je dünner die Kapillare, umso langsamer sinkt der Druck. Allerdings erweckt das Diagramm den Eindruck, als könnt man mit Kapillare nie den gleichen niedrigen Druck erreichen, wie wenn man nur den Schlauch verwendet. Entweder es dauert mit Kapillare tatsächlich extrem lange, oder der Aufbau wird durch das Einfügen der Kapillare so undicht bzw. sie setzt der Luft einen so großen Fließwiderstand entgegen, daß sich die drei Liter mit dieser Pumpe nicht mehr derart evakuieren lassen. Gleichung (6) aus der Versuchsanleitung nach S aufgelöst ergibt: Damit ergibt sich für S= ln p t p V t die Messung mit Schlauch für p(t)=,4 hpa und p =,5 hpa: S=,2 l/s die Messung mit Kapillare 2 für p(t)=5 hpa (ca. 95 s) und p =5,32 hpa: S=,2 l/s (die Steigung ist an dieser Stelle geringer als bei der Messung mit dem Schlauch alleine) die Messung mit Kapillare für p(t)=,3 hpa und p =,59: S=,2 l/s Das resultiert rechnerisch in folgenden Leitwerten: nur Schlauch: L=,35 m³/s (Molekularströmung, Gleichung 24 aus der Versuchsanleitung) Kapillare 2: L= = L L 2,453 m3,7 m3 s s (viskose Strömung, Gleichungen 2 und 29) =,7 m3 s Kapillare : L=,34 m³/s (Molekularströmung, Gleichungen 24 und 29) Für diese drei Fälle jeweils das effektive Saugvermögen: nur Schlauch: S eff = S = L 3,54,35 Kapillare 2: S eff =,7 m³/s Kapillare : S eff =,34 m³/s m 3 m3 =,347 s s Sollte ich jemals eine Vakuumanlage selbst aufbauen, würde ich (vermutlich) davon ausgehen, daß die Rohre und Schläuche nicht zu dünn dimensioniert sind, um große Fließwiderstände zu vermeiden (sofern unerwünscht), andererseits sollten sie vielleicht nicht allzusehr überdimensioniert sein, um eine möglichst hohe Evakuierung zu gewährleisten.