Modul: Betriebswirtschaftslehre BWL 1 A Veranstaltungsteil: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Themenbereich: Betriebliche Umsatzprozess



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Transkript:

Modul: Betriebswirtschaftslehre BWL 1 A Veranstaltungsteil: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Themenbereich: Betriebliche Umsatzprozess Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Wirtschaft Gliederung: Grundmodelle des betrieblichen Umsatzprozesses InformaBons- und Steuerungsgrößen des betrieblichen Umsatzprozesse Ziel- und Erfolgsgrößen des betrieblichen Umsatzprozesses Ziel- und Erfolgsgrößen des betrieblichen Umsatzprozesses Dozent: Prof. Dr. Andreas Diedrich

Hinweise zum Selbststudium Literaturhinweise: (BiNe zur Nachbereitung lesen) Q Jung, Hans: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 10. Auflage, München 2006 Kapitel G, Unterkapitel 2 Grundlagen der Kapitalwirtschaft Betrieblicher Umsatzprozess als Basiskomponente Kapitel I, Unterkapitel 2.7 Analyse und Beurteilung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung Q Wöhe, Günther, Döring, Ulrich: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 24., neubearbeitete Auflage, München 2010 Sechster Abschnitt, Das betriebliche Rechnungswesen A. Grundlagen II. Grundbegriffe des Rechnungswesens 2

Betriebliche Leistungserstellung Überblick Grundmodelle des betrieblichen Umsatzprozesses Betriebliche WertschöpfungskeNe System der ProdukBonsfaktoren Umsatzprozess als güter- und finanzwirtschaklicher Kreislauf Träger des betrieblichen Umsatzprozesses (Stakeholder Modell) InformaBons- und Steuerungsgrößen des betrieblichen Umsatz- prozesses Ziel- und Erfolgsgrößen des betrieblichen Umsatzprozesses Abbildung des Umsatzprozesses im externen und internen Rechnungswesen Rechengrößen und InformaBonsbedarf - Einzahlungen/Auszahlungen - Einnahmen/Ausgaben - Kosten/Leistungen - Aufwand/Ertrag guter- und finanzwirtschakliches Gleichgewicht Wertschöpfungsentstehung und Wertschöpfungsverwendung Erfolgsgrößen des betrieblichen Umsatzprozesses 3 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Betriebliche Wertschöpfungske=e Beschaffungsmarkte = Märkte für Produktionsfaktoren = Faktormärkte (Rohstoffmärkte, Arbeitsmarkt, etc.) Beschaffung von ProdukBons- faktoren Input (ProdukBons- faktoren) TransformaBonsprozess KombinaBon der ProdukBons- faktoren Throughput Output (Güter und Dienst- leistungen) Wertschöpfung = Geldwert der erzeugten Güter > Summe der einzelnen Geldwerte der eingesetzten ProdukBonsfaktoren Absatz der Erzeugnisse Absatzmarkt (Gütermärkte) Märkte für Konsumgüter, Dienstleistungen etc.) Güterstrom 4 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Inputgrößen der betrieblichen Leistungserstellung - ProdukEonsfaktoren Input (ProdukBons- faktoren) System der Produktionsfaktoren (nach Gutenberg) Elementarfaktoren Dispositive Faktoren Betriebsmittel (Anlagen, Grundstücke,...) Werkstoffe (Roh-, Hilfsstoffe, Halb-/ Fertigfabrikate) menschliche Arbeitsleistung (ausführende Tätigkeit) Geschäftsund Betriebsleitung Plaungund Organisation Kontrolle originäre ProdukBonsfaktoren derivabve ProdukBonsfaktoren 5 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Inputgrößen der betrieblichen Leistungserstellung - ProdukEonsfaktoren Elementarfaktor 1: menschliche Arbeitsleistung ausführende/objekt- bezogene menschliche Arbeitsleistung disposibve/anord- nende menschliche Arbeitsleistung = Leitung und Lenkung der betrieblichen Vorgänge à Betriebs- und GeschäPsleitung Betriebs- und GeschäPsleitung Elementarfaktor 4: Beispiele BeschaffungstäBgkeiten, Einkauf, FerBgungs- /MontagetäBgkeiten, VertriebstäBgkeiten, Kundenberatung, sachbearbeitende TäBgkeiten in der Verwaltung, Durchführung von Vertragsverhandlungen bezüglich der Aufnahme eines Bankkredits, etc. TäBgkeiten, die dazu dienen die drei Elementarfaktoren objektbe- zogene Arbeit, BetriebsmiNe und Werkstoffe zu einer produkbven KombinaBon (zu einem Produkt/Dienstleistung) zu vereinigen. D.h. alle planerischen und steuernden TäBgkeiten, die mit der zielorienberten KombinaBon der ProdukBonsfaktoren zusammenhängen. Beispiele 6 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Inputgrößen der betrieblichen Leistungserstellung - ProdukEonsfaktoren Elementarfaktor 2: Arbeits- und Betriebsmi=el Beispiele bebaute und unbebaute Betriebs-, Verwaltungs- und Abbaugrundstücke, maschinelle Apparaturen ( KraKmaschinen, Fördereinrichtungen, Werkzeuge, etc.), Messgeräte, BüroausstaNung, EDV, immaterielle Güter, die für die ProdukBon benöbgt werden (Patente, Lizenzen, Rechte, etc.) Anm.: Nach Gutenberg zählen auch diejenigen Betriebsstoffe, die notwendig sind um den Betrieb arbeitsfähig zu machen, zu den BetriebsmiNeln (Energie, KraKstoffe, DruckluK, etc.) 7 Rohstoffe, Hilfsstoffe, Halb- und FerBgerzeugnisse Werkstoffe Elementarfaktor 3: Die Werkstoffe werden im Rahmen der Leistungserstellung zum Bestandteil des zu ferbgenden Produktes. Leder als Rohstoff für einen Autositz, à Autositz als Bauteil (HalbferBg- /FerBgfabrikat) für das Produkt Auto, Zahnrad als Einbauteil für ein Getriebe à Getriebe als Aggregat (HalbferBgfabrikat) für das Produkt Auto Rohstoffe sind Hauptbestandteile des ferbgen Produktes (Holz bei der Herstellung eines Stuhls, Hilfsstoffe sind Nebenbestandteile des ferbgen Produktes (Schrauben, Leim bei der Herstellung eines Produktes), Betriebsstoffe sind nicht Bestandteil des fer2gen Produktes, sie dienen nur zum Betrieb der Betriebsmi:el s. Anmerkung oben). Beispiele BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Inputgrößen der betrieblichen Leistungserstellung - ProdukEonsfaktoren originäre ProdukBonsfaktoren ausführende Arbeitsleistung BetriebsmiNel Werkstoffe Zur Aufgabe der Betriebs- und GeschäKsleitung gehört aber nicht nur, das betriebspolibsch Gewollte in die rabonalen Formen betrieb- licher Planung umzugießen, sondern auch das Geplante in dem Be- triebe selbst durchzusetzen und zu verwirklichen. Zu diesem Zwecke überträgt die GeschäKs- und Betriebsleitung einen Teil ihrer An- ordnungsbefügnis auf Personen, denen die Aufgabe obliegt, das be- triebliche Geschehen zu steuern und zu lenken. Hierzu können sie sich sachlicher HilfsmiNel bedienen. (Gutenberg, E., Grundlagen der BetriebswirtschaK Bd. 1, Die ProdukBon, Berlin 1976, S. 7) Planung Betriebs- und GeschäKsleitung DelegaBon der Planungs- und Orga- nisabonsaufgabe auf spezielle Personen, Stellen (Abteilungen) im Unternehmen OrganisaBon derivabve ProdukBonsfaktoren 8 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Von der Wertschöpfungske=e zum Grundmodell des güter- und finanzwirtschaplichen Umsatzprozesses Beschaffungsmarkte = Märkte für Produktionsfaktoren = Faktormärkte (Rohstoffmärkte, Arbeitsmarkt, etc.) Betriebsmittel Werkstoffe Arbeitsleistung Be- und Verarbeitung Planung OrganisaBon Durchführung Kontrolle Halb- und Fertigfabrikate à BerücksichEgung nicht nur von MengeninformaEonen (Input- / Outputmengen, sondern auch von WerEnformaEonen in Form von Ein- /Auszahlungen, d.h. der InformaEonen über die monetären Werteflüsse (à Ziel: Steuerung der Liquidität, der Zahlungsfähig- keit) Absatzmarkt (Gütermärkte) Märkte für Konsumgüter, Dienstleistungen etc.) 9 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Grundmodell des güter- und finanzwirtschaplichen Umsatzprozesses Beschaffungsmarkte = Märkte für Produktionsfaktoren = Faktormärkte (Rohstoffmärkte, Arbeitsmarkt, etc.) Beschaffung der Produktionsfaktoren Betriebsmittel Werkstoffe Arbeitsleistung Geldausgänge (Ausgaben/Auszahlungen) Be- und Verarbeitung Halb- und Fertigfabrikate Geld- und Kapitalmarkt (Faktormarkt) Absatz der Erzeugnisse Geldeingänge (Einnahmen/Einzahlungen) Absatzmarkt (Gütermärkte) Märkte für Konsumgüter, Dienstleistungen etc.) Güterstrom Geldstrom 10 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Grundmodell des güter- und finanzwirtschaplichen Umsatzprozesses 11 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Teilaufgaben des betrieblichen Umsatzprozesses Finanzierungs- und Liquiditätsmanagementaufgabe Steuerungs- aufgaben Planung, Kontrolle Betriebs- und GeschäPsleitung Gestaltungs- aufgaben Technologie-, OrganisaBons-, Personal- entwicklung Input Beschaffungs- aufgabe Aus- zahlung Lagerhaltungs- aufgabe ProdukBons- aufgabe Lagerhaltungs- aufgabe Absatz- aufgabe Output Ein- zahlung 12 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Teilaufgaben des betrieblichen Umsatzprozesses Steuerungs- aufgaben Planung, Kontrolle Betriebs- und GeschäPsleitung Gestaltungs- aufgaben Technologie-, OrganisaBons-, Personal- entwicklung Zur Gestaltung und Steuerung des Betriebsgeschehens be- nöbgt die GeschäKs- und Betriebsleitung (Management) steuerungsrelevante InformaBonen. Hierzu gehören insbe- sondere: Zielgrößen (Unternehmensziele) Mengengrößen (Input- /Outputmengen) Wertgrößen (Ein- /Auszahlungen, Kosten- /Leistungen, Aufwands- und Ertragsgrößen) à Notwendigkeit zur Abbildung des Betriebsgeschehens sowie der InformaEons- darstellung im Rahmen des betrieblichen Rechnungswesens 13 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Erweitertes Grundmodell des güter- und finanzwirtschaplichen Umsatzprozesses 14 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Betriebliche Leistungserstellung Träger des betrieblichen Umsatzprozesses KoaliEonsmodell /Stakeholdermodell Kunden Fremd- kapitalgeber Lieferanten We=bewerber Unternehmen Eigentümer/GesellschaPer (angestellte) Manager Mitarbeiter Staat GesellschaP/ Öffentlichkeit GewerkschaKen/Arbeitgeberverbände Unternehmensverbände/Kammern polibsche/soziale Gruppierungen Verbraucher- /UmweltschutzorganisaBonen 15 BWL 1A BWL Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Prof. Dr. A. Diedrich FH D Fachbereich WirtschaK

Erfassung/Abbildung des betrieblichen Umsatzprozesses der kineesche Werlluss Betrieblicher Transformationsprozess Wertebildung Inputseite Wertverwendung Outputseite Ausgaben Aufwendungen Kosten Leistungen Erträge Einnahmen Kosten u. Leistungsrechnung Aufwands- und Ertragsrechung Ausgaben- und Einnahmenrechnung 16 Quelle: Hopfenbeck, W.:Allgemeine BetriebswirtschaKs- und Managementlehre, Landsberg Lech, 2000, S. 72

Erfassung/Abbildung des betrieblichen Umsatzprozesses der kineesche Werlluss 17 Ausgaben = Zahlungsmittelabfluss des Unternehmens durch Barzahlung, Überweisung, Scheck, Einlösung von Schuldwechseln (Reduzierung Kasse, Erhöhung Verbindlichkeiten) Aufwand = jahresüberschussmindernder Wertverzehr, gleichgültig, ob dieser Werteverzehr im Rahmen der betrieblichen Leistungserstellung erfolgte oder nicht (Periodenbetrachtung). Kosten = Verzehr von Gütern und Diensten zum Zwecke der betrieblichen Leistungserstellung innerhalb einer Periode = betriebsergebnismindernder Werteverzehr. Einnahmen = Zahlungsmitteleingang für das Unternehmen durch Barzahlung, Überweisung, Scheckgutschrift,.. (Erhöhung Kasse, Erhöhung Forderungen) Ertrag = jahresüberschusserhöhender Wertezuwachs (analog Aufwand) Leistungen (Erlöse) = Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in der Periode Quelle: Hopfenbeck, W.:Allgemeine BetriebswirtschaKs- und Managementlehre, Landsberg Lech, 2000, S. 72

Erfassung/Abbildung des betrieblichen Umsatzprozesses Rechnungswesen Geschäfts-/Finanzbuchhaltung Aufgaben: Erfassung der Vermögensund Kapitalveränderungen (Bilanz) Ermittlung des Jahreserfolges (GuV) Adressaten: Gesellschafter interessierte Dritte Finanzbehörden Kostenrechnung Betriebsbuchhaltung Aufgaben: Erfassung des betrieblichen Werteverzehrs sowie des Ergebnisses der betrieblichen Leistungserstellung Ermittlung des Betriebsergebnisses Ermittlung der Wirtschaftlichkeit Kalkulation Adressaten: Geschäftsführung interne Leistungsträger Statistik/Planungsrechnung 18 Rechengrößen: Einnahmen Ausgaben Erträge - Aufwendungen Rechengrößen: Kosten - Leistungen Quelle: Hopfenbeck, W.:Allgemeine BetriebswirtschaKs- und Managementlehre, Landsberg Lech, 2000, S. 72

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses Erfolgsmaßstäbe der betrieblichen Leistungserstellung (Kennzahlen) Bilanz und GuV als Infoquelle zur Bildung betrieblicher Erfolgskennzahlen Vermögen Anlagevermögen: - Sachanlagen - Finanzanlagen Bilanz Bilanzstruktur Eigenkapital Kapital Umlaufvermögen: - Vorräte - Forderungen - flüssige Mittel Fremdkapital: - langfristig - kurzfristig Bilanzsumme Bilanzsumme 19 Quelle: Hopfenbeck, W.:Allgemeine BetriebswirtschaKs- und Managementlehre, Landsberg Lech, 2000, S. 72

GuV als Infoquelle zur Bildung betrieblicher Erfolgskennzahlen (Darstellung der GuV in Staffelform nach Gesamtkostenverfahren gem. 275 HGB) 20

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses - Wertschöpfung als OrienEerungsgröße Wertschöpfungsentstehungsrechnung Gesamtleistung der Unternehmung (Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen)./. Vorleistungen (Wareneinsatz = Vorleistungen anderer Wirtschaftseinheiten, Abschreibungen = Vorleistungen anderer Wirtschaftseinheiten, die in früheren Perioden bezogen wurden). = Wertschöpfung Wertschöpfungsverwendungsrechung Arbeitseinkommen (Löhne, Gehälter,...) + Kapitaleinkommen (Fremdkapitalzinsen, Gewinne,...) + Gemeineinkommen (Steuern, Zahlungen an die Öffentlichkeit,...) = Wertschöpfung 21

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses Finanz- und güterwirtschapliches Gleich- gewicht als OrienEerungsgröße FinanzwirtschaKliches Gleichgewicht AbsBmmung der ausgabenrelevanten und der einnahmenrelevanten Zahlungsströme der Unternehmung (Liquiditätspostulat) - Volumen - Zeitpunkte GüterwirtschaKliches Gleichgewicht AbsBmmung von Beschaffung, ProdukBon und Absatz in zeitlicher, organisatorischer Sowie kosten- /erlösbezogener Hinsicht - AusgleichsfunkBon des Lagers 22

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses BesEmmungsgrößen des finanzwirtschaplichen Umsatzprozesses Phase 1 (Gründung) Kapitalbeschaffung = Finanzierung von außen Einnahme Phase 2, 3, n Kapitalverwendung = Investition Ausgabe Phase 2, 3, n Phase 2, 3, n (Liquidation) Kapitalrückfluss = Desinvestition, Kapitalbildung, Gewinn Kapitalabfluss = Entfinanzierung (Rückzahlung, Gewinnausschüttung, Verlust) Einnahme Ausgabe 23

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses Zielgrößen betrieblicher Leistungserstellung im Spannungsverhältnis Ökonomische Dimension Rentabilität Wirtschaftlichkeit Produktivität ökonomisches Prinzip Soziale Dimension Arbeitszufriedenheit Arbeitssicherheit Mitbestimmung... Human- Prinzip Interessenausgleich im Spannungsdreieck der betrieblichen Leistungserstellung (Koalitionsansatz der Unternehmung) Ökologische Dimension gesellschaftliche Verpflichtung Schonung der natürlichen Lebensgrundlagen... Prinzip der geringst- Möglichen Umweltbelastung 24

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses Steuerungsgrößen / Kennzahlen 1. Kennzahlen zur Beurteilung der Liquiditätssituation: Liquidität = absolute Liquidität = Fähigkeit einer Unternehmung, die zu einem Zeitpunkt zwingend fälligen Zahlungsverpflichtungen uneingeschränkt erfüllen zu können. Bestand an Zahlungsmitteln + die Möglichkeit/Fähigkeit, andere Vermögensteile in Geld umzuwandeln (Liquidation von Aktiva). relative Liquidität = Zahlungsmittelbestand (Anfangsbestand) in der Periode t + Einzahlungen (in t) - Auszahlungen (in t). Kennzahlen zur Analyse der Liquiditätssituation: Liquidität 1. Grades = Liquidität 2. Grades = Liquidität 3. Grades = Zahlungsmittel kurzfristige Verbindlichkeiten Zahlungsmittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten Zahlungsmittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte kurzfristige Verbindlichkeiten 25

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses Steuerungsgrößen / Kennzahlen 1. Kennzahlen zur Beurteilung der Liquiditätssituation: Erläuterungen zu den Zähler- und Nennerpositionen der Liquiditätsgrade Zahlungsmittel = Kasse, Sicht- und Termineinlagen bei Banken, Postbankguthaben, Schecks, diskontfähige Wechsel kurzfristige Verbindlichkeiten = Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Kontokorrentkredite, kurzfristige Rückstellungen, erhaltene Anzahlungen, Schuldwechsel, sonstige Verbindlichkeiten, ausschüttungsfähiger Bilanzgewinn Grenzen der Aussagekraft der Liquiditätskennzahlen: - Vergangenheitswerte, nur Stichtagsbezug - keine Aussagen zur tatsächlichen Fälligkeit - Sicherungsübereignungen, Verpfändungen, abgetretene Aktiva sind nicht direkt ersichtlich - Kreditlinien nicht ersichtlich, nicht berücksichtigt 26

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses Steuerungsgrößen / Kennzahlen 1. Kennzahlen zur Beurteilung der Liquiditätssituation: Kennzahlen zur langfristig statischen Liquiditätsanalyse Deckungsgrad A = Deckungsgrad B = Eigenkapital Anlagevermögen Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital Anlagevermögen Deckungsgrad C = Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital Anlagevermögen + langfristig gebundenes Umlaufvermögen 27

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses Steuerungsgrößen / Kennzahlen 2. Kennzahlen zur Beurteilung der Produktivität: Produktivität = Gesamtproduktivität = Ausbringungsmenge (Mengengröße) Faktoreinsatzmenge (Mengengröße) Leistungsergebnis (hergestellte Fabrikate) Leistungseinsatz (gesamter Einsatz an Produktionsfaktoren) Teilproduktivität = Leistungsergebnis (hergestellte Fabrikate) Einsatz eines Produktionsfaktors*) *) Arbeitsproduktivität, Werkstoffproduktivität, Betriebsmittelproduktivität Outputmenge Kostenwirtschaftlichkeit = Kosten der Inputfaktoren 28

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses Steuerungsgrößen / Kennzahlen 3. Kennzahlen zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit: Wirtschaftlichkeit = Ertrag (Erlös) Aufwand (Kosten) Abweichungsgrad = Ist-Aufwand Soll-Aufwand ; Ist-Kosten Soll-Kosten Ergiebigkeitsgrad = Ist-Leistung Soll-Leistung Sparsamkeitsgrad = Soll-Einsatz Ist-Einsatz 29

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses Steuerungsgrößen / Kennzahlen 4. Kennzahlen zur Beurteilung der Rentabilität: Rentabilität = Erfolgsgröße (z.b. Gewinn) Bezugsgröße (z.b. Eigenkapital) Eigenkapitalrentabilität = Gesamtkapitalrentabilität = Jahresüberschuss Eigenkapital Jahresüberschuss + FK-Zinsen + Steueraufwand Eigenkapital + Fremdkapital (Gesamtkapital) = EBIT Gesamtkapital Umsatzrentabilität = Ordentliches Betriebsergebnis Umsatz Return on Investment = Umsatzrendite x Kapitalumschlagshäufigkeit = Bezugsgröße ( Gewinn ) Umsatz x Umsatz Investiertes Kapital 30

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses Steuerungsgrößen / Kennzahlen 4. Kennzahlen zur Beurteilung der Rentabilität: 31

Steuerung des betrieblichen Umsatzprozesses - Interdependenzen zur Strategischen Unternehmensführung Quelle: in Anlehnung an Malik Managementzentrum St. Gallen 2007 32