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Transkript:

Ausgewählte Zoonoseerreger in Lebensmitteln Aus den Mitteilungen der Länder und des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) über die Zoonosenerreger- Untersuchungen wird jährlich ein nationaler ausführlicher Bericht (2006/2007/2008/2009/2010) erstellt und vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) veröffentlicht (http://www.bfr.bund.de/cd/299). Die Lebensmitteluntersuchung auf Zoonoseerreger wird risikoorientiert nach Warengruppen bzw. Erregern durchgeführt. Lebensmittelgruppe Anzahl Proben Probenanzahl mit Salmonellennachweisen sonstige Rindfleisch 21 0 Schweinefleisch 35 1 2,9 1 100 Wildfleisch 45 1 2,2 1 100 Fleisch anderer Tierarten 2 0 Hackfleisch und erzeugnisse (nach Hackfleisch-Verordnung) Rohfleisch, zerkleinert 6 0 311 10 3,2 5 50 5 50 Fleischteilstücke gewürzt, mariniert, paniert Fleischerzeugnisse, hitzebehand. einschl. Konserven Fleischerzeugnisse, anders stabilisiert 12 0 31 0 97 1 1,0 1 100 Fisch, Krusten-, Schalen-, Weichtiere - Erzeugnisse daraus 294 0 Vorzugsmilch 5 0 Milch ab Hof, Sammelmilch 20 0 Rohmilch anderer Tierarten 5 0 Erzeugnisse aus Rohmilch 15 0 Milch, erhitzt 6 0 Milcherzeugnisse inclusive Butter, Käse, Trockenmilch 340 0 Speiseeis 439 0 Eiprodukte, Eiaufschlagmasse 7 0 Feine Backwaren, Teigwaren 133 0 Feinkostsalate 165 0 Gemüsekeimlinge, vorzerkleinertes Gemüse 4 0 Pudding, Cremespeisen 2 0 Fertiggerichte 33 0 Kindernahrung/Diätnahrung 1 0

Lebensmittelgruppe Anzahl Proben Probenanzahl mit Salmonellennachweisen sonstige Gewürze 1 0 Sonstige Lebensmittel, pflanzlich 36 0 Gesamt 2066 13 0,6 5 38,5 0 8 61,5 Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2011 2066 Lebensmittelproben hinsichtlich ihrer Kontamination mit Salmonellen untersucht. Die Gesamtnachweisrate von Salmonellen in Lebensmitteln ist mit 0,6 % niedriger als die des Vorjahres (1,4 %). Dies resultiert auch aus einer Abnahme der Kontamination von Hackfleisch und Hackfleischerzeugnissen von 4,9 % auf 3,2 % im Jahr 2011. Eine untergeordnete Rolle spielen Salmonellen nach wie vor beim rohen Fleisch (Schweinefleisch 1 Nachweis = 2,9 % und Wildfleisch 1 Nachweis = 2,2 %; 2010: 1 Nachweis / 1,9 %) und anders stabilisierten Fleischerzeugnissen (1 Nachweis = 1 %, 2010: 1 Nachweis = 1,2 %, 2009: 1 Nachweis / 1,3 %). Dafür erwies sich von 2008 bis 2011 Speiseeis bei 439 untersuchten Proben als. Salmonellenkontamination von Hackfleisch und -erzeugnissen Jahr % Nachweisrate bei Hackfleisch und -erzeugnissen Andere % Salmonellen gesamt % 2002 6,9 1,4 8,3 2003 2,6 2,7 5,3 2004 1,7 2,2 3,9 2005 1,9 0,6 2,5 2006 1 1,8 2,8 2007 0,8 3,3 4,1 2008 2,6 1,6 4,2 2009 0,5 1,6 2,1 2010 0,8 4,1 4,9 2011 1,6 1,6 3,2 Salmonellennachweise in Hühnereiern (Konsumeinern) Die Hühnereier hauptsächliche Kontaminationsursache bei lebensmittelbedingten Erkrankungen erwiesen sich im Jahr 2011 mit 0,8 % (auch auf der Schale mit 0,8 %) Nachweisen ähnlich kontaminiert wie in den Vorjahren. Die nahezu ausschließliche Verarbeitung von pasteurisierten Eiprodukten bzw. die prinzipielle Durcherhitzung bei Verarbeitung von Rohei ist hier die Grundlage für die Ausschaltung eines durch Salmonellen bedingten Gesundheitsrisikos.

Salmonellennachweise in Hühnereiern (Konsumeinern) 2011 Tierart Proben Salmonellennachweise gesamt sonstige Konsumeier vom Huhn, gesamt 643 5 0,8 0 5 100 0 Schale 643 5 0,8 0 5 100 0 Dotter 643 0 0 0 0 Salmonellennachweise aus Geflügel und Geflügelfleischerzeugnissen Die Nachweisrate bei Fleisch vom Huhn/Hähnchen hierunter fallen vor allem Masthähnchen weist mit 7,1% positiven Nachweisen eine niedrigere Kontaminationsrate als im vergangenen Jahr (2010: 7,9 %) auf. Die Salmonellenkontamination ist bei dieser Gruppe im gesamten Bundesgebiet aber deutlich zurückgegangen (2006: 11,54 %, 2007: 8,35 %, 2008:10,2%, 2009: 6,8 %). Auch in M-V war 2011 ein leichter Rückgang der Nachweisrate auf 5,1 % zu verzeichnen! Hinsichtlich der Serovarverteilung ist in M-V 2011 und bei Masthähnchen nicht mehr aber bei Puten nachgewiesen worden, während die sonstigen mit 60 % nachge-wiesen wurden.. Salmonellennachweise aus Geflügel und Geflügelfleischerzeugnissen Tierart Proben Salmonellennachweise insgesamt sonstige Huhn/Hähnchen 70 5 7,1 1 20 1 20 3 60 Enten 2 0 Gänse 2 0 Puten 6 0 Fleischerzeugnisse mit Geflügelfleisch 18 0 Gesamt 98 5 5,1 1 20 1 20 3 60 Es ist zu beobachten, dass die im Rahmen der Zoonose-Bekämpfungsprogramme beim Geflügel (Hähnchen, Huhn, Pute) ein Rückgang der Salmonellen in den an den Endverbraucher abgegebenen Lebensmitteln zu verzeichnen ist. Seit 2008 wurden die Bekämpfungsprogramme in Deutschland schrittweise umgesetzt, 2008 bei Legehennen, dann 2009 bei Masthähnchen und 2010 bei Puten. Insgesamt konnte seit 2008 ein starker Rückgang der Salmonellosen beim Menschen festgestellt werden, was als Konsequenz aus den getroffenen Maßnahmen im Rahmen der nationalen Bekämpfungsprogramme gewertet wurde. Dies wird daraus abgeleitet, dass insbesondere der Anteil von S. -Erkrankungen zurückgegangen ist.

2. Verotoxinbildende E. coli (VTEC) Ausgwählte Lebensmittelgruppen werden risikoorientiert auf verotoxinbildende Escherichia coli (VTEC) untersucht. Infektionen mit VTEC kommen weltweit vor, als Reservoir für Infektionen des Menschen gelten Wiederkäuer, vor allem Rinder. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt fäkaloral, wobei die Erregeraufnahme über den Kontakt mit Tierkot, über kontaminierte Lebensmittel bzw. kontaminiertes Wasser erfolgt, aber auch durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch. Der Schwerpunkt liegt bei diesen Untersuchungen bei rohen Lebensmitteln (Fleisch und Erzeugnissen daraus, Rohmilch, Rohmilchkäse) in Erkrankungsfällen aber auch bei Umgebungsuntersuchungen. Bei 6 (1,4 %) von 430 untersuchten Proben konnten VTEC mit einem erhöhten Pathogenitäts- (Erkrankungs-) potential behafteten Zoonoseerreger nachgewiesen werden. Aufschlüsselung der untersuchten Proben nach Produktgruppen Produkt Untersuchungen Verotoxinbildende E. coli n positiv % Serotyp rohes Rindfleisch, Rohfleisch, zerkleinert Schweinefleisch, Schweinehack und Rohfleischerzeugnisse 24 1 4,2 O 117:H7 6 0 Fleisch anderer Tierarten 3 0 Wildfleisch 16 2 12,5 Rinderhackfleisch und Rohfleischerzeugnisse 45 0 O 146:H28 O 131:H30 Mischhack 29 1 3,4 O 113:H21 Hitzebehandelte sowie anders stabilisierte Fleischerzeugnisse 4 0 rohe Milch, Vorzugsmilch 11 0 Rohmilchkäse 4 0 Käse u. a. Produkte aus pasteurisierter Milch 5 0 Fertiggerichte, Kindernahrung 4 0 Sprossgemüse 67 0 Blattgemüse 36 0 anderes Gemüse 86 0 Pflanzliche LM, sonstige 6 0 Mineral-, Trinkwasser, alkoholfreie Getränke 3 0 Umgebungsproben (Tupfer, BG) 69 0 Umweltproben (Wasser, Kot, Humus) 12 2 11,1 Lebensmittelproben gesamt 430 6 1,4 O 71:H42 O 8:Hnt O21 : H21

3. Campylobacter jejuni und coli Campylobacter wurde in den vergangenen Jahren bei den gemeldeten zoonotischen Infektionen des Menschen als häufigste Infektionsursache festgestellt und ist gegenüber den Vorjahren stetig angestiegen. Im Hauptaugenmerk stehen hier die thermophilen Campylobacter (C. jejuni und coli), die beim Menschen hauptsächlich die Campylobacteriosen hervorrufen. Im Jahre 2011 wurden 167 Lebensmittelproben auf Campylobacter-Arten (Camp. spp.) untersucht. Die Nachweisquote aller untersuchten Lebensmittel lag bei 18 % (30 Proben), die bei rohem Geflügelfleisch bei 34,2 %. und bei Rohmilch ab Hof bei 10,7 % Aus dem Vorkommen von Campylobacter im Geflügelfleisch können im Vergleich zu den Campylobacter- Infektionen beim Menschen direkte Zusammenhänge abgeleitet werden. Campylobacter jejuni und C. coli Lebensmittelgruppen Fleisch außer Geflügel 13 0 Hackfleisch und Hackfleischerzeugnisse nach HFlV 10 0 Fleischerzeugnisse mit Geflügelfleisch 8 0 Proben bei Nachweis: Erreger * Nachweis/Probe C. jejuni C. coli C. lari n n % n % n % Geflügel, roh** 79 27 34,2 14 51,9 12 44,4 1 3,7 Vorzugsmilch 5 0 Rohmilch, Milch ab Hof 28 3 10,7 3 Rohmilchkäse 11 0 Milch u. Milchprodukte pasteurisiert 7 0 sonstige pflanzl. LM und Fertiggerichte 6 0 Lebensmittel gesamt 167 30 18,0 17 56,7 12 40,0 1 3,3 *einschließlich Mehrfachnachweise aus einer Probe, ** Geflügel, roh: einschl. Zoonose-Monitoring (ZM) Putenhalshaut

4. Listeria monocytogenes Im Jahre 2011 wurden 1911Lebensmittelproben auf Listeria monocytogenes (L. m.) untersucht (2010: 1998 Lebensmittelproben). Lebensmittelgruppen Probenanzahl Positive Proben quantitativ * qualitativ gesamt n n % n % n % Fleisch roh (außer Geflügel u. -Erzeugnisse) 1 0 Hackfleisch 201 6 3 6 3 Hackfleischerzeugnisse 64 5 7,8 5 7,8 Hitzebehandelte Fleischerzeugnisse 68 1 1,5 1 1,5 Anders stabilisierte Fleischerzeugnisse 100 15 14,9 15 14,9 Geflügel, roh und Geflügelfleischerzeugnisse 10 0 Fisch, roh 9 1 11,1 1 11,1 Fischerzeugnisse 227 4 1,8 7 3,1 11 4,8 Krusten-, Schalen- und Weichtiere 44 0 Rohmilch, Milch ab Hof, Vorzugsmilch 31 3 9,7 3 9,7 Milch erhitzt 59 0 Käse, einschließlich rohmilchhaltiger Käse 229 7 3,1 7 3,1 Milcherzeugnisse, sonst. 92 0 Butter 40 0 Speiseeis 437 0 Teigwaren, Feine Backwaren 126 0 Feinkostsalate, tierisch 124 6 4,8 6 4,8 Feinkostsalate, pflanzlich 19 0 Fertiggerichte 22 4 18,2 4 18,2 Sonstige pflanzliche Lebensmittel 8 0 Lebensmittel 1911 4 0,2 55 2,9 59 3,1 Keimzahl >= 100 Koloniebildende Einheiten/g bzw. ml Die Nachweisquote von Listeria monocytogenes der untersuchten Lebensmittel lag bei 3,1 % (59 Proben). Darunter befanden sich 7 Lebensmittelproben, die im quantitativen Verfahren Werte über 100 KBE pro g aufwiesen. Problematisch sind Produkte zu bewerten, die bei der Lagerung eine Vermehrung von L. m. zulassen und vor dem Verzehr oft nicht ausreichend erhitzt werden bzw. verzehrsfertig sind. Die höchsten Isolationsraten wurden mit18,2 % bei Fertiggerichten, 14,9 % bei anders stabilisierten

Fleischerzeugnissen 11,1 % bei rohem Fisch, 9,7 % bei Rohmilch ab Hof, und 7,8 % bei Hackfleischerzeugnissen sowie mit 4,8 % bei tierischen Feinkostsalaten als auch bei Fischerzeugnissen bestimmt. Bei den Fischerzeugnissen wurden bei 4 Proben Keimzahlen von > 100 KbE/g am Ende der Haltbarkeit festgestellt, die zu einer lebensmittelrechtlichen Beanstandung führten. Andere Lebensmittelgruppen waren mit 3 % bei Hackfleisch auffällig. Bei 229 Käseproben einschließlich rohmilchhaltiger Käse konnte bei 7 Proben (3,1 %) Listeria monocytogenes nachgewiesen werden. 5. Yersinia enterocolitica Lebensmittelgruppen Untersuchte Proben Nachweise n n % Vorzugsmilch 5 0 Rohmilch, Milch ab Hof 19 2 10,5 Sammelmilch anderer Tierarten 7 0 Milchprodukte, Milch anderer Tierarten 1 Lebensmittel gesamt 32 2 6,3