Länderanalyse Schleswig-Holstein

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Transkript:

Demographiemonitor Seite 1 Länderanalyse Schleswig-Holstein Ein Baustein aus dem Demographiemonitor www.aktion2050.de/demographiemonitor

Demographiemonitor Seite 2 Länderanalyse Schleswig-Holstein Ein Baustein aus dem Demographiemonitor Kontakt: Dr. Ole Wintermann Projektmanager Bertelsmann Stiftung Telephone: 05241 81-81232 Email: Ole.Wintermann@bertelsmann.de Internet: www.aktion2050.de Dr. Thieß Petersen Projektmanager Bertelsmann Stiftung Telephone: 05241 81-81218 Email: Thiess.Petersen@bertelsmann.de Internet: www.aktion2050.de Matthias Ritter Kommunikation Bertelsmann Stiftung Telephone: 05241 81-81194 Email: Matthias.Ritter@bertelsmann.de Internet: www.aktion2050.de Dies ist ein Auszug aus dem Demographiemonitor. Herausgeber: Bertelsmann Stiftung, Gütersloh Internet: www.bertelsmann-stiftung.de/verlag Gütersloh, Februar 2007

Demographiemonitor Seite 3 Länderanalyse Schleswig-Holstein Inhalt 1 Besondere Merkmale...4 2 Ländersteckbrief...5 3 Signale für Handlungsbedarf in Schleswig-Holstein: Landkarte und Definition...7

Demographiemonitor Seite 4 Schleswig-Holstein 1 Besondere Merkmale Schleswig-Holstein weist im Vergleich zu den meisten anderen Bundesländern sechs Besonderheiten auf, von denen einige positiv, andere negativ sind. Es ist das einzige Bundesland, in dem es bei der Wanderung innerhalb Deutschlands gegenwärtig keine Signale für einen besonderen Handlungsbedarf gibt, das einzige Land, in dem der starke Rückgang beim Beschäftigungspotenzial auf einen besonders hohen Handlungsbedarf hinweist, eines von vier Ländern, in denen die Erwerbsbeteiligung der Frauen und die Aktivenquote der Frauen gestiegen sind, eines der fünf Bundesländer, in denen die Bruttoanlageinvestitionen zugenommen haben, eines von drei Ländern, in denen die Patentanmeldungen nicht signifikant zugenommen haben und in denen gleichzeitig das Niveau der Patentanmeldungen unter dem Bundesdurchschnitt liegt, und neben Niedersachsen das einzige Bundesland, in dem der Anteil der Schulabgänger mit einem Abschluss der Sekundarstufe II besonders stark gesunken ist und in dem das aktuelle Niveau dieses Indikators unter dem Bundesdurchschnitt liegt.

Demographiemonitor Seite 5 Indikator Ländersteckbrief Schleswig-Holstein (SH) Schleswig- Holstein Deutschland zielkonforme Entwicklung 5 Teilziel: Ökonomischen Wohlstand erhalten bzw. mehren Gesamtbewertung für SH BIP-Wachstum 1,75 1,56 ja reales BIP pro Kopf 22.121 24.438 ja (Euro) 3 BNE-Wachstum -0,17 0,13 ja (Prozent) 2 BNE pro Kopf 23.389 23.899 ja (Euro) 2 Binnenmigration je 1000 Einwohner 3,88 - ja (absolute Zahlen) 3 Wachstum Bruttoanlageinvestitionen -4,23-6,45 ja (Prozent) 1 Veränderung realisierte Beschäftigung -0,88-0,79 nein aller Erwerbstätigen (Prozent) 1 Produktivität je Erwerbstätigen 50.060 50.841 ja (Euro) 3 Patentanmeldungen je 100 000 Einwohner 3 22 59 nein Teilziel: Wertschöpfung auf mehr Schultern verteilen Beschäftigungspotenzial 53,2 54,8 nein Erwerbsbeteiligung 79,02 77,23 ja Erwerbsbeteiligung der Männer 86,46 84,03 nein Erwerbsbeteiligung der Frauen 71,45 70,23 ja Erwerbsbeteiligung der Älteren 52,87 48,93 nein Aktivenquote 42,99 43,23 nein Aktivenquote der Männer 48,53 48,78 nein Aktivenquote der Frauen 37,68 37,91 ja Teilziel: Investitionen in Humankapital erhöhen Anteil Bildungsausgaben am BIP 3,69 3,95 nein (Prozent) 1 Schulabgänger ohne 9,84 8,34 nein Hauptschulabschluss Schulabgänger mit Abschluss 21,68 24,14 nein Sekundarstufe II Abbrecherquote bei der 9,74 8,09 nein Berufsausbildung Studierendenquote 15,39 21,04 ja (Prozent im WS) 2/3 Absolventenquote Hochschule 14,60 19,50 ja Jugendarbeitslosigkeit 4,8 5,0 ja unter 20-Jährige Jugendarbeitslosigkeit der unter 25-Jährige 11,1 11,6 nein ( 1 2002, 2 2003, 3 2004, 4 2005 5 im jeweils betrachteten Zeitraum, siehe dazu die Langfassung)

Demographiemonitor Seite 6 Indikator Ländersteckbrief Schleswig-Holstein (SH) (Fortsetzung) Schleswig- Deutschland zielkonforme Holstein Entwicklung 5 Teilziel: Rahmenbedingungen für Familiengründungen verbessern Gesamtbewertung für SH Bevölkerungsentwicklung 0,2-0,04 ja Jugendquotient 39,32 36,96 ja (absolute Zahlen) 3 Anzahl Geburten 8,52 8,55 nein je 1000 Einwohner 3 Sozialhilfequoten unter Kindern 8,65 7,57 nein Angebot an Kinderkrippenplätzen 2,65 8,53 ja (Prozent) 1 Angebot an Kindergartenplätzen 96,23 104,88 ja (Prozent) 1 Angebot an Kinderhortplätzen (Prozent) 1 5,54 12,5 ja Teilziel: Zuwanderung erhöhen und Bildungschancen verbessern Wanderungssaldo gegenüber dem 0,06 1,00 nein Ausland je 1000 Einwohner 3 Altersstruktur der Zuwanderung unter 15,35 13,61 nein 18 Jahren (Prozent) 2 ausl. Schulabgänger ohne 18,86 18,09 nein Hauptschulabschluss ausl. Schulabgänger mit Abschluss Sek. II 8,38 10,16 nein Teilziel: Soziale Sicherungssysteme nachhaltig und effizient gestalten Altenquotient 48,82 45,48 nein (absolute Zahlen) 3 Anteil expliziter Staatsverschuldung 33,10 24,56 nein am BIP Explizite Staatsverschuldung pro Kopf (Euro) 3 7.783 8.035 nein Teilziel: Soziale Stabilität in der Gesellschaft stärken Kriminalitätsrate (Straftaten je 100 000 9077 8040 ja Einwohner) 3 Mitgliedschaft in politischen Parteien 2,69 2,42 nein (Prozent) 2 Wahlbeteiligung 79,1 77,7 ja (Bundestagswahl) 4 Wahlbeteiligung 36,4 42,9 nein (Europawahl) 3 freiwilliges Engagement 34 36 nein Teilziel: Soziale Kompetenzen ausbauen Anteil der Einpersonenhaushalte 35,60 37,23 nein institutionelle Betreuung von Kindern 9,28 11,00 ja unter 3 Jahren institutionelle Betreuung von Kindern 71,07 78,41 ja (3 bis unter 6-Jährige institutionelle Betreuung von Kindern (6 bis unter 8-Jährige) 80 88,05 nein ( 1 2002, 2 2003, 3 2004, 4 2005 5 im jeweils betrachteten Zeitraum, siehe dazu die Langfassung)

Demographiemonitor Seite 7 Signale für Handlungsbedarf in Schleswig-Holstein: eine Landkarte 1. Oberziel: Effizienz Patentanmeldungen Beschäftigungspotenzial Schulabgänger mit Abschluss Sekundarstufe II realisierte Beschäftigung Erwerbsbeteiligung (Männer) Erwerbsbeteiligung (Ältere) Aktivenquote Aktivenquote (Männer) Bildungsausgaben Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss Abbrecherquote bei der Berufsausbildung Jugendarbeitslosigkeit (unter 25-Jährige) BIP-Wachstum BIP pro Kopf BNE-Wachstum BNE pro Kopf Produktivität je Erwerbstätigen Studierendenquote Hochschulabsolventenquote Studiendauer Binnenmigration Bruttoanlageinvestitionen Erwerbsbeteiligung Erwerbsbeteiligung (Frauen) Aktivenquote (Frauen) Jugendarbeitslosigkeit (unter 20-Jährige) 2. Oberziel: Nachhaltigkeit 3. Oberziel: Bürgergesellschaft Anzahl der Geburten je 1000. Einwohner Sozialhilfequote unter Kindern Wanderungssaldo gegenüber dem Ausland Altersstruktur der Zuwanderung (unter 18- Jährige) ausländische Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss ausländische Schulabgänger mit Abschluss Sekundarstufe II Wahlbeteiligung (Europawahl) Altenquotient explizite Staatsverschuldung (BIP) explizite Staatsverschuldung pro Kopf Mitgliedschaft in Parteien freiwilliges Engagement Einpersonenhaushalte Bevölkerungsentwicklung Jugendquotient Kriminalitätsrate Wahlbeteiligung (Bundestagswahl)

Demographiemonitor Seite 8 Definition der Signale für Handlungsbedarf Begründung: Der Indikator hat sich in der Vergangenheit nicht in die gewünschte Richtung entwickelt, das Bundesland befindet sich bei diesem Indikator folglich nicht auf dem richtigen Weg. Ohne ein Gegensteuern ist zu befürchten, dass sich der Trend der Vergangenheit fortsetzt und das Land auch zukünftig nicht die gewünschte Indikatorenentwicklung vorweisen kann. Außerdem ist der Indikatorenwert des aktuellen Jahres schlechter als der Bundeswert. Schließlich war die Zunahme des Indikators (bzw. beim Ziel einer Senkung des Indikators: die Verringerung des Indikators) in der Vergangenheit schwächer als der Bundestrend. Setzt sich dieser Trend fort, vergrößert sich der Abstand zum Bundeswert in Zukunft immer weiter. Das Land steht somit vor drei Herausforderungen. Es muss erstens versuchen, den Trend der Vergangenheit zu stoppen und ins Positive zu wenden, zweitens die Steigerung (bzw. Senkung) der Entwicklung im Zeitverlauf zu beschleunigen und damit drittens den Abstand zum Bundeswert aufzuholen. Hierzu sind sehr große Anstrengungen erforderlich. Daher liegen Signale für einen besonders hohen Handlungsbedarf vor. Begründung: Der Indikator hat sich in der Vergangenheit nicht in die gewünschte Richtung entwickelt, das Bundesland befindet sich bei diesem Indikator nicht auf dem richtigen Weg. Ohne ein Gegensteuern ist zu befürchten, dass sich der Trend der Vergangenheit fortsetzt und das Land auch zukünftig nicht die gewünschte Indikatorenentwicklung vorweisen kann. Um den Trend der Vergangenheit zu stoppen und ins Positive zu wenden, sind große Anstrengungen erforderlich. Daher liegen Signale für einen hohen Handlungsbedarf vor. Begründung: Der Indikator hat sich in der Vergangenheit in die gewünschte Richtung entwickelt, das Bundesland befindet sich bei diesem Indikator folglich auf dem richtigen Weg. Allerdings verlief die Entwicklung des Indikators im Zeitverlauf (Steigerung oder Senkung) schlechter als der Bundestrend und/oder der Indikatorenwert des aktuellen Jahres ist schlechter als der Bundeswert des gleichen Jahres. Das Land sollte versuchen, bei der Entwicklung im Zeitverlauf die Wachstumsraten (bzw. Schrumpfungsraten) des Bundestrends zu erreichen und/oder den Abstand zum Bundeswert aufzuholen, es liegen daher Signale für einen Handlungsbedarf vor. Begründung: Der Indikator hat sich in der Vergangenheit in die gewünschte Richtung entwickelt. Die Entwicklung des Indikators im Zeitverlauf (Steigerung oder Senkung) verlief zudem nicht schlechter als der Bundestrend. Schließlich ist der Indikatorenwert des aktuellen Jahres nicht schlechter als der Bundeswert des gleichen Jahres. Gegenwärtig liegen daher keine Signale für einen besonderen Handlungsbedarf vor. Dennoch sollte sich das Land nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen. Um auch zukünftig die gewünschte Indikatorenentwicklung sicherzustellen, sind entsprechende Anstrengungen nötig. Die Entwicklung im Bereich der Kindertageseinrichtungen müssen je nach Bundesland einzeln betrachtet und interpretiert werden. Den Systemen der frühkindlichen Bildung in den Ost- und Westländern liegen sehr verschiedene Traditionen und Entwicklungen zu Grunde. Anpassungseffekte durch den Rückbau des früheren DDR-Systems führten in allen Ostländern Anfang der 90er zum Rückgang von Angeboten für Kinder unter drei Jahren. Hierbei muss jedoch das überdurchschnittlich hohe Ausgangsniveau berücksichtigt werden, sodass die Platz-Kind-Relationen in den neuen Ländern noch immer ein Vielfaches der Angebotsrelationen der alten Bundesländer betragen. Positive Entwicklungstrends der Westländer müssen relativiert werden, da bestehende Platz- Kind-Relationen insgesamt auf niedrigem Niveau sind und der aktuelle Status-quo-Vergleich zu europäischen und deutschen Zielwerten für das Jahr 2010 deutlich macht, dass das Ausbautempo deutlich erhöht werden muss. Weitere Daten und Informationen zu den frühkindlichen Bildungssystemen der Bundesländer analysiert die Bertelsmann Stiftung im Rahmen des Projekts Kinder früher fördern. Ergebnisse und Handlungsempfehlungen zu frühkindlichen Bildungssystemen werden im Herbst 2007 publiziert. Bis zum Vorliegen dieser Ergebnisse unterbleibt eine Bewertung der Indikatoren im Bereich der Kinderbetreuung.