Beste Bildung für Österreich

Ähnliche Dokumente
Beste Bildung & Neustart Schule

BESTE BILDUNG FÜR ÖSTERREICHS ZUKUNFT: Bildung neu denken. Schule besser leben.

Vorwort 7. Autorinnen und Autoren 9. Danksagung 11

Vorwort 7. Autorinnen und Autoren 9. Danksagung 11

Schulprogramm. Berufliches Schulzentrum Löbau. Einrichtung des Landkreises Görlitz. BSZ Löbau

3. ERGÄNZTE AUFLAGE, SEPT Beste Bildung. für Österreichs Zukunft. Bildung neu denken. Schule besser leben.

Die Entwicklung der Schulsozialarbeit

Änderungsanträge der Jusos Hamburg zu Antrag BA 1 Landesvorstand Durchlässigkeit und Weiterqualifizierung

ZÜRCHER LEHRPLAN 21 ELTERNINFORMATION

Berufliche Orientierung im Bildungsplan 2016

Energie für die Bildungsreform Donnerstag, 18. Februar 2016

Teil 1 Die FLEX im Kontext der Grundschulpädagogik Prof. Dr. A. Prengel Teil 2 Befunde der Evaluation von FLEX aus der Perspektive von PISA und

Online Nachwuchs finden was tun Betriebe?

Weiterbildungen zur Einführung des Lehrplans 21 Graubünden

Welche Bedingungen sollen Wirtschaft und Politik schaffen? Auswertung der ersten Kartenabfrage. Ulrich Müller, Jan Thiemann Berlin,

Die Korrespondenzschule

22. November 2016 BVBO 2.0. Modul V: Berufs- und Studienorientierung in der Sekundarstufe II

Unterstützt integriert!

Digitalisierung als Beitrag zur Öffnung von Hochschulen

Schulsprengel und Schulverbünde Nachhaltig wirksame Organisationsmodelle in Südtirol

Lehrplan 21 Die Perspektive der Wirtschaft

Inklusion in der Kommune: empirische Ergebnisse einer Studie zur Qualität des Gemeinsamen Unterrichts in der Stadt Jena

LEHRPLAN 21. AG Lehrplan 21 Oltner Kreis

Kanton Zürich Bildungsdirektion Volksschulamt. Zürcher Lehrplan 21. Stand: Januar Kurzinformation für Eltern.

Empfehlungen zum Aufbau und Betrieb von gesundheitsbezogenen Registern. Register in der Medizin: Wo steht die Schweiz? Bern, 1.

Hochwertige und chancengerechte Bildung für alle. Katja Römer Pressesprecherin Deutsche UNESCO-Kommission

Berufs- und Studienorientierung im Freien Gymnasium Borsdorf schon für 10-Jährige. Erfahrung und Neugier zusammenbringen - Für Gute Bildung

Im Kolloqium wählen Sie eine dieser Säule aus und stellen in Ihrer Präsentation dar, wie sich diese Gegebenheiten auf die anderen Säulen auswirken.

Kompetenzen im Kontext europäischer Berufsbildung

Interkulturelle Kompetenz

Berufsbildungszentrum Bau und Gewerbe

Bildungsstandards. Ein weiterer Qualitätssprung für das österreichische Schulwesen

Kooperationsvereinbarung

Qualitätsleitbild der Realschule Balingen. Präambel: Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.

Inhalt. Vorwort zur 2. Auflage... 5 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis... 13

Fachtagung des Ganztagsschulverbandes Landesverband Hessen

Sprachliche Bildung als Querschnittsaufgabe in elementaren Bildungseinrichtungen. Michaela Hajszan Graz, 26. Mai 2011

Pädagogisches ICT-Konzept. Heilpädagogische Schule Lyss

Es gibt nichts, das höher, stärker, gesünder und nützlicher für das Leben wäre, als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

Das Konzept Inklusive Modellregionen in Österreich. Franz Wolfmayr Präsident EASPD

Fairteilung von Bildungschancen!

Symposium: Nationaler Bildungsbericht Österreich Juni 2016

Erläuterung Mission-Statement: Unser Auftrag Die Mission

Das Lernen im Blick eine Chance für Schulentwicklung

Workshop 15 Flexible Lernwege Individuelle und strukturelle Herausforderungen bei der Gestaltung eines durchlässigen Aus- und Weiterbildungssystems

Projekt zur Qualitätssicherung: Leitbilder Grundlage der Qualitätssicherungskultur. Präsentiert von: Juliane Pache Inga Külpmann Kurt Stiller

Einführung für Lehrpersonen

Personalentwicklung an der Hochschule ein Einblick

3) Strukturen des Berufsbildungssystems Schnittstellen

Mehrsprachigkeit im deutschen Bildungssystem. Eva Hammes-Di Bernardo Saarbrücken

Bildung in der lernenden Gesellschaft

Sekundarstufe I im Kanton Solothurn

Ist Digitalisierung ein Führungsthema für Schulleitende? So gelingt die Sicherstellung der pädagogischen Verantwortung Atelier für Schulleitende

Informationsabend 2. Sek 3. Sek, Wahlfach und Stellwerk. Laufbahnzentrum 22. September 2016 Michael Knechtle

Daniel Süss. Claudia Lampert Christine W. Wijnen. Medienpädagogik. Ein Studienbuch zur Einführung VS VERLAG FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN

Seminare in den Jahrgangsstufen 11 und 12 des GymnasiumsFortgeltung ab gem. BayVV_1140_S_070VwVWBek v (AllMBl. S. 1555).

Sprachliche Bildung in Österreich Herausforderungen und aktuelle Entwicklungen. Elisabeth Schlocker, ÖSZ 23. September 2016

Kanton Zürich Bildungsdirektion Volksschulamt. Zürcher Lehrplan 21. Stand: Januar Kurzinformation für Eltern. Kindergarten Primarstufe

LLL :2020 Strategie zum lebensbegleitenden Lernen in Österreich

Information zu den Bewertungskriterien

DEUTSCHER BILDUNGSRAT Empfehlungen der Bildungskommission. Strükturplan für das Bildungswesen. Ernst Klett Verlag Stuttgart

Fortbildung und Beratung auf dem Weg zur inklusiven Schule. Qualifizierung von Inklusionsberaterinnen und Inklusionsberatern

Schulzeugnisse und Beurteilung verstehen

Übersicht über die deutsche Berufsbildung. Priv. Doz. Dr. phil. Stefan Wolf Fachgebiet Schul- und Berufspädagogik im IfE

Zürcher Lehrplan 21 Gesamtschulischer Elternabend

Der Prozess der Inklusion an Bremer Schulen (strukturelle Perspektiven)

DEUTSCHER BILDUNGSRAT Empfehlungen der Bildungskommission. Strukturplan für das Bildungswesen. Ernst Klett Verlag Stuttgart

Bildungswert der Praxis Standortbestimmung Berufsbildungspolitik

Fit für den Arbeitsmarkt der Zukunft? Einführung ins Thema und Vorstellung zentraler Eckpunkte zu einer kohärenten Förderung junger Menschen

Interkulturelle Orientierung von Bildungspatenschaften und Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen Mousa Othman

Autonomie der Schulen in Südtirol 20. April 2015 Dr. Rudolf Meraner

Kanton Zürich Bildungsdirektion Volksschulamt. Optimaler Einstieg ins Berufsleben und in weiterführende Schulen

Der NQR in Österreich

Schulbücher im Fokus

*PH Vorarlberg, Feldkirch. Josef Mallaun* Christoph Weber** **PH OÖ, Linz

Gesamtübersicht Software 1.8.4

Herkunftssprachlicher Unterricht (HSU) in der Schweiz

Workshop 2 Erfolgreich ausbilden, motivieren, fördern, Konflikte lösen

Initiative für Ausbildungsstellen und Fachkräftenachwuchs im Kreis Warendorf

(Methodisch-differente) Perspektiven auf Verständnisse pädagogischer Qualität in verschiedenen Bildungsinstitutionen Kommentar

Potentiale nutzen Übergänge schaffen Forum 4 Modularisierung als Strukturanpassung

Die Realisierung des lebenslangen Lernens als Kernaufgabe von Berufsschulen?

Ausschreibung. Professur Informatische Bildung Sek. I

Schulen und Arbeitsmarkt im Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen. 1. Demografischer Wandel, 2. Verbesserung der Berufsorientierung

c ülervorträge als Ausgangspunkt mündlicher Kompetenzentwicklung Fachvorträge als Längs- und Querschnittaufgabe von Schule

Binnendifferenzierung mit digitalen Medien gestalten

Seminarangebot SCHiLF und SCHüLF

Rede Dr. Reinhold Festge Präsident des VDMA anlässlich der PK zur Vorstellung der VDMA/ McKinsey Studie Zukunftsperspektive deutscher Maschinenbau

Leitbild Bildung des Landkreises Elbe-Elster

Herzlich willkommen zum HR-Fachforum. «Wie gelingt lebenslanges Lernen»

Schule Rotweg, Horgen

Bachelor-Studiengang Erziehungswissenschaft. Wahlpflichtbereich Soziale Arbeit. Modul-Handbuch

Fachtagung. Bildungsübergänge gemeinsam gestalten Vielfalt gerecht werden Ansätze I Herausforderungen I Strategien

Kommentiertes Beispiel für eine Unterrichtseinheit nach dem Unterrichtsprinzip Berufssprache Deutsch

Berufsbildung Rémy Hübschi Vizedirektor Leiter Abteilung Berufs- und Weiterbildung. Herbsttagung, 5. November 2018

MIRJAM FRISCHKNECHT JÜRG WIDMER. Herzlich Willkommen zum Workshop Projekt ZentrUM Aadorf. Lehrerin Unterstufe Teamleiterin Unterstufe.

Amt für Volksschule. Der neue Lehrplan Volksschule Thurgau Jahrestagung TBK 2015

Das voxmi-curriculum. Erstellt von. Mag. Erika Hummer Mag. Martina-Huber-Kriegler Mag. Ursula Maurič dem Team der voxmi-lehrer/innen.

PISA 2015 Allgemeine Informationen

Transkript:

Beste Bildung für Österreich Wie wichtig ist Grundbildung für die Industrie? IMST-Tagung, Klagenfurt, 28.9.2016 Eva Haubner, Industriellenvereinigung

Worum es heute geht 1. Industrie und Bildung ein Widerspruch? 2. Herausforderungen des 21. Jahrhunderts 3. Beste Bildung für Österreichs Zukunft das Bildungsprogramm der IV 4. Kernelement von Beste Bildung: Grundbildung und Bildungspflicht 5. Kurzer Ausblick: wie erreichen wir Grundbildung 1

Industrie und Bildung Bildung: zentraler Stellenwert für Gesellschaft und Wirtschaft & Voraussetzung für Forschung und Innovation Engagement der IV: Verantwortung für Gesellschaft & unmittelbares Interesse ihrer Mitgliedsunternehmen Erfolgreicher Wirtschafts- und Innovationsstandort: braucht Top-Bildungssystem 2

Erwartungen nicht erfüllt Pflichtschulbereich: Grundkompetenzen nicht gesichert Umsetzung von Reformen: bruchstückhaft, zu langsam, zu wenig zielgerichtet Ideologische Herangehensweisen - verhärtete Fronten Antworten auf die massiven Herausforderungen des 21. Jahrhunderts fehlen 3

4 Herausforderungen und Wandel

Beste Bildung für Österreichs Zukunft Ganzheitliches Bildungsprogramm für grundlegende Reformen des Bildungssystems Durchgängiges Bildungsmodell: Sechs inhaltliche Bausteine Präsentation: von 11/2014 bis 09/2016 Letzter Streich : Update des IV-Pflichtschulmodells mit Fokus Unterrichtsinhalte, Bildungspflicht & Grundbildung/Grundbildungsnachweis 5

Kernelement von Beste Bildung: Grundbildung und Bildungspflicht

Neue Schule: von 6-14 1. Basisphase und drei Schulphasen 2. Zukunftsgerichtete Unterrichtsinhalte & moderner Unterricht 3. Grundbildung und Bildungspflicht 4. Gemeinsame Schule vom ersten Schultag bis zum Grundbildungsnachweis 5. Verschränkter Ganztagsunterricht mit Kern- und Erweiterungszeiten 6. PädagogInnenleitbild, Professionalisierung und Jahresarbeitszeitmodell 7. Kooperation mit Umfeld und motivierende Lehr- und Lernumgebung 8. Pädagogische, finanzielle, organisatorische und personelle Autonomie & Qualitätssicherung 9. Schulfinanzierung mittels Trägerschaftsmodell & formel-basierter Pro-Kopf-Finanzierung 10. Optimale Rahmenbedingungen für die Übergänge (Kindergarten, Sek II Spezialisierungsphase) 7

Grundbildung Ziel: bessere Bildungsqualität in der Spitze und in der Breite bis zum Ende der heutigen Sekundarstufe I Dazu braucht es Grundbildung: Ein für die weiteren (Aus-)Bildungswege anschlussfähiges Wissensund Kompetenzniveau, das sich an klar definierten Bildungszielen orientiert Verlässliche Basis für Schulen, ArbeitgeberInnen, Eltern und Jugendliche Grundbildung ist mehr als Lesen, Schreiben, Rechnen. Grundbildung heißt auch: Rüstzeug für künftige Entwicklungen und Herausforderungen (Lebenskompetenz) 8

Grundbildung Konzept der Bildungspflicht ermöglicht Grundbildung durch: Heranführen der Unterrichtsinhalte und des Unterrichts an die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts Vermittlung umfassender sozialer, reflexiver und personaler Kompetenzen Erreichen einer gemeinsamen Wissensbasis bzw. von Mindeststandards in Schlüsselkompetenzen im Sinne einer Standardisierung Fördern von Stärken, Begabungen und besonderen Interessen im Sinne einer Individualisierung 9

10 Unterrichtsinhalte und Unterricht

Bildungspflicht Kein Erfüllen durch Zeitablauf, sondern durch das Erreichen von Grundbildung Die Bildungspflicht dauert im Regelfall 10 Jahre: bildungstypenübergreifend, beginnt im Kindergarten (zwei verpflichtende Kindergartenjahre als Basisphase) und kann je nach individuellem Bedarf und Lernerfolg auch kürzer oder länger andauern, längstens jedoch bis 18 Verantwortung der Schule für die Erfüllung der Bildungspflicht: Grundbildung wird im Rahmen der pädagogischen Autonomie vermittelt und ihr Erreichen extern qualitätsgesichert 11

12 Bildungspflicht

Grundbildungsnachweis Formaler Abschluss der Bildungspflicht durch einen Grundbildungsnachweis Grundbildungsnachweis als duale Leistungserhebung und Kombination von: zentral geprüften Mindeststandards & positivem Abschluss der bildungspflichtigen Schulzeit Grundbildungsnachweis als Ausgangsbasis für die weiteren Ausbildungswege Lösungen für diejenigen, die den GBN nicht in der Regelzeit schaffen 13

Was für den Grundbildungsnachweis spricht Verlässliche Wissens- und Kompetenzbasis Befähigung zum Besuch der Spezialisierungsphase und zum lebenslangen Lernen Individuelle Orientierungshilfe für die weiteren (Aus)Bildungswege Erkenntnisgewinn und Entscheidungsgrundlage für die aufnehmenden Institutionen Auflösung eines diffusen, nicht zufriedenstellenden Übergangs in die Sek II Qualitätsgesicherter, transparenter Abschluss an einer wichtigen Nahtstelle Vergleichbarkeit und Objektivität der Ergebnisse und standardisierter Qualitätsanspruch Meilenstein am Ende der Pflichtschulzeit mit rituellem Charakter Wertschöpfung für die SchülerInnen (Erfolgserlebnis, Anstoß für die weitere Entwicklung, Verortung der eigenen Leistung), PädagogInnen (Kenntnisse über Stärken und Schwächen sowie Förderung und Vertiefung), ArbeitgeberInnen (vergleichbarer, verlässlicher Eindruck vom Wissens- und Kompetenzniveau der SchülerInnen) 14

Wie erreichen wir Grundbildung? Erfolgsfaktoren und Gesamtpaket Konsens über Grundbildung Inhalte - unabdingbar notwendig und realistisch Konkrete Fragestellungen in unterschiedlichen Bereichen 15

Grundbildung macht lebenskompetent Quelle: Gerhard Haderer, Heute, September 2010 16

Kontakt: Mag. Eva Haubner e.haubner@iv-net.at 0043-1-71135-2333