Führung als Modellhandeln

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Transkript:

Führung als Modellhandeln Wie die Schulleitung das Führungshandeln der Lehrpersonen und die Schulkultur beeinflusst Führung in Schulen Führung der Lehrkräfte durch die Schulleitung als Vorgesetzte Führungshandeln als Modellhandeln Adolf Bartz 2000-2007 Referent für die Schulleitungsfortbildung NRW 2007-2010 Schulleiter des Couven Gymnasiums Aachen Führung der Schüler/-innen durch die Lehrkräfte als zentrale Dienstleistung der Schule Wirksamkeit des Führungshandelns Wie gehandelt wird, ist wichtiger als das, was gesagt wird. Wichtiger als das Handeln ist, wie das Handeln erlebt wird. Was gesagt wird, ist nur wirksam, wenn es als stimmig mit dem Handeln erlebt wird. Führung durch Schulleitung und Lehrkräfte - Beispiele Schulleitung Leitung der Schule Die Zielvorgaben für die Schul- und Unterrichtsentwicklung vermitteln und ihr Erreichen fordern und unterstützen Entscheidungen treffen und die Lehrkräfte an Entscheidungen beteiligen Lehrkräfte Klassenmanagement Die Zielvorgaben der Lehrpläne vermitteln und ihr Erreichen fordern und unterstützen Entscheidungen treffen und die Schüler/innen an Entscheidungen beteiligen Für Regeln in der Schule sorgen und ihre Einhaltung überwachen Für Zielorientierung und Prozessstrukturierung und für Effektivität und Effizienz bei Aufgaben und Vorhaben sorgen Gespräche mit Lehrkräften (Kritik-, Beratungs-, Feedbackgespräch...) führen Konferenzleitung Für Regeln in der Klasse sorgen und ihre Einhaltung überwachen Für Zielorientierung und Strukturierung des Unterrichts und für Effektivität und Effizienz des Lernens sorgen Gespräche mit Schülerinnen und Schülern führen Leitung von Klassengesprächen Mit der Gruppendynamik im Kollegium umgehen Personalbeurteilung und Leistungsfeedback gegenüber den Lehrkräften Verantwortung für den Erfolg der pädagogischen Arbeit angemessen mit den Lehrkräften teilen Führung der Schule und der Lehrkräfte Mit der Gruppendynamik in der Klasse umgehen Beurteilung der Schülerleistungen und Leistungsfeedback gegenüber den Schülerinnen/Schülern Verantwortung für den Lernerfolg angemessen mit den Schülerinnen und Schülern teilen Führung der Klasse und der Schüler/innen als Kern der Dienstleistung und Organisationszweck der Schule 1

Rollen der Schulleitung als Führungskraft Orientierung Beauftragt mit Aufgaben Gibt den Lehrkräften Ziele bzw. einen Zielkorridor vor Überprüft die Zielerreichung Äußert Änderungsverlangen Bezieht Position Trifft Entscheidungen Unterstützung Vertraut auf die Eigenverantwortung der Lehrkräfte Unterstützt die Lehrkräfte, selbst Lösungen zu entwickeln Gibt Feedback als Anregung Gibt Anregungen als Experte Gibt den Lehrkräften Freiraum, im Rahmen von Vorgaben selbst zu entscheiden Fordert ein auf der Grundlage von Hierarchiemacht Wirkungsabsicht: Klarheit Bietet an oder vermittelt Wirkungsabsicht: Verstehen, Zustimmung, Einverständnis Die Führungskraft hat situativ Klarheit darüber, ob sie in der Rolle der Orientierung oder der Unterstützung handelt. Menschenbild: Lehrkraft als autonome, für sich, ihr Handeln und die Ergebnisse ihres Handelns verantwortliche Person Positive und negative Varianten der Führungsrollen Orientierung (Orientierer Unterstützung/ Fürsorge (Helfer abwertende Kritik Verfolger) Überfürsorglichkeit Retter) Orientierung (1) + - Äußerung von Qualitätsanforderungen und Vertrauen, dass die Lehrkräfte zu dieser Qualität in der Lage sind Personalbeurteilung mit Hinweisen zur Verbesserung der Leistungen und dem Zutrauen, dass die Lehrkräfte dies auch umsetzen können Äußerung von Qualitätsanforderungen, die die Lehrkräfte überfordern, und Erwartung, dass viele die erwartete Qualität nicht leisten können Personalbeurteilung mit dem Ziel, Lehrkräften nachzuweisen, dass sie nichts taugen Änderungsverlangen äußern und den Lehrkräften die Änderung ihres Verhaltens zutrauen Das Verhalten kritisieren und die Person wertschätzen Kontrolle als Ausdruck von Interesse am Gelingen der Aufgabenwahrnehmung gestalten Orientierung (2) Änderungsverlangen äußern, um später nachzuweisen, dass die Lehrkräfte dazu nicht in der Lage sind Nicht das Verhalten, sondern die Person kritisieren Kontrolle als Ausdruck des Misstrauens mit dem Ziel, Fehler und Mängel nachzuweisen Anforderungen und Grenzsetzungen transparent, konsistent und nachvollziehbar begründen Aufgaben, Erwartungen, Grenzsetzungen durch die normativen Vorgaben (Vorschriften, Schulprogramm) und den Bildungs-, Erziehungs- und Förderauftrag der Schule legitimieren Hierarchiemacht für legitimierte Zwecke nutzen Orientierung (3) Anforderungen und Grenzsetzungen nicht begründen sowie wechselhaft und willkürlich gestalten Aufgaben, Erwartungen und Grenzsetzungen aus den eigenen subjektiven Vorlieben und Prioritäten ableiten und zur Durchsetzung der eigenen Sichtweise nutzen Hierarchiemacht für die Durchsetzung subjektiver Zwecke und Interessen missbrauchen 2

Unterstützung (1) Unterstützung (2) + Fürsorge Hilfe am Maß der Hilfsbedürftigkeit orientieren und das Maß aufgabenbezogen festlegen: Was braucht die Lehrperson, um ihre Aufgaben gut wahrnehmen zu können? Gegenleistung wie z.b. die Verbesserung der Leistungsqualität durch die Teilnahme an einer Fortbildung - Überfürsorglichkeit Hilfe ohne Maß und über das Maß der Hilfsbedürftigkeit hinaus Gewährung von Hilfe ohne Erwartung einer explizit vereinbarten Gegenleistung, allerdings mit der Erwartung einer impliziten Dankbarkeit Hilfe nur mit dem Einverständnis oder im Auftrag der betroffenen Person Hilfe dabei, dass die betroffene Person für sich die passenden und geeigneten Wege findet, ihre Probleme selbst zu lösen Wertschätzung der Kompetenz und Autonomie der betroffenen Person Vertrauen darauf, dass sie sich selbst helfen kann Hilfe ohne Auftrag Probleme für andere lösen und ihnen die Lösung ihrer Probleme abnehmen Abwertung, die aus der betroffenen Person ein Opfer macht, dass sich nicht selbst helfen kann Unterstützung (3) Merkmale der positiven und negativen Varianten Hilfe zur Selbsthilfe mit dem Ziel von Autonomie und Unabhängigkeit Hilfe als Mittel, Abhängigkeit aufrecht zu erhalten und zu verstärken Wertschätzung: Zumuten und Zutrauen Ich bin (in meiner Rolle) o.k., du bist (in deiner Rolle) o.k. + - Die Autonomie, Würde und Selbstverantwortung der anderen Person achten Abwertung: Nichts zumuten, weil man nichts zutraut, oder nachweisen, dass der andere nichts taugt Ich bin o.k., du bist nicht o.k. Gefühl der eigenen Macht und Grandiosität Übergriffigkeit: Besser als der Betroffene wissen, was er braucht Würde durch Herabsetzung verletzen Merkmale der positiven und negativen Varianten Professionelle Beziehungsgestaltung als Arbeits- und Rollenbeziehung Rollenklärung und Beziehung durch Kontrakt Rollen können gehalten werden Verantwortung Privatpersönliche Beziehungsgestaltung: Sympathie und Antipathie, Ausleben von Emotionen Rollen beliebig wechseln (z.b. Opfer Verfolger und Retter Opfer) Verantwortungslosigkeit Rollenhandeln in hierarchischen Beziehungen Führungshandeln ist Rollenhandeln und Rollen bedingen unterschiedliche Interessen, Funktionen und Sichtweisen. Rollenhandeln erfordert Rollenklarheit. Die Verantwortung für die Beziehungsgestaltung und damit für die Gesprächsführung liegt bei der hierarchisch übergeordneten Person. Die hierarchisch übergeordnete Person ist zu Professionalität verpflichtet. Von der hierarchisch untergeordneten Person kann Professionalität gewünscht, aber nicht erwartet werden. 3

Vertrauen in hierarchischen Beziehungen Vertrauensvorschuss: Die Führungsperson muss den Untergebenen einen Vertrauensvorschuss geben, denn sie kann Aufgaben nur dann zumuten, wenn sie sie auch zutraut. Teufelskreise vermeiden Schulleitung Die Lehrkräfte übernehmen keine Verantwortung. (Ursache) Lehrer/innen Die Schulleitung beteiligt uns nicht an Entscheidungen. (Ursache) Vertrauen erwerben: Die Führungsperson kann von den Untergebenen kein Vertrauen erwarten, sondern muss es erwerben: durch Berechenbarkeit, Zuverlässigkeit, Fairness, eine positive Erwartungshaltung und Wertschätzung. Also belästige ich sie nicht durch die Beteiligung an Entscheidungen. (Folge) Also übernehmen wir keine Verantwortung. (Folge) Gruppenarbeit: Fallsituationen Planen Sie das Handeln der Schulleitung in einer der vier Fallsituationen: - Welche Position sollte die Schulleitung gegenüber der Lehrkraft vertreten? - Wie sollte die Schulleitung ihre Position der Lehrkraft vermitteln? Notieren Sie dazu auch geeignete Formulierungen. - Wie kann und sollte die Schulleitung die Lösung mit der Lehrkraft vereinbaren? - Präsentation: Mündlicher Bericht in Jigsaw- Gruppen Jigsawgruppen: Wirkungen des Schulleitungshandelns klären Verfahren: Vorstellung des Gruppenergebnisses Klärung der Wirkungen 1) Welche Wirkung wird das Schulleitungshandeln auf die betroffene Lehrperson haben (Klarheit der Erwartungen, Achtung der Autonomie, Wertschätzung, Teilung der Verantwortung)? 2) Welche Modellwirkung für das Führungshandeln der Lehrpersonen wird das Schulleitungshandeln haben? Reflexion: Wirkungen klären Wodurch und wie wirkt das Schulleitungshandeln als Modellhandeln? Welche Werte werden im Schulleitungshandeln implizit oder explizit deutlich? Wieweit ist es der Schulleitung gelungen, Abwertung durch Überfürsorglichkeit oder Herabsetzung zu vermeiden? Wie gelingt eine Teilung der Verantwortung für die Umsetzung der Problemlösung? Welche Bedenken sind deutlich geworden, ob sich das Führungshandeln der Schulleitung auf das Führungshandeln der Lehrkräfte übertragen lässt? Salutogenese und Schulkultur (1) Erleben der Aufgaben als persönlich bedeutsam Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen Situativ anwendbares Professionswissen Verstehen von Abläufen und Verhalten - auch in Situationen der Krise und Ungewissheit Sinnhaftigkeit / Bedeutsamkeit Abhängigkeit von Entscheidungen und Maßnahmen anderer Nachvollziehen, was andere festgelegt haben Verstehbarkeit Intransparenz der Verfahren, Abläufe, Entscheidungen Überwältigung durch die Dynamik bei schwierigen Situationen 4

Salutogenese und Schulkultur (2) Handhabbarkeit / Bewältigbarkeit Repertoire an Methoden und Handlungsoptionen Erfahrung der Selbstwirksamkeit Gefühl, auch bei schwierigen Situationen klar zu kommen Stimmigkeit zwischen Selbstkonzept und Handeln, Selbst- und Fremdwahrnehmung Handlungsrepertoire nur für die Standardabläufe - Überforderung durch neue oder schwierige Situationen Angst vor Versagen Kohärenz Gefühl der Unstimmigkeit - Rückmeldung mangelnder Stimmigkeit durch andere Salutogenese: Kohärenzfaktoren Individuum Ich verstehe und verarbeite, was mit mir geschieht. Ich kann Anforderungen und Schwierigkeiten des Alltags mit meinen Ressourcen bewältigen. Ich erlebe mein Tun als sinnvoll und lohnenswert. Ich habe eine positive Erwartung. Verstehbarkeit Schule Kultur: Respekt, Transparenz, Raum für Eigensinn und Austausch Handhabbarkeit / Bewältigbarkeit Struktur: Regeln und Ablaufprogramme, Geschäftsverteilungsplan, Teamkooperation, Projektmanagement, Klassenmanagement Sinnhaftigkeit / Bedeutsamkeit Strategie: Identitäts- und sinnstiftendes Leitbild, Balance zwischen Zukunftsvision und Bedingungen sowie zwischen Vision und Zukunftsherausforderungen 5