W. Müller-Limmroth, Weltwoche. Schuljahr 2010/11

Ähnliche Dokumente
Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Schüler eigene Wege gehen lassen - Erfahrungen mit der kognitiven Landkarte

Primarstufe Gemeinschaftsschule Döffingen VIELFALT IN DER GEMEINSAMKEIT - MITEINANDER SIND WIR UNTERWEGS JAHRGANGSÜBERGREIFENDES LERNEN

Sophie-Scholl-Realschule Karlsruhe. Lernen an der Sophie-Scholl-Realschule

Die gebundene Ganztagesklasse. Grundschule St. Josef Standort St. Josef II im Ludwigsgymnasium

Information zur gebundenen Ganztagsschule. Prinzipien des jahrgangsgemischten Unterrichts. Wer ist neben den Lehrkräften für die Kinder da?

WP Wahlpflichtbereich

Stundentafel für den Förderschwerpunkt Sehen Grundschulstufe. Religionslehre / Ethik Grundlegender Unterricht

Grundschule Legefeld Schulkonzeption

Schulbroschüre von Tina Weigel, Schulleiterin

Ein Teil der Eltern und der Lehrpersonen bemängelt Klima an Schule

GGS Schönforst Schwalbenweg Aachen

Gemeinschaftsschule Informationsabend für Eltern der 4. Grundschulklassen - November 2016

Onlinebefragung der Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Fremdevaluation an beruflichen Schulen (Erprobungsphase Schuljahr 2016/17)

Wie kann eine Schule entwickelt werden, in der es normal ist verschieden zu sein? EINE Schule für ALLE

Herzlich Willkommen. 15. März zum INFO-Abend für alle Eltern der neuen Klassen 6 der Sekundarschule in Alt-Arnsberg 4/14/2016 1

1. Einleitung Erste Hilfe Konzept der Ludgerusschule Kinder möchten anderen Kindern helfen, doch müssen sie dafür die nötigen Erste Hilfe Kompetenzen

Hausaufgaben in der Ganztagesgrundschule

Leitbild Grundschule

Hansa-Gymnasium Hansestadt Stralsund

Herzlich Willkommen!

Portfolio. Seite 1 von 5

Weiterentwicklung der Realschulen

RdErl. des MK vom Bezug: RdErl. des MK vom (SVBl. LSA S.166), geändert durch RdErl. vom (SVBl. LSA S.

Wasser ist wertvoll Individuelle Seiten für ein Portfolio. Heimat- und Sachunterricht / Deutsch. Portfolio Wasser, Papier

KONZEPT DER DOMSCHULE FÜR DIE OBERSCHULE

Einführungsveranstaltung für Studienanfänger

Jahrgangsübergreifend unterrichten

Methodenlernen in der Schule

2 von 25 Auf das Rechnen vorbereiten Beitrag 14, Kl. 1 2 II/A

Förder- und Forderkonzept der IGS Wedemark

Kurzkonzept Lebenswelt Grundschule. Christliche Montessori-Ganztagsschule Zwenkau

MICHAELSCHULE FÜRS LEBEN LERNEN

Oberschule Soltau. mit gymnasialem Angebot und Außenstelle Wietzendorf

Video-Thema Manuskript & Glossar

Bedeutung der Lernumgebung im Ganztag

RICARDA HUCH GYMNASIUM. Leben und Lernen am RHG

Individuell fördern und fordern Gemeinsam lernen und lehren Starke Persönlichkeiten bilden

Sekundarschule. Rahmenkonzept. Soest Bad Sassendorf. entwickelt von der pädagogischen Arbeitsgruppe

Kerncurriculum für Sozialkompetenz in der Grundschule

INFORMATIONEN ZUR NEUEN MITTELSCHULE OSTERMIETHING

M. Schabel RS Plattling Seite 2 von 7

Erstellung einer Unterrichtsreihe zu einem Hörspiel im Fach Philosophie/ Ethik

Medienkonzept. Schule Veerßen Grundschule mit Sprachheilklassen Feldstraße Uelzen

Berufsfachschule und dann? Berufsziele entwickeln - Erfolgreich entscheiden in 6 Schritten

Herzlich willkommen an der Sekundarschule Geseke

Schulentwicklung Unterrichtsentwicklung. wenn der Stein ins Rollen kommt Erfahrungen der Grundschule am Pfälzer Weg in Bremen

Wie findet Sprachförderung in der Kindertageseinrichtung statt?

FÖRDERUNG DER LERNFREUDIGKEIT UND BEWEGUNG UND SPORT NAMOA NACHWUCHSMODELL AUSTRIA SOZIALEN KOMPETENZ DURCH HAT EINEN NAMEN:

Aufgabenbeispiele für Klassen der Flexiblen Grundschule

Individuelle Förderung und Differenzierung SINUS Bayern

Grundschule Schwaig, das sind wir!

Externe Evaluation Schule Schlierbach

Herzlich Willkommen!

Referat II.1 2

Wir lernen gerne! Wir sind gut!

Nachfolgend das Zeugnis meines ADHS-Sohnes zum Ende der Klasse 5.

Handreichungen Aufgaben für zu Hause 3. Schuljahr

Welche Termine sind in diesem Jahr für uns wichtig? Ferientermine. Vodafone Stiftung Deutschland ggmbh 2013

Bilingualer Unterricht. Schwerpunkt im Fach Erdkunde

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Sozialkompetenz durch Bildimpulse strken

Schulprogramm der Grundschule Kremperheide

ELTERNINFORMATIONSABEND 2. DEZ. 2014

Die Realschule in Baden-Württemberg Volker Knaupp, Realschulrektor Was Sie heute über die Realschule (Erolzheim) erfahren werden...

Mathematik 1 Sekundarstufe I DAS MATHEMATIK-LEHRMITTEL

ANHANG 2: ANFORDERUNGEN AN DIE THEORETISCHE WEITERBILDUNG SEMINARSPIEGEL 2

Lernen lernen. Bestandteil der neuen sächsischen Lehrpläne

Konzept Fördern. Wir fördern und fordern unsere Schülerinnen und Schüler unter Berücksichtigung ihrer individuellen Lernvoraussetzungen

Ganztags- schule. -die richtige Entscheidung? Angela Graubner, GS Seeackerstraße

Herzlich Willkommen zum Elternabend weiterführende Schulen. In der Städtischen katholische Grundschule

Entwicklungsplan Sport-NMS Faistenau

Percussion in der Grundschule

Leitbild der Schule am Turmberg. Fit für Leben und Beruf

MatheBuch. Was zeichnet MatheBuch aus? Leitfaden. Übersichtlicher Aufbau. Schülergerechte Sprache. Innere Differenzierung. Zeitgemäße Arbeitsformen

Private Sek / Bez 8. und 9. Schuljahr

Gemeinschaftsschule. Eine Werkstatt fürs Leben. Vielfalt macht schlauer

Verfasst von: Erziehern und Lehrern der Grundschule Neukirchen. Erstellt am: Inhaltsverzeichnis

Gliederung.! Fakten über die Schule! Tages- und Wochenplan! Angebote am Nachmittag! Pro und Contra

Miteinander - Ich und die anderen (Praktikumsbericht Hauptschule, Katholische Religion)

BILINGUALER UNTERRICHT

GRUNDSCHULE FISCHBECK. Verlässliche Grundschule Sonderpädagogische Grundversorgung Hochbegabungsförderung Nachmittagsbetreuung. Grundschule Fischbeck

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Von der Raupe zum Schmetterling - Kinder entdecken Naturphänomene

GEMEINSCHAFTSSCHULE RAINBRUNNEN

Soziales Lernen Werte erfahren, entdecken, einprägen

Lernwerkstatt Weihnachten

Selbstkontrollaufgaben

Gesunde Lehrer gute Schüler statt Burn Out

Informationsveranstaltungen für Eltern der Grundschulen und der Kindertageseinrichtungen November 2013 Dr. Detlef Garbe

Profiloberstufe. Unterricht a) Wich'ge Begriffe b) Verpflichtender Unterricht c) Leistungsnachweise d) Lerngruppen bei Zweizügigkeit

Este documento solo existe en alemán. Para una explicación por favor contactarse con la Sra. Holzapfel o la profesoar de matemática.

Ihr Kind hat Schwierigkeiten und benötigt differenzierte, individuelle Hilfen und einen längeren Übungszeitraum.

1. Die Gemeinschaftsschule in BW

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Stationenlernen: Friedensreich Hundertwasser

DOWNLOAD. Lernzirkel Addition und Subtraktion von Brüchen. Lernzirkel Bruchrechnung. Albrecht Schiekofer. Downloadauszug aus dem Originaltitel:

WOCHENPLAN. Unterrichtskonzept und Rhythmisierung

Basismodul G 1: Gute Aufgaben... 13

BERLIN-TEMPELHOF Berlin Mail: Tel.: / Fax:

Klaus-Groth-Schule - Neumünster Kompetenzbewertung - Biologie

Einschulung Schuljahr Fragebogen und Aufnahmeantrag

Aufgabenbeispiele für Klassen der Flexiblen Grundschule

FRIEDRICH-WÖHLER-SCHULE

Transkript:

Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen. W. Müller-Limmroth, Weltwoche 2

1. Grundlegende Information 2. Geplante Umsetzung an unserer Schule und Erfahrungen an der Grundschule in Motten aus dem laufenden Schuljahr 3. Geplante Klassen- und Gruppenbildung Dazwischen jeweils Möglichkeit für Fragen und Gespräche

1. Grundlegende Information

Bayerisches EUG (Art. 32): Jahrgangskombinierte Klassen können auch parallel zu Jahrgangsklassen eingeführt werden. ( ) In der Regel werden fünf Unterrichtsstunden ( ) zusätzlich zugewiesen. Seit 1998 gibt es in Bayern das Modellprojekt Jahrgangsgemischte Eingangsklassen. Im startete das Flexmodell für die Eingangsklassen ( 30 Modellschulen ) 5

in allen Klassen Öffnung des Unterrichts in verschiedensten Richtungen: offene Lernphasen, Arbeiten mit Wochenplänen, Lernen an Lerntheken, Projektarbeit, Klassenübergreifendes Arbeiten ( z.b. Umwelt-schule) schon lange jahrgangsgemischtes Lernen und Arbeiten in AG s, Religions- und Ethikgruppen, Sport, Mittagsbetreuung (KiTa) enge Zusammenarbeit des Kollegiums in Teams 6

Schuljahr 2005/06: Schuljahr 2008/09: Schuljahr 2009/10: 149 Klassen 352 Klassen 509 Klassen Tendenz deutlich steigend nach Einführung der Jahrgangsmischung ein deutlicher Anstieg des Interesses und der Nachfrage an entsprechenden Schulen 7

Altersmischung als natürliche Lebens- und Lernform, bereits aus Kindergarten vertraut vielfältige Erfahrungen als Lernender und Lehrender Weiterentwicklung der Persönlichkeit Ausweitung der Lernmöglichkeiten durch die Vielfalt der Entwicklungen und parallel stattfindenden Lernprozessen Vertiefung der Sozialkompetenz Entwicklung von Lern- und Arbeitstechniken sowie Verhaltensweisen durch Lernen am Modell Hinführung zu selbstständigem und eigenverantwortli-chem Lernen häufigerer Wechsel der Lerngruppe und den damit 8

Sie als aktiv Unterstützende sollen: selbstständig eigenaktiv selbstorganisieren d neugierig wissbegierig helfend motiviert in die Fähigkeiten Ihres Kindes Vertrauen haben Selbstständigkei t zulassen und fördern Individualität anerkennen mitverantwortlic h fühlen 9

1.Jahrgang: GU 16 Rel 2 WTG 1 FöU 2 Sport 2 23 2.Jahrgang: +3 bis 4 Stunden zusätzlich pro Klasse ein zweiter Lehrer GU 16 Rel 2 WTG 2 FöU 1 Sport 3 24 10

11

2. Geplante Umsetzung an unserer Schule und aktuelle Erfahrungen aus der Grundschule Motten

Der bestehende Lehrplan ist bereits jahrgangsübergreifend gestaltet Jahrgang 1 und Jahrgang 2 werden als Einheit betrachtet Viele Inhalte werden nach dem Spiralprinzip wiederholt und auf eine höhere Stufe gehoben. Zum Beispiel: Ma 2.Jg. Ma 1.Jg. Zahlen bis 100 zerlegen Zahlen bis 10 zerlegen

14

15

Kinder beider Jahrgänge möglichst viel gemeinsam unterrichten Arbeiten am gleichen Lerninhalt auf unterschiedlichem Niveau Deshalb: Kein jahrgangsgetrennter Unterricht in den Hauptfächern Die zusätzliche Lehrkraft differenziert oder arbeitet mit Teilgruppen jahrgangsrein oder jahrgangsgemischt

Heimat- und Sachunterricht: Themen werden auf 2 Jahre verteilt Deutsch: Schreiben: 1.Kl. Druckschriftlehrgang 2.Kl. Schreibschriftlehrgang Lesen: 1. Kl. Buchstabenlehrgang 2. Kl. Sinnerfassendes Lesen Texte verfassen: Gemeinsames Thema z.b. Bildergeschichte Mathematik: Viele parallele Themen z.b.: Zahlenräume, Stufenübergänge, Geld, Einkaufen,Formen, Zahlzerlegungen, Sachrechnen

Prinzip der Lernpaten Soziales Lernen am Vorbild wie im Kindergarten Bestätigung des eigenen Wissens u. Könnens Lernen durch Partner mit unterschiedlichen Erfahrungen in der Schule

Mischung aus : Gemeinsamen Lernen mit dem Lehrer und Partner-, Gruppenarbeit,selbstständige Arbeitsweisen dazu Wochenplanarbeit mit Pflicht- und Wahlaufgaben Individuelle Hilfsangebote ( 2. Lehrkraft) Der Zweitklässer wird nicht zum Hilfslehrer, sondern nur zum älteren, erfahreneren Partner ( Prinzip: Jüngere lernen von Älteren und umgekehrt) Schwerpunkt: Befähigung zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Lernen

Man kann gut lernen, weil ich kann selbst bestimmen, was ich mache. Mir ist gar nie langweilig. Ich kann Dinge machen, ohne dass sie mir jemand erklären muss und dabei lernt man auch was. Es gibt so viele coole Aufgaben und Stationen. Es macht Spaß und wir lernen was. Es ist toll. Ich kann in meinem eigenen Tempo arbeiten. Ich finde es Ich kann mit schön, auch mal anderen Kindern den anderen etwas zusammenzu erklären. arbeiten. 20