Kann der Bund Wohnqualität steuern? Das Wohnungs- Bewertungs- System WBS

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Transkript:

Kann der Bund Wohnqualität steuern? Das Wohnungs- Bewertungs- System WBS Grenchner Wohntage Gemeinnütziger Wohnungsbau Sozialwohnung oder Luxus? Donnerstag, 3. November 2011, Parktheater Grenchen Hanspeter Bürgi, dipl. Architekt ETH SIA FSU / Prof. HSLU BSR Bürgi Schärer Raaflaub Architekten sia AG, Bern www.bsr- architekten.ch 1_Wohnqualität 2_Wohnraumförderung 3_Qualitätsstandards 4_Wohnungs- Bewertungs- System WBS 5_WBS gestern, heute, morgen 6_Aussenraumqualität 7_Wohnungstypologie 8_Wohnstandard 9_Nutzungsüberlagerung 10_Vernetzung

1_Wohnqualität: Ort und Raum

Industrialisierung: Hygiene Les villes de l avernir, Eugène Henard, 1910

Moderne: Licht Lud Sonne Le Corbusier, Skizze für die Stadt Nemours, 1934 / Charta von Athen, 1929

Ort: welche Lage? Philipp Schweiger: Ohne Titel, Collage, 2005

Raum: wieviel Wohnraum? Philippe Rahm, Paris Eternal Spring, 2005 / Diurnisme, 2007

2_Wohnraumförderung: polisscher AuTrag

Art. 2 Wohnraumförderung (Wohnraumförderungsgesetzt WFG) 1 Der Bund fördert den Bau, die Erneuerung und den Erwerb preisgünssgen Wohnraums sowie die TäSgkeit von OrganisaSonen des gemeinnützigen Wohnungsbaus. 2 Er unterstützt innovasve Bau- und Wohnformen sowie die Siedlungserneuerung.

3_Qualitätsstandards: geeignete Instrumente

Planungs-, Bau- und Energiegesetze > Bauverordnungen: Wohnhygiene Normen der Bau- und Branchenverbände > SIA- Normen > Barrierefreies Bauen Qualifizierte Vergabeverfahren > Architekturwekbewerbe Planungs- und Bewertungsinstrumente > Wohnungs- Bewertungs- System WBS

4_Wohnungs- Bewertungs- System: mehr als Gebrauchswert

Das Wohnungs- Bewertuns- system WBS erfasst mit dem Gebrauchswert den Nutzen für die Bewohnerinnen und Bewohner, z.b.: > Grösse und Möblierbarkeit der Wohnung (W1). > Angebot an gemeinschadlichen Einrichtungen in der Wohnanlage (W2). > Schulen und Einkausfmöglichkeiten des Wohnstandortes (W3). Die Wohnqualität, insbesondere die Aspekte der Zweckmässigkeit werden erfasst.

5_WBS gestern, heute, morgen: neue Erkenntnisse

1975 > Methodische Grundlage zur systemaoschen Beurteilung des Nutzwertes.

1986 > Berücksichogung veränderte Wohnbedürfnisse.

2000 > Aufnahme weiterer Themen des gesellschadlichen Wandels. > Starke Vereinfachung in der Handhabung und der Messweise. > Ausweitung der Sichtweise vom Beurteilungs- auf das Planungs- instrument.

6_Aussenraumqualität: von aussen nach innen

Wohnüberbauung Klee, Zürich- Affoltern, 2008 2011, Knapkiewicz & Fickert Architekten Baugenossenschad Hagenbrünnli & Bau- und Mietgenossenschad Zürich Quelle: werk, bauen + wohnen 1-2_2008 / wohnen 5_2011

Mehr als Wohnen, Zürich- Leutschenbach, 2012 -, Pool Architekten baugenossenschad mehr als wohnen, Zürich Quellen: Hochparterre 11_2009 / BWO, mehr als wohnen, von der Brache zum Stadtquaroer, 2010

7_Wohnungstypoloige: dynamische Haushalaormen

Wohnüberbauung Stählimake Zürich- Seebach, 2006 2007, Esch Sintzel Architekten Baugenossenschad Linth- Escher und Schönau, Zürich Quellen: werk, bauen + wohnen 1-2_2008

Wohnüberbauung Am Katzenbach, Zürich- Seebach, 2006 2007, Zita Coo Architekon Baugenossenschad Glaktal Zürich (BGZ) Quellen: werk, bauen + wohnen 1-2_2008

8_Wohnunstandard: preisgünssge Wohnungen

Rahmenbedingungen präzisieren Minimale Wohnflächen beibehalten Grundausstakung moderat anpassen Personenbelegung (Zimmer oder PHH)

Siedlung Burgunder, Bern, 2009 2011 BSR Bürgi Schärer Raaflaub Architekten / Reinhard + Partner / Werkgruppe npg AG für nachhaloges Bauen und wok Burgunder, Bern Quellen: Architekten / Schweizer Energiefachbuch 2011 / Hochparterre 10_2011

9_Nutzungsüberlagerungen: komponierte Räume

Mehr als Wohnen, Zürich- Leutschenbach, 20012 -, Futurafrosch / Duplex Architekten baugenossenschad mehr als wohnen, Zürich Quellen: Hochparterre 6-6_2009 / Beilage zu Hochparterre 11_2009 / BWO, mehr als wohnen, von der Brache zum Stadtquaroer, 2010

Erneuerung Weberstrasse Winterthur, 2007 2009, Burkhalter Sumi / Bednar Albiseu Architekten Winintra AG / UBS Fund Management Switzerland AG, Basel Quellen: werk, bauen + wohnen 9_2009

10_Vernetzung: Qualität vor QuanStät

Vernetzung mit anderen Planungsinstrumenten, z.b. über Zusatzpunkte für Massnahmen im Bereich von: > Vergabeverfahren > Parozipaoven Planungsprozessen > Energie und Ökologie Beispiel Nachhalogkeitsdiagramm: Beurteilung Siedlung Burgunder, Bern

...es geht um Qualität vor Quanotät. Der Bund kann und muss Wohnqualität steuern. Das Wohnungs- Bewertungs- System WBS ist auch zukündig ein wichoges Werkzeug bei der Wohnraumförderung und setzt damit nachhaloge Impulse für den Wohnbau.

Herzlichen Dank hanspeter.buergi@bsr- architekten.ch www.bsr- architekten.ch