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Transkript:

IfÖL Dr. Beisecker Windhäuser Weg 8 34123 Kassel An die Landwirte im Maßnahmenraum Limburg-Weilburg Dr. Richard Beisecker Windhäuser Weg 8 34123 Kassel Telefon: +49 (561) 70 15 15 17 Telefax: +49 (561) 70 15 15 19 E-Mail: info@ifoel.de Ihre Nachricht Ihr Zeichen Bearbeiter Durchwahl email Datum Riediger -17 sr@ifoel.de 26.02.2016 1. Frühjahrsrundschreiben 2016 für den WRRL-Maßnahmenraum Limburg-Weilburg Themen: Witterung, Frühjahrs-Nmin-Werte, Düngeempfehlungen für Winterungen Liebe Landwirte, die Frühjahrs-N min -Beprobung im Maßnahmenraum Limburg-Weilburg erfolgte vom 10. bis 13. Februar, uns liegen nun alle N min -Werte vor. Sie erhalten hiermit auf Basis der gemessenen Werte die regionale Düngeempfehlung. Darüber hinaus bekommen diejenigen unter Ihnen, die von uns beprobte Dauerbeobachtungsflächen bewirtschaften, hiermit auch die schlagspezifischen N min -Ergebnissen zugesandt. Rückblick und aktuelle Witterung Die Aussaat der Winterkulturen bereitete im vergangenen Jahr kaum Schwierigkeiten, sodass sich die Bestände gut etablieren konnten. Die milde Witterung im November und Dezember mit Tagesmitteltemperaturen von teilweise > 10 C trugen dazu bei, dass die Kulturen weiter wuchsen und auch spät gesäter Weizen nach Mais noch genügend Zeit hatte sich gut zu entwickeln. Zudem konnte sich der über Sommer entleerte Bodenwasserspeicher in den feuchten Wintermonaten wieder gut auffüllen. Der in der Winterperiode 2015/16 (ab Oktober 2015) gemessene Niederschlag liegt mit knapp 200 mm in der gleichen Größenordnung wie im Vorjahr (Daten der LLH-Wetterstation Butzbach). Die höchsten Niederschlagsmengen sind davon bereits jetzt im Monat Februar zu verzeichnen (62 mm). Trotz der tageweise frühlingshaften Temperaturen ist der Vegetationsbeginn im Maßnahmenraum Limburg-Weilburg noch nicht erreicht (siehe Kasten).

Wann genau ist Vegetationsbeginn? Es gilt: Vegetationsbeginn = Beginn des nennenswerten Massenzuwachs der Kulturen Seite 2 Anhand der folgenden Angaben können Sie abschätzen, wann tatsächlich Vegetationsbeginn ist: An mindestens 6 aufeinander folgenden Tagen liegt die Tagesdurchschnittstemperatur über 5 C (Quelle: DWD, 2013). noch nicht erreicht Bildung von weißen Wurzelhaaren bei den Ackerkulturen Temperatursummenregel Grünland: hierbei werden die positiven Tagesmitteltemperaturen mit einem Faktor gewichtet und dann aufsummiert. Wenn die Temperatursumme ab Jahresbeginn 200 C erreicht hat, ist Wachstumsbeginn (gilt vorrangig für den Vegetationsbeginn von Wiesen und Weiden; Stand 21.02.2016). Im MR Limburg-Weilburg liegen wir derzeit bei einer Temperatursumme für den Zeitraum 01.01. bis 24.02.2016 von 109 C! Es fehlen also noch ca. 81 C! Frühjahrs-N min -Werte Vom 10. bis 13. Februar wurden in Ihrem Maßnahmenraum insgesamt 77 Proben gezogen. Die N min -Werte auf den Ackerflächen liegen im Mittel mit 32 kg N/ha auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr (siehe Abbildungen 1) sowie unter den langjährigen Mittelwerten (LLH; Tabelle 1). In den oberen, für die Pflanzen besser erreichbaren Bodenschichten (0-60 cm Bodentiefe) sind aktuell durchschnittlich nur 19 kg N/ha vorhanden. Ein Vergleich mit den Vorwinter-N min - Gehalten (Mitte November 2015) zeigt eine Differenz von durchschnittlich 41 kg N/ha. Tabelle 1: Kurzübersicht der hessenweiten langjährigen N min -Mittelwerte (LLH, 22.02.2016) Kultur W. Raps W. Weizen W. Gerste Vorfrucht aktueller Wert LLH langjähriges Mittel (LLH) aktueller Wert Limburg- Weilburg Gerste - 35 9 (4/3/2) allgemein 21 (10/5/6) 35 12 (6/3/3) Weizen 40 (11/12/17) 56 16 (5/2/9) S. Mais - 67 30 (8/9/13) Raps 46 (14/15/17) 57 34 (9/9/16) allgemein 51 (14/15/22) 59 31 (8/9/14) Weizen 28 (10/8/10) 42 33 (12/9/12) Roggen - 32 25 (7/4/14) allgemein 34 (12/10/12) 41 29 (10/7/12) Ein Grund für die niedrigen N min -Gehalte im Boden sind die milden Temperaturen, sodass die Bestände noch bis in den Dezember Stickstoff aufnehmen konnten. Man muss aber auch davon ausgehen, dass ein Teil des im Boden vorgelegenen Stickstoffs in tiefere Schichten verlagert und somit über Winter ausgewaschen worden ist.

Seite 3 Abbildung 1: N min -Werte Frühjahr 2016 nach Erntekulturen 2016 (Mittelwert aus mindestens fünf Schlägen) im MR Limburg-Weilburg Unter den beprobten Flächen weisen die brachliegenden Schläge sehr hohe Boden-N min -Gehalte von im Mittel 70 kg N/ha (Spanne: 24-189 kg N/ha) auf. In der Schicht von 60-90 cm ist am meisten Stickstoff vorhanden. Dies zeigt, dass eine Verlagerung von mineralisiertem Stickstoff in tiefere Bodenschichten stattgefunden hat. Unter Raps bzw. Zwischenfrüchten wurden im Gegenzug sehr niedrige Frühjahrs-N min -Gehalte von durchschnittlich 12 kg N/ha beziehungsweise 21 kg N/ha ermittelt. Diese Bestände konnten die witterungsbedingte hohe Stickstoffnachlieferung aus dem Boden und den Ernteresten vor Winter noch besonders gut ausnutzen. Im Mittel liegen die Getreidekulturen bei ca. 30 kg N/ha. Die weite Spanne von 5-130 kg N/ha zeigt jedoch, dass schlagspezifisch große Abweichungen möglich sind. Düngeempfehlungen für die Winterungen Im Folgenden finden Sie unsere Düngeempfehlungen für Wintergetreide und Raps für den Maßnahmenraum Limburg-Weilburg. Das Vorgehen ist wie ein Baukastensystem zu verstehen: Zunächst ermitteln Sie den Gesamt-N-Bedarf der Kultur anhand Ihrer Ertragserwartung. Dieser wird in Abhängigkeit von der Bestandsentwicklung, dem Frühjahrs-N min -Gehalt und den Standortbedingungen korrigiert, sodass sich für verschiedene Fallkonstellationen ein angepasster N-Düngebedarf errechnet. Dazu finden Sie in jeder Tabelle ganz rechts eine Spalte, in die Sie Ihre eigenen Werte einsetzen können.

Seite 4 Raps Die Bestände nicht überziehen! Aufgrund des milden Winters sind die meisten Rapsbestände gut bis sehr gut entwickelt. Sobald die Befahrbarkeit der Flächen gegeben ist, kann hier die erste Düngegabe erfolgen. Die Biomasse-Schnitte auf ausgewählten Flächen haben ergeben, dass die Bestände zum jetzigen Zeitpunkt über 80 kg/ha Stickstoff aufgenommen haben. Dieser wird anteilig auf den N-Gesamt- Bedarf angerechnet (siehe Tabelle 2). Die erste Frühjahrsgabe zielt darauf ab, den Blattapparat zu regenerieren, die Blütenanlagen zu fördern und den Stängel zu kräftigen. Bei üppigen Beständen führt eine zu hohe 1. N-Gabe dazu, dass die Einzelpflanzen viel Stickstoff in die (vorhandenen) Blätter einlagern. Falls es doch noch zu kräftigen Spätfrösten kommt, ist das Risiko für Frostschäden in diesen Beständen erhöht. Aus diesen Gründen sollte die 1. N-Gabe bei kräftigen Beständen nicht mehr als 80 kg N/ha betragen. Bei schwächeren Beständen sollte die 1. N-Gabe mit 80-100 kg N/ha höher angesetzt werden um die Blattbildung zu fördern. Insbesondere diese Bestände profitieren jetzt von NO 3 - -haltigen Düngerarten. Zudem sollte der Raps zeitig mit der 1. N-Gabe auch noch 30 bis 40 kg/ha Schwefel bekommen. Tabelle 2: N-Düngebedarf-Gesamt für Winterraps nach Ertragserwartung und Standortverhältnissen (*Mittelwert im Maßnahmenraum (gerundet); **Beisecker et al., 2015) Die 2. N-Gabe dient dem Ertragspotenzial und fördert den Schotenansatz. Um das Ertragspotenzial voll auszuschöpfen, muss die gesamte N-Gabe bis zum 20. März gefallen sein. Zu diesem Zeitpunkt wechselt der Kurztag in den Langtag und der Raps beginnt mit dem Längenwachstum. Winterraps Empfehlungen zum Wintergetreide [Ertrag: 40 dt/ha; sehr gute Mittleres realistisches Ertragsniveau [dt/ha] 35 40 45 40 Gesamter N-Bedarf [kg/ha] 235 260 285 260 Bestandsentwicklung (mit mittleren Frischmasse-Gewichten; FM) Mittel [FM 1-1,5 kg/m²] 40 Anrechenbare N-Aufnahme Herbst [kg N/ha] Gut [FM 1,5-2 kg/m²] 50 Sehr gut [FM > 2 kg/m²] 60 60 Mittlere Frühjahrs-N min -Werte (0-60cm) [kg/ha]* 10 10 10 10 Die meisten Bestände haben sich aufgrund der milden Witterung gut entwickelt. Die 1. N-Gabe (Bestockung) fördert die Bestockung, die Bildung neuer Triebe und die Ährenbildung im Haupt- eigenen Werte: Ungünstige Standorte; AZ < 40 40 40 Mittlere Standorte; AZ 40-60 50 Günstige Standorte; AZ > 60 60 N-Düngebedarf-Gesamt 145 150 155 150

Seite 5 trieb. Befindet sich der Haupttrieb bereits im 6-Blatt-Stadium wirkt sich die N-Düngung vor allem auf die Triebe zweiter Ordnung aus. Bei der 1. N-Gabe sollte jetzt auf die Düngerform geachtet werden. Nitrathaltige Dünger (z. B. KAS, ASS, AHL) sind schnell verfügbar und sollten nicht vor Vegetationsbeginn gegeben werden. Harnstoff kann unter Berücksichtigung der Wirkungsverzögerung in gut entwickelten Beständen zu Vegetationsbeginn gegeben werden. Winterweizen Eine Gesamtübersicht über den N-Düngebedarf von Weizen finden Sie in Tabelle 3. Dieser liegt in diesem Jahr bei 140-160 kg N/ha, je nach Ertragserwartung, Bestandsentwicklung und Standortverhältnissen. Die Startgabe sollte in üppigen Beständen nicht zu betont ausfallen. Schwache Bestände können ruhig kräftiger angedüngt werden. Sollte die 1. N-Gabe über 60 kg N/ha liegen, empfehlen wir Ihnen diese in eine 1a- (Wachstumsbeginn) und 1b-Gabe (10 bis 14 Tage später) zu teilen. Bis zum Schossen (EC 30) sollte der Bestand 120 kg N/ha erhalten haben. Tabelle 3 N-Düngebedarf-Gesamt für Winterweizen nach Ertragserwartung und Standortverhältnissen (*Mittelwert im Maßnahmenraum (gerundet); **Beisecker et al., 2015) Winterweizen [Ertrag: 80 dt/ha; sehr gute eigenen Zahlen: Mittleres realistisches Ertragsniveau [dt/ha] 70 80 90 80 Gesamter N-Bedarf [kg N/ha] (ohne Qualitätsgabe für Proteingehalt) 175 200 225 200 Mittlere N-Aufnahme Herbst [kg/ha] 10 15 20 20 Mittlere Frühjahrs-Nmin-Gehalte (0-60 cm) [kg N/ha]* 15 15 15 15 Ungünstiger Standort AZ < 40 10 10 Mittlerer Standort AZ 40-60 20 Günstiger Standorte AZ > 60 30 N-Düngebedarf-Gesamt [kg/ha] 140 150 160 155 Gerste Fast alle Wintergerstenbestände stehen gut bis sehr gut da und sind gut bestockt in den Winter gegangen, sodass hier eher die Gefahr besteht, die Bestände zu überziehen. Verhalten Sie sich mit der N-Düngung abwartend. Der N-Düngebedarf liegt bei Wintergerste bei etwa 140 kg N/ha (Tabelle 4). Gut entwickelte, üppige Bestände sollten nicht mehr als 50 kg N/ha mit der 1. N-Gabe erhalten. Bei schwächeren Beständen kann die N-Gabe etwas höher ausfallen. Bis zum Schossen (EC 30) sollten die Bestände 100 kg N/ha erhalten haben.

Seite 6 Tabelle 4: N-Düngebedarf-Gesamt für Wintergerste nach Ertragserwartung und Standortverhältnissen (*Mittelwert im Maßnahmenraum (gerundet); **Beisecker et al., 2015) Wintergerste [Ertrag: 80 dt/ha; sehr gute Mittleres realistisches Ertragsniveau [dt/ha] 70 80 90 80 Gesamter N-Bedarf [kg/ha] 180 200 220 200 N-Aufnahme Herbst [kg/ha] 20 30 40 40 Mittlere Frühjahrs-Nmin-Gehalte (0-60cm) [kg N/ha]* 15 15 15 15 Ungünstiger Standort AZ < 40 15 15 Mittlerer Standort AZ 40-60 25 Günstiger Standorte AZ > 60 30 N-Düngebedarf Gesamt 130 130 135 130 eigenen Werte: Triticale/Roggen Der Gesamt-N-Düngebedarf liegt bei Triticale bzw. Winterroggen zwischen 125-150 kg N/ha je nach Standort und Ertragserwartung. Als 1. N-Gabe empfehlen wir Ihnen 50 kg N/ha zu geben. Bis zum Schossen (EC 30) sollte der Bestand 100 kg N/ha erhalten haben. Tabelle 5: N-Düngebedarf-Gesamt für Winterroggen/Triticale nach Ertragserwartung und Standortverhältnissen (*Mittelwert von Weizen aus dem Maßnahmenraum; **Beisecker et al., 2015) Winterroggen/Triticale [Ertrag: 80 dt/ha; gute eigenen Werte: Ertragserwartung [dt/ha] 70 80 90 80 Gesamter N-Bedarf [kg/ha] 160 185 210 185 N-Aufnahme Herbst [kg/ha] 10 15 20 20 Frühjahrs-N min -Gehalt (0-60cm) [kg/ha]* 15 15 15 15 Ungünstiger Standort AZ < 40 10 10 Mittlerer Standort AZ 40-60 20 Günstiger Standorte AZ > 60 25 N-Düngebedarf-Gesamt [kg/ha] 125 135 150 140 Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Start in das Frühjahr 2016! Harald Becker, Linda Tendler, Sabine Riediger und Richard Beisecker