Das Evaluations-Projekt war von April 2010 bis Mai 2011.

Ähnliche Dokumente
Menschen mit Behinderungen sollen überall dabei sein können. Ein anderes Wort dafür ist Teilhabe. Teilhabe heißt: selbst entscheiden zu können,

Wir planen unsere Unterstützung mit!

Menschen mit Behinderungen sollen überall dabei sein können. Ein anderes Wort dafür ist Teilhabe. Teilhabe heißt: selbst entscheiden zu können,

ITP Thüringen. Infoblatt 5 Was ist ITP: Integrierte Teilhabe-Planung? Menschen mit Behinderungen wollen teilhaben. Teilhabe heißt:

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

So geht das für Sie mit der Eingliederungshilfe und der Hilfeplanung

Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.v.¹

Hier steht, welche Meinung die Denk-Werkstatt der BGW dazu hat. Man nennt diese Zettel auch: Positions-Papier

Geschäftsordnung Inklusionsbeirat der Stadt Schwäbisch Gmünd. Dieser Text ist nur in männlicher Sprache geschrieben.

Zusammenfassung in Leichter Sprache

Ich bestimme selbst wie ich wohne! Ein Heft in Leichter Sprache

Leitbild Inklusion. Leichte Sprache

Hinweise zum Hessischen Perspektiv-Programm zur Verbesserung der Arbeits-Markt-Chancen schwer-behinderter Menschen

Gemeinsame Erklärung für ein Bundes- Teilhabe-Gesetz von den Beiräten vom BeB

Wir gehören zusammen: Menschen mit und ohne Behinderung im Kreis Segeberg

Leitbild von der Assistenzgenossenschaft Bremen

Ambulant Betreutes Wohnen in leichter Sprache

Betreuungs-Vertrag. für das ambulant Betreute Wohnen für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Erklärung in Leichter Sprache

Menschen mit Behinderungen haben Rechte. Es reicht nicht, wenn die Rechte auf dem Papier stehen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen die

Bericht zum Aktions-Plan in Leichter Sprache

Das Persönliche Budget leicht erklärt. Selbstbestimmt Leben mit dem Persönlichen Budget.

Das Hessische Behinderten-Gleichstellungs-Gesetz in Leichter Sprache

Das Integrations-Amt. Der Partner für behinderte Menschen im Beruf. Ein Heft in Leichter Sprache

Qualifizierungsmöglichkeiten zum selbständigeren Wohnen in der Stadt Münster

Wir planen unsere Unterstützung mit!

Inklusion im Jahr 2025 Ein Zukunfts-Treffen von der Aktion Mensch

Briefkopf vom Kosten-Träger. 26. März Ihr Persönliches Geld. Herr / Frau xxx xxx xxx

Behinderten-Politisches Maßnahmen-Paket für Brandenburg

Abschluss-Bericht in Leichter Sprache

Mehr Partizipation wagen!

Wie Züriwerk die Menschen begleitet

7 Forderungen an die Politiker für die Bundestags-Wahl 2017 vom Bundes-Verband Caritas Behinderten-Hilfe und Psychiatrie e.v.

Eine Auswertung vom bayerischen Aktions-Plan für Menschen mit Behinderung. Eine Zusammenfassung in Leichter Sprache. Ergebnisse und Maßnahmen.

Geschäfts-Ordnung für den Behinderten-Beirat der Stadt Fulda - Übersetzt in Leichte Sprache -

Die UN-Konvention. Der Vertrag über die Rechte für behinderte Menschen auf der ganzen Welt. Ein Heft in leichter Sprache

Wir wollten wissen: Wie leben Menschen mit Behinderungen im Landkreis Ebersberg? Was kann und muss man verbessern?

Zusammen-Fassung von einer Untersuchung in Leichter Sprache

Das Bundes-Teilhabe-Gesetz (BTHG) wird ab dem 1. Januar 2017 gelten.

UnserLeit-Bild LebenshilfeGießen

Wie bekomme ich Leistungen zur Teilhabe? Neue Regelungen nach dem Bundes-Teilhabe-Gesetz

Das Leit-Bild von der Lebenshilfe Solingen

DER LWV STELLT SICH VOR. Ein Heft in Leichter Sprache

Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz

Erklä rungen zum Indi vidu ellen Hilfeplan.

Diese Informationen können Sie in diesem Heft lesen:

Das Leit-Bild für Menschen mit Behinderung in Kiel.

bericht Forschungs Evaluation des Behindertengleichstellungsgesetzes Abschlussbericht Sozialforschung ISSN

So will ich leben! Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung

Der Paritätische Wohlfahrts-Verband ist ein großer Verein. Man sagt auch: Der Paritätische. Man spricht es so: Pa-ri-tät-isch.

Evaluationsprojekt PerSEH. Auswertung der schriftlichen Befragung der Leistungsberechtigten

Die wichtigsten Punkte in der Behinderten-Hilfe im Deutschen Roten Kreuz

Erklä rungen zum Indi vidu ellen Hilfeplan.

Bericht über die Tagung. Unser Wohnen hat sich verändert: Wie war das für Menschen mit Behinderung in den letzten 10 Jahren in Hamburg?

Der Arbeits-Markt muss für alle offen sein

Erster Zwischenbericht in Leichter Sprache

Mit Allen Für Alle: Was soll sich in Oberhausen ändern? Leichter Sprache. 2. Zwischen-Bericht zur Inklusions-Planung in

Nationaler Strategie-Plan 2018 bis 2020

Der Aktions-Plan vom BMZ zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen

Leichte Sprache Das Bundes-Teilhabe-Gesetz und das 3. Pflege-Stärkungs-Gesetz

Landeshauptstadt Potsdam. Teilhabe für alle!am. Zwischen-Bericht zum Lokalen Teilhabe-Plan der Landes-Hauptstadt Potsdam in Leichter Sprache

Der BeB und die Diakonie Deutschland fordern: Menschen mit Behinderungen sollen mitten in der Gesellschaft leben. So ist es jetzt:

Wichtige Regeln. für den. Beirat für Menschen mit Behinderungen. in der Stadt Hochheim am Main

Die Grundsatz-Erklärung in wenigen Worten

Arbeit und Bildung für Menschen mit Behinderung

Die Antworten von der FDP

OPEN ACCESS LEICHTE SPRACHE 13 BLICKE IN DIE SAMMLUNG. Herausgegeben von. Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr

AKTIONSPLAN für ein inklusives Freiburg 2017/2018

caritas Unser Leitbild

Das Positions-Papier zur Änderung der Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung in Leichter Sprache. Wer sind wir?

So möchte ich arbeiten!

Mein eigener. Hilfeplan. in leichter Sprache

Diakonie-Werkstätten- Mitwirkungs-Verordnung in Leichter Sprache Heft 1: Regeln für den Werkstatt-Rat Diakonie für Menschen

Das Persönliche Budget

Menschen mit Behinderungen und Sport

Leitbild In Leichter Sprache

Die Prüf-Gruppe für leichte Sprache

Seite 1 Das trägerübergreifende Persönliche Budget So können Menschen mit Behinderung mehr selber bestimmen

Gekürzt und in Leichter Sprache

Das Leitbild der Lebenshilfe Schwabach Roth e.v. Wer sind wir?

Welchen Beruf will ich lernen? Das Projekt PraWO plus

Diakonie-Werkstätten- Mitwirkungs-Verordnung in Leichter Sprache Heft 3: Die Frauen-Beauftragte Diakonie für Menschen

Örtliche Angebots- und Teilhabeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau

R i c h t l i n i e für den Beirat der Menschen mit Behinderung

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

MITTEN IM LEBEN. Politik für Menschen mit Behinderungen

Persönliche Zukunftsplanung

Wichtige Hilfen in hessischen Ämtern für blinde, seh-behinderte und taub-blinde Menschen. Und für hör-behinderte und sprach-behinderte Menschen.

Herzlich Willkommen im. Wohnen im Pott Inklusiv zuhause sein in Oberhausen

Persönliches Budget. Darum geht es in diesem Kurs:

Das Persönliche Budget Leicht erklärt. Selbstbestimmtes Leben mit dem Persönlichen Budget

Landes-Gesetz über Wohn-Formen und Teilhabe (Das ist die Abkürzung: LWTG)

Mut zur Inklusion machen!

In Leichter Sprache. Inklusion heißt: Alle Menschen gehören dazu und können mitmachen. Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung.

Wir sind nicht nur Opfer. Was können wir gegen Gewalt tun? Martina Puschke Weibernetz e.v.

Transkript:

Evaluations-Projekt PerSEH Abschlussbericht in Leichter Sprache Der Bericht ist für den Landes-Wohlfahrts-Verband Hessen geschrieben. Der Landes-Wohlfahrts-Verband Hessen heißt auch LWV Hessen. Der LWV Hessen ist ein Amt. Er bezahlt Unterstützungen für viele Menschen mit Behinderung. Das Evaluations-Projekt war von April 2010 bis Mai 2011. 4 Leute haben den Bericht geschrieben. Alle sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom ZPE der Universität Siegen: Prof. Dr. Albrecht Rohrmann Dr. Johannes Schädler Nadja Althaus Cordula Barth Der Bericht steht seit Ende Juni 2011 auch im Internet: www.evaluation-perseh.uni-siegen.de. Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste der Universität Siegen Adolf-Reichwein-Str. 2 57068 Siegen & 0271 /740-2228 sekretariat@zpe.uni-siegen.de www.zpe.uni-siegen.de

Sie finden in diesem Bericht: 1. Darum geht es Seite 4 2. Das haben wir gemacht Seite 5 3. 9 Fragen vom LWV Hessen Seite 6 3.1 Ist die Unterstützung jetzt besser für Menschen mit Behinderung? 3.2 Passt die Unterstützung genau zur Person? Gibt es auch Unterstützungs-Personen aus der Familie und dem Freundes-Kreis? 3.3 Sind Menschen mit Behinderung mit ihrer Unterstützung zufrieden? Können sie jetzt besser mitbestimmen? 3.4 Wird im ITP deutlich, was jeder braucht? Sind Hilfeplan-Konferenzen für jeden Menschen mit Behinderung gut? Was ist, wenn sich der Unterstützungs-Bedarf ändert? 3.5 Gibt es mehr und bessere Unterstützungs-Angebote durch das Projekt? 3.6 Was brauchen Fach-Leute im Projekt? Was müssen Fach-Leute noch lernen? 3.7 Kostet die Unterstützung im Projekt mehr oder weniger Geld? 3.8 Müssen behinderte Menschen zu ihren Hilfen gehen? Gibt es mehr Hilfen, die zu den Menschen kommen? 3.9 Weiß man durch das Projekt besser: Welche Unterstützung wird gebraucht? Können Hilfen für ein Gebiet besser geplant werden? Seite 7 Seite 8 Seite 9 Seite 10 Seite 11 Seite 12 Seite 13 Seite 14 Seite 15 Seite 2

4. Empfehlungen Seite 16 4.1 PerSEH in einen größeren Plan einfügen! Seite 17 4.2 Wie kann die Planung besser werden? ITP und HPK verbessern! Seite 18 Wie können die Hilfen besser bezahlt werden? 4.3 Empfehlung für die Politik: Erst: PerSEH soll noch besser werden! Seite 20 Dann: PerSEH soll für ganz Hessen gelten! 5. Worte zum Schluss Seite 21 Seite 3

1. Darum geht es Der LWV Hessen macht etwas Neues: Ein Projekt. Das Projekt heißt PerSEH. Hilfen für Menschen mit Behinderung sollen besser werden. PerSEH gibt es in Fulda. PerSEH gibt es im Werra-Meißner-Kreis. Vorher wurde es in Wiesbaden probiert. Die wichtigsten Sachen sind bei PerSEH: 1. ITP 3. Bezahlung? 2. HPK 1. Es gibt für alle den ITP. Man schreibt im ITP genau auf: Wer braucht wie viele Minuten Hilfe? 2. Es gibt für alle Hilfeplan-Konferenzen. Sie heißen auch HPK. 3. In HPK bespricht man den ITP. Das Geld für die Hilfe wird jetzt anders berechnet als früher. Wir sollten vieles herausfinden. Und 9 Fragen beantworten. Zum Beispiel: - Ist der ITP ein guter Plan? - Sind Menschen mit Behinderung mit ihrer Unterstützung zufrieden? - Sind Hilfeplan-Konferenzen gut? - Kostet die Unterstützung jetzt mehr? Oder kosten die Hilfen weniger Geld? Wir haben viel untersucht um das alles herauszufinden. Auf der nächsten Seite zeigen wir: Das haben wir alles gemacht! Seite 4

Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen 2. Das haben wir gemacht Wir haben durch Gespräche heraus gefunden: Wie war es am Anfang des Projekts? Und wie ist es am Ende des Projekts? Wir haben 57 HPK beobachtet. In Fulda, im Werra-Meißner-Kreis und in Wiesbaden. Wir haben alles genau beschrieben. HPK Wir haben auch andere Treffen beobachtet. Und alles genau beschrieben. ITP Wir haben uns den ITP genau angesehen. Auch andere Hilfepläne. Dann haben wir verglichen. Wir haben fast 200 ITP bekommen. Wir haben alle ITP ausgewertet. Wir konnten dabei keine Namen lesen! Wir haben Fragebögen verschickt an: - Fast 1 800 Menschen mit Behinderung, - Gut 300 Mitarbeiter von Einrichtungen und vom LWV Hessen. Fast die Hälfte aller Frage-Bögen kam zurück. Wir haben mit 17 Menschen mit Behinderung gesprochen. Über ihre Unterstützung. Wir haben alles ausgewertet. Wir nennen keine Namen oder Orte! Seite 5

3. 9 Fragen vom LWV Hessen Wir haben aufgeschrieben: Was haben wir gemacht? Wenn wir das gemacht haben, dann können wir die Fragen vom LWV Hessen beantworten: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Ist die Unterstützung jetzt besser für Menschen mit Behinderung? Passt die Unterstützung genau zur Person? Gibt es auch Unterstützungs-Personen aus der Familie und dem Freundes-Kreis? Sind Menschen mit Behinderung mit ihrer Unterstützung zufrieden? Können sie jetzt besser mitbestimmen? Wird im ITP deutlich, was jeder braucht? Sind Hilfeplan-Konferenzen für jeden Menschen mit Behinderung gut? Was ist, wenn sich der Unterstützungs-Bedarf ändert? Gibt es mehr und bessere Unterstützungs-Angebote durch das Projekt? Was brauchen Fach-Leute im Projekt? Was müssen Fach-Leute noch lernen? 7. Kostet die Unterstützung im Projekt mehr oder weniger Geld? 8. 9. Müssen behinderte Menschen zu ihren Hilfen gehen? Gibt es mehr Unterstützung, die zu den Menschen kommt? Weiß man durch das Projekt besser: Welche Unterstützung wird gebraucht? Können Hilfen für ein Gebiet besser geplant werden? Auf den nächsten Seiten wird immer eine Frage beantwortet. Danach kommen Empfehlungen. Dort steht dann: Was kann noch besser werden? Seite 6

3.1 Ist die Unterstützung jetzt besser für Menschen mit Behinderung? Viele sagen: Vor dem Projekt war die Unterstützung für Menschen mit Behinderung auch gut. Aber: Jeder versteht gute Unterstützung anders. Die Unterstützung wird erst besser, wenn alle das gleiche meinen. An der Unterstützung hat sich noch nicht viel verändert. Es ist wichtig zu verstehen: Wie schreibt man den ITP? Darüber wurde oft gesprochen. Aber es ist auch wichtig: Miteinander über gute Hilfen sprechen. Vor dem Projekt wurde zu wenig miteinander über gute Unterstützung gesprochen. HPK Es gibt jetzt 3 HPK in einem Gebiet für Menschen mit verschiedener Behinderung. Die HPK sind fast alle unterschiedlich. Für gute Unterstützung ist wichtig: Alle wissen, was sie machen müssen. Und wie. Vieles ist noch nicht klar. Mit dem ITP und in den HPK kann man planen. Die Unterstützung für behinderte Menschen kann besser werden. Seite 7

Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen 3.2 Passt die Unterstützung genau zur Person? Gibt es auch Unterstützungs-Personen aus der Familie und dem Freundes-Kreis? ITP Die Fach-Leute wissen immer besser: Wie schreiben wir einen ITP? Viele sagen: Mit dem ITP kann man gut planen. Aber die Fach-Leute planen mit dem ITP selten neue Sachen bei der Unterstützung. Die Planungen sind oft wie vor PerSEH. Vieles ist noch wie vorher: Zum Beispiel: Menschen mit Behinderung ziehen oft erst aus einem Wohnheim aus, wenn woanders ein Platz frei wird. Auch wenn behinderte Menschen selbst gerne sofort umziehen möchten. Die Planung passt noch nicht zur Person. Noch ein Beispiel: Es können auch Nachbarn oder Bekannte unterstützen oder mithelfen. Das steht dann im ITP. Das passiert nur bei manchen Menschen. Darüber wird noch zu wenig gesprochen. Eher helfen Familie oder Freunde mit. Viele Planungen gehen mit dem ITP so weiter wie vor dem Projekt. Obwohl man mit dem ITP auch neue Sachen planen kann. Seite 8

3.3 Sind Menschen mit Behinderung mit ihrer Unterstützung zufrieden? Können sie jetzt besser mitbestimmen? Viele Menschen mit Behinderung sagen: Meine Unterstützung ist gut. Ich bin zufrieden. Aber: Viele kennen keine andere Unterstützung. Viele können nicht auswählen. ITP Viele Menschen mit Behinderung sagen: Die Arbeit mit dem ITP finde ich gut. Aber: An der Unterstützung hat sich wenig geändert seit dem ITP. HPK Nur wenige Menschen mit Behinderung nehmen an einer HPK teil. Wenn sie bei einer HPK waren, sagen viele: Die HPK war gut. Ich konnte mitreden. Und ich wurde gefragt. Viele Menschen mit Behinderung sagen: Ich möchte gerne mehr wissen - über das Projekt PerSEH! - über den ITP und die HPK! Viele Menschen mit Behinderung sind mit ihren Hilfen zufrieden. Sie finden den ITP gut. In HPK können sie mitreden: Aber dort waren erst wenige Menschen. Viele möchten gerne mehr über PerSEH wissen. Seite 9

3.4 Wird im ITP deutlich, was jeder braucht? Sind Hilfeplan-Konferenzen für jeden Menschen mit Behinderung gut? Was ist, wenn sich der Unterstützungs-Bedarf ändert? ITP HPK Man kann im ITP aufschreiben: Was braucht jeder Mensch? Man kann mit dem ITP planen: Welche Ziele hat ein Mensch? Manche sagen aber: Der ITP soll noch verändert werden. Dann wird der Plan besser. Die Teilnehmer der HPK besprechen ITP. Aber: Viele Dinge sind noch nicht klar. In den HPK treffen sich viele Fach-Leute und reden jetzt mehr miteinander. Gut! Die HPK in einem Gebiet sind verschieden. HPK sind nach der Behinderung aufgeteilt. Die HPK können noch besser werden. Wichtig ist auch: Einrichtungen in einem Gebiet müssen besser zusammenarbeiten. Nicht nur in den HPK. Sonst kann man nicht schnell helfen, wenn sich etwas ändert. Erst dann ist die Unterstützung gut. ITP und HPK laufen gut. Die Hilfen können aber noch besser werden. Dafür müssen alle mehr miteinander sprechen. Seite 10

3.5 Gibt es mehr und bessere Unterstützungs-Angebote durch das Projekt? Für gute Unterstützungen ist wichtig: Seit dem Projekt PerSEH sprechen mehr Menschen aus einem Ort miteinander. Für gute Unterstützung ist das wichtig. Was sind gute Hilfen? Aber: Fach-Leute denken oft nicht das Gleiche. Die Angebote verändern sich wenig. Es gibt wenige gemeinsame Angebote. Durch den ITP und die HPK wissen alle mehr: - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: von Einrichtungen und Diensten, vom LWV Hessen, - Menschen mit Behinderung oder auch - Eltern und Angehörige. Es kann aber auch noch besser werden. Es wird wenig gemeinsam geplant: Die Menschen aus der Gemeinde sollen auch mit planen! Sie kennen sich dort gut aus. Zum Beispiel: Menschen von Vereinen. Oder von der Volkshochschule. So können neue Sachen geplant werden. Und die Unterstützung wird besser. Alle aus der Gemeinde müssen gut zusammen arbeiten. Es hat sich erst wenig geändert. Die Planung kann besser werden. Und Neues kann dazu kommen. Seite 11

3.6 Was brauchen Fach-Leute im Projekt? Was müssen Fach-Leute noch lernen? PerSEH Gemeinsam wird besprochen: Welche Unterstützung braucht die Person? Wer soll die Unterstützung geben? Alles wird im ITP aufgeschrieben und in der HPK besprochen. Das dauert unterschiedlich lange. Wir finden: Dieser Aufwand ist in Ordnung für eine gute Unterstützung! Der LWV Hessen bezahlt die meisten Hilfen für Menschen mit Behinderung. Der LWV prüft die ITP. Das dauert 1½ bis 2 Stunden. Wir finden: Dieser Aufwand ist in Ordnung für eine gute Unterstützung! Was brauchen die Fach-Leute im Projekt: - alle müssen gut geschult sein. - alle Schritte müssen klar sein. Zum Beispiel: Wie laufen HPK ab? Wer hat die Gesamt-Verantwortung? Wer steuert wann? Das sollen Fach-Leute noch lernen: - Menschen mit Behinderung verstehen. - Wie werden die ITP-Gespräche besser? - Wie wird die Unterstützung noch besser? - Was müssen die Unterstützer wissen? Die Fach-Leute brauchen mehr Klarheit im Projekt. Die Fach-Leute können noch viele Sachen lernen. Seite 12

3.7 Kosten die Hilfen im Projekt mehr oder weniger Geld? Unterstützung für behinderte Menschen kostet mit PerSEH gleich viel wie ohne. Damit alle bei PerSEH mitmachen: Am Anfang kriegt keiner weniger Geld. Keiner muss etwas verändern, wenn sie oder er nicht will. Es gab bei PerSEH Hoffnungen: Die Unterstützung wird noch besser Es soll Geld gespart werden. So ist die Unterstützung noch nicht. Zu viele Dinge beeinflussen die Kosten. Aber auch das wissen wir: Änderungen brauchen Zeit. Es gibt erst wenige Änderungen. Alle Betroffenen sehen das so. Erst dann kosten die Hilfen weniger: Wenn es viele Möglichkeiten von Unterstützung gibt. Wenn auch die Familie mithilft, oder Freunde oder Nachbarn. Und wenn Angebote aus der Umgebung für alle in der Gemeinde dazu kommen. Es ist erst wenig Zeit vergangen. Darum können wir nur wenig über das Geld sagen. Das ist gut: Die Art der Bezahlung ist für alle gleich. Einige Sachen bei der Bezahlung können noch besser werden. Seite 13

3.8 Müssen behinderte Menschen zu ihren Hilfen gehen? Gibt es mehr Hilfen, die zu den Menschen kommen? Der UN-Vertrag schreibt vor: Barrieren sollen weg. Jeder soll die Möglichkeit haben: So leben wie er oder sie will. Und so arbeiten wie er will. Das ist noch nicht passiert! Mehr Selbständigkeit gibt es für einige beim Wohnen. Gute Ideen für mehr Selbständigkeit gibt es wenige beim Arbeiten. Das muss sich noch ändern! Beim Nachdenken über Hilfen wird an Hilfen von Fach-Leuten gedacht. An diese Sachen wird zu wenig gedacht: - Was können Menschen mit Behinderung selbst gut? - Wer kann noch helfen? - Gibt es Angebote in der Gemeinde? Das soll sich noch ändern! PerSEH ist gut für behinderte Menschen Sie haben jetzt: - mehr Selbstbestimmung, - mehr Verantwortung für sich selbst. Nur im Wohnen kommt die Unterstützung zu behinderten Menschen. Aber dafür müssen sie meist schon viel gelernt haben. Das soll sich noch ändern: Fast nur Fach-Leute unterstützen Menschen mit Behinderung. Seite 14

3.9 Weiß man durch das Projekt besser: Welche Unterstützung wird gebraucht? Können Hilfen für ein Gebiet besser geplant werden? Im Projekt PerSEH fragt man: - Wer braucht welche Unterstützung? - Wie werden Hilfen geplant? - Wie werden Hilfen besser? Erst hatten einige Leute Sorge dass nur Geld gespart werden soll. Aber das ist nicht so. In HPK wird gefragt: Ist die Unterstützung so gut? Wie können Hilfen besser werden? Vieles ist noch nicht klar: Wer ist verantwortlich? Und für was? Was passiert, wenn Hilfen nicht gut sind? Wenn die Fragen nicht beantwortet sind, dann wird in HPK nicht gesteuert. Fast alle Menschen mit Behinderung sind mit ihren Hilfen zufrieden. Manchmal braucht es aber Druck oder Anstoß von außen. Dann sehen alle: Behinderte Menschen können gut über ihr Leben selbst bestimmen! Das Projekt macht gute Unterstützung möglich. Die Steuerung kann aber noch besser werden. Zum Beispiel: Durch eine HPK für alle in einem Gebiet. Seite 15

4. Empfehlungen PerSEH Die Eingliederungs-Hilfe besser machen in Hessen. Das ist das Ziel von PerSEH. Dieses Ziel ist noch nicht erreicht. Jetzt gibt es nur kleine Veränderungen. Darum sollen wir Empfehlungen geben: Was kann noch verbessert werden? Wir haben Empfehlungen für 3 Bereiche: 1. PerSEH in einen größeren Plan einfügen! 2. 3. Zu jeder Empfehlung schreiben wir eine Seite. So wird klar: Was kann noch besser werden? Wie kann die Planung besser werden: ITP verbessern! HPK verbessern! Art der Bezahlung verbessern! Empfehlung für die Politik: Erst: PerSEH verbessern! Dann: PerSEH in ganz Hessen machen! Seite 16

4.1 PerSEH in einen größeren Plan einfügen! PerSEH soll ein Teil von einem größeren Plan werden. Dieser große Plan heißt: Gesamt-Konzept. Der Plan soll für ganz Hessen gelten! In dem Plan sollen die Ziele stehen. Und: Wer macht was? Diese Personen sollen am Plan arbeiten: - Menschen mit Behinderung und - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gemeinden, von Einrichtungen und Diensten, vom LWV Hessen. Der LWV Hessen soll sich mehr anpassen an das Besondere vor Ort. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen dann andere Aufgaben. Alle sollen immer weiter lernen: - Menschen mit Behinderung, - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gemeinden von Einrichtungen und Diensten und vom LWV Hessen. Wenn der Plan fertig ist: Ein Forum im Internet ist gut. Das ist wie ein Marktplatz im Internet. Dort kann sich jeder informieren oder wichtige Sachen besprechen. Seite 17

4.2 Wie kann die Planung besser werden? ITP und HPK verbessern! ITP Der ITP soll überarbeitet werden. Einiges kann noch besser werden. Es soll Infos zum ITP geben. In Leichter Sprache. Infos zu wichtigen Gedanken. Und zu den Zielen. Alle sollen überlegen: Wer schreibt jetzt den ITP? Ist das gut? Wird alles Wichtige aufgeschrieben? Wer sonst kann den ITP schreiben? Zum Beispiel eine Beratungsstelle. Bei den HPK soll alles klar sein: Die Aufgaben sollen klar sein. Die Prüfung vom ITP soll klar sein. Für alle Menschen mit Behinderung, die in dem gleichen Gebiet wohnen: es soll nur 1 gemeinsame HPK geben! Die Teilnahme soll für alle möglich sein. Alle Hindernisse müssen weg. Menschen mit Behinderung sind dabei und übernehmen Verantwortung. Verantwortung für sich und ihre Hilfen. Seite 18

4.2 Wie kann die Planung besser werden: Art der Bezahlung verbessern! Die Idee bei PerSEH ist gut. Zuerst wird gemeinsam überlegt: Wer braucht wie viel Unterstützung? Sie wird in Zeit geschätzt. Diese Zeit wird bezahlt. Egal wo unterstützt wird. Menschen mit Behinderung sollen immer wissen: Wie viel Unterstützung bekomme ich? Wie oft? Wofür ist die Zeit? Das ist jetzt noch nicht so. Die Rechnung soll besser werden. Jetzt wird 2-mal gerechnet: Einmal bei der Zeit im Wohnen. Und einmal bei der Zeit beim Arbeiten. Es ist aber besser: Die Zeiten für Wohnen und Arbeit zusammen aufzuschreiben. Und dann den Mittel-Wert nehmen. Noch nicht alles wird in Zeit erfasst. Nicht alle bekommen gleich viel Geld. Nicht alles geht von der Person aus. Das muss sich noch ändern! Seite 19

4.3 Empfehlung für die Politik: Erst: PerSEH soll noch besser werden! Dann: PerSEH soll für ganz Hessen gelten! Der UN-Vertrag soll umgesetzt werden. Dafür gibt es viele Aktions-Pläne. Achtung: Alle Pläne sollen zusammen passen! Alle sollen zu mehr Teilhabe führen! So kann jede und jeder dabei sein! Wichtig sind die richtigen Angebote! Die Planung in der Gemeinde heißt: Teilhabe-Planung. Die Teilhabe-Planung ist wichtig! Alle sollen sie gemeinsam umsetzen! Wichtig ist: Was passiert vor Ort? Wichtig sind Gemeinde-Mitarbeiter. Sie kennen sich in der Gemeinde aus. Alle können gemeinsam Teilhabe planen und der LWV Hessen steuert. So ist die Planung in Hessen gleich für alle Menschen mit Behinderung. Seite 20

5. Worte zum Schluss Warum gibt es diesen Bericht? Der Bericht und die Empfehlungen sollen Hilfe geben bei Entscheidungen. Leute aus der Politik müssen entscheiden: Wie soll es weitergehen mit der Behinderten-Hilfe in Hessen? Danke für viele Gespräche und Infos. Wir haben viele Treffen beobachtet. Danke für das Vertrauen! Danke für Frage-Bögen ausfüllen und für vieles mehr! Wir haben viel gelernt! Fast alle Bilder sind aus dem Buch: Wörterbuch für leichte Sprache von Mensch zuerst aus Kassel (2008). Seite 21