aus: Theorie U Toolbook 1.1 Übung U Journaling Fragen 1. Herausforderungen: Betrachten sie sich selbst von außen wie eine andere Person: Was sind die 3 bis 4 wichtigsten Herausforderungen oder Aufgaben, die sich ihnen aktuell im Leben (Arbeitsleben oder privat) stellen? 2. Selbst: Schreiben sie die 3 oder 4 wichtigsten Fakten über sich selbst auf. Was sind die wichtigsten Dinge, die sie in ihrem Leben erreicht haben oder Kompetenzen, die sie entwickelt haben? (Beispiele: Kinder großziehen, Ausbildung abschließen, ein guter Zuhörer sein) 3. Erwachendes/ auftauchendes Selbst: Was sind die 3 oder 4 wichtigsten Ziele/Sehnsüchte, Interessensgebiete oder unentwickelten Talente, auf die sie mehr Aufmerksamkeit auf ihrem zukünftigen Lebensweg richten wollen? (Beispiele: Eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht schreiben, eine soziale Bewegung initiieren, in ihrer Arbeit einen Entwicklungssprung machen)? 4. Frustration: Was frustriert sie am meisten an ihrer aktuellen Arbeit und/oder in ihrem persönlichen Leben? 5. Energie: Was sind ihre größten Energiequellen? Was lieben sie? 6. Innerer Widerstand: Was hält sie zurück? Beschreiben sie 2 oder 3 Situationen der jüngeren Vergangenheit, (aus ihrer Arbeit oder ihrem privaten Leben) wo sie eine der folgenden drei Stimmen so aktiv in sich wahrnehmen konnten, dass diese sie dann davon abhielt, die Situation, in der sie sich befanden, gründlicher zu untersuchen: Die Stimme der Bewertung: Die Offenheit im Verstand beenden (Downloaden und Bewerten, statt Fragen / Erkunden) Die Stimme des Zynismus: Das offene Herz schließen (Abtrennen, statt in Verbindung zu gehen) Ideen Presencing Institute Claus Otto Scharmer www.presencing.com 1
Die Stimme der Angst: Den offenen Willen schließen (festhalten an Vergangenheit oder Status quo statt loszulassen) 7. Der Riss: Welche neuen Aspekte in und von sich selbst haben sie in den letzten Tagen und Wochen wahrgenommen? Welche neuen Fragen und Themen sind ihnen begegnet bzw. aufgetaucht? 8. Ihre Gemeinschaft: Welche Menschen bilden ihre Gemeinschaft und was sind ihre größten Hoffnungen in Bezug auf ihren zukünftigen Lebensweg? Wählen sie drei Menschen mit verschiedenen Perspektiven auf ihr Leben und untersuchen sie ihre Hoffnungen/Wünsche für ihre Zukunft (Beispiele: ihre Familie, ihre Freunde, ein elternloses Kind auf der Straße ohne Essen, Schutz oder Bildung). Was könnte ihre Hoffnung sein, wenn sie auf ihre Zukunft durch ihre Augen schauen? 9. Hubschrauber: Betrachten sie sich selbst wie von einem Hubschrauber aus: Was machen sie? Was versuchen sie zu tun zu diesem Zeitpunkt ihrer professionellen und persönlichen Reise? 10. Hubschrauber II: Betrachten sie Ihre Gemeinschaft / Unternehmen/ Organisation, die kollektive Bewegung von oben: Was versuchen sie kollektiv zu diesem Zeitpunkt ihrer kollektiven Reise zu tun? 11. Fußstapfen: Stellen sie sich vor, sie könnten vorspulen zu den letzten Momenten ihres Lebens, wenn es für sie Zeit ist zu gehen. Schauen sie nun zurück auf ihren Lebensweg als Ganzes. Was würden sie gerne in diesem Moment sehen? Welche Fußabdrücke würde sie gerne auf dem Planeten zurücklassen? Womit/wofür wollen sie bei den Menschen, die weiterleben, in Erinnerung bleiben? 12. Hilfe: Schauen sie von diesem zukünftigen Ort zurück auf ihre gegenwärtige Situation, als würden sie auf eine andere Person schauen. Nun versuchen sie, mit dieser Person mitzufühlen und ihr zu helfen aus der Perspektive ihres höchsten, zukünftigen Selbst (Potentials). Welchen Rat würden sie geben? Fühlen sie sich ein und spüren sie, was der Hinweis/Rat ist und dann schreiben Presencing Institute Claus Otto Scharmer www.presencing.com 2
sie es auf. 13. Intention: Nun kehren sie zurück zur Gegenwart und kristallisieren (verfeinern) sie, was es ist, was sie kreieren wollen: ihre Vision und Absicht für die nächsten 3 5 Jahre. Welche Vision und Intention haben sie für sich selbst und ihre Arbeit? Was sind die essentiellen Kernelemente der Zukunft, die sie in ihrem persönlichen, professionellen und sozialen Leben verwirklichen wollen? Beschreiben sie so konkret wie möglich die Bilder und Elemente, die in ihnen aufgetaucht sind. 14. Loslassen: Was würden sie loslassen müssen, um ihre Vision umzusetzen und ins Leben zu bringen? Was ist das alte Zeug, was gehen muss? Aus welcher alten Haut (Gewohnheiten, Gedanken, Abläufe, etc.) müssen sie sich schälen? 15. Samen: Was in ihrem aktuellen Leben oder Ihrer Umgebung enthält die Samen für die Zukunft, die sie erschaffen wollen? Wo, an welchem Ort sehen sie den Beginn ihrer Zukunft? 16. Einen Prototypen bilden: Wenn sie in den nächsten drei Monaten einen Prototyp für die Zukunft, die sie entdecken wollen, entwickeln als Mikrokosmos und darin das Neue dadurch entdecken, dass sie etwas tun wie würde dieser Prototyp aussehen? 17. Menschen: Wer kann ihnen dabei helfen, dass ihre höchst mögliche Zukunft Realität wird? Wer könnten die wesentlichen Helfer und Partner dabei sein? 18. Aktionen: Welche ersten praktischen Schritte könnten sie in den nächsten 3 bis 4 Tagen unternehmen, um ihre Absicht in die Realität umzusetzen? Presencing Institute Claus Otto Scharmer www.presencing.com 3
prototyping: Prototypen in die Welt bringen Kommen Lassen 1. Kristallisiere Vision und Intention Welche Zukunft möchte/n ich/wir gestalten? Welche Fragen möchte/n ich/wir erkunden? Schreibe oder zeichne was du aus tiefer Überzeugung über deine Idee weißt. Was für Vorstellungen hast du wie sich dein Vorhaben tatsächlich entfalten könnte? Was strebst du für Wirkungen an, beim wem? Warum? Wie? Identifiziere die kritischen Fragen über deine Idee. Nimm die Stimmen des Urteils, des Zynismus & der Angst wahr was sagen sie? Welche Fragen kannst du stellen um die dahinterliegenden Annahmen zu testen? Über das Potential deiner Idee welche es vielleicht ermöglichen die Stimmen zu überwinden? 2. Bilde ein Kernteam Wer sind die Schlüsselpersonen die dir dabei helfen können deine Vision in die Welt zu bringen? Beginne klein und dann verbreitere den Kreis, wer könnte mein Kernteam, mein Unterstützungsnetzwerk sein? Identifiziere die Personen, welche bei der Erschaffung und Kommunikation des erstmaligen Durchlaufs deines Prototyps unterstützend sein können, und welche dir dabei helfen die im vorigen Abschnitt definieren Fragen zu adressieren. Dann, male in konzentrischen Kreisen um dein Kernteam, jene Individuen oder Gruppen welche von deinem Prototyp profitieren sollen und mit denen du dich empathisch verbinden solltest um ihre unmittelbaren Eindrücke zu erfahren. Hervorbringen 3. Wiederhole, Wiederhole, Wiederhole Wie kann ich einem kleinen aber entscheidenden Teil meiner Vision schnell Gestalt geben, so dass ich die Zukunft im Tun erkunden und dabei direkt Feedback von den involvierten Stakeholdern generieren kann, welche ich brauche, um meine Idee weiterzuentwickeln. Gestalte in/mit klaren Bildern, Wörtern und/oder Materialien einen schnellen 0.8 Prototyp deiner Vision, welcher eine Verkörperung der Bearbeitung der zentralen kritischen Fragen aus # 1 symbolisiert, Presencing Institute Claus Otto Scharmer www.presencing.com 4
und der rasch wieder verändert werden kann. Gemeinsam mit anderen identifiziere Kernvariablen und Hebelpunkte mit denen du sofort beginnen kannst zu experimentieren. Verkörpern 4. Plattformen und Räume Wie und wo kann ich sichere und unterstützende Räume schaffen die mir/uns helfen, schnell zu scheitern um schnell zu lernen Identifiziere die Orte und Zeiten an denen du / ggf. und dein/euer Kernteam in einem unterstützenden Umfeld an deinem/eurem Prototyp weiterarbeiten kannst/könnt. Die unterstützende Umwelt (Container) können reale physische, organisationale, soziale und/oder digitale Orte sein. 5. Höre auf das Universum Welches Feedback erhalte ich von meinem Umfeld? Wie kann ich meine Fragen weiterentwickeln? Wenn ich die Stimmen Anderer vernehme, was erwidern meine Stimmen des Urteils, des Zynismus, der Angst? Nimm dir Zeit für Dialog Spaziergänge mit Menschen in deinem Kernteam, welche den Prototyp mit dir gemeinsam geschaffen oder in selbst erlebt haben, und halte fest, was dir auffällt. Sei achtsam auf deine Qualität des Zuhörens empathisches und schöpferisches Zuhören sind an dieser Stelle sehr bedeutsam. Höre auf dich und andere und halte fest, was du hörst. Was sagt dein Bauch über das Potential und die Probleme deiner Idee? Sind diese was du erwartet hast? Wodurch unterscheiden sie sich? Erlaube dir selbst, überrascht zu werden! 6. Verbinde Kopf, Herz & Hand Wie kann ich meine Fähigkeiten kultivieren in mir selbst jene Realitäten zu erschaffen, die ich in der Außenwelt sehen möchte? Wie kann ich meine Fähigkeit kultivieren die Tyrannei des Kopfes (Analyse Paralyse) und der Hand (sinnentleerte Handlungen) zu überwinden, indem ich die Intelligenzen des Kopfes, des Herzens und der Hand verbinde. Verkörpert dein Prototype deine Vision in einer realen, wenn auch kleinen, Art und Weise? Welche Veränderungen solltest du in Betracht ziehen? Falls notwendig starte den gesamten Zyklus erneut. So lange du dabei etwas gelernt hast, bist du auf dem richtigen Weg! Presencing Institute Claus Otto Scharmer www.presencing.com 5