Unternehmensbewertung



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Transkript:

Studie Unternehmensbewertung KMU Ratgeber AG Im Ifang 16 8307 Effretikon Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 1.1 Transaktionsmechnismen 2 2 Unternehmensbewertung - Sichtweise 3 2.1 Graubereiche bei Bewertungen 3 2.2 Die unsichtbaren Wertvernichter 4 3 Unternehmensanalyse 5 3.1 Due Diligence 6 3.2 Harte Faktoren 6 3.3 Weiche Faktoren 6 4 Methoden Unternehmensbewertung 7 4.1 Bewertung nach der DCF Methode 7 4.2 Bewertung nach der Ertragswert Methode 8 4.3 Bewertung nach der Substanz 10 4.4 Praktikermethode (Schweizer Modell) 10 4.5 EBIT/EBITDA-Multiple 11 4.6 Liquidationswert 11 4.7 Faustformeln zur Unternehmensbewertung 12 Seite 1 von 12

1 Ausgangslage Unternehmensbewertungen sind in verschieden Fasen eines Unternehmens notwendig. Meist handelt es sich dabei um entscheidende Situationen, in denen es sich grossen Chancen, aber auch grossen Risiken gegenüber sieht. 1.1 Transaktionsmechnismen Initiative geht vom Verkäufer aus Initiative geht vom Käufer aus Auktionsverfahren Exklusivverhandlung Kontakt mit Eigentümer Kontakt mit Mgmt (Börse) Öffentliche Auktion Kontrollierte Auktion Keine Gesprächsbereits. Gesprächsbereitschaft Keine Gesprächsbereits. Aufgabe Aufgabe Takeover Versuch Kauf von Anteilen Kauf von Paketen Öffentliches Übernahmeangebot Bei der Bewertung von Firmen oder Firmenteilen überlassen die Käufer wie auch die Verkäufer nichts dem Zufall. Als verwendete Methode nennen die Firmenvertreter (Quelle: KPMG-Studie) von Unternehmen mit M&A-Erfahrung folgende: DCF/Ertragswertmethode: 69% Praktikermethode: 39% Multiples: 28% Comparable Transactions: 20% Economic Value Added: (EVA ): 19% Weitere Methoden gelangen nur in seltenen Fällen zum Einsatz. Mehr als die Hälfte der Unternehmen wendet mehrere Methoden an. Am häufigsten ist eine Kombination aus Discounted Cash Flow- und Praktikermethode. Letztere dient vornehmlich der Plausibilisierung des Ergebnisses. Demgegenüber fallen Substanzwertberechnungen praktisch ganz aus den Rängen. Seite 2 von 12

2 Unternehmensbewertung - Sichtweise Autor Kapitel 2: Paul Stämpfli, www.nachfolgepool.ch 2.1 Graubereiche bei Bewertungen Bewertungen entsprechen oft mehr dem Wunsch nach einem hohen Verkaufspreis als der Realität. Verschiedenste Missverstände schleichen sich darin ein, welche wir hier kurz thematisieren. Wenn Sie Fragen dazu haben, rufen Sie uns an. Wir freuen uns auf Ihren Kontakt. Über Bewertungsmethoden wird viel publiziert. Wie die Inhalte dafür aber festzulegen sind, ist dem freien Markt überlassen. Es ist nicht verboten, die Preislatte sehr hoch anzusetzen. Es könnte ja sein, dass sich der Weltmeister im Hochsprung für das betreffende Unternehmen interessiert. Wenn nicht, muss man einen Athleten finden, der eher in der Regionalliga seinen Meister stellt. Mit folgenden Punkten sind wir oft konfrontiert, wenn uns Bewertungsgutachten vorgelegt werden. Erhöhung der Finanzergebnisse durch Glättung der Kosten und die Vorwegnahme möglicher Ertragserhöhungen. Verharmlosung von Risiken (Beispiel: der Umsatzanteil eines Kunden von 30% ohne vertragliche Bindung soll kein Risiko sein!). Das Unternehmen habe hohe Potenziale, welche der Nachfolger problemlos erschliessen könne (Frage: weshalb hat der bisherige Inhaber das nicht selber schon gemacht?). Berechnung der stillen Reserven auf Immobilien mit zu tiefen Zinssätzen (für Gewerbeimmobilien sollte mit 7.5 8.0% gerechnet werden. Unter 6% ist deutlich zu tief). Rechnerische Aufwertung der Immobilien, ohne gleichzeitig der Erfolgsrechnung die kalkulatorischen Mietkosten auf dieser Basis zu belasten. Gewinnkapitalisierung mit Zinssätzen unter 10%. Solche Ansätze sind im Markt meist schwer zu realisieren. 12 18% sind je nach Branche und Risikoprofil realistisch. Seite 3 von 12

2.2 Die unsichtbaren Wertvernichter Die Verschwendung von Ressourcen verläuft oft unbemerkt entlang der Prozesse. Zu hohe Lagerbestände verschwenden Geld für Lagerflächen und Zinsen. Die mangelhafte Ausbildung von Mitarbeitenden verursacht Qualitätsprobleme und verschwendet Material- und Personalkosten. Wartezeiten und interne Transportwege von Produkten verlängern die Lieferzeiten und verschwenden Liquidität, welche das Unternehmen über Kredite zu finanzieren hat. Eine bürokratische Unternehmenskultur mit Kästchendenken verschwendet Geld durch Doppelspurigkeiten, die Verzögerung oder den Verlust von Aufträgen. Der unachtsame Umgang mit Energie verschwendet ökologische Ressourcen mit Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung, aber auch Umwelt und Klima. Der Beispiele wären noch viele. Die Verschwendung drückt auf die Ertragslage und somit auf den realisierbaren Verkaufspreis. Die meisten Unternehmen müssen nicht in erster Linie mehr Umsatz machen, um höhere Gewinne zu erzielen. Sie sollten eher ihre Prozesse so strukturieren, damit diese mit dem Umsatz in Einklang stehen. Für den Nachfolger bietet sich die Chance, die Ertragssituation durch effizienteres Arbeiten schnell und nachhaltig zu verbessern. Der Gewinn daraus gehört ihm und wird nur in Ausnahmefällen dem Verkäufer honoriert. Seite 4 von 12

3 Unternehmensanalyse Eine Analyse wird bei der Unternehmensbewertung beigezogen, damit Käufer wie auch Verkäufer einen fundierten Überblick über das Unternehmen bekommen. Die Unternehmensanalyse dient für: Wertsteigernde Massnahmen vor dem Unternehmensverkauf Risikoabschätzung und daraus resultierende Zu-/Abschläge bei der Unternehmensbewertung Argumentationskriterien für Verkäufer/Käufer In der Unternehmensanalyse, auch Due Dilligence genannt, werden sowohl die harten Faktoren wie auch die weichen Faktoren bewertet. Leitbildebene Nachhaltige Wertsteigerung Bewertungsebene Free Cash Flow WACC Werttreiber (Strategische Zielebne) Dauer der Wertsteigerung Umsatzwachstum Umsatzrentabilität Investitionen ins AV Investitionen ins UV Ertragssteuersatz Kapitalkosten Ebene der Stakeholder Kunde Staat Shareholder Mitarbeiter Lieferant Kreditgeber Massnahmen Umsetzungsschritte Kundenbeziehung pflegen Aus- und Weiterbildung intensivieren Qualitätsoffensive Politische Einflussnahme erhöhen Förderung Investor Relations Quelle veb.ch Seite 5 von 12

3.1 Due Diligence Basic Due Dilligence Unternehmensdaten Geschichte Allgemeine Informationen Strategic Due Dilligence Geschäftsolitik, -Ziele Geschäftseinheiten Strategische Synergien External Due Dilligence Volkswirtschaftliche Analyse Demografische Analyse Recht und Politik Finanzen und Steuern - Abschlüsse - Budget - Steuern Korrekturen - FER - IFRS Recht - laufende Fälle - abgeschl. Fälle Verträge - Mitarbeiter/VR - Lieferanten - Kunden Unternehmen - Organisation - Strategie, IKS - QS - Branchenvergleich - Risiko Mgmt - Informatik Management - Führung - HR Mgmt - Abhänigkeiten - Nachfolge Produkt und Deinstleistung - Produkte und Dienstleistungen - Forschung - Patente und Lizenzen - Kunden - Lieferanten Marktentwicklung - Auftragsbestand - Wettbewerb - Marktanteile - Marktpotential 3.2 Harte Faktoren Die quantitativen Faktoren sind die Basis für die Unternehmensbewertung und beziehen sich auf der revidierten Jahresrechnung. Falls man eine Bewertung in die Zukunft erstellen möchte, werden die Budgetzahlen beigezogen. Die Kennzahlen werden nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten und mit dem Branchenmittel gewichtet. Zudem werden die Synergiepotentiale in die Bewertung einbezogen, indem man die Werteketten darstellt und die einzelnen Positionen quantifiziert. 3.3 Weiche Faktoren Die weichen Faktoren bewerten eine Firma wie sie organisiert ist und wie ihre Produkte im Markt positioniert sind. Das Resultat der weichen Faktoren ergibt einen Korrekturwert in Prozenten, basierend auf dem Rating der harten Faktoren. Seite 6 von 12

4 Methoden Unternehmensbewertung 4.1 Bewertung nach der DCF Methode In der DCF Methode ist ein Unternehmenswert so viel wert, wie es in Zukunft an Cash generieren kann das in Form von Free Cash Flow, der für das eigenfinanzierte Wachstum oder für die Ausschüttung an die Eigentümer benutzt werden kann. Als erster Schritt wird auch hier eine Unternehmensanalyse erstellt, welche Chancen und Risiken detailliert aufzeigen. Basierend darauf werden folgende Werte festgehalten: r = Abzinsungssatz WACC CF = Free Cash Flow RV = Residualwert für die Berechnung Residual Value n = Lebensdauer des Unternehmens Berechnung Gesamtkapitalkostensatz "WACC" Verzinsliches Fremdkapital 750 Eigenkapital 500 Faktor Gewichtet Kapitalmarktzins nach Steuern 4.00% 60.00% 2.40% Eigenkapitalkostensatz 12.50% 40.00% 5.00% Gesamtkapitalkostensatz "WACC" 7.40% Berechnung Unternehmenswert Abzinsung Barwert gemäss WACC Free Cash Flow Jahr 1 140 0.9311 130 Free Cash Flow Jahr 2 160 0.8669 139 Free Cash Flow Jahr 3 80 0.8072 65 Free Cash Flow Jahr 4 60 0.7516 45 Free Cash Flow Jahr 5 160 0.6998 112 Residualwert 1'622 0.6998 1'135 Unternehmenswert Brutto 1'626 - Verzinsliches Fremdkapitals -750 DCF / Unternehmensbewertung 876 Seite 7 von 12

4.2 Bewertung nach der Ertragswert Methode Die Bewertung der Unternehmen erfolgt meist auf der Basis des zukünftig erwarteten Cash Flow, dem zu erwartenden Kapitalfluss. Im Preis zusätzlich berücksichtigt werden Korrekturen bei den Abschreibungen oder Rückstellungen, Wie auch zukünftige Potentiale (Produkte / Synergien/etc.) oder Kosten (Steuern / Integrationskosten / etc.). Als Basis der Unternehmensbewertung stehen: 1. Basiszinssatz 2. Risikozuschlag gemäss Due Diligence oder Basel 2 Rating 3. Unternehmensgewinn (Vergangenheit oder Zukunft) 4. Korrekturwerte 3. Reingewinn Ertragswert : 1.Basiszinssatz Wert des Unternehmens + / - Kapitalisierungszinsfuss X 2. Risikozuschlag 4. Korrekturwerte - Aufwertungen +/- Rückstellungen +/- Abschreibungen +/- zukünftige Potenziale Seite 8 von 12

4.2.1 Bewertung Ertragswert Der KMURatgeber.ch hat ein faires Bewertungsverfahren entwickelt, welches auf der Ertragswertmethode und dem Firmenrating nach Basel 2 basiert. Im Expertensystem können die revidierten Jahresrechnungen wie auch die Budgetzahlen erfasst werden. Das Ergebnis wird kombiniert mit eine Due Dilligence Bewertung in den folgenden Bereichen: Unternehmen Management Produkt und Dienstleistungen Marktentwicklung Ertragswert Berechnungsmodell 2012 2013 2014 Gewichtung 20% 30% 50% Reingewinn 58'750 55'540 77'800 Korrekturwerte - Aufwertungen -20'000 +/- Abschreibungen 5'000 +/- langfristige Rückstellungen -10'000 +/- Zukünftige Potenziale 50'000 Gewinne nach Korrektur 38'750 50'540 127'800 Gewichteter Gewinn 86'812 Basiszinssatz (Kapitalisierung) 9.25% 938'508 Risikozu-/abschlag z.b. Rating=BBB 90.00% -93'851 Ertragswert nach Ratingkorrektur 844'657 Seite 9 von 12

4.3 Bewertung nach der Substanz Das Substanzwertverfahren ermittelt die Kosten, wenn man den Betrieb neu aufbauen müsste. Früher wurde meist dieser Wert bei der Unternehmensbewertung beigezogen. Umlaufvermögen Aktiven Passiven Debitoren 458'000 Warenlager 55'000 Anlagevermögen Zeitwert der Anlagen 1'580'000 Zeitwert der Patente und Lizenzen 550'000 Fremdkapital Kurzfristiges Fremdkapital 248'000 Langfristiges Fremdkapital 1'400'000 Total 2'643'000 1'648'000 Substanzwert 995'000 4.4 Praktikermethode (Schweizer Modell) In der Praktikermethode versucht man aus den unterschiedlichen Ergebnissen aus Ertrags- und Substanzwertverfahren einen Mittelwert zu bilden, indem man die Werte gewichtet und addiert. Schweizer Modell Ertragswert Gewicht Wert 2 x Ertragswert 750'000 66.6% 499'500 Substanzwert 1 x Substanzwanzert 995'000 33.3% 331'335 Wert nach der Praktikermethode 830'835 Seite 10 von 12

4.5 EBIT/EBITDA-Multiple Beim EBIT/EBITDA-Multiple handelt es sich um eine vereinfachte und doch wirkungsvolle Unternehmensbewertung für KMU. Dabei wird ein vielfaches das EBIT oder EBITDA genommen, um den Wert des Unternehmens zu bestimmen. EBIT EBITDA Durchschnitteswert der letzten 3 Jahre 50'000 75'000 Faktor 3 Multiple Wert 225'000 4 Multiple Wert 200'000 300'000 5 Multiple Wert 250'000 375'000 6 Multiple Wert 300'000 450'000 7 Multiple Wert 350'000 525'000 4.6 Liquidationswert Beim Liquidationswert wird davon ausgegangen, dass das Unternehmen aufgegeben wird. Jetzt wird geschätzt, welche Verkaufserlöse die Aktiven erzielen könnten, wenn sie einzeln verkauf werden. Die Summe dieser geschätzten Verkaufserlöse werden mit dem Fremdkapital verrechnet und das Ergebnis bildet den Liquidationswert. Umlaufvermögen Aktiven Passiven Debitoren 458'000 Warenlager 55'000 Anlagevermögen Liquidationswert der Anlagen 600'000 Liquidationstwert Patente/Lizenzen 750'000 Fremdkapital Kurzfristiges Fremdkapital 248'000 Langfristiges Fremdkapital 1'400'000 Total 1'863'000 1'648'000 Liquidationswert 215'000 Seite 11 von 12

4.7 Faustformeln zur Unternehmensbewertung Branche Pay TV (USA) Bierlieferungsrechte (Deutschland) Motels (USA) Tankstellen (USA) Kindergärten (USA) Krankenhäuser (Australien) Bewachungsdienst (Deutschland) Versicherungen (Deutschland) Softwareunternehmen (Deutschland) Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterpraxen (Deutschland) Arztpraxen (Deutschland) Restaurant (USA) Franchise Geschäft mit Gebietsschutz (USA) Angewandtes Verfahren Zahl der Anschlüsse * 2 000 US$ Hektoliterabsatz während der Restlaufzeit * 30 DM/hl 14'000 bis 17'000 US-$ pro Raum 1'000 US-$ für 10'000 Gallonen verkauftem Benzin pro Monat (im Durchschnitt 600 bis 900 US-$ pro betreutem Kind 80'000 A$ pro Bett Umsätze der letzten 9 Monate Prämieneinnahmen des letzen Jahres Summe der Jahresgehälter der Mitarbeiter 100 150% des Jahresumsatzes Ein Drittel des durchschnittlichen Umsatzes der letzten drei Jahre, abzüglich eines Jahresgehaltes eines vergleichbaren angestellten Arztes Wiederbeschaffungskosten der Einrichtung und der Lebensmittel zuzüglich einem Halbjahresgewinn Kosten des Inventars zuzüglich einem Jahresgewinn Mineralölhandel (Deutschland) 15 30 EURO je abgesetztem m³ oder ein Jahresrohertrag Quelle: Behringer; Unternehmensbewertung der KMU Seite 12 von 12